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Garten- und Umwelt => Quer durch den Garten => Thema gestartet von: Stefan79 am 11. August 2018, 11:27:17

Titel: Japanischer Staudenknöterich ... immer wieder und wieder
Beitrag von: Stefan79 am 11. August 2018, 11:27:17
Ich habe großflächig japanischen Staudenknöterich. Überwiegend bekämpfe ich meinen Staudenknöterich-Befall mechanisch. Aber an einigen Hangstellen komme ich mit Geräten und auch so praktisch kaum hin. Da will ich mit Roundup Abhilfe schaffen.

Meine Frage: Wie wirkt Roundup easy (Glyphosat) konkret?

Ich habe zum Testen ganz punktuell ein paar japanischer Staudenknöteriche eingesprüht, sowohl frisch gewachsene als auch frisch geschnittene. Jetzt, ca. 7-10 Tage später, sehe ich kaum eine Veränderung. Die Pflanzen sind nur ganz bisschen gelb geworden. Das wars. Gut, sie sind auch nicht mehr oder größer geworden - das dürfte aber am Wetter liegen.

Wie wirkt Roundup? Dauert es noch länger? Kann es überhaupt die Pflanze zerstören (so, dass sie einfällt oder sofort verdorrt) - oder tötet es nur die Pflanze im Sinne weiteren Wachstums oder einer weiteren Ausbreitung?

Eigentlich kann ich nicht die falsche Dosierung genommen haben, da ich ordentlich Konzentrat aufs Wasser geschüttet habe. Einfach, weil ich es ausprobieren wollte. Vom Ergebnis bin ich sehr enttäuscht.

Kann mir hier jemand etwas zu sagen?

Titel: Re: Japanischer Staudenknöterich ... immer wieder und wieder
Beitrag von: Schantalle am 11. August 2018, 11:32:53
Hallo zusammen, ich habe mich jetzt durch das Forum nach meiner Frage gelesen - und stets driftet eine Diskussion über Roundup zum Thema böser Nachbar, böser Krebs oder böse Chemie-Industrie ab. Das eigentliche Thema wird kaum angesprochen.
Ändere einfach und so schnell wie möglich den Thread-Titel in z.B. "jap. Staudenknöterich bekämpfen" und schon hast Du eine ganz andere Diskussion.  8)
Das "never get a second chance to make a first impression" gilt halt auch für Threads und deren Titeln  :P

"Antworten - ZitatÄndern" anklicken, überschreiben und gut ist!
Titel: Re: Glyphosat (Roundup) - keine politische Diskussion :)
Beitrag von: Stefan79 am 11. August 2018, 11:39:14
Zitat von: Schantalle
Ändere einfach und so schnell wie möglich den Thread-Titel in z.B. "jap. Staudenknöterich bekämpfen" und schon hast Du eine ganz andere Diskussion.  8

Vielen Dank!
Titel: Re: Japanischer Staudenknöterich ... immer wieder und wieder
Beitrag von: Schantalle am 11. August 2018, 12:03:10
Wie wirkt Roundup?
[...]
Eigentlich kann ich nicht die falsche Dosierung genommen haben, da ich ordentlich Konzentrat aufs Wasser geschüttet habe. Einfach, weil ich es ausprobieren wollte. Vom Ergebnis bin ich sehr enttäuscht.

Kann mir hier jemand etwas zu sagen?
Über Sprühen lacht der JSK bis zum letzten Fitzelchen seiner Rhizome. Die erreicht man mit Sprühen überhaupt nicht, aber eben dort ist sein fröhlicher Lebensmut gespeichert ;D

Ich habe vor Jahren, zum Glück nicht im eigenen Garten, bei Roundup-Injektionen mitgeholfen. Es ging gut, aber nicht zwingend schneller als hartnäckiges, wöchentliches Abmähen mit ganz normalen Rasenmäher und ggf. ebenso oft, herausreißen.

Das Zweite hat mit Erfolg unser Staudo durchgeführt. Wie lange es bei ihm gedauert hat, weiß ich jetzt nicht genau, kann die Beiträge grad nicht finden ... Es sagt aber bestimmt selbst was dazu ;D
Titel: Re: Japanischer Staudenknöterich ... immer wieder und wieder
Beitrag von: rocambole am 11. August 2018, 13:10:14
würde die Methode mit großzügig lichtundurchlässiger Folie weit über den befallenen Bereich hinaus für 2 Jahre abdecken eigentlich auch was bringen? Nachbars haben nämlich scheinbar die Bekämpfung eingestellt, da wird eh kaum gejätet, selbst neu angepflanzte Beete sind nach einiger Zeit wieder winden- und brombeerverseucht  :-X :P

Mir schwant da also übles ...

