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Garten- und Umwelt => Quer durch den Garten => Thema gestartet von: paulw am 12. Juni 2016, 13:07:30

Titel: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: paulw am 12. Juni 2016, 13:07:30
Ich stell die Frage mal so in den Raum.


Meine (theoretischen) Überlegungen dazu:

Je wüchsiger der Bestand, desto schneller geht der Nährstoffentzug durch Mahd.

Reichlich Wasser fördert die Wüchsigkeit und die Auswaschung=> feuchte oder reichlich gegossene Standorte magern schneller ab als trockene.
Eine Einsaat starkwüchsiger Fettwiesen-Gräser entzieht Nährsoffe schneller als niedere Gräser wie Rasengräser.

Die Einsaat von Halbschmarotzern ist schwächend auf den Wuchs und daher nicht förderlich für eine schnelle Abmagerung.

Verletzung der Narbe und Übersaat mit starkzehrenden Annuellen führt zu schnellerer Abmagerung.

Hat jemand von euch Erfahrungen gemacht, mit welchen Ausgangsbedingungen, welchen Massnahmen, sich eine Fettwiese in eine magerere Variante umwandeln lässt? In welchem Zeitraum?

Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Staudo am 12. Juni 2016, 13:41:16
Das kommt sehr auf den Boden an. Auf leichten Böden, die kaum gebundenen Stickstoff enthalten, geht das deutlich schneller als auf Löß. In Halle an der Saale gibt es den "ewigen Roggen" mit für Dich sicher unbefriedigenden Ergebnissen.  ;)
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: pearl am 12. Juni 2016, 14:22:15
paulw, die magersten Wiesengesellschaften mit dem größten Blütenreichtum sind kalkreiche Halbtrockenrasen.

Feuchtwiesen und Fettwiesen wird man nicht abmagern können. Glatthaferwiesen sind auf nährstoffarmen Flächen das Ergebnis von Beweidung oder Heuwirtschaft. Sie haben ein typisches Artenreichtum an krautigen Pflanzen.

Werden Wiesen von Landschaftsplanern angelegt und das Projekt ist finanziert, dann trägt man den nährstoffreichen Oberboden ab und sät autochthones Saatgut ein. Das eignet sich nur für Grünland außerhalb von feuchten Auenzonen, das über Jahre gedüngt und bewässert wurde. Auf anderen Flächen ist diese Methode nicht nachhaltig.

Beginnt man bei einer bestehenden Wiese oder einer konventionellen Rasenfläche damit alles Mähgut abzutransportieren, also Heu zu machen und sorgt dafür, dass keine Nährstoffe eingetragen werden, dann ist ein Sandboden innerhalb von 5 Jahren und ein Lehmboden innerhalb von 10 Jahren in eine mehr oder weniger blütenreiche Wiese verwandelt. Je kalkhaltiger der Boden ist, desto blütenreicher ist die Wiese dann.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Gartenplaner am 12. Juni 2016, 15:57:38
Erstmal Links zur Blumenwiesenthematik in allen Ausprägungen, da gibts viele Infos schon drin:

Hier die Threads über Blumenwiesen:
Wiesenblumen aussäen, Magerwiese/Magerrasen, Wildblumenwiese, ein paar Fragen, Bisheriger Acker zu Streuobstwiese - Blütenreiche Wiese für die Bienen?

Grundsätzlich magert ein schwerer Lehmboden wesentlich langsamer aus, als anderen Bodenarten.
Ich hab solchen Boden, der Grundwasserspiegel ist nicht sehr tief.
Dazu war die Wiese, die ich zur Blumenwiese umgestalten wollte, jahrzehntelang Schafweide, der letzte Nutzer düngte jedes Jahr reichlich mit Stickstoff im Frühjahr für eine saftige Weide.
Insofern konnte man schon fast von einer Fettwiese/Feuchtwiese sprechen.
Um 2000 rum hörte der Landwirt auf, ab 2001 wurde die Wiese einmal jährlich gemäht, sämtlicher Schnitt abtransportiert.
2008 machte sich eine langsame Ausbreitung von schon in kleinsten Nischen und Ecken vorher vorhandenen vereinzelten Wiesenblumen bemerkbar - ich fing an, im Herbst in die auch schon etwas lückigere Grasnarbe weitere Wiesenblumen, passend zu Boden, Feuchtigkeitsgehalt, einzusäen.

Davon schafften es relativ wenige - immer noch zu starke Konkurrenz durch die Gräser für die Sämlinge.
Aber die paar, die es schafften, vermehren sich seitdem selber konstant.
Und ich säe immer wieder die eine oder andere neue Art ein oder von gut wachsenden, sich aber nicht weit ausbreitenden Arten Samen nach - die meisten Wiesenblumen streuen ihre Samen um die Mutterpflanze und kommen so nicht sehr weit.

Seit 2010 wird 2x im Jahr gemäht und aller Schnitt abtransportiert.
Die Abmagerung schreitet kontinuierlich voran, die Blumen breiten sich weiter aus, in der Wiese kann man nach der zweiten Mahd im Oktober sehr viele Flecken freien Bodens sehen - ideale Keimstellen für Wiesenblumen.
Hab in der Zeit auch Klappertopf und Ackerwachtelweizen, Halbschmarotzer angesäht - der Klappertopf breitet sich sehr gut aus, wenn man mit Samen weiträumiger verstreuen nachhilf, das Gras ist an dicht mit Klappertopf besetzten Stellen wesentlich niedriger.

Also, bei einer vorhandenen, gut gedüngten Wiese auf feuchtem, schweren Lehm muss man, wie Pearl schrieb, mit gut 10 Jahren rechnen, bis man eine MAGERERE Wiese hat, die aber, was Blütenreichtum angeht, schon meilenweit entfernt von dem Ausgangszustand ist.

Die Abschälmethode wird in vielen Büchern zur Anlage von Blumenwiesen empfohlen, wäre wohl das Effektivste.
Alternativ wird das Umpfügen der Wiese mit direkter Saat einer Wiesenblumenmischung für nährstoffreiche Standorte hinterher angeführt - so haben die Wiesenblumen erstmal wenig Konkurrenz durch das zerstörte Gras.
Trotzdem wirds da wahrscheinlich doch erst wieder zu einem Erstarken des Grases kommen in den ersten Jahren danach, bis genug Nährstoffe durch die Mahd herausgeholt wurden, beim Umpflügen bleiben ja alle Nährstoffe an Ort und Stelle, ja es werden noch welche durch die Zersetzung des umgepflügten Grases freigesetzt.

Zu deinen theoretischen Überlegungen:
Je häufiger gemäht wird, umso schneller geht der Nährstoffentzug.

Zur Feuchtigkeit - es hängt alles von der Bodenart ab.
Reichliche feuchte Standorte auf Lehm bleiben ewig nährstoffreich, wenn nichts durch abgemähte Pflanzen herausgeholt wird - die Ton-Humuskomplexe im Lehm halten Nährstoffe gut im Boden, die dichte Vegetation bringt die Nährstoffe zurück in den Boden nach dem Absterben und verhindert oberflächliche Abschwemmungen, das sehr dichte Gefüge behindert Auswaschung nach unten - in Sandboden werden Nährstoffe sehr schnell ausgewaschen.
Fettwiesengräser ziehen zwar Nährstoffe - kommen aber auch mit weniger Nährstoffen aus und sind dazu sehr konkurrenzstark und ausbreitungsfreudig - würd ich nicht einsäen, um eine Wiese zu verändern.

Die Einsaat von Halbschmarotzern ist schwächend auf den Wuchs der Wiesengräser - reduziert deren Konkurrenzkraft, was sehr wertvoll ist, damit schneller Blumen hochkommen können, funktioniert bei mir sehr gut - aber mit den abgemähten Halbschmarotzern, deren Biomasse, die ja trotzdem auch Nährstoffe aus dem Boden aufnehmen, werden in der Summe genauso viele Nährstoffe abgeführt, wie wenn nur das Gras gemäht werden würde.

Der mehrjährige Anbau von Starkzehrern wie Mais, natürlich ohne geringste Düngung, wäre wohl eine ziemlich effektive Methode, den Boden abzumagern.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: paulw am 12. Juni 2016, 18:06:34
@gartenplaner:
Danke für das Eingehen auf die spezielle Thematik.

Mir ist klar das sich starkwüchsige Gräser nach Etablierung auch auf eigentlich unpassenden Standorten jahrzehntelang halten können.
Die Bedingungen im Boden darunter ändern sich aber, und bei Störung müsste sich dann die passende Vegetation durchsetzen.
Meine Überlegungen hierzu waren ja auch ehrertheoretischer Natur.


Die Einsaat von Halbschmarotzern ist schwächend auf den Wuchs der Wiesengräser - reduziert deren Konkurrenzkraft, was sehr wertvoll ist, damit schneller Blumen hochkommen können, funktioniert bei mir sehr gut - aber mit den abgemähten Halbschmarotzern, deren Biomasse, die ja trotzdem auch Nährstoffe aus dem Boden aufnehmen, werden in der Summe genauso viele Nährstoffe abgeführt, wie wenn nur das Gras gemäht werden würde.

Klingt auch wieder logisch, aber was ist mit dem Wasserentzug durch die Schmarozer?
Der mehrjährige Anbau von Starkzehrern wie Mais, natürlich ohne geringste Düngung, wäre wohl eine ziemlich effektive Methode, den Boden abzumagern.

Ich dachte mehr an Mohn/Senf, fällt weniger auf in der Wiese ;).

Feuchtwiesen und Fettwiesen wird man nicht abmagern können.
Diese These geht mir nicht ganz ein, gerade magere Feuchtwiesen oder wechselfeuche Wiesen auf schwerem Lehm gehören in meiner direkten Umgebung zu den artenreichsten Gesellschaften, sofern sie nicht durch Überdüngung zu fett werden. Aufgrund der weichen, im Frühsommer auch richtiggehend morastigen Bodenbeschaffenheit werden diese meist auch erst spät (Juli - August) und nur 1mal gemäht. Hier findet man in den von Trespen, Carex und Brizza dominierten Gesellschaften neben Dactylorhizza Arten Dinge wie Trollius  Gladiolus palustris, Iris sibirica, I. graminea Dianthus superbus, Cirsium pannonicum, Scorzonera humilis ...  Interressanterweise auch Arten welche man eher mit Trockenrasen assoziieren würde wie Campanula glomerata.
Auch diese sind durch Abholzung/Weide/Mahdt aus ehemaligen Erlen-Eschen-Hainbuchen Wäldern entstanden. Die sind sicher nicht als Nährsoffarm zu bezeichnen.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Gartenplaner am 12. Juni 2016, 18:37:08
@gartenplaner:
Danke für das Eingehen auf die spezielle Thematik.
Gern, beschäftige mich ja seit 15 Jahren damit.

Mir ist klar das sich starkwüchsige Gräser nach Etablierung auch auf eigentlich unpassenden Standorten jahrzehntelang halten können.
Die Bedingungen im Boden darunter ändern sich aber, und bei Störung müsste sich dann die passende Vegetation durchsetzen.
Meine Überlegungen hierzu waren ja auch ehrertheoretischer Natur.
Prinzipiell ja.
Aber je stärker das, was schon die ökologische Nische besetzt hält, umso schwerer hats das Neue, auch wenn besser an die neuen Bedingungen angepasst.


Die Einsaat von Halbschmarotzern ist schwächend auf den Wuchs der Wiesengräser - reduziert deren Konkurrenzkraft, was sehr wertvoll ist, damit schneller Blumen hochkommen können, funktioniert bei mir sehr gut - aber mit den abgemähten Halbschmarotzern, deren Biomasse, die ja trotzdem auch Nährstoffe aus dem Boden aufnehmen, werden in der Summe genauso viele Nährstoffe abgeführt, wie wenn nur das Gras gemäht werden würde.

Klingt auch wieder logisch, aber was ist mit dem Wasserentzug durch die Schmarozer?

Der ändert nichts am Nährstoffgleichgewicht.
Nährsalze sind im Boden, der Biomasse und zu einem Teil gelöst im Wasser unterwegs, wenn das Wasser am Boden verdunstet, bleiben die Salze zurück, wenn Pflanzen Wasser verdunsten, sind die Nährsalze daraus vorher in der Biomasse der Pflanzen eingebaut worden - mal ganz verkürzt hingeschrieben.


...

Feuchtwiesen und Fettwiesen wird man nicht abmagern können.
Diese These geht mir nicht ganz ein, gerade magere Feuchtwiesen oder wechselfeuche Wiesen auf schwerem Lehm gehören in meiner direkten Umgebung zu den artenreichsten Gesellschaften, sofern sie nicht durch Überdüngung zu fett werden. Aufgrund der weichen, im Frühsommer auch richtiggehend morastigen Bodenbeschaffenheit werden diese meist auch erst spät (Juli - August) und nur 1mal gemäht. Hier findet man in den von Trespen, Carex und Brizza dominierten Gesellschaften neben Dactylorhizza Arten Dinge wie Trollius  Gladiolus palustris, Iris sibirica, I. graminea Dianthus superbus, Cirsium pannonicum, Scorzonera humilis ...  Interressanterweise auch Arten welche man eher mit Trockenrasen assoziieren würde wie Campanula glomerata.
Auch diese sind durch Abholzung/Weide/Mahdt aus ehemaligen Erlen-Eschen-Hainbuchen Wäldern entstanden. Die sind sicher nicht als Nährsoffarm zu bezeichnen.