Sieht am Hang natürlich blöde aus, wo‘s flach ist, kann man ja wenigstens mit Mulch abdecken und einen Kübelgarten hinstellen.
Titel: Re: Japanischer Staudenknöterich ... immer wieder und wieder
Beitrag von: andreasNB am 11. August 2018, 14:01:14
Eigene Erfahrungen in der Bekämpfung des JSK habe ich nicht.
Lese und höre nur die Berichte im Internet und TV.

Müßte ich ihn bekämpfen, würde ich die Methoden ausgraben, mähen und spätere Giftinjektion (wie von Schantalle verlinkt) im ersten Jahr und im zeitigen Frühjahr des Folgejahres eine dicke schwarze Folie für mindestens zwei Jahre über die Fläche legen, kombinieren.
In der Hoffnung das es hilft  :P
http://darmstadt.bund.net/fileadmin/bundgruppen/bcmsovdarmstadt/01_themen_und_projekte/natur_und_artenschutz/ladadi_dateien/MerkblattKnoeterich_Internet_.pdf
Titel: Re: Japanischer Staudenknöterich ... immer wieder und wieder
Beitrag von: rocambole am 11. August 2018, 14:14:09
Aber bei beginnendem Befall müsste ich mich schon für eine Methode entscheiden. Macht ja keinen Sinn, erst auszugraben und dann auf neue Triebe zum Vergiften zu warten. Noch ist es nicht soweit ...
Titel: Re: Japanischer Staudenknöterich ... immer wieder und wieder
Beitrag von: Azubi am 11. August 2018, 14:36:19
Wir haben auch an verschiedenen Stellen und großflächig diese Bestie. Auf einer Fläche liegt dickes, schwarzes Unkrautvlies seit zwei Jahren. Darunter wachsen noch immer (kleine) frische Triebe. Wenn mechanische Bearbeitung nicht geht, ist es aber vermutlich die einzige Alternative. Wir rupfen, mähen, freischneiden die anderen Flächen und mir scheint, sie geben langsam nach. Vielleicht liegt es aber auch an der Trockenheit.


Titel: Re: Japanischer Staudenknöterich ... immer wieder und wieder
Beitrag von: Ephe am 11. August 2018, 15:20:58
Bekannter von mir hat versucht, den Staudenknöterich mit einer Betondecke auszurotten. Der Beton war zwischen 8 und 15 cm dick, der Staudenknöterich hat ihn aufgebrochen. Folie ist also auch nur bedingt hilfreich.
Titel: Re: Japanischer Staudenknöterich ... immer wieder und wieder
Beitrag von: Staudo am 11. August 2018, 20:22:55
Das Zweite hat mit Erfolg unser Staudo durchgeführt. Wie lange es bei ihm gedauert hat, weiß ich jetzt nicht genau, kann die Beiträge grad nicht finden ... Es sagt aber bestimmt selbst was dazu ;D

 ;) Man braucht drei Jahre, wenn man die Fläche wöchentlich kontrolliert und alles rausreißt.
Glyphosat wirkt bei Hitze nur schlecht. Nach meinen Erfahrungen geht es mit Glyphosat auch nicht schneller.

Achja. Wenn man im zweiten Jahr der Meinung ist, dass der Knöterich so gut wie aufgegeben hat und nachlässig wird, kann man im dritten Jahr von vorn anfangen.
Titel: Re: Japanischer Staudenknöterich ... immer wieder und wieder
Beitrag von: Schantalle am 11. August 2018, 20:55:00
Zitat
Achja. Wenn man im zweiten Jahr der Meinung ist, dass der Knöterich so gut wie aufgegeben hat und nachlässig wird, kann man im dritten Jahr von vorn anfangen.
8)  8) Man kann es ja auch wie eine Kampf(sport)art betrachten: Wer den Gegener unterschätzt, hat verloren.
Titel: Re: Japanischer Staudenknöterich ... immer wieder und wieder
Beitrag von: Nemesia Elfensp. am 11. August 2018, 21:38:44
Hier bei uns gibt es eine Strassenkreutzung, die inzwischen nun schon an 2 ihrer 4 Ecken mit dem JSK bewachsen ist. Die Pflanze hat so zu sagen die Strasse übersprungen/unterwandert.
Die Stadtverwaltung und die Kreisverwaltung scheint das nicht zu stören.
Ich beobachte den Verlauf seid 2012 und wundere mich über die Untätigkeit bezüglich der Pflege der öffentlchen Flächen.
Kann man die Behörden auffordern tätig zu werden? Gibt es da Gesetze zur Eindämmung des JSK?
Titel: Re: Japanischer Staudenknöterich ... immer wieder und wieder
Beitrag von: AndreasR am 11. August 2018, 21:53:15
Gute Frage, weiß ich leider nicht, aber zumindest die örtliche Naturschutzbehörde hat sicher eine Interesse daran, dass sich solche aggressiven Neophyten nicht ausbreiten. Vor einigen Jahren, als der Riesenbärenklau durch die Presse ging, hat das mit den Ausrottungsbemühungen recht gut funktioniert, ich habe ihn hier in der Region fast nirgendwo mehr gesehen. Leider ist der Knöterich nicht so gefährlich für den Menschen, das mag das mangelnde Interesse der Stadt- und Kreisverwaltungen erklären.
Titel: Re: Japanischer Staudenknöterich ... immer wieder und wieder
Beitrag von: polluxverde am 11. August 2018, 22:04:13
Auch hier wächst der Staudenknöterich flächendeckend und verdrängend insbesondere in Flußauen und Randflächen von Überschwemmungsgebieten, aber auch Herkulesstaude und Springkraut. Die Stadt scheint das wenig zu kümmern, lokale
Umweltgruppen starten immer wieder ( mechanische ) Bekämpfungsversuche --  ohne nachhaltigen Erfolg.

Im Privatgarten kann man og Pflanzen mit Geduld und Spucke sehr wohl los werden, ohne Herbizid.

Glyphosat ist ja ohnehin zZt wieder mächtig in den Schlagzeilen ( Urteil aus den USA - Millionenentschädigung für Krebskranken,
oder in Hessen, wo Ministerin Hinz das Bundesland glyphosatfrei machen will )
Titel: Re: Japanischer Staudenknöterich ... immer wieder und wieder
Beitrag von: Staudo am 11. August 2018, 22:12:01
Kann man die Behörden auffordern tätig zu werden?

Dazu müssten die Behörden Leute einstellen, die über den Sommer nichts anderes machen, als Tag für Tag Knöterich zu ziehen. Dazu fehlen vermutlich Wissen, Finanzen und Wille.
Titel: Re: Japanischer Staudenknöterich ... immer wieder und wieder
Beitrag von: maigrün am 11. August 2018, 22:18:21
kommen wir doch wieder zum thema zurück.  ;)

Kann mir hier jemand etwas zu sagen?

ja, kann ich.

1. jahr: einen bestand auf 2 mal 25 meter vorgefunden. alles abgesäbelt.
2. jahr: mehrmals gejätet. mich dann durch einige studien gelesen, die mehrheitlich zu dem ergebnis kamen, dass eine rein mechanische bekämpfung nicht sehr zielführend ist. daher im
3. jahr: erstmal wachsen gelassen, um dann round-up unverdünnt in die internodien zu spritzen.
4. jahr: ebenso
5. jahr: nur noch verkrüppelter und kleiner aufwuchs. daher direkt die blätter eingepinselt.
6. jahr: ebenso
7. jahr: ebenso
8. jahr: das zeug ist nicht mehr zu sehen.

ob noch rhizome vorhanden sind, werde ich die nächsten jahre sehen.  :P

mehr hier: europeanknotweedcontrolnetwork



Titel: Re: Japanischer Staudenknöterich ... immer wieder und wieder
Beitrag von: lerchenzorn am 11. August 2018, 22:46:34
Verpflichtet zur Bekämpfung sind die Naturschutzbehörden nur bei invasiven Arten nach Unionsliste, mit den "im Einzelfall erforderlichen und verhältnismäßigen Maßnahmen". Die Staudenknöteriche sind in der Liste nicht enthalten, unabhängig davon, dass sie in den fachlich begründeten Gutachten des Bundesamtes für Naturschutz selbstverständlich als invasiv eingeschätzt werden.

Die Bundesumweltministerin darf weitere Arten als invasiv deklarieren, hat sie bisher aber nicht getan.

In der Praxis liegt der Knackpunkt in den Kapazitäten. Für jede unternommene Anstrengung gegen invasive Neophyten wird eine Naturschutzbehörde eine andere Maßnahme, meistens zur Pflege oder Rettung von Populationen bedrohter Pflanzen oder Tiere, aussetzen müssen. Es wird also darauf hinaus laufen, dass vorrangig dort bekämpft wird, wo stärker bedrohte Arten unmittelbar von Neophyten bedroht sind und sich die Bekämpfung mit der Pflege des Lebensraumes verbinden lässt. Tausende andere Vorkommen invasiver Arten bleiben unangetastet, weil schlicht das Geld und die Leute fehlen bzw. eine Bekämpfung zum Teil einen irrsinnigen Aufwand bedeutet, der manchmal außer Verhältnis zu  erwartbaren Erfolg steht.