Pearl meinte bestimmt "wesentlich langsamer abzumagern".
Auch schwere Böden verlieren Nährstoffe, wenn die Pflanzen nicht komplett auf der Fläche bleiben und dort ihre Nährsalze wieder dem Kreislauf übergeben, wenn sie verrotten.
Bei Feuchtwiesen, Auenböden gibt es noch die Möglichkeit, daß, wenn sie Überschwemmungen ausgesetzt sind, dadurch Nährstoffe sozusagen nachgeliefert werden, solches Grünland kann dadurch sehr fruchtbar sein und auch bleiben, trotz Heumachen.

Manche Böden setzen selber Nährsalze aus ihrer eigenen Verwitterung frei, liefern sozusagen Nachschub, Vulkanböden.
Der Boden aus dem Link zum "ewigen Roggen" ist eine Schwarzerde, das sind von Natur aus sehr fruchtbare Böden, aber es weiß niemand, ob der Roggen auch in 200 weiteren Jahren noch den gleichen Ertrag bringt  ;)
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: paulw am 12. Juni 2016, 19:28:56
Der ändert nichts am Nährstoffgleichgewicht.
Nährsalze sind im Boden, der Biomasse und zu einem Teil gelöst im Wasser unterwegs, wenn das Wasser am Boden verdunstet, bleiben die Salze zurück, wenn Pflanzen Wasser verdunsten, sind die Nährsalze daraus vorher in der Biomasse der Pflanzen eingebaut worden - mal ganz verkürzt hingeschrieben.
Ich meinte das Klappertopf und Wachtelweizen ihre Wirte auch durch Wasserentzug schwächen.
Dies hemmt den Aufbau von Biomasse welche entfernt werden kann.

Zum Ewigen Roggen:
Ich kann mir schon vorstellen das irgendwann ein Gleichgewicht aus Nährstoff-Entzug und Eintrag hergestellt ist.
und mal ehrlich: Halber Ertrag= Biomasseproduktion klingt nach Ziel erreicht  ;D.

Was mich zur nächsten Frage bringt:
Müssen eigentlich alle Nährstoffe limitiert sein? Es müsste doch reichen wenn zB. Stickstoff limitiert ist. Oder würde das zu einem Kleerasen führen? aber was ist mit P, K, den essentiellen Spurenelementen?
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Gartenplaner am 12. Juni 2016, 19:52:21
...
Ich meinte das Klappertopf und Wachtelweizen ihre Wirte auch durch Wasserentzug schwächen.
Dies hemmt den Aufbau von Biomasse die entfernt werden kann.

Achso, sorry, misverstanden - naja, die bei den Gräsern geringere Biomasse findet sich ja dafür bei den Halbparasiten wieder.

Zum Ewigen Roggen:
Ich kann mir schon vorstellen das irgendwann ein Gleichgewicht aus Nährstoff-Entzug und Eintrag hergestellt ist.
und mal ehrlich: Halber Ertrag= Biomasseproduktion klingt nach Ziel erreicht  ;D .
Hm, soweit ichs verstanden habe, wird dort seit 1878 Roggen in Folge angebaut, ein Teil der Fläche mit Düngung, der andere Teil der Fläche komplett ohne Düngung - also werden dort jedes Jahr Nährstoffe entzogen, es gibt keinen Eintrag (gut, den Eintrag aus der Luft durch Luftverschmutzung, Stickoxyde, im 20. Jh. jetzt mal nicht mitgerechnet, welcher inzwischen auch deutlich zurückgegangen ist)
Die Frage bei dem Versuch ist, wie lange es dauert, bis auf diesem nährstoffreichen Boden mit dieser Versuchsanordnung komplett ohne Düngung dann doch irgendwann der Ertrag langsam weiter zurückgeht.

Was mich zur nächsten Frage bringt:
Müssen eigentlich alle Nährstoffe limitiert sein? Es müsste doch reichen wenn zB. Stickstoff limitiert ist. Oder würde das zu einem Kleerasen führen? aber was ist mit P, K, den essentiellen Spurenelementen?

Da wirds jetzt chemisch und kompliziert - viele Nährstoffe sind sozusagen in Interaktion, wenn von einem zuviel oder zu wenig im Boden, kann ein zweites von manchen Pflanzen schlecht oder nicht mehr aufgenommen werden usw., da wissen aber die Dünge- und Chemie-Experten genau bescheid drüber.
Meist ist Stickstoff das Nährsalz, dessen Mangel am ehesten und einfachsten auffällt.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: michaelbasso am 12. Juni 2016, 19:58:16
So kann es schon im zweiten Jahr auf einem Sandboden aussehen:
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: michaelbasso am 12. Juni 2016, 20:03:51
Es war allerdings schon vorher ein sehr armer Standort auf dem quasi nur Roggen angebaut werden konnte.
ich habe die Fläche aus der Bewirtschaftung genommen und direkt Wildsaatgut eingesät.
Im ersten Jahr gab es dann noch viele Roggenaussaaten und jede Menge Klatschmohn.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: michaelbasso am 12. Juni 2016, 20:16:54
Auf fetteren Böden könnte ich mir vorstellen,das Kalken etwas bringt.
Das führt zwar anfangs zu einer Nährstoffüberversorgung, später herrscht dann aber Mangel. Technisch gesehen löst Kalk die im Boden fest gebundenen Nährstoffe und macht diese schlagartig pflanzenverfügbar, viel wird auch ausgeschwemmt, der Boden verarmt.
Vielleicht kann es jemand besser erklären....

Es gibt das Sprichwort "Kalk macht den Bauern reich und seine Kinder arm"

Fraglich ist, wie lange es dauert bis der Boden arm ist. Eine Bauerngeneration wäre zu lang :)

Praktisch werde ich es auf meiner kleinen Hauswiese ausprobieren, die ist fetter, bis jetzt ist es nur Theorie.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Isatis blau am 12. Juni 2016, 20:31:15
Müssen eigentlich alle Nährstoffe limitiert sein? Es müsste doch reichen wenn zB. Stickstoff limitiert ist. Oder würde das zu einem Kleerasen führen? aber was ist mit P, K, den essentiellen Spurenelementen?

Der alte Liebig hat schon die Regel aufgestellt, dass immer das Element den Ertrag begrenzt, das in der geringsten notwendigen Menge vorhanden ist.

Aber so Pflanzen wie Klee haben bei Stickstoffmangel natürlich Vorteile.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: michaelbasso am 12. Juni 2016, 20:32:21
Ich habe gleich mal etwas nachgelesen und korrigiere mich, die Wirkung von Kalk ist wohl doch etwas anders und läuft über die pH-Wertanhebung und ein damit erhöhtes Pflanzenwachstum, ergo mehr Nährstoffverbrauch und im Effekt dann zu Verarmung.

Wie auch immer, die Wirkung ist die selbe.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: partisanengärtner am 12. Juni 2016, 20:49:41
Im Bayrischen Rundfunk habe ich einen Bitrag über den Boden gehört. Da werden Böden in der Nähe von Versailles in Frankreich seit 1928 mit den unterschiedlichen Düngeformen behandelt.
Aber nichts angepflanzt.
Der mit Kunstdünger behandelte Teil zum Beispiel enthält kaum noch Kohlenstoff und ist total verdichtet. Dazu sollte es doch weitere Belege geben aber vermutlich muß man die auf französich suchen. Dieser Sprache bin ich leider völlig unkundig.
Vielleicht kann ja hier jemand helfen?
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: michaelbasso am 12. Juni 2016, 21:00:21
der Versuch nennt sich Dispositif 42 parcelles Versailles

leider nur auf französisch
https://www6.versailles-grignon.inra.fr/observatoire-environnement/content/download/3241/33070/version/1/file/Les+42+parcelles+%C3%A0+Versailles+2013.pdf

aber google liefert eine holterdipolter Grobübersetzung

https://translate.google.de/translate?hl=de&sl=fr&u=https://www6.versailles-grignon.inra.fr/observatoire-environnement/content/download/3241/33070/version/1/file/Les%2B42%2Bparcelles%2B%25C3%25A0%2BVersailles%2B2013.pdf&prev=search
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Staudo am 12. Juni 2016, 21:39:18
@paulw: Ich weiß nicht, was Du heute zum Sonntagnachmittag gemacht hast. Ich habe auf 800 m² Streuobstwiese das Gras zusammengeharkt, was ich eigentliich einfach liegenlassen wollte.  ::)
Bei nächster Gelegenheit wird es weggeräumt.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Gartenplaner am 13. Juni 2016, 01:23:39
Wenn ihr Übersetzungsfragen zum französischen Text habt, nur her damit  :)
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Chica am 13. Juni 2016, 07:49:20
@paulw: Ich weiß nicht, was Du heute zum Sonntagnachmittag gemacht hast. Ich habe auf 800 m² Streuobstwiese das Gras zusammengeharkt, was ich eigentliich einfach liegenlassen wollte.  ::)
Bei nächster Gelegenheit wird es weggeräumt.

Du wirst doch nicht ein Faible für ökologisches Gärtnern entwickeln  :o  :o. Was wird denn dann mit Deinen Blaukorntüten  :-X  :-* ?

Es ist übrigens sehr spannend, was Ihr hier zur Abmagerung von Wiesen schreibt. Hier auf trockenem Karnickelsand funktioniert das sehr schnell- einfach nichts tun, einmal im Jahr mähen, abräumen, Blumenwiese.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Staudo am 13. Juni 2016, 07:52:38
Du wirst doch nicht ein Faible für ökologisches Gärtnern entwickeln  :o  :o.

Keine Angst. Damit die Bäume auch wachsen, bekommen sie Blaukorn und werden die Baumscheiben mit Glyphosat freigehalten. Hoffentlich kriegen die Äppelbäume davon keinen Baumkrebs.  :-\
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: maigrün am 13. Juni 2016, 08:40:34
Hier auf trockenem Karnickelsand funktioniert das sehr schnell- einfach nichts tun, einmal im Jahr mähen, abräumen, Blumenwiese.

ganz so fix geht es auf meinem sand nicht.  ;)
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Waldmeisterin am 13. Juni 2016, 10:37:14
Mein Vorgarten wurde jahrzehntelang als Heuwiese genutzt, d.h. Biomasse entfernt, aber auch regelmäßig mit Schweinegülle gedüngt. Seit knapp zehn Jahren mache ich nun zweimal im Jahr Heu, gedüngt wird nicht mehr.
Nun ja, Blumenwiese ist anders  :-\ Bärenklau und scharfer Hahnenfuß werden tendentiell weniger, Margeriten breiten sich aus, aber das war's auch schon. Nach Erdarbeiten auf einem Teil der Wiese habe ich letztes Jahr eine Wiesenblumenmischung eingesät, die ist auch dieses Jahr noch schön, scheint sich aber nicht auszubreiten.
Ich entferne also jedes Jahr mehrere Hänger Biomasse, die Artenvielfalt hat sich allerdings nicht sehr erhöht  ::)
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Gartenplaner am 13. Juni 2016, 11:37:57
Naja, viele haben eher Bilder einer mageren Blumenwiese vor Augen, wenn "Blumenwiese" gesagt oder geschrieben wird  :)
Auf nährstoffreichen Standorten sieht eine Blumenwiese eben doch etwas anders aus, grüner, etwas weniger bunt.
Wiesenbärenklau und scharfer Hahnenfuß sind z.B. in der Eldorado-Universalsamenmischung von Hof Berggarten drin.
Und wenn die Margeriten sich ausbreiten, ist das schonmal was, die können nämlich ein bisschen zickig sein, bei mir kommen 6-7 Jahren nach den ersten Ansaaten, wo auch Margeriten drin waren plus einer zusätzlichen Ansaat nur von Margeritensamen vor 2 oder 3 Jahren endlich mal ganz verstreut hier und da eine.
Und wenn du die Wiesenblumenmischung - war es eine "professionelle"? - letztes Jahr gesät hast, kommen viele Pflanzen erst dieses Jahr zur ersten Blüte, von Ausbreitung durch Samen kann da noch keine Rede sein.
Viele Wiesenblumen bilden im Jahr der Saat nur eine Blattrosette und blühen das erste mal im zweiten Jahr.

Die meisten Wiesenblumen-Samen können auch keine große Wege zurücklegen, nur wenige wie Löwenzahn oder Wiesenpippau werden über Wind verbreitet.
Die Samen fallen also grad mal um die Mutterpflanze aus oder werden etwas bei der Mahd verstreut.
Daraus folgt, dass man fast immer Samen ausbringen muss, wenn man eine Blumenwiese neu schaffen will.
Vielleicht ist die eine oder andere Art schon da wie bei Waldmeisterin oder bei mir, oder vereinzelte Samen aus der Samenbank im Boden nutzen die veränderten Bedingungen, aber neu dazu von außen werden von alleine fast keine kommen.
Nichtmal bei mir, wo hinter dem Bahndamm hinter dem Garten landwirtschaftliche Wiesen anschliessen (wobei das eher Grünäcker sind - die sind inzwischen schon längst das erste Mal gemäht)
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: uliginosa am 13. Juni 2016, 12:10:19
...
Nun ja, Blumenwiese ist anders  :-\ Bärenklau und scharfer Hahnenfuß werden tendentiell weniger, Margeriten breiten sich aus, ...