Im eigenen Garten würde ich Staudos Methode anwenden. Geduld und Spucke.
Titel: Re: Japanischer Staudenknöterich ... immer wieder und wieder
Beitrag von: andreasNB am 12. August 2018, 00:01:17
Aber bei beginnendem Befall müsste ich mich schon für eine Methode entscheiden. Macht ja keinen Sinn, erst auszugraben und dann auf neue Triebe zum Vergiften zu warten. Noch ist es nicht soweit ...
???
Wenn Du hier die Erfahrungsberichte wie auch die verlinkte PDF liest, erschließt sich Dir der Sinn.
Zitat
Beide haben ein bis zu drei Meter tiefes Rhizomgeflecht, das 2/3 der Pflanzenmasse ausmacht.

Das Aus- bzw. Nachgraben des Rhizoms ist der Versuch die Pflanze zu schwächen.
Und wie gesagt, ich würde die Methoden kombinieren, da ich mich kenne und wahrscheinlich übers Jahr nicht konsequent alle 2-3 Wochen mähen bzw. ziehen würde. Natürlich muß die Folie sehr stabil sein, es gibt aber Berichte das es so funktionieren kann.
Übrigens, selbst der BUND bzw. die UNB in Darmstadt listet in dem PDF ohne ideologische Scheuklappen den Einsatz eines glyphosathaltigen Mittels auf.
Titel: Re: Japanischer Staudenknöterich ... immer wieder und wieder
Beitrag von: Zausel am 12. August 2018, 00:42:16
... Ach: und vielleicht kannst Du den Knöterich wenigstens nutzen, das schadet ihm und versöhnt Dich vielleicht ein bissl? Hier gibts ein paar Rezepte...wobei ich selbst noch keines getestet habe :-).
http://www.newtritionink.de/shop/pdf/knoeterichseminar2008.pdf
http://www.newtritionink.de/shop/ueber-knoeterich-i-6.html ...
„Der Knöterichinvasion die Zähne zeigen!"  ;)
Titel: Re: Japanischer Staudenknöterich ... immer wieder und wieder
Beitrag von: maigrün am 12. August 2018, 12:47:19
Man braucht drei Jahre, wenn man die Fläche wöchentlich kontrolliert und alles rausreißt.
Nach meinen Erfahrungen geht es mit Glyphosat auch nicht schneller.

oder sogar langsamer?  8)

8. jahr: das zeug ist nicht mehr zu sehen.
Titel: Re: Japanischer Staudenknöterich ... immer wieder und wieder
Beitrag von: Stefan79 am 12. August 2018, 13:02:19
Zunächst ersteinmal einen Dank für die vielen guten Ideen und Erfahrungsberichte! Das hat einige Gedanken sortiert!

Es scheint, mein Gärtner hatte in seiner tiefenentspannten Art Recht: Jahrelang regelmäßig mähen und mürbe machen.

So werde ich es auch machen.

Habe mir extra zum guten Rasenmäher noch einen AS Motors Allmäher gekauft. Neupreis 2.400 Euro, gebraucht für 700 Euro. Da gehts die Flächen inklusive sanfter Hang sehr gut.

Es hat halt ein paar Hänge, wo selbst dieses Gerät nicht mehr fährt. Da werde ich zusätzlich sprühen. Aber eben auch mit dem Freischneider durchgehen. Das wird mein Sport.

Dass das weniger als 5 Jahre dauert, glaube ich nicht.

Wir haben das Grundstück dies Jahr erst gekauft, der Vorbesitzer hätte es nicht so weit kommen lassen dürfen.

Von 5000m2 dürften gut 2000m2 befallen sein.
Titel: Re: Japanischer Staudenknöterich ... immer wieder und wieder
Beitrag von: maigrün am 12. August 2018, 13:05:01

Von 5000m2 dürften gut 2000m2 befallen sein.

auweia.
Titel: Re: Japanischer Staudenknöterich ... immer wieder und wieder
Beitrag von: Schantalle am 12. August 2018, 13:38:42
Hi Stefan!
Von 5000m2 dürften gut 2000m2 befallen sein.
Meine Fresse!  :o :o :o

Entweder ist das ein sehr alter Bestand oder hat man sich ihm auf diese Fläche mit einer Lieferung kontaminiertes Mutterbodens geholt und dann fein verteilt. Oder hat der Vorbesitzer die ganze Biomasse abernten wollen?

... Im Grunde egal. Et is wie et is wie die Rheinländer zu sagen pflegen.

An Deiner Stelle hätte ich, mindestens in ein paar Randbereichen der "Plantage" versucht, parallel zu der wöchentlichen Mahd auch andere Methoden auszuprobiert. Lese die von maigrün verlinkte pdf (bin auf den Seiten 53-54 hängen geblieben)
mehr hier: europeanknotweedcontrolnetwork
und alles was Du sonst noch aus dem Bereich langfristigen Studien findest, durch.

Zeit und Platz für Experimente hast Du genug!
Titel: Re: Japanischer Staudenknöterich ... immer wieder und wieder
Beitrag von: Schantalle am 12. August 2018, 13:43:11
Man braucht drei Jahre, wenn man die Fläche wöchentlich kontrolliert und alles rausreißt.
Nach meinen Erfahrungen geht es mit Glyphosat auch nicht schneller.

oder sogar langsamer?  8)

Langsamer nicht, aber definitiv mühseliger. Es kommt auch auf Eigenschaften des Bodes an. Neue Triebe aus brandenburgischen Sand herauszureißen kommt mir irgendwie attraktiver als in anderen Regionen vor.  8)
Titel: Re: Japanischer Staudenknöterich ... immer wieder und wieder
Beitrag von: Staudo am 12. August 2018, 13:58:29
Ab dem der zweiten Hälfte des zweiten Jahres kamen hier kurze Rhizomstücke mit. Man muss das Zeugs wirklich aushungern. Bei einer Fläche von 2000 qm würde ich mir überlegen, das ganze als Rasen zu deklarieren und wöchentlich zu mähen.
Titel: Re: Japanischer Staudenknöterich ... immer wieder und wieder
Beitrag von: Schantalle am 12. August 2018, 14:11:15
Ab dem der zweiten Hälfte des zweiten Jahres kamen hier kurze Rhizomstücke mit. Man muss das Zeugs wirklich aushungern. Bei einer Fläche von 2000 qm würde ich mir überlegen, das ganze als Rasen zu deklarieren und wöchentlich zu mähen.
Das Wörtchen "wöchentlich" müßte Stefan eigentlich auf der Haube seines Mähers einbrennen :-) Und trotzdem hätte ich in Spätsommer/Herbst mit Injektionen versucht!


Rheinländische Sprüche hin oder her, mir kommt die Frage nicht aus dem Kopf, wie lange müsste das Ding ruhig wachsen dürfen um sich auf die 2000 qm auszudehnen. Wie es dort unterirdisch aussieht, will ich es mir gar nicht vorstellen.
Titel: Re: Japanischer Staudenknöterich ... immer wieder und wieder
Beitrag von: Stefan79 am 12. August 2018, 14:16:03
Bei den geraden Flächen wäre alle 1, 2 Wochen absolut machbar, die ganz steilen Hänge sind das Problem. Das ist aufwändig und extrem anstrengend.

Wir haben anfangs alles mit einem Bagger "abziehen" lassen. Stand eh fast nur Knöterich. Dann wuchs auch erst nur Knöterich nach, den wir dies Jahr dann klein gehalten haben. Dann haben wir Wiesensamen aufgebracht. Wegen des Wetters der letzten gut 2 Monate ist die aber nicht überall gewachsen, aber immerhin. Tja, und jetzt wird gemäht und freigeschnitten, was das Zeug hält.

Und vor 10 Tagen eben der Versuch mit Roundup Easy an den Hängen. Es hat schon alles leicht gelbe Verfärbungen bekommen. Und richtig viel nachgewachsen ist nicht.

Ich hatte mir aber deutlich mehe von der Chemiekeule erwartet.

Mit Euren Beiträgen verstehe ich das jetzt aber alles besser.
Titel: Re: Japanischer Staudenknöterich ... immer wieder und wieder
Beitrag von: Bristlecone am 12. August 2018, 14:52:09
Das Zweite hat mit Erfolg unser Staudo durchgeführt. Wie lange es bei ihm gedauert hat, weiß ich jetzt nicht genau, kann die Beiträge grad nicht finden ... Es sagt aber bestimmt selbst was dazu ;D

 ;) Man braucht drei Jahre, wenn man die Fläche wöchentlich kontrolliert und alles rausreißt.
Glyphosat wirkt bei Hitze nur schlecht. Nach meinen Erfahrungen geht es mit Glyphosat auch nicht schneller.

Achja. Wenn man im zweiten Jahr der Meinung ist, dass der Knöterich so gut wie aufgegeben hat und nachlässig wird, kann man im dritten Jahr von vorn anfangen.

Also ähnlich wie bei Schachtelhalm, Ackerwinde und ähnlichen "ausdauernden" Pflanzen.