Das ist doch schon mal gut! Aushagerung ist substratabhängig und aus Lehm oder Tonböden verschwinden Nährstoffe nicht so schnell wie aus Sand. Leucanthemum vulgare, die Margerite ist eine gute Wiesenart, die nach Ellenberg auf stickstoffarmen Standorten häufiger ist als auf N-reichen.
Und andere Wiesenarten müssen, wie Gartenplaner schon schreibt, erst mal den Weg in deinen Vorgarten finden.
Nicht-"professionelle" Wiesenblumenmischungen enthalten oft mehr Ackerwildkräuter u.ä., Einjährige, die auf offenem Boden keimen, sich aber in einer Wiese nicht durchsetzen können.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Waldmeisterin am 13. Juni 2016, 13:36:48
@Gartenplaner: ich habe nochmal geguckt, die Blumenmischung (eine "professionelle") habe ich im Herbst vor zwei Jahren ausgebracht, an dieser Stelle (allerdings nur ein paar Quadratmeter) blüht es auch sehr bunt, hat aber den Weg in den Rest der Wiese noch nicht gefunden.
Ich habe kürzlich das erste Mal gemäht (die Ziegen meiner Freundin fressen das Heu nicht mehr, wenn es zu lange stand :-X) und die Flecken mit den Blumen stehen lassen in der Hoffnung, dass sich ein paar den Rest der Wiese erobern. Natürlicherweise wird sich hier eher nix ansiedeln, wie Du auch schreibst, einfach, weil es hier in der Stadt nirgendwo "Mutterwiesen" gibt.
@uliginosa: mein Boden hier ist traumhafte Gartenerde, einen "richtigen" Magerrasen werde ich da wohl nicht hinkriegen, aber ich bin auch schon zufrieden, dass ich Brennesseln, Löwenzahn und Bärenklau etwas zurückdrängen konnte. Ich wollte nur sagen, dass es nicht so einfach ist: ein paar Jahre abmagern und paff hat man von alleine eine Traumwiese
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Waldmeisterin am 13. Juni 2016, 13:38:41
Hm, erkennt man nüscht  :(
hier eine Detailansicht
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: pearl am 13. Juni 2016, 14:16:09
wenn man Pech hat, kommt aus einer professionellen Wiesenmischung vor allem Pippau hoch.

Um bestimmte Wiesenpflanzen erfolgreich anzusiedeln pflanzt man sie besser. Centaurea nigra, Geranium pratense, Dianthus superbus, Cicerbita alpina, Cicerbita plumieri, können leicht in Mengen vorkultiviert werden. Charakterarten von Arrhenatheretum und Molinion wie auch Sanguisorba officinalis, Stachys officinalis Syn. Betonica officinalis, Stellaria graminea, Galium mollugo, um nur die Arten zu nennen, die ich im Wiesengarten habe.

Eine wirklich magere Wiesensituation wird man nur durch Auftragen von  mineralischen Substraten in erheblichen Stärken bekommen. Seit 10 Jahren trage ich auf Pflanzungen für mediterrane Stauden und Gehölze regelmäßig und jährlich Splitt auf. Dort kommen spontan dann Campanula rapunculus, Papaver rhoeas, Festuca rubra, Luzula campestris hoch.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Staudo am 13. Juni 2016, 14:20:42
Die buntesten Wiesen sind hier auf Flächen entstanden, wo großflächig Stallanlagen abgerissen wurden. Der anstehende Unterboden ist vollkommen humus- und tonfrei.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Wühlmaus am 13. Juni 2016, 14:22:45
Seit über 20 Jahren haben wir eine Grünfläche im Vorgarten, die man mittlerweile wohl wirklich als Magerrasen bezeichnen kann.

Der Hausbauer hatte dort ein Sammelsurium an Lagerplätzen für Bausand, Kalksplitt (grob und fein), Kieselsteine, Zementsäcken usw.  :-X Ich wollte gerne eine blühende Wiesenfläche und so ließen wir den "Baumüll" abtragen und gezielt "schlechten" Boden (Lehm mit wenigen humosen Anteilen und kleineren Kalksteinen) aufbringen. Viele verschiedene Sämereien hatte ich zusammen getragen. Nach der Aussaat haben sich die Spatzen unglaublich gefreut :P
Am besten wuchsen in den ersten Jahren monströser Löwenzahn und einige riesige Kleesorten. Kornrade und Klatschmohn, die offenen Boden brauchen, schafften es in den ersten Jahren noch vereinzelt. Schubkarrenweise haben wir über die Jahre Löwenzahn ausgestochen. Nach einigen Jahren stellte sich die erhoffte Margeritenwiese ein. Mit den Jahren wurde sie immer üppiger und der Löwenzahn weniger.
Dieses Jahr ist es so, dass sich die Margeriten locker mit den Tauben-Scabiosen mischen. Der Unterwuchs besteht hauptsächlich aus Moos und diesem flachwüchsigen gelben Ackerklee. Ein Klappertopf (welcher?) blüht und auch das Taubenkropf-Leinkraut, Silene vulgaris, hält sich. Gut ausgebreitet hat sich die Heidenelke, sie blüht aber heuer noch nicht. Die Rote Nachtnelke, Silene dioica scheint unter der Trockenheit des letzten Jahres gelitten zu haben. Der Große Ehrenpreis hat sehr unter dem Hagel gelitten.
Im Nachbargarten gedeihen diverse Knabenkräuter. Eines hatte sich zu uns verirrt und im vergangenen Jahr geblüht. Heuer ward es nicht mehr gesehen. Auch bei den Nachbarn waren es weniger. Vielleicht auch eine Folge der Hitze und Trockenheit in 2015?

Gräser wachsen sehr spärlich und heuer blühte nur noch ein Löwenzahn.
Gut gedeihen auf dieser Fläche (Wild)Crocus und Iris reticulata. Primula eliator und P.veris breiten sich langsam aus. Am Rand wächst noch Iris sibirica, die leider in den vergangenen Jahren als Gras betrachtet und entsprechend immer mit gemäht wurde :-X
Die Fläche wird nach der Hauptblüte einmal mit der Sense und dann nach Bedarf mit dem Motormäher geschnitten.
Zur Straße wird die Fläche mit einer Doppelreihe von Rosa rugosa (R.r.alba, R.r.rosa, Dagmar Hastrup,  Roseraie de l'Hay, Schneekoppe und Pink Grootendorst abgegrenzt. Das tröstet die Passanten über diesen Anblick ein wenig hinweg :P


Ergänzung: Wie pearl es eben schrieb, ist es auf jeden Fall besser, im Nachhinein Jungpflanzen in die Wiese zu setzen. Mit einer Nachsaat ist es schwierig.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: pearl am 13. Juni 2016, 14:30:04
Die buntesten Wiesen sind hier auf Flächen entstanden, wo großflächig Stallanlagen abgerissen wurden. Der anstehende Unterboden ist vollkommen humus- und tonfrei.

betonhaltiger Bauschutt ist ein hervorragendes Substrat für artenreiche Halbtrocken-Kalk-Magerrasen.  :D
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Gartenplaner am 13. Juni 2016, 14:42:36
Wiesenpippau ist in Mischungen für nicht so nährstoffarme, frische bis feuchte Böden meist dabei, kann dann 2 Jahre nach der ersten Blüte zu einer regelrechten Explosion, einem Meer an Gelb führen, was sehr spektakulär aussieht.
Aber das reguliert sich von alleine, im Jahr darauf gibts wenig Pippau, weil die Pflanze zweijährig ist, ob's dann nochmal zu einer Massenblüte kommt, hängt vom Wetterverlauf der Jahre danach und der weiteren Entwicklung der Wiese ab.
Das fluktuiert.

Die Pflanzung von vorgezogenen Wiesenblumen funktioniert gut, wenn man die ausgepflanzten Pflänzchen noch ein bisschen weiter pflegen kann.
Die Halbschmarotzer kann man eigentlich nur durch Saat einbringen.
Nur Primula veris hab ich erfolgreich gepflanzt, hatte glücklicherweise aber da auch feuchte Frühlinge dafür erwischt - und die Wiesenorchideen, aber da markier ich die Pflanzplätze und pflege etwas.

Bei mir funktioniert die Ausaat ganz ordentlich, den Aufwand der Vorzucht und Massenpflanzung könnt ich eh nicht leisten.
Arten, die nach der Ausbringung einer ordentlichen Menge Samen überhaupt nicht auftauchen, fühlen sich aller Wahrscheinlichkeit nach in meiner Wiese so unwohl, dass auch von einer Pflanzung nur wenige/keine überlebt hätten, denk ich mal.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: maigrün am 13. Juni 2016, 14:56:41
ihr seid inzwischen OT.  ;)

vielleicht lohnt es sich für dieses thema mal wieder einen threadfinder zu basteln. ich suche ja öfters mal nach wiesenthemen. es gibt inzwischen sehr viele.  ein beispiel:

wiesenblumen aussäen

oder eine kurze zusammenstellung von gartenplaner.

Es gibt schon ein paar threads, die das thema behandeln:
heimische blumenwiese für schatten
magerrasen, magerwiese
wildblumenwiese - ein paar fragen und noch 1, 2 andere, aber kürzer.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Gänselieschen am 13. Juni 2016, 16:24:07
Ich versuche ja auch bei mir seit einigen Jahren eine magere Trockenwiese, aber irgendwie ist es wirklich schwierig. Allerdings habe ich auch noch keinerlei Saatgut oder so eingebracht, nur Pflanzen.

Es gibt immer noch viel zu viele Störenfriede - hier stören: Nachtkerzen, Goldrute, wilder Wein, Brennnesseln

angesiedelt habe ich: Leinkraut, Gaura, Nachtviolen, Seifenkraut, Wiesensalbei - bestimmt nicht alles Wiesenpflanzen - von allein gekommen ist so eine Art Platterbse, aber ich glaube, die könnte auch wuchern...

Nun weiß ich nicht, wie weiter - die o.g. kann ich ja jetzt noch nicht mähen, die blühen noch nicht. So eine Magerwiese sollte ja auch mal gemäht werden. Ich habe dort aber seit bestimmt 8 Jahren nicht gemäht. Das ist insofern ein gutes Zeichen für die Abmagerung, da es ja immer noch licht ist. Einen Weg habe ich reingemäht, aber mehr auch nicht. Ist ja auch keine große Fläche.

Was kann ich dort noch ausstreuen?? Müsste ja im Sommer optimal sein.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Zwiebeltom am 13. Juni 2016, 16:46:07
Brennnesseln sprechen gegen einen mageren Boden. Die würden aber auch verschwinden, wenn regelmäßig gemäht wird und ich denke das gilt genauso für Wilden Wein und Nachtkerze.

Es läuft immer auf die Abwägung hinaus, durch Abmagerung bestimmte Blumen zu fördern und andererseits durch regelmäßige Mahd andere Arten zu verlieren. Als Kompromiss könnte man Teile der Weise ungemäht lassen oder nur einmäl jährlich bzw. in noch größeren Abständen mähen.

Sommer ist nur ideal, um anderweitig gesammelte Samen von Wiesenblumen auszubringen (am besten an den entsprechenden Stellen die Grasnarbe stören). Für Keimung und Wachstum ist es aber zu trocken und einige heimische Blumen dürften auch eine vorhergehende Kälteperiode zur Keimung benötigen.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Staudo am 13. Juni 2016, 17:34:20
Ich würde mindestens jährlich mähen. Sonst machen sich vor allem derbe Gräser wie Straußgras, Rohrglanzgras und Quecke breit.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: pearl am 13. Juni 2016, 18:19:22
und die Nachtviolen, Gaura, Seifenkraut und Nachtkerzen würde ich dann ausquartieren in eine Pflanzung mit dem Aspekt Mondscheingarten. Für die ist Mahd nichts.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Chica am 13. Juni 2016, 20:13:18
Hier auf trockenem Karnickelsand funktioniert das sehr schnell- einfach nichts tun, einmal im Jahr mähen, abräumen, Blumenwiese.

ganz so fix geht es auf meinem sand nicht.  ;)

Hier breiten sich, obwohl ich sogar mehr oder weniger regelmäßig mähe, immerhin am Samstag zum 2ten Mal in diesem Jahr  ;D, verschiedene "Wiesenblumen/stauden aus: Daucus carota, Malva moschata, Achillea millefolium, Veronica chamaedrys, Dianthus deltoides, Geranium pusillum, Trifolium pratense, Trifolium repens, Lamium purpureum, Ranunculus repens, Campanula patula, Stellaria holostea, Hypochaeris radica u. v. mehr. Die Bienen und Schmetterlinge freut es.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: pearl am 13. Juni 2016, 20:16:11
 :D schöne Aufzählung, alles, was ich vergessen hatte zu erwähnen.  ;)
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Gartenplaner am 13. Juni 2016, 20:47:35
Es gibt einige Wiesenblumen, die auch häufigeren Schnitt als einmal oder zweimal im Jahr vertragen und trotzdem zur Blüte kommen können  :)

Mir fiel die letzten Jahre auf, daß sogar nach der späten Mahd Anfang August bei mir Geranium pratense, Knautia arvensis, Lotus corniculatus, Malva moschata, Pimpinella major, Centaurea nigra, Silene vulgaris sogar nochmal eine Nachblüte schafften, teilweise erst im September/Oktober.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Staudo am 13. Juni 2016, 21:07:50
Eine sehr elegante Möglichkeit zur Abmagerung von nicht gar so winzigen Wiesen ist die Kaninchenhaltung. Durch die tägliche Mahd von Kaninchenfutter schafft man ein wildes Mosaik aus frisch gemähten, hochwachsenden und hochgewachsenen Bereichen.  ;)
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Quendula am 14. Juni 2016, 08:13:46
Chica, vlt hattest Du es schon geschrieben ... wie lange brauchte es bis zu dieser Wiesenzusammensetzung? Und welche Pflanzen hast Du auf welche Art eingebracht? (Ich liebe solche Wiesen, auch wenn ich sie im Garten nicht haben "darf"/kann.)