Wie wirksam sind denn Wuchsstoffherbizide wie z. B. Anicon Ultra gegen diesen Knöterich?

Titel: Re: Japanischer Staudenknöterich ... immer wieder und wieder
Beitrag von: Schantalle am 12. August 2018, 15:07:01
Wie wirksam sind denn Wuchsstoffherbizide wie z. B. Anicon Ultra gegen diesen Knöterich?
Allgemein zu Herbiziden vs. JSK hat sich uns lieber Gift-Mischer-Daniel in dem von mir ursprünglich verlinkten Thread geäußert. Anno 2010 und später 2016. Ob unter den von ihm genannten auch Wuchsstoffherbizide waren, kann ich, mangels Fachwissens nicht beurteilen  :-X
Titel: Re: Japanischer Staudenknöterich ... immer wieder und wieder
Beitrag von: Bristlecone am 12. August 2018, 15:17:45
Ah, danke! Dacht ich mir doch, dass dieser Giftmischer auch da was empfiehlt!  ;)

Das meinte ich:
Recht gut gegen Knöterich aller Art würde Dichlorprop (Duplosan DP) wirken, wenn es denn im Kleingarten zugelassen wäre, ist aber den Landwirten vorbehalten. Gleiches gilt leider (oder Gott sei Dank) für Simplex (Fluroxypyr+Aminopyralid).
An Herbiziden funktioniert am ehesten die Kombination aus 2,4-D+MCPA+Mecoprop+Dicamba wie sie z.B. im Weedex oder Dicotex enthalten ist. Sämtliche Mittel sind nur geeignet wenn dort keine breitblättrigen Pflanzen stehen, die reagieren auf Wuchsstoffherbizide nämlich ausgesprochen empfindlich.

Das genannte Fluroxypyr ist in Anicon Ultra enthalten, das auch Normalsterbliche kaufen können. Aminopyralid gibts nur für Leute mit Schein.
Titel: Re: Japanischer Staudenknöterich ... immer wieder und wieder
Beitrag von: Dietmar am 12. August 2018, 15:20:33
Zitat
Zitat von: Stefan79 am 11. August 2018, 11:27:17

    Kann mir hier jemand etwas zu sagen?


ja, kann ich.

1. jahr: einen bestand auf 2 mal 25 meter vorgefunden. alles abgesäbelt.
2. jahr: mehrmals gejätet. mich dann durch einige studien gelesen, die mehrheitlich zu dem ergebnis kamen, dass eine rein mechanische bekämpfung nicht sehr zielführend ist. daher im
3. jahr: erstmal wachsen gelassen, um dann round-up unverdünnt in die internodien zu spritzen.
4. jahr: ebenso
5. jahr: nur noch verkrüppelter und kleiner aufwuchs. daher direkt die blätter eingepinselt.
6. jahr: ebenso
7. jahr: ebenso
8. jahr: das zeug ist nicht mehr zu sehen.

ob noch rhizome vorhanden sind, werde ich die nächsten jahre sehen.  :P

Ich habe auch sehr einprägsame Erfahrungen machen müssen.

Wenn etwas dagegen hilft, dann die Maßnahmen oben ab 3. Jahr.

Problematisch ist, wenn der Japanische Staudenknöterich auch grundstücksübergreifend wächst. Dann sollte er gemeinsam bekämpft werden.

Ich habe mal gelesen, dass in GB befallene Bauflächen im Wert ganz nach unten gehen. Wie in einem oberen Beitrag schon beschrieben, ist der Japanische Staudenknöterich in der Lage, nicht allzu dicke Bodenplatten von Häusern zu zerbrechen und in GB baut man nicht so stabil wie in D. Ein Abdecken mit schwarzer Teichfolie hilft nicht, da die Rizome viele Jahre überdauern können und wenn erforderlich, eben mal bei Bedarf 25 m unterirdisch zur Seite wachsen können.

Die Rasenmähermethode hilft, wenn überhaupt, nur bei jungen, noch nicht fest etablierten Pflanzen. Auf alle Fälle darf man nie nachlässig werden.

Anmerkung: Die Ersatzstoffe von Glyphosat, z.B. die Pelargonsäure, sind meist wirkungslos.
Titel: Re: Japanischer Staudenknöterich ... immer wieder und wieder
Beitrag von: Schantalle am 12. August 2018, 15:35:25
Ah, danke! Dacht ich mir doch, dass dieser Giftmischer auch da was empfiehlt!  ;)

Das meinte ich:
Recht gut gegen Knöterich aller Art würde Dichlorprop (Duplosan DP) wirken, wenn es denn im Kleingarten zugelassen wäre, ist aber den Landwirten vorbehalten. Gleiches gilt leider (oder Gott sei Dank) für Simplex (Fluroxypyr+Aminopyralid).
An Herbiziden funktioniert am ehesten die Kombination aus 2,4-D+MCPA+Mecoprop+Dicamba wie sie z.B. im Weedex oder Dicotex enthalten ist. Sämtliche Mittel sind nur geeignet wenn dort keine breitblättrigen Pflanzen stehen, die reagieren auf Wuchsstoffherbizide nämlich ausgesprochen empfindlich.

Das genannte Fluroxypyr ist in Anicon Ultra enthalten, das auch Normalsterbliche kaufen können. Aminopyralid gibts nur für Leute mit Schein.


Was Daniel nicht geschrieben hat: Bei der Injektion-Methode findet man immer die Empfehlung, im Spätsommer/Herbst zu behandeln. Also dann, wenn Transport der Nährstoffe umkehrt und von Stängel in Richtung Rhizome geht. Wäre das beim Sprühen auch von Bedeutung?

Oder killen die Herbizide die Blätter so erfolgreich, dass die Wege zu Rhizomen abgebrochen sind? Dann wäre das Herumsprühen quer durch die Gegend nur eine Oberflächenkosmetik und sicherlich nicht erfolgreicher als Mähen.
Titel: Re: Japanischer Staudenknöterich ... immer wieder und wieder
Beitrag von: Stefan79 am 17. August 2018, 21:30:49
Auch wenn es lange gedauert hat, der erste punktuell versuchsweise Testlauf stimmt mich jedenfalls nicht völlig unzufrieden. Gerade im Hang, bei welchem ich mit meinen Maschinchen (Cub Cadet Rasenmäher und AS Motors Allmäher) kaum drankomme, wächst er nicht bis deutlich weniger. Ich mähe das jetzt die Tage alles nochmal und sprühe dann nochmal alle fiesen Ecken.

Achso, was mich beruhigt: Auch an den Stellen, wo ich gesprüht habe, brummt und summt es ohne Ende.
Titel: Re: Japanischer Staudenknöterich ... immer wieder und wieder
Beitrag von: Schantalle am 18. August 2018, 11:08:59
Gerade im Hang, bei welchem ich mit meinen Maschinchen (Cub Cadet Rasenmäher und AS Motors Allmäher) kaum drankomme, wächst er nicht bis deutlich weniger.
Ich will Dir den leisen Optimismus nicht rauben, aber wenn man sich die, in vielen Publikationen verbreitete Schätzung zur Verteilung der JSK-Biomasse –  1/3 ober- und 2/3 unterirdisch – vorstellt, dann fängt man schon jetzt an, dir die Daumen für nächsten Frühling zu drücken  :)

Sonst schaue bitte nochmal drauf, was Dir Bristlecone hier im Thread empfohlen hat.

Zitat
Achso, was mich beruhigt: Auch an den Stellen, wo ich gesprüht habe, brummt und summt es ohne Ende.
Na ja ... ich bin eigentlich ein Gegenteil von eine große Chemie-Leuchte, ...

... aber Round-up als Herbizid muss per se anders als Insektizide wirken, oder? ;D Es kann natürlich ziemlich bald dazu kommen, dass es dort weder brummt noch summt. Dann nämlich, wenn Du beim Spritzen neben JSK auch die Mehrheit der anderen Flora erwischt hast.

... daher wäre es gut, wenn ein Fachmann es ergänzen/ ggf. mich korrigieren möge.

Titel: Re: Japanischer Staudenknöterich ... immer wieder und wieder
Beitrag von: Staudo am 18. August 2018, 20:54:00
Zitat
Achso, was mich beruhigt: Auch an den Stellen, wo ich gesprüht habe, brummt und summt es ohne Ende.
Na ja ... ich bin eigentlich ein Gegenteil von eine große Chemie-Leuchte, ...

... aber Round-up als Herbizid muss per se anders als Insektizide wirken, oder? ;D Es kann natürlich ziemlich bald dazu kommen, dass es dort weder brummt noch summt. Dann nämlich, wenn Du beim Spritzen neben JSK auch die Mehrheit der anderen Flora erwischt hast.


Eben. Glyphosat entzieht den Insekten evtl. die Nahrungsgrundlage, aber vergiftet sie nicht.
Titel: Re: Japanischer Staudenknöterich ... immer wieder und wieder
Beitrag von: frauenschuh am 18. August 2018, 21:29:44
Wir brauchen Hilfe bei einem ausgeprägten Bestand am Weg/Hanglage und ein kleinerer Bestand direkt am Bach.