Staudo:  ;D Aber die Karnickelhalter bevorzugen Klee, Löwenzahn und anderes saftiges Kraut für ihre Lieblinge.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Staudo am 14. Juni 2016, 08:14:41
Eben, das ist ja das Gute. Gut mit Nährstoffen versorgte Ecken werden gezielt abgemagert.  ;)
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: uliginosa am 14. Juni 2016, 08:22:55
...
Hier breiten sich, obwohl ich sogar mehr oder weniger regelmäßig mähe, immerhin am Samstag zum 2ten Mal in diesem Jahr  ;D, .... Stellaria holostea, ...

wirklich die? nicht eher S. graminea?
oder ist es am Waldrand?
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: carolinchen am 14. Juni 2016, 09:09:32
Dann möchte ich auch mal von meinen Erfahrungen berichten:

Bis zu den 1980zigern wurde der Bereich als Pferdeweide genutzt, anschließend dreißig Jahre als "schicker" Rasen mit dem vollen Programm von vertikutieren, düngen etc. Angeregt durch Gartenplaners Berichte habe ich vor vier Jahren begonnen, über ein Jahr lang alles mehrfach kurz zu mähen, Mahdgut zu entfernen, manuell mit dem Rechen Moose und ähnliches kräftig raus zu harken. Im Herbst habe ich die Fläche mehrfach mit dem Vertikutierer bearbeitet und alles rausgeharkt. Die Grasnarbe war ziemlich zerstört  ;D

Im Februar habe ich die Blumenwiesenmischung (ohne Gräseranteil!!!) und Klappertopfsamen von Rieger-Hofmann ausgebracht und angewalzt. Dummerweise hatte ich mit Maisschrot strecken lassen, die Vögel waren Dauergast auf meinem neuen Wiesenteil. Habe in den Folgewochen geguckt, dass die Fläche einigermaßen feucht blieb. Im Mai sah es dann zwar spärlich aus, aber schon ganz zufriedenstellend, fand ich.

Gemäht wird im September, das Mahdgut lasse ich ca. eine Woche liegen und reche es dann ab.

Jetzt bin ich mit der Wiese im dritten Jahr und bin begeistert. Wiesenehrenpreis, Günsel, Hornklee, Mohn, Margeriten, Leim, Klappertopf, Kuckuckslichtnelken, Kornrade, Kornblume, Wilde Möhre - eigentlich haben sich alle Pflanzen sehr gut vermehrt, Gras habe ich wenig, an zwei Stellen werde ich im nächsten Jahr noch ein bißchen nachsähen, da ist mir der Blumenanteil zu wenig.

Gefreut habe ich mich über meinen Gartenhelfer  ;D Die vielen Hügel, die der Maulwurf über den Winter aufgeworfen hat, waren perfekt. Gerade dort ist der Blumenanteil sprunghaft in die Höhe gegangen. Ich habe die Hügel flachgerecht.

Die jetzige Wiese ist ca. 150 m² groß. Für die nächsten Jahren werden weitere Bereiche folgen, ich plane der Grundmischung jeweils einen höheren Anteil bestimmter Blumensamen zuzugeben. Ich dachte an einen breiten Streifen ums Haus, in dem Natternkopf dominiert.

Und für einen Schattenbereich will ich anschließend auch mit Saatgut experimentieren.

Was ich zum Schluß unbedingt noch loswerden möchte: Tausend Dank an Gartenplaner :-* :-* :-* Ohne Deine Berichte und Fotos gäbe es meine Wiese nicht. Wir stehen jeden Tag begeistert davor, sehen die Veränderungen und freuen uns an den vielen tierischen Nutzern; massenhaft Insekten, Vögel, Igel und Nachbarskatzen lieben es, in der Wiese zu schlafen. Ein kleines Paradies.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Gartenplaner am 14. Juni 2016, 11:16:42
Oh, das freut mich wirklich sehr!!!!

Und das mit dem Paradies für alle möglichen Tiere ist bei mir genauso - ich stand vor zwei Wochen im Rasenweg, schaute über die Massen von Klappertopf, Wiesenpippau und Ackerwitwenblume - und es schwirrte und brummte nur so von Insekten - die Hummeln scheinen absolut auf den Klappertopf abzufahren, Bienen, Käfer, Schmetterlinge waren am Pippau und den Witwenblumen unterwegs...herrlich  :D
Ich hab auch bei der ersten "Massenblüte" von Wiesenpippau vor einigen Jahren beobachtet, wie Meisen und Spatzen und bestimmt auch andere Vögel richtiggehend kolibri-artig um die Blütenstände schwirrten und die Massen an schwarzen Blattläuse davon "abstreiften" und zu ihren Jungen im Nest brachten  :D

Da die Schaffung einer Blumenwiese aus einem Rasen oder einer bestehenden Intensiv-Wiese eine doch eher knifflige und  langwierigere Angelegenheit mit schwer vorhersehbarem Ergebnis ist, wenn man nicht radikal vorgeht und pflügt oder Oberboden abträgt, und auch nicht unbedingt schon nach 2 Jahren richtig toll aussieht, versuche ich immer, die langwierige Vorbereitung bei mir hervorzuheben und dass ich auch immer noch fast jedes Jahr von einzelnen Arten Saatgut ausbringe, um die Weiterentwicklung zu beschleunigen und den Artenreichtum weiter zu erhöhen.
Und man muss sich bei Blumenwiesen auch bewusst machen (und aushalten können  ;D ), dass eine ständige Veränderung dazu gehört, es wird nie ein statisches Bild.
In einem Jahr gibt es viel von einer Art wie beim Pippau, im nächsten ist die fast weg und eine andere Art ist viel präsenter, oder Arten setzen sich als Hauptaspekt nach und nach durch, sind konstant da, wärend drumherum Fluktuationen weiter ablaufen.
Angeblich, laut Literatur, kann es auch vorkommen, dass eine üppige Klappertopf-Population einbricht und auf einmal sehr viel weniger davon da ist.
Das hab ich bis jetzt noch nicht erlebt, aber ich hab den auch noch nicht so lange in der Wiese und streue jedes Jahr Samen auf die Flächen, wo noch keiner oder wenig wächst, eine "Sättigung" ist also noch nicht erreicht.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Gartenplaner am 14. Juni 2016, 11:18:13
Da die Anbieter der Blumenwiesenmischungen wie Rieger Hofmann, Hof Berggarten, Syringa und andere auch Einzelsaatgut anbieten, kann man sich im Prinzip eine eigene Mischung zusammenstellen - man muss sich dafür allerdings durch die Ansprüche der einzelnen Arten an Boden, Feuchtigkeit, Lichtbedarf durchackern und versuchen, möglichst passend auszuwählen.

Für mich waren dafür einige Bücher über die Schaffung von Blumenwiesen interessant, die ich schon irgendwo in den verlinkten Threads genannt hatte, die ein Lexikon einzelner Arten und deren Ansprüchen enthielten.
Die Seiten der Onlineshops der Samenanbieter sind leider meist wenig informativ dahingehend.
Und ich hab dann auch die Arten einzeln gegoogelt und mehrere beschreibende Seiten zu einer Art verglichen, was die zu den Bedingungen des Lebensraumes schrieben.

Letzten Herbst hab ich nochmal eine ganze Reihe Arten nachgesät, die eine etwas spätere Blütezeit aufweisen, da mir die Wiese ab Mitte Juni zu einheitlich heu-ig aussah, da bin ich auf nächstes Jahr gespannt, wenn die erste Blüte zu erwarten ist, was sich davon wo und wieviel etabliert - neue Sämlinge einer der Arten hab ich im frühen Frühjahr schon entdeckt  :D

Lücken, wo man Erde sehen kann, sind für die Entwicklung einer Blumenwiese sehr wichtig.
Nur dort können Samen keimen und haben dann (hoffentlich eine zeitlang) so wenig Konkurrenz, bis sie durchsetzungsfähig genug sind.
Ich merkte ab 2008, dass die Grasnarbe nicht mehr so dicht war, dass Lücken auftauchten, auch immer mehr Moos am Boden zwischen den Grashorsten, und das auch in der vollen Sonne.
Ob auch die Moosstellen ein gutes Saatbett bieten, darüber streiten sich die Wiesenexperten.
Ich hab jedenfalls sowohl nackte als auch moosige Flecken gezielt zum Ausstreuen des Samens genutzt, obs einen Unterschied im Auflaufen machte, kann ich nicht beurteilen.

@uliginosa:
Die erfolgte "Abmagerung" meiner Wiese merkte ich auch daran, dass sich Stellaria holostea aus dem Dickicht der freiwachsenden Hecken an den Rändern meines Gartens, wo es schon immer versteckt vorhanden war, in die Wiese ein Stück weit herauswagte, ein paar Jahre gab es sogar einen großen Flecken davon oben in der Mitte, der ist inzwischen aber wieder zusammengeschrumpft oder sogar wieder verschwunden.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: carolinchen am 14. Juni 2016, 12:43:38
Und man muss sich bei Blumenwiesen auch bewusst machen (und aushalten können  ;D ), dass eine ständige Veränderung dazu gehört, es wird nie ein statisches Bild.

Aber genau das ist das Faszinierende an einer Blumenwiese, man weiß nie, was kommt ... und wohin es geht. Ich hab unter meiner Weißdornhecke in diesem Jahr Mohn, auf dem Waldweg Margeriten und in den Fugen meiner Terrassenplatten massenhaft Silene dioica.  ;D

Jeden Morgen bei meinem Morgentee gucke ich gespannt, was sich verändert hat und wenn man ganz dicht an die Wiese ran geht, sieht man unglaublich viele verschiedene Insekten und auch Pflanzen, die noch kommen. Einfach nur herrlich.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: oile am 14. Juni 2016, 12:51:55
Ich mähe meine Wiese mindestens einmal/Jahr, das erste Mal,  wenn der Klappertopf zur Samenreife kommt.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Waldmeisterin am 14. Juni 2016, 12:52:18
Gerade für mich als kompletten Blindfisch in Sachen Beetplanung es ist eine recht hübsche Vorstellung, die Blumenwiese als ein etwas gräserlastiges Staudenbeet zu betrachten.
Nach mehreren erfolglosen Versuchen, Hieracium aurantiacum per Samen in der Wiese anzusiedeln, hab ich nun, Eurem Rat folgend, welches, das hinterm Haus an einer völlig unpassenden Stelle wucherte, auf die frisch gemähten Wiese gepflanzt. Mal sehen, ob es den Vorsprung nutzen kann. Außerdem blüht und fruchtet hier gerade Bärwurz, mal sehen, ob der auch auf die Wiese umziehen mag.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: pumpot am 14. Juni 2016, 12:54:50
Hier mäh ich die Wiese auch erstmalig ca. Mitte August. Danach wird die bis zum Winter kurz gehalten. So sieht man dann auch die Herbstkrokusse besser.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: maigrün am 14. Juni 2016, 13:08:53
syringa empfiehlt auf der website, das erste mal in den ersten zwei juniwochen zu mähen, da sich bei einem späteren schnitt vor allem die gräser aussamen würden. das werde ich nun in den nächsten tagen tun. und die stellen, wo der klappertopf üppiger steht, erst in vier wochen mähen. dann sei der klappertopfsamen reif, sagte mir herr rieger.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: obst am 14. Juni 2016, 13:35:52
Zitat
So sieht man dann auch die Herbstkrokusse besser.

Bist zu ganz sicher das es Herbstkrokusse sind. Die Herbstzeitlosen blühen auch zu dieser Zeit. Die Blüte ist allerdings meistens größer und verfügt im Herbst über keine Blätter. Die Herbstzeitlose ist hoch giftig.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Staudo am 14. Juni 2016, 13:42:31
Pumpot kannst Du glauben, glaube mir.  ;)
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Wühlmaus am 14. Juni 2016, 14:16:57
syringa empfiehlt auf der website, das erste mal in den ersten zwei juniwochen zu mähen, da sich bei einem späteren schnitt vor allem die gräser aussamen würden. das werde ich nun in den nächsten tagen tun. und die stellen, wo der klappertopf üppiger steht, erst in vier wochen mähen. dann sei der klappertopfsamen reif, sagte mir herr rieger.

Eine solche Zeitangabe würde ich wirklich nur als Richtwert ansehen. Viel wichtiger ist das Beobachten der Wiese. Wenn Gräser aussamen finde ich das nicht sooo schlimm, aber wenn Blütenpflanzen nicht aussamen können, weil sie zu früh geschnitten wurden, ist das sehr kontraproduktiv  8) Die Blüte der verschiedenen Pflanzen zieht sich mit stetem Wechsel doch über viele Wochen hin. Und in der Regel ist das Verblühte entweder in diesem Zustand noch attraktiv oder aber es fällt in sich zusammen und wird überwachsen.
Ist das erste mal gemäht, kommt nix Spannendes mehr nach.

@pumpot
"Herbstkrokus" war ein gutes Stichwort 8)
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: maigrün am 14. Juni 2016, 15:07:57
Ist das erste mal gemäht, kommt nix Spannendes mehr nach.

ja, diese erfahrung habe ich auch gemacht und u.a. deshalb lange stehen gelassen.

jetzt versuche ich es halt mal so:

"Sie sollten Ihre Blumenwiese zwei Mal im Jahr schneiden. Das 1.Mal, wenn es auch schwerfällt, in der 1. oder 2. Juniwoche. Sie mähen dabei viele blühende Pflanzen ab. Trösten Sie sich, es kommt etwa 4-5 Wochen später zu einer 2. Blüte. Wenn Sie alles blühen lassen bis es verblüht ist, fördern Sie die Versamung der Gräser. Außerdem verdrängt die lange Beschattung der unteren Bereiche der Blumenwiese lichthungrige Arten, wie z.B. Margarite und Karthäusernelke. Der 2. Schnitt wäre dann Ende August bis Mitte September durchzuführen. Bei beiden Schnitten sollte das Mähgut entfernt werden. Das Mähgut des 2. Schnitts können Sie liegen lassen bis es trocken ist, dabei fallen noch viele Samen aus, die ihre Blumewiese noch blütenreicher machen.
Der Rhythmus der 2maligen Mahd ist jedes Jahr einzuhalten. Eine 3. Mahd sollte dann erfolgen, wenn der Standort sehr nährstoffhaltig wäre. Dies ist am sehr mastigen Wuchs der Wiese erkennbar. Durch die häufigere Mahd werden dem Boden dann permanent Nährstoffe entzogen."
quelle
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Gänselieschen am 14. Juni 2016, 15:22:42
:D schöne Aufzählung, alles, was ich vergessen hatte zu erwähnen.  ;)

Genau - nur kann von vergessen bei mir nicht die Rede sein - manche Namen kannte ich nicht. Glockenblume, Wilde Möhre, Malve, Stellaria - die habe ich hier noch nicht gesehen.

Meine Wiese ist zu klein, um noch den Unterschied mit den Nachpflanzen zu machen.... allerdings ist auch der Rest des Vorgartens ungemäht - bis auf einen Weg. Vielleicht sollte ich das Projekt einfach mal gedanklich erweitern. Dann passen aber einige andere Pläne nicht mehr ganz so....

Im Grunde muss mein Vorgarten doch sowieso schon eine Magerwiese sein, denn ich mähe ihn schon Jahre nicht mehr, ohne dass das Gras zu üppig wird. Allerdings ist es schon bissel filzig, vor allem auch durch den wilden Wein, der sich in dieser Zeit ausgebreitet hat, und Baumsämlinge sind natürlich auch mehr als früher. Die Vorstellung, dort mit dem Rasenmäher durch zu müssen ist aber gruselig. Wahrscheinlich dann doch mit der Sense.....und noch bissel warten
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Chica am 14. Juni 2016, 17:14:19
Chica, vlt hattest Du es schon geschrieben ... wie lange brauchte es bis zu dieser Wiesenzusammensetzung? Und welche Pflanzen hast Du auf welche Art eingebracht? (Ich liebe solche Wiesen, auch wenn ich sie im Garten nicht haben "darf"/kann.)


Das Grundstück besteht aus drei verschiedenen Höhenflächen. Auf der mittleren liegt einfach nur Füllsand, Mutterboden wurde nie aufgetragen. Oben am Haus wurde der Füllsand dünn mit Mutterboden abgedeckt. Die untere Fläche ist der Original- Ackerboden, einfach nur gemäht. Rasensamen hat nur die obere Fläche am Haus gesehen, der Rest ist durch Anflug entstanden. In die Wiesenflächen habe ich nichts gepflanzt oder gesät. Malva moschata, kann ich mich dunkel erinnern, könnte vom Baumarkt stammen und ist aus einem Beet ausgebüxt. Ebenso unzählige Leucanthemum vulgare, da hatte ich im Beet gesät, inzwischen blackboxen sie quer durch das ganze Grundstück. Ich gärtnere hier auf dem Acker jetzt seit ca. 17 Jahren. Also: Einfach mal nichts tun  ;).


...
Hier breiten sich, obwohl ich sogar mehr oder weniger regelmäßig mähe, immerhin am Samstag zum 2ten Mal in diesem Jahr  ;D, .... Stellaria holostea, ...

wirklich die? nicht eher S. graminea?
oder ist es am Waldrand?

Ein Kiefernwäldchen ist keine 200 Meter entfernt aber ich bin mir nicht sicher uli. Kann man etwas erkennen?

(https://lh3.googleusercontent.com/pysjwiSunXXIpn21PdGJLZphdmCfY5IZePQR7sJTfYWiRFD88UI6pdMHsPL0L-HONn_cWyKyKVwemwD9OsOUxE3ogMvAjz1hQQEGopsom10uDkx6EQhc4nLSXZXRK-lU1z-n_yI5Myj_Sf5lT7DUn4qaO0iS-SkZTyun5Z6dDCcqHAeNHr06_OG8bmwCgvvYn9hnbSg-MuPE3CNLwOwTNa9fKJZPk0b00oQmfv_uOdJM3b4l150RX8MTbW3H-mpPYTHs5N5yBUUJxMHfbyF3ZNelbaLlUhairno2-w_RioR7imqMvE8jSt9NhUKArGiPQCHEwRjwkJ1IvKB26fs9wMIueGOfd3G0qGRZnsyf6fTTH9eDXohvhJfRVIyid0iTw7_k8uhZESo_V9F29oie2n_2I34PA2wNXUL7kUydSlYO0qx2gxjzHPF1KfLHoTDYC8GEPwzlnlJzc39gukGwYtHVblWukd8vZZt-mz92KSVp2nwxYTrs-WF8mTS03z0DQtVYcZ5xBaIG0s1FN1m2i0VGwNsc1xjPdWHuARYiybFa_sfMmP6jI3w1LDyx-fnTsNVFhPFrxF9SUuLcjqBlrlHw0UGTeYU=w657-h876-no)
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Gänselieschen am 14. Juni 2016, 18:17:18
Ich hatte mir Stellaria bei Zaubersta..de bestellt, um sie anzusiedeln - die sind leider nicht einmal angewachsen im letzten trockenen Frühjahr 2015...einen weiteren Versuch habe ich nicht gemacht. Aber Rainfarn habe ich inzwischen. noch keine Selbstaussaat, aber die gepflanzten Exemplare sind wieder gekommen. Von allein kam er jedenfalls nicht in meinen Garten. Natternkopf will auch nicht. Ganz selten mal ein Zufallssämling....
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Gartenplaner am 14. Juni 2016, 20:06:31
syringa empfiehlt auf der website, das erste mal in den ersten zwei juniwochen zu mähen, da sich bei einem späteren schnitt vor allem die gräser aussamen würden. das werde ich nun in den nächsten tagen tun. und die stellen, wo der klappertopf üppiger steht, erst in vier wochen mähen. dann sei der klappertopfsamen reif, sagte mir herr rieger.

Eine solche Zeitangabe würde ich wirklich nur als Richtwert ansehen. Viel wichtiger ist das Beobachten der Wiese. Wenn Gräser aussamen finde ich das nicht sooo schlimm, aber wenn Blütenpflanzen nicht aussamen können, weil sie zu früh geschnitten wurden, ist das sehr kontraproduktiv  8)
...
Ist das erste mal gemäht, kommt nix Spannendes mehr nach.
...

Eine Zeitangabe kann sich an vielem orientieren, am Boden, am Wetterverlauf jedes einzelnen Jahres - am sinnvollsten an der Samenreife jener Wiesenpflanzen, bei denen man unbedingt eine weitere Vermehrung möchte und die Samen entweder sammelt und weiträumig verstreut oder ausfallen lässt.
Da ich Wiesenorchideen gepflanzt habe und auf Aussaat hoffe, muss bei mir der Zeitpunkt spät sein, Ende Juli, Anfang August.

Christopher Lloyd schlägt in seinem Wiesenbuch vor, verschiedene Flächen zu verschiedenen Zeitpunkten zu mähen (muss man natürlich erstmal die Flächen für haben):
dann kann die Fauna zum Teil auf die ungemähten Flächen ausweichen und auf jeder Fläche entwickelt sich ein etwas anderer Wiesenaspekt, manche Arten werden durch frühere Mahd gefördert oder zumindest nicht gestört, andere Arten verschwinden aus den Flächen, bleiben in den später gemähten.

Daß nix mehr nachkommt, kann man so pauschal nicht sagen, ich schrieb schon weiter oben, daß ich verwundert war, wie viele Arten auf meinem Boden auch nach meiner späten Mahd nochmal eine Nachblüte schafften.
Hängt natürlich vom Boden, der Artenzusammensetzung, dem Wetterverlauf ab.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: maigrün am 14. Juni 2016, 20:16:41
Christopher Lloyd schlägt in seinem Wiesenbuch vor, verschiedene Flächen zu verschiedenen Zeitpunkten zu mähen (muss man natürlich erstmal die Flächen für haben)

.... und die entsprechenden geräte. meine wiese hat knapp 800 quadratmeter, das ist zu klein, um es in teilen mähen zu lassen. so wie ich es verstanden habe, musst du wohl auch immer die komplette fläche mähen lassen.

die klappertopf-ecken werde ich dieses jahr stehen lassen und vier wochen später mit der sichel bearbeiten.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Gartenplaner am 14. Juni 2016, 20:38:53
Ja, Wiesenmäher, Balkenmäher, Freischneider....oder eben Sense, wenn man das kann.
Und Schnittentsorgung.

Ja, es wird zu teuer, die Firma, die das bei mir macht, mehrfach anrücken zu lassen.
Dabei könnte ich ganz gut verschiedene der Wiesen-"Räume" zu unterschiedlichen Zeitpunkten mähen und es würde nicht gleich wie Patchwork aussehen, da die Wiese nicht komplett am Stück überblickbar ist.
Fürs Selbermachen hab ich nicht genug Zeit vor Ort. Und dann das Problem der Schnittgutentsorgung, das werden schon ordentliche Haufen.

Was ich noch vergaß zu der Häufigkeit der Mahd - je magerer, desto weniger ist nötig, da reicht schon ein Schnitt im Spätsommer, damit keine absterbenden Pflanzenteile auf der Wiese verbleiben.
Je nährstoffreicher, umso besser ist es, mehr als einmal mähen zu lassen, um Nährstoffe mit der Biomasse abzuführen - womit wir doch wieder beim Thema der Abmagerung wären  ;D
Hätte ich von Anfang an, ab 2001, zweimal mähen lassen, wäre die Veränderung vielleicht schon eher sichtbar geworden....
Die 2. Mahd Ende Oktober hat auf jeden Fall auch den Vorteil, dass die Wiese sehr niedrig in den Winter geht und alle Frühlingsblüher gut zur Geltung kommen.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Waldmeisterin am 14. Juni 2016, 21:25:29
zur Schnittgutentsorgung: wenn ich zu viel Heu habe, hänge ich Zettel raus: Kaninchenheu zu verschenken. Das funktioniert hier ganz gut, weil die meisten Leute in der Stadt eben nicht für wenig Geld beim Bauern Heu holen können, sondern das völlig überteuerte Zeug im Zooladen kaufen müssen.
Allerdings braucht man dazu die Zeit, Heu zu machen. Gesenst ist ja schnell, aber die ganze Heuwenderei ist doch ganz schön zeitaufwendig, außerdem muss man natürlich genau zum optimalen Heuwetter vor Ort sein.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Chica am 07. Mai 2017, 10:05:51

Das Grundstück besteht aus drei verschiedenen Höhenflächen. Auf der mittleren liegt einfach nur Füllsand, Mutterboden wurde nie aufgetragen.

Im magersten Bereich meiner Wiese ist diese Pflanze aufgetaucht. Was ist das bitte?

(https://lh3.googleusercontent.com/4_G_6T428Hmjy5ijX8ix1x1elGJOC6io0nvqGHLqV1_0KaGeQNEV4tPvZCIYnUnNEGS3gYeNB2dPrnUlVmexKfJEnpAdDu6gt9Z85aKz8mwq0bDOCVk07EkVfbaxkYFu2pNe_ho9ajsbihLrBf8lywwQhgEVCGlIyTvPdcoxzSc_tFd1MIVAhSlNwLQWnMIL-a4cRp8X1ACAbBpgce1Ig9GwLNyee8u6gDC3pIOVodpzDo0joVyspUHh_3C1_7ZSceoJm4pyV87jFiySQ479UhXnLDsBRFqSC-vWHrHS09ElwmkqKrhq68JKG_HjEHg4shKr8KAOXRaVZYZzX0yBvrzHSkyhsIZpIfXPlRLDF2BiwjcH4rl4z0tRmHd1tyQDgjJxeToJ1WL042X4HHcYpKHIdgYF-ERYRSR3RRW01JLcRdaekjPrn5NtnBnieObUD2slQFzCvzDu2rOg4e9YOulsqZI3ynjX7OmzTeG8sReI_7dCSSJyGZqWZhJ4Hqo9rCVy-5Q9XEdUS_lbPYg7jlMVetn-sW6AD5r_oKm1THmTREG0kvRBhdAycZniMAP9rTD9nA-ZyG7BdQh4_bIGUHZbpundiFFj0wopTAZ-JuLHmgYJyWwyxQ=w920-h690-no)  (https://lh3.googleusercontent.com/5HaNM3eamdI-a9Rc5AyxtUjxiz-41zVn5dU6MD3xjBR6nfuxeskJhYgTPwJ5ub-JBXu8Lx81WJy-Y2u0k2Yfr242gcJyj96fiXJMlnlJbteKeY_eoqKRW10DuIZMBjQ23F7zrSPcqIA98EPDiADu0W6zOa6tYwWbVcMNqbPLA_XQdIefsPBQ8Wcb5e8Ba2llqEvK8tlOQ5zGdmxymTJ6MT-3gOlUuzwN2HB4TaqkQKaOvi8e1C5UjoWdL4d7Gpe7bY4pdGYtx8nw-YpvOnBxOyvId6deOXWlBwIHVY2iSt3dXLoKcXXYtd3TSIzwVvbr_mJ7tS4Q31iopoCzb4QDOa5jLUQvXVceE-Dbt5ObtW2BffAkf0t4LQYN6L9cpsyvjWYp3r9UKHU_rRvjwDTNCdXUguDdmlTIQv_Z_FJhzWfD-REXgTbClT27-kouJv9fXgVfUV8Gwspp3AimR_8R8ea6PV1y18sXT8aXDCaf7t0M7LUVYJvmB_c_2j5yqhcW2Fe1Mjz4bp82X9SuK0-GwyGFMEXbEjG7Bd0tAbok4rksWvIRYzWfI4CnnZg321NnMqNnK3Ea6tvrb5dbSfbKV9Ba1YZ3Dpck2mAFZ7hALTJOrTTJo9IcVw=w920-h690-no)  (https://lh3.googleusercontent.com/Ft4dufkElqEXqgaAGdccXaPAbat_2mmHlP6FqAxMZsniVnzO1ELTDCNG2PUhxtrOOQRbaR2bzPbrrKC8BDrAjE-Bup2AlkwHQY2GJmnbN23s3l2VfFxxVHWw0mfvcjEBzZXlq5v8Iu6Nsisx22PrSisurZwCvwKyFbhiwCOYlHZ7OPO5iA-pLRn6nEf7wRGTMYm7G6nkkLnTqr7ksSCgzJEmUWFU-hwBws8F_O619ZHbDeHnu2BaG2s7sTorH31bzFZrwkpEba0u1tLgqXPtpQ3aFEFAAgLkXxDGGhX6akDwtFGwdeC_tOX8n4FUHmS3WAtob1biiNTLxcT171HFgHBg58rKqbgd9hBFtDz5mbyChDwRQYsWKZz2We-uzo11jS18MTZhbDCP69pQrS81yS1wJzqSPZEtzLgDS4DxMuk4Y4-zXQejdQCpe5NeN0uvygCMrgqFFWdbKS5567lth2ncWTRr-jhcWM3T350KGnG_sa4aATj7IkEpF_dxwZK0F_yoebp50L4XmrpJiWKFnE6_QtvddeWH_9czipOqM5qbMFsYLO4eW18PDby2eA2mBNsgDJU-mvfVfLwVc302wXo6bBW02pzVRbu9lj1BJIL-TtHIbM-8uw=w920-h690-no)



Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Krokosmian am 07. Mai 2017, 10:11:27
Saxifraga granulata?
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Chica am 07. Mai 2017, 10:18:49
Tatsächlich, so sieht der aus. Der Knöllchen-Steinbrech steht sogar auf der Roten Liste  :o. Na nun hole ich aber ein großes Trottel-Stöckchen vor, besser zwei. Da erschien in diesem Jahr ein weiteres Exemplar in der Nähe des ehemaligen Gemüsebeetes. Danke Krokosmian.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Staudo am 07. Mai 2017, 22:48:46
Die sind in der Lausitz recht häufig auf mageren Wiesen.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Chica am 12. Mai 2017, 05:48:11
Jetzt, wo Du es schreibst Staudo habe ich glatt auf dem Rasen vor meiner Arbeitsstelle noch einen gefunden.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Chica am 04. Juni 2017, 10:34:04
Ich habe da schon wieder etwas neues gefunden, eine Potentilla-Art  ???

(https://lh3.googleusercontent.com/IXSI7uPwNphtDmYSH4Uuo5EqYivtHvkC1CuJ7ATyjWuupaotnbQ1RT3N63PtcbQCWN3PnrpDkK1H4d1WDhOFh1Q5GI7z0ua2wsBs7KnA4Xhe0Zeji6tBsDAJbCPZP8RuCw2cI6GGWfCPCrs2eIDLX9eDfTxjqp06s9gaTOMTVMJGL2vJDgOMM25AxV_ra0EUv5mDPHZB9Us46ey-WKVN7qqOfO9sNwx-v-eIUve0Ag26wGogMECeFA4roLgvi0Pwj9tc_BJvH3MK9Gg_ut22uKgGcvi70_j4Gae__BczXPFDxOaxK1FnP-_2OIFQz0nkqZMmVoG30Tjxj_q5a5knLd-KD7mwW06lxtQi04WZ9UVnNMfY8zPDNgHm4PtxitOAZ53bfyyerKmvxGtNGofqzDAvOuHh_VUAQY0aBTkGoPeqgaWla_-MD5_9nd8qo8YkZur0YesZel2mKUcXLovGIMwhwZTDKAT-gFHrXbWvcWxoJx6RHmePmmt9NloWkR6p0OQOb94MY1zh4CuM0kzNrmXIxVaCrmN-ZcZD2VHqMavzuJmG7bIzH5_YOKL88adDTvB5DO2IOIS483cs98icSa_2RfCvu24J_fU71o_CG5EYK62ifEffHw=w663-h884-no)  (https://lh3.googleusercontent.com/aO50iSJBvQ6UKl6aXZr8R-OaaIf8zJnuwbvW7id6iddTq-AiqaCzVILoYKQ6FCduY00rqAQAE_t573bSIOT_TpQMatSB8thX3Au1RglVJC_W1zpi7MrmMftgyXzlVWXlPNYRA5DapThucAHjQeb7Xu3ZGk5A7t2yMBXlGxEsvUROXWtLa_e5454vnFtP44dS2zhsRXhemVvinacEYQbNzWwsAw_eVPr4YD7HkwHCJCg8NiYtiKwXPnx8L20_hJZaCL4SLoVybXJsVuuqXT782jagK--_LA2E31pvmE3EvlGVWV19WlMEanPnm3bEKZnjmT20Wc5Y68-Zf0RPSJbH8s9vvxZUABJTTZNNgsnKBALxzVLLS7nfboWWygS4H8CkE4l4hU4oEgZS3qQ0oH4RhqwmdAwFc0P-B4hGi26M6G5qFFtPIfZGMoOpKRltq1-GNAOEYxjlr4oHoXbIf9c-lse3n2OK2GwmMqSWB5duT5Gtosf5RZkmTajb3OBuXahTp2sa2RfshpYRq7bZXFhWiu1T6yfaPTqyNmQEE0-uFzKSaYaxdb19VVG5ZhkBBbVis7m9Bo6gyoji4thxnI14XZ97HA3dUToEyNnJ0BkIaAjso_qvdnGXEA=w920-h690-no)
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: lerchenzorn am 04. Juni 2017, 10:58:27
Es ist sehr wahrscheinlich das Silber-Fingerkraut (Potentilla argentea). Nicht selten, aber typisch für strukturreiche, saure Sandtrockenrasen.
Ein schöner Frühsommerblüher, wenn die Frühlingsarten verschwunden sind.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: lerchenzorn am 04. Juni 2017, 11:02:12
Und es ist Titelheld in Eva Strittmatters "Bitte": "Laßt mir das Silberfingerkraut ..."
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Wühlmaus am 04. Juni 2017, 11:03:37
Dieses Jahr hat sich mit unserer Wiese eine auffällige Veränderung ergeben. Es blühen nahezu keine Margeriten mehr, dafür flächendeckend die Acker Witwenblume (Knautia arvensis). Als Bodendecker fungiert neben Moos ein kleinblütiger, gelber Klee.
Gräser sind jetzt, nach über 20 Jahren, nahezu komplett verschwunden.
Im Sommer 2015 hatte ich Samen vom Klappertopf gesammelt und auf der Fläche verteilt. Letztes Jahr war er reichlich vertreten,  heuer sehe ich ihn (noch?) nicht.
Kann er einen solchen Einfluss haben ???

Und etwas besonderes konnte ich gestern sehen: parallel zu dieser Wiese steht ein schmaler Gehözstreifen, der einen ebenso mageren, aber schattigeren Wiesenweg abtrennt. Dort ist nach zwei Jahren wieder ein Geflecktes Knabenkraut aufgetaucht :D
Es steht inmitten von Thymian und Sandveilchen.

Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Chica am 04. Juni 2017, 12:32:15
Vielen Dank lerchenzorn  :-*, nur gut dass wir Dich haben  :D. Sehr schön auch das Gedicht. Ich trage den Namen sofort im Album ein und dann schaue ich, wer das wohl gebrauchen kann  ;).

Sind denn die Gräser erst seit 2015 verschwunden, Wühlmaus?

Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: oile am 04. Juni 2017, 12:46:50
Klappertopf kann Gräser durchaus zum Verschwinden bringen,  allerdings nach meiner Erfahrung nicht so schnell wie bei Dir.
Hier ein Ausschnitt meiner Wiese - im letzten Abendlicht und mit Handy fotografiert.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: RosaRot am 04. Juni 2017, 12:49:37
KLappertopf bringt Gräser zum Verschwinden? :D

Ich sehe demnächst eine Wiese in meiner Obhut (Ab Juli voraussichtlich) die ich gern abmagern und zur Blumenwiese modifizieren möchte. Leider habe ich bisher nicht mitverfolgt, wie man das macht. Bei Klappertopf reicht es, Samen auszustreuen? Trockenheit verträgt er?
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: oile am 04. Juni 2017, 12:54:57
Ich gebe zu, dass ich in Zeiten großer Dürre dem Klappertopf ein paar Schluck Wasser gönne.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: RosaRot am 04. Juni 2017, 12:57:16
Okay. Das wird hier vermutlich nicht funktionieren. Die Wiese ist eine Straßenwiese und muss wohl erst mal mit dem auskommen, was der Himmel gönnt.
Im Moment wächst dort nur Gras, das aber üppig.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: kasi † am 04. Juni 2017, 12:57:35
Wiese abmagern geht bei uns nicht. Meine Wiese wird seit mindestens üner 40 Jahren nicht gedüngt und außer ein paar Obstbäumen, einigen Löwenzähnen und wenigen anderen Kräutern im Frühjahr wächst dort nur Gras in den verschiedensten Sorten.  Das mäh ich in der Regel zwei Mal, --- im Jahr. Wenn ich Magerrasen bräuchte müßte ich wahrscheinlich den Boden austauschen.  ;D
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Gartenplaner am 04. Juni 2017, 17:19:23
Dieses Jahr hat sich mit unserer Wiese eine auffällige Veränderung ergeben. Es blühen nahezu keine Margeriten mehr, dafür flächendeckend die Acker Witwenblume (Knautia arvensis). Als Bodendecker fungiert neben Moos ein kleinblütiger, gelber Klee.
Gräser sind jetzt, nach über 20 Jahren, nahezu komplett verschwunden.
Im Sommer 2015 hatte ich Samen vom Klappertopf gesammelt und auf der Fläche verteilt. Letztes Jahr war er reichlich vertreten,  heuer sehe ich ihn (noch?) nicht.
Kann er einen solchen Einfluss haben ???

Und etwas besonderes konnte ich gestern sehen: parallel zu dieser Wiese steht ein schmaler Gehözstreifen, der einen ebenso mageren, aber schattigeren Wiesenweg abtrennt. Dort ist nach zwei Jahren wieder ein Geflecktes Knabenkraut aufgetaucht :D
Es steht inmitten von Thymian und Sandveilchen.

Eine Wiese wandelt sich jedes Jahr, mal mehr, mal weniger, je nach Witterungsverlauf, Ausbreitungsdrang einzelner Arten, Vermehrungszyklen (Zweijährige!), weiterer Abmagerung...

Die Ackerwitwenblume breitet sich bei mir um eine Initialstelle stark aus, da sie früh und lange, sowie nachblüht, habe ich Samen und Sämlinge weiter verteilt, Margeriten nehmen danaben langsam zu - die sollen aber auch eher zickige Wiesengenossen sein.
Reinhard Witt beschreibt in seinen Wildwiesenbücher Zusammenbrüche von Klappertopfpopulationen nach Massenvermehrungen, ich hab Klappertopf ja schon einige Jahre und er vermehrt sich durch Samen massenhaft (die ich auch noch in Wiesenbereiche ausbringe, wo noch sehr wenig wächst) nach Zusammenbruch siehts bei mir noch nicht aus.
Dass die Gräser KOMPLETT verschwinden, finde ich aber schon erstaunlich, auch mit Klappertopf...

Orchideen hingegen können sich über Kilometer einsäen, da die Samen so vielzählig ausgebildet werden und so staubfein und leicht sind, sobald ihnen die Lebensbedingungen zusagen - bei mir fanden sich Ophry apifera und Anacamptis pyramidalis von alleine ein, wahrscheinlich aus einem Naturschutzgebiet einige Kilometer entfernt.

Wiese abmagern geht bei uns nicht. Meine Wiese wird seit mindestens üner 40 Jahren nicht gedüngt und außer ein paar Obstbäumen, einigen Löwenzähnen und wenigen anderen Kräutern im Frühjahr wächst dort nur Gras in den verschiedensten Sorten.  Das mäh ich in der Regel zwei Mal, --- im Jahr. Wenn ich Magerrasen bräuchte müßte ich wahrscheinlich den Boden austauschen.  ;D

Hm - hast du schonmal versucht, Wiesenblumensaatgut im Herbst auszustreuen?  :)

Wiesenblumensamen schaffen größtenteils keine weite Strecken (außer Windverbreiter wie Löwenzahn).
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Gartenplaner am 04. Juni 2017, 17:24:58
KLappertopf bringt Gräser zum Verschwinden? :D

Ich sehe demnächst eine Wiese in meiner Obhut (Ab Juli voraussichtlich) die ich gern abmagern und zur Blumenwiese modifizieren möchte. Leider habe ich bisher nicht mitverfolgt, wie man das macht. Bei Klappertopf reicht es, Samen auszustreuen? Trockenheit verträgt er?

Klappertopf mag eher wechselfeuchte Standorte, also allerhöchstens frisch bis zeitweise trocken.
Ackerwachtelweizen mag trockenere Standorte, der wär vielleicht besser geeignet.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: neo am 04. Juni 2017, 18:14:29
Es blühen nahezu keine Margeriten mehr

Die mögen nach der Blüte gern regelmässig gemäht werden, schreibt Herr Richard, ein Naturgartenplaner. Bei uns ums Haus bleiben sie auf diese Weise üppig anwesend.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Chica am 04. Juni 2017, 20:44:10

Reinhard Witt beschreibt in seinen Wildwiesenbücher Zusammenbrüche von Klappertopfpopulationen nach Massenvermehrungen, ich hab Klappertopf ja schon einige Jahre und er vermehrt sich durch Samen massenhaft (die ich auch noch in Wiesenbereiche ausbringe, wo noch sehr wenig wächst) nach Zusammenbruch siehts bei mir noch nicht aus.
Dass die Gräser KOMPLETT verschwinden, finde ich aber schon erstaunlich, auch mit Klappertopf...

Der große Meister wird herangezogen  :D, Du wirst mir immer sympathischer Gartenplaner! Wie heißen seine Wildwiesenbücher, ich habe bisher dieses, dessen Vorgänger und ein paar kleinere...

Wann fängst Du an Deine Schmetterlingsarten zu fotografieren und zählen  :o?
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Gartenplaner am 04. Juni 2017, 21:07:22
Wobei mir sein Radikalansatz immer etwas fremd bleiben wird - der Oberbodenabtrag  ;D

Ich hab "Blumenwiesen" (Witt/Dittrich) sowie "Nachhaltige Pflanzungen und Ansaaten" und "Der unkrautfreie Garten" von ihm allein.
Wobei ich das erste am interessantesten für die Wiesenthematik fand.

Oh, wenn ich welche zufällig bei meinen besuchsabschließenden Schnell-Fotosafaris erwische, fotografier ich die, aber ich hab keine Zeit und Muße, mich auf die Lauer zu legen und eine Liste zu erstellen.
Ich glaube, dass bei mir auch noch nicht sooooo seltene Arten zu Gast sind/waren.
Aber mir ist insgesamt schon aufgefallen, dass ich ein wesentlich breiteres Spektrum an Insekten durch die Wiese in meinem Garten habe als noch vor 20 Jahren.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Wühlmaus am 04. Juni 2017, 22:48:06
Tut mir leid, dass ich jetzt erst antworte...

Also - diese "Wiese" gibt es seit über 20 Jahren. Bis wir das beinahe fertige Haus kauften, diente der "Vorgarten" als Baustofflager (freundlich ausgedrückt), bzw als Müllplatz :-X Nachdem das alles abgefahren war, bat ich darum, dort einen mageren, schlechten Boden aufzutragen, der hier kalkreich ist. In den vergangenen ca 5/6 Jahren habe ich mich sehr wenig um diese Fläche gekümmert. Gemäht/gesenst wurde sie immer nach der Margeritenblüte und dann noch 2/3 mal. Gegossen wurde dort noch nie. Der MargeritenPeak war vor ca. 10 Jahren.
In den Nachbargärten sind derzeit die Flächen, die bald wieder wie gepflegter Rasen aussehen, weiße Blütenmeere.

Zum Gras, da habe ich mich ziemlich undeutlich ausgedrückt :-\ Es soll nicht heißen, dass es kein Gras mehr gibt, sondern nur noch eine Sorte. Welches es ist, kann ich nicht sagen. Es wächst ganz locker in einzelnen Halmen, ist zart und hat zierliche Rispen. Es ist derzeit vielleicht 40-50 cm hoch.

Die starken Windböen der vergangenen Nacht ist der große und einzige Horst des Taubenkropf Leinkrauts auseinander gefallen. Dort stehen die bisher offenbar einzigen Exemplare des Klappertopfs.
Der Klee scheint Trifolium aureum (Goldklee) zu sein, der aber offenbar eine Zeigerpflanze für angesäuerten Boden ist.


Inzwischen habe ich mir die Projekte angesehen, die Chica, Ute und andere gestartet haben und bin sehr davon beeindruckt! Davon bin ich mit dieser Wiese weit entfernt, sie scheint im Vergleich so artenarm - aber spannend ist sie für mich auch.


Eindrücke von der Wiese










Und das Knabenkraut




Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Gartenplaner am 05. Juni 2017, 12:41:00
Der "Artenarmut" kannst du problemlos entgegen wirken, wenn du jedes Jahr entweder Samen in Wiesen in eurer Gegend sammelst, die noch sehr artenreich sind und diese entweder sofort nach der ersten Mahd bei euch am besten auf kleine, nackte Bodenstellen ausstreust oder nach der letzten Mahd im Herbst (viele Wildblumen sind Kaltkeimer)
Oder im Herbst Samen bei Wildblumenwiesensamenerzeuger kaufst und streust.

In einem oder mehrern dieser Threads:
Hier die Threads über Blumenwiesen:
Wiesenblumen aussäen, Magerwiese/Magerrasen, Wildblumenwiese, ein paar Fragen, Bisheriger Acker zu Streuobstwiese - Blütenreiche Wiese für die Bienen?

 hab ich immer mal die professionellen Anbieter von Saatgut angeführt, ich hab oft bei Hof Berggarten eingekauft, in den letzten Jahren mehr Einzelsaatgut von Syringa.
Oft gibt es bei Händlern zusammengestellte Mischungen für verschiedene Böden/Feuchtegehalte der Standorte, für dich wäre wohl was für leicht sauren Boden am sinnvollsten.

Das Problem ist - wie ich schon für Kasi schrieb - daß die meisten Wiesenblumensamen direkt um ihre Mutterpflanze ausfallen und das wars, die meisten schaffen so grad mal einen halben Meter Ausbreitung.
Insofern können von irgendwelchen Wiesen in der Umgebung nur Samen eingetragen werden, die über Wind verbreitet werden - Löwenzahn, Wiesenpippau, Wiesenbocksbart, Habichtskraut und ein paar andere, oder am Fell von Tieren hängen bleiben und zufällig bei dir abfallen.

Wenn man mehr Arten will, muss man selber säen.
Wenn man Arten, die schon vereinzelt in der Wiese wachsen an verschiedenen Stellen der eigenen Wiese will, muss man Samen händisch absammeln und dahin verstreuen, wo man sie hinhaben möchte.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Wühlmaus am 05. Juni 2017, 12:48:30
Zitat
Wenn man mehr Arten will, muss man selber säen.
Ich weiß :-[ Das habe ich inzwischen schon gemerkt/gelernt ;)

Danke für die Links!!!
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Chica am 06. Juni 2017, 09:01:19
Wobei mir sein Radikalansatz immer etwas fremd bleiben wird - der Oberbodenabtrag  ;D


Es ist wie sonst auch, man sollte keine Idee als Dogma betrachten (Staudo würde jetzt Ideologie sagen), ich habe hier noch nicht ein Gramm Oberboden abgetragen, brauche ich wahrscheinlich auch bei unserem mageren Boden nicht. Bei fettem Boden würde ich wohl Sand zumischen. Aber sein ganzheitlicher Ansatz, alles ist ein geschlossener Kreislauf und seine spürbare Begeisterung stecken irgendwie an. Denn es ist tatsächlich alles ein geschlossenes System: die "richtigen" Pflanzen ergeben ein Mehr an den "passenden" Wildbienen und den "passenden" Tagfaltern, ich kann das hier jeden Tag beobachten, alles bedingt einander, auf den Tag genau und das ist faszinierend anzuschauen. Schlüpfende Hahnenfuß-Scherenbienen erscheinen zu sich eben öffnenden Ranunculus-Blüten, spezielle Faltenwespen finden wie im Schlaf und in rasender Geschwindigkeit die richtigen Blattkäferlarven und jedes neu gepflanzte Raupenfutter wird schnell von den entsprechenden, z. T. auf der Roten Liste stehenden, Tagfaltern gefunden. Das ist faszinierend, ich stehe staunend dabei. Wie machen die das?
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Staudo am 06. Juni 2017, 09:28:12
 ;)

Ich betreue derzeit eine zweijährige Streuobstwiese (gegen Bezahlung!!!) von anderthalb Hektar Größe. Dort war mal ein großer Schweinestall und nach dessen Abriss ein Lagerplatz. Durch die verschiedenen dort verkippten Böden gibt es sehr kiesige Teilbereiche und an anderer Stelle eher fruchtbare, wo die Brennnesseln meterhoch stehen. Gemäht wird zweimal im Jahr, allerdings nur mit dem Mulchmäher. Mal sehen, ob ich es hinbekomme, dass das Mähgut in diesem Jahr wenigstens einmal abgeräumt wird. Ein bisschen Geld habe ich dafür zur Verfügung.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Gartenplaner am 06. Juni 2017, 15:03:26
Wobei mir sein Radikalansatz immer etwas fremd bleiben wird - der Oberbodenabtrag  ;D


Es ist wie sonst auch, man sollte keine Idee als Dogma betrachten (Staudo würde jetzt Ideologie sagen), ich habe hier noch nicht ein Gramm Oberboden abgetragen, brauche ich wahrscheinlich auch bei unserem mageren Boden nicht. Bei fettem Boden würde ich wohl Sand zumischen.
...

Es ist schon richtig und macht vieles einfacher, wenn man für die Anlage einer Blumenwiese auf nährstoffreichem Boden wirklich den Oberboden abtransportieren kann und mit richtig "schlechtem" Boden anfängt, auf dem die Konkurrenz sehr, sehr eingeschränkt sein wird.

Aber da bedarf es dann auch eines Grundstücks ohne alles - von einer Obstwiese kann man schlecht Oberboden abtragen, ja sogar Sand einmischen ist schwierig, ohne allzuviele Baumwurzeln zu verletzen.
Und mein ganz eigenes Problem ist, dass ich Boden als etwas über Jahrhunderte gewachsenes betrachte und mich schwer tue, da einfach mal ne Schicht wegzunehmen, find das einfach rabiat.  ;)

@Staudo: die Entfernung des Grasschnitts wär schon das Beste, was du der Wiese angedeihen lassen könntest, und wenn es nur von den nährstoffreichsten Bereichen ist, wo die Brennnesseln so hoch stehen - lässt sich vielleicht eher finanzieren als der Abtransport von der gesamten Wiese.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Staudo am 06. Juni 2017, 15:11:40
Ich muss halt jemanden mit einem kleinen Schwader finden, der zwischen den Bäumen durchkommt. Der Bauer würde die Schwade in Rollen pressen. So weit bin ich schon.  ;)
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Wühlmaus am 06. Juni 2017, 15:14:53
Meine Vorstellung ist eigentlich auch die, dass man sich mit einer "Blumenwiese" den lokalen Bodenverhältnissen anpassen sollte. Mähen zur richtigen Zeit und das Schnittgut entfernen ist doch schon sehr hilfreich.
Vielleicht könnte Staudo ja die Baumscheiben der jungen Bäume damit mulchen ??? Ich weiß,  dass das arbeitsintensiv ist, hält aber wirklich gut die Feuchtigkeit im Boden, verbessert ihn, gibt noch eine Düngung und hält in den Anfangsjahren die Baumscheiben frei von Bewuchs. Hab das seinerzeit mit den damals 16 jungen Bäumen gemacht.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Staudo am 06. Juni 2017, 15:17:23
Bei 125 Bäumen und anderthalb Hektar Fläche fange ich nicht mit der Harke an.  ;)
Die Artenvielfalt auf dieser Fläche mit ihren sehr verschiedenen Böden ist auffällig. Ich denke, auch im Kleinen sollte man mit dem Boden leben, der ansteht.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Wühlmaus am 06. Juni 2017, 15:27:53
Na gut - 125 Bäume :o - das ist ein Argument 8)
Für so was nähme ich auch keine Harke,  sondern eine Heu- oder Kompostgabel :P
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Chica am 07. Juni 2017, 12:30:28

Die Artenvielfalt auf dieser Fläche mit ihren sehr verschiedenen Böden ist auffällig.

Was ist da alles dabei, Staudo, bin neugierig? Wann genau mähst Du? Die Wiesenfalter sind von diesem Mähzeitpunkt abhängig. Hast Du Tagfalter beobachtet?
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Staudo am 07. Juni 2017, 13:11:13
Ich gucke mehr auf die Bäume.  ;) Ich meine auch mehr die botanische Artenvielfalt, wobei es natürlich in erster Linie um Allerweltspflanzen geht. Gemäht wird im Juni/Juli und dann noch mal zum Herbst.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: mavi am 07. Juni 2017, 14:19:12

...
Orchideen hingegen können sich über Kilometer einsäen, da die Samen so vielzählig ausgebildet werden und so staubfein und leicht sind, sobald ihnen die Lebensbedingungen zusagen - bei mir fanden sich Ophry apifera und Anacamptis pyramidalis von alleine ein, wahrscheinlich aus einem Naturschutzgebiet einige Kilometer entfernt.
...

Ah, so funktioniert das. Dann weiß ich jetzt, wie die vier gefleckten Knabenkräuter in den Garten gekommen sind. Ein paar Kilometer weiter gibt es hier auch Naturschutzgebiete mit heimischen Orchideenbeständen. Hatte mich schon gewundert, wie sie das geschafft haben. Seit ich das erste vor ein paar Jahren entdeckt habe, durchforstegrase ich jetzt immer erst die Wiese, bevor ich mähe und stecke ein paar Trottelstäbe, wenn ich etwas Erhaltenswertes gefunden habe.

Wiesenmargeriten habe ich hier auch einmal gesät. Irgendwann sind sie ins Beet eingewandert und wurden wieder rausgeworfen, da zu dominant. Nachdem sie ca. 2 Jahre verschwunden waren, tauchen sie jetzt sehr vereinzelt in der Wiese wieder auf. (Die Wiese ist eigentlich ein Rasen, der nur selten gemäht wird.)
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Chica am 07. Juni 2017, 14:22:04
Ich meine auch mehr die botanische Artenvielfalt, wobei es natürlich in erster Linie um Allerweltspflanzen geht.

Ja ich auch, die Allerweltspflanzen sind ja die wichtigen. Was wächst da alles?
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Staudo am 07. Juni 2017, 14:24:18
Hilft nichts. Wenn Lerchenzorn das nächste Mal in der Ecke ist, bekommt er Papier und Stift in die Hand gedrückt.  ;)
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Quendula am 07. Juni 2017, 16:01:24
Papier

Er wird das und das brauchen.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Chica am 07. Juni 2017, 17:15:43
Na bitte, die richtige Ausrüstung haben wir dann schon mal  ;D.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Staudo am 13. Juni 2017, 08:29:21
Wenn man einmal dabei ist, stöbert man immer weiter und findet so etwas:

Zitat
Das Aushagern von artenreichen Wiesen ist selbst in Fachkreisen nicht unumstritten. Neueste Untersuchungen über einen langjährigen Zeitraum haben ergeben, dass in Magerrasen sowohl bei einer behutsamen Düngung mit Mineraldünger (bis 20+20+32 kg/ha) als auch auf gemulchten Flächen die Artenzahl gegenüber einer ungedüngten Fläche deutlich höher ist (Briemle, 2006). Das langjährige Aushagern führt somit nicht nur zu einer mangelhaften Versorgung der Obstbäume, sondern auch zu einem Rückgang der Artenvielfalt in der Wiese.

Quelle
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Floris am 13. Juni 2017, 08:48:25
Das ist unter der Hand schon lange Thema im praktischen Naturschutz:

Bei uns ist der vollständige Düngeverzicht auf Grünland eine Grundvoraussetzung für die Teilanhme an Extensivierungsprogrammen sowie fester Bestandteil jeder Naturschutzgebietsverordnung.

Gleichzeitig ist es unstrittig, dass bei viele Biotoptypen im Grünland nach jahrelangem Düngeverzicht mit Abfuhr des Mähgutes die Artenzahl zurückgeht, vor allem bei den hier häufigen Glatthafer- und Goldhaferwiesen. Sie degenerieren zum Borstgrasrasen, der ist zwar was besonderes, aber artenarm.

Als Ursache für den Artenrückgang bzw. für die Verschlechterung der Bedingungen für viele Wiesenarten gilt der sinkende pH-Wert und die mangelhafte Versorgung mit Phosphor und Kali. In der Landwirtschaft wird die Versorgung mit diesen Nährstoffen unter dem Begriff der Grunddüngung zusammengefaßt (möglicherweise weil man diese Nährstoffe außerhalb der Vegetationszeit und auch im Vorrat auf mehrere Jahre geben kann), im Gegensatz zur Stickstoffdüngung.

Dass man trotzdem am Düngeverzicht festhält, hat verwaltungstechnische Gründe: Ein Düngeverbot läßt sich kontrollieren, eine Düngeeinschränkung nicht. Also schauen viele Gebietsbetreuer vor Ort zähneknirschend dem Artenschwund zu. Ab einem gewissen Zustand ist der Aufwuchs landwirtshaftlich nicht mehr nutzbar, dann fallen neben den Pflegekosten noch die Kosten für die Deponierung an. Trotzdem gibt es offiziell kein Probelm beim Naturschutz auf Grünland, da die Entwicklung von Glatthaferwiesen zu Borstgrasrasen als Aufwertung definiert wurde, damit ist alles gut.



Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Staudo am 13. Juni 2017, 09:09:28
Bisher kenne ich die Mulchmahd nur als Teufelszeug. Dass die sogar von Vorteil sein kann, war mir neu.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: RosaRot am 13. Juni 2017, 09:14:39
Genau darüber haben wir hier gestern diskutiert.
Also doch mulchen? ich weiß grad gar nicht was nun richtig ist..
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: oile am 13. Juni 2017, 09:21:04
Müsste man dann nicht ganz oft mähen? 
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Staudo am 13. Juni 2017, 09:39:36
Lies mal den verlinkten Text. Der klingt in sich schlüssig.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Gartenplaner am 13. Juni 2017, 09:54:47
Es ist ja logisch, dass, wenn man mit dem Grasschnitt Nährstoffe rausnimmt, der Nährstoffgehalt kontinuierlich weiter abnimmt.
Heutzutage wird zwar Stickstoff aus den Stickoxyden der Autoabgase aus der Luft eingetragen, aber der Mangel anderer Nährstoffe macht sich dann eben bemerkbar.

Da heutige Wiesen meist erstmal überdüngt sind, ist das ein gutes Instrument, um eine Artenzunahme (unter Zuhilfenahme von Einsaaten) zu erreichen.
Ich kenne mich in Landwirtschaftsgeschichte nicht so aus, denke aber, dass die Bauern früher die Heuwiesen wahrscheinlich auch ab und an mit Mist gedüngt haben, wobei Dünger wertvoll war und natürlich vorrangig für die Ertragsfelder genutzt wurde.

Wenn der Grasschnitt auf der Fläche bleibt, werden alle Nährstoffe, die die Pflanzen aufgenommen haben, dem Boden wieder zugeführt, der Nährstoffgehalt bleibt stabil.

Ich denke mal, es müssen nur spezielle Mulchmäher sein, die hohes Wiesengras schlucken und fein zerhäckseln können, so dass der Schnitt kleinteilig genug ist und sich schnell zersetzt.
Normale "Rasenmulchmäher" schaffen das eher nicht, die sind darauf ausgelegt, dass man den Rasen wöchentlich oder mindestens alle zwei Wochen mäht.

Ich bin mit meiner Wiese noch ein gutes Stück davon entfernt, dass der Artenreichtum durch die Mahd wieder abnimmt, aber eine solche zweimalige Mulchmahd wird irgendwann vielleicht auch hier sinnvoll sein.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Staudo am 13. Juni 2017, 10:03:24
Bei größeren Wiesen kommen sowieso meistens Traktoren mit Mulchmähwerk zum Einsatz. Für kleinere Flächen von ein 1000-3000 Quadratmeter lohnt sich die Anschaffung eines Wiesenmähers mit rotierendem Messer.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: RosaRot am 13. Juni 2017, 10:04:35
Lies mal den verlinkten Text. Der klingt in sich schlüssig.

Stimmt.
Das wäre  zunächst mal eine praktische Alternative für die hiesige Grasfläche am Wegesrand, die zur artenreichen Wiese werden soll. Einige kahle Stellen besäe ich demnächst erst mal mit Salvia pratensis, die fällt gerade aus. Muss bloß noch der demnächst in der Sippe vorhandene Mulchmäher klein genug sein...
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Staudo am 13. Juni 2017, 10:07:38
Ich habe so einen Mäher. Das Bild ist nicht gestellt, der frisst tatsächlich so hohes Gras.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: RosaRot am 13. Juni 2017, 10:11:41
Bestimmt teuer so ein Teil.  :-\ (Ja. Für zweimal mähen im Jahr...)
Demnächst wird hier so ein kleiner Mulchmäher für einen kleineren Traktor angeschafft, diese Woche wohl, natürlich nicht für diese Fläche sondern für Splitterflächen mit speziellen Saaten (Landwirtschaft), aber womöglich funktioniert das auch für das Wieslein...der Mähbalken des städtischen Bauhofes ist jedenfalls sch...
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Staudo am 13. Juni 2017, 10:16:14
Bestimmt euer so ein Teil.  :-\ (Ja. Für zweimal mähen im Jahr...)

Ich habe kurzerhand die Größe der von mir gepflegten Flächen an meine Technik angepasst.  :-X
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Wühlmaus am 13. Juni 2017, 10:20:02
Die in #107  gezeigte Wiese ist ja schon ziemlich "durch", das heißt, dass das Mähgut nur in kleinerem Anteil noch sehr stickstoffhaltige Grünmasse hat. Der verholzte Anteil von Stauden/Gräsern scheint schon recht hoch. Dieses Material verrottet doch auch schon viel besser vor Ort als saftiger, frischer Wiesenschnitt.

Dass Düngerzufuhr sehr wichtig ist, zeigen ja hier die Wacholderweiden auf dem sehr kargem Boden. Die Beweidung durch Schafe hält die Verbuschung zurück, öffnet durch die Klauen die Bodennarbe für Selbstaussaat und düngt. Wie hoch der "Düngeranteil" bei Schafsknöddeln ist, weiß ich nicht, aber die KnöddelDichte ist recht hoch.

Staudo, in dem Artikel steht übrigens auch was von Kronentraufe und dortigem Aufbringen des Grasschnittes...
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: RosaRot am 13. Juni 2017, 10:33:33
Schaf wäre hier am besten. War vor 1990 so und alles war prima...nur waren die eben nicht nur auf dem Wieslein, sondern weideten die gesamten Wegränder, die sind heute zumeist total verbuscht.
(Im Gespräch waren gestern auch Skudden o.ä.... )
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Staudo am 13. Juni 2017, 10:36:24
Mache doch mal einen Ausflug in Richtung Göttingen und lasse Dich einweisen.  ;)
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: oile am 13. Juni 2017, 10:39:42
Bisher sense ich,  das erste Mal,  wenn der Klappertopf "reif" ist. Ich lasse das Schnittgut dann ein paar Tage liegen, damit seine tierische Bevölkerung weiterwandern kann und sense dann das nächste Stück.
Die zweite Mahd ist im Herbst.  Bisher habe ich die nicht immer geschafft. Dann muss ich im Frühjahr abharken. Dabei bleibt immer einges halb und ganz verrottetes Zeugs liegen.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Paw paw am 13. Juni 2017, 10:55:00
Als wir vor über 30 Jahren hierher kamen, wuchsen auf unserer Wiese verschiedene Wildblumen. Für den Wiesenaufwuchs hatten wir in den ersten Jahren keine Verwendung. Ein- bis zweimal im Jahr wurde gemäht und das Schnittgut auf Haufen zusammen getragen. Das änderte sich, als wir einen kleinen Ziegenbestand aufbauten. Die Wiese lieferte nun das Grünfutter und Heu. Nach Meinung der Fachleute, war der Ertrag jedoch zu gering und es wurde eine bestimmte Düngerzusammensetzung und Menge empfohlen. So haben wir es dann gemacht. Die Veränderung war erstaunlich. Die gewonnene Heumenge hat sich daraufhin fast verdoppelt. Leider sind die Wiesenblumen und -kräuter fast verschwunden.

Danach haben wir die Finger vom Düngen gelassen. Doch die Blumen kamen nicht wieder. Aussaat von Wildblumenmischungen brachte überhaupt nichts. Umgraben usw. kam nicht in Frage.
Inzwischen sind die Ziegen fast Geschichte. Wir haben nur noch zwei. Die Wiese wird nun 2x im Jahr mulchgemäht. Alles bleibt liegen. Den dicken Grasaufwuchs versuch ich nun mit Klappertopf zu reduzieren. Von den ersten ausgestreuten Samen blühen jetzt die ersten Pflanzen und ich hoffe, sie setzen viele Samen an. Auch habe ich in der Umgebung endlich eine Wiese mit vielen Klappertöpfen gefunden. Für Nachschub ist nun gesorgt.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Paw paw am 13. Juni 2017, 11:02:01
Zum Mulchen haben wir so ein Gerät uns zugelegt.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Floris am 13. Juni 2017, 11:17:15
In dem verlinkten Artikel werden die Zusammenhänge ganz gut beschrieben, man muß aber genau lesen:

Mulchen (Zerkleinern des Aufwuchses) verändert die Artenzusammensetzung relativ wenig, d. h. wenn man nicht mähen und abfahren kann ist das eine Möglichkeit, die Vielfalt über längere Zeit trotzdem zu erhalten, zumindest viel besser als nichts zu tun oder gemähtes (langhalmiges) Schnittgut liegen zu lassen, darunter gammelt es nämlich.
Für die Zoologen ist Mulchen natürlich Teufelszeug, mähen mit dem Kreiselmäher aber auch.

Eine gute Versorgung mit Grundnährstoffen und ein nicht zu tiefer pH-Wert ist wichtig für die Leguminosen in der Wiese. Wenn es denen gut geht, versorgen sie die übrigen Pflanzen mit Stickstoff und es kann eine artenreiche Wiese entstehen. Wenn die Leguminosen verschwinden ist das der Beginn des Weges zum Sonderstandort.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Chica am 17. Juni 2017, 08:18:22
Am letzten Samstag war ich in diesem Naturgarten. Wirklich faszinierend gab es dort schöne Wiesenstücke. Hier ein Trockenstandort u. a. mit Dianthus carthusianorum, Thymus sp., Dianthus deltoides, Leucanthemum vulgare, Armeria maritima ssp. elongata und wunderbar blühendem Klappertopf, ich fühlte mich schlagartig in meine Kindheit zurück versetzt. Solche Wiesen gab es hier in der Lausitz als Wildvorkommen. Zu Hause angekommen habe ich sofort den Samen von Rhinanthus minor herausgesucht, der wird im nächsten Monat verstreut  8). Hoffentlich keimt er noch  :-\ ?

(https://lh3.googleusercontent.com/lMys08MfMpDsY9nEK02iEAUd6sGnKgrKr2rjBfbfVqJKtvxn-ls0uF0y-JaF5GSyaa4iamde67Y--UDJkvKaKN2D4XiPmQ8rBvLhI0nAE3UYSMbr-9qM3B1DMt2c8yzAzekuOTlbGZZ44WEpfdmHipCmv1LQA5gvtzmD0nxdvmczS1PdBeL1zFOrDj0Z