Der Wasserverband kommt nächste Woche für den Bachbestand.

Der andere Bestand... ich tippe jetzt mal ins Blaue. Ein Teilbereich sieht nicht so gut aus. Da könnte jemand was drauf gespritzt haben. Der Erfolg wird aber nicht dauerhaft sein. Nun hat die Verkopplung gemäht, weil die Traktoren sonst schon Probleme bekommen (Sicht).

Frage: Hilft außer wöchentlichem Mähen auch Teichfolie zuverlässig?

Die Bekämpfung ist dringlich, da wir einen Teich in unmittelbarer Nähe saniert haben
Titel: Re: Japanischer Staudenknöterich ... immer wieder und wieder
Beitrag von: Stefan79 am 24. Oktober 2018, 16:21:13
So, für dieses Jahr hat der Knöterich wohl aufgegeben. Das Gras wächst noch, der Knöterich nicht mehr.

Ich weiß, dass es nächstes Jahr wieder richtig abgehen wird. Ich werde viel Mähen und nur punktuell etwas sprühen - wie gesagt: in steilster Hanglage. Dazu werde ich immer wieder Wiesensamen ausbringen. Dem ganzen Projekt gebe ich definitiv mehrere Jahre. Und eigentlich glaube ich kaum, dass ich den Knöterich ganz weg bekomme.

Ein Traum wären deswegen ja noch ein paar Schafe. Laut Schäfer fressen Schafe auch japanischen Staudenknöterich (warum auch nicht, überlege das sogar selbst). Bin mal gespannt, ob ich das rechtlich und tatsächlich irgendwie umgesetzt bekomme.
Titel: Re: Japanischer Staudenknöterich ... immer wieder und wieder
Beitrag von: Stefan79 am 10. April 2020, 12:24:36
Ein Jahr mit Nachwuchs und Frau mit gebrochenem Arm sowie neuer beruflicher Aufgabe dazwischen gebracht und jetzt will ich mal weiter berichten.

In 2019 hatte sich der Knöterich in ein, zwei Ecken tatsächlich schon verzogen. In der Fläche etwas reduziert. Ich denke, dass er sich 20% weniger an der Oberfläche zeigt.
Er muss er sich jetzt gegen gut gewachsenes Gras durchsetzen, dass ich eh mähen muss (natürlich durch den Knöterich häufiger).

Ich habe in 2019:

- intensiv gemäht und freigeschneidert, den Knöterich kaum kniehoch werden lassen.
- punktuell Roundup verwendet


Jetzt bin ich auf 2020 gespannt. Einen Hang werde ich auf etwa 150m² mit UV-undurchlässiger Folie abdecken (bzw. hab ich schon). Das spart einige Stunden Freischneiden dieses Jahr.

Ansonsten werde ich weiter

- intensiv mähen und freischneidern
- nur noch ganz vereinzelt Roundup benutzen, da es in der Fläche natürlich auch den Kontrahenten - die Wiese - zerstört.

und

- regelmäßig einzelne Pflanzen rausreißen. Hilft ja nichts.

Es hat jetzt natürlich schon ein anderes Bild, weil der Knöterich nie hoch wird und die Wiese ordentlich gewachsen ist. Ich bin noch guter Hoffnung. Blöd sehen halt die vereinzelten Roundup-"Flecken" aus, weil da dann gar nichts mehr wächst und jetzt die Wiese neu gesät werden muss, während dort der Knöterich schon wächst.

Irgendwie verstehe ich, warum die Vorbesitzer irgendwann eine Strich um das Haus gezogen haben, das als ihren Garten definierten und den Rest schlicht verwildern ließen.
Titel: Re: Japanischer Staudenknöterich ... immer wieder und wieder
Beitrag von: Gänselieschen am 03. März 2023, 18:43:38
Das Zweite hat mit Erfolg unser Staudo durchgeführt. Wie lange es bei ihm gedauert hat, weiß ich jetzt nicht genau, kann die Beiträge grad nicht finden ... Es sagt aber bestimmt selbst was dazu ;D

 ;) Man braucht drei Jahre, wenn man die Fläche wöchentlich kontrolliert und alles rausreißt.
Glyphosat wirkt bei Hitze nur schlecht. Nach meinen Erfahrungen geht es mit Glyphosat auch nicht schneller.

Achja. Wenn man im zweiten Jahr der Meinung ist, dass der Knöterich so gut wie aufgegeben hat und nachlässig wird, kann man im dritten Jahr von vorn anfangen.

Das unterschreibe ich - bei mir haben tatsächlich die Wildschweine mehr geholfen als alles andere - aber ich werde ihn nie los werden - soviel ist sicher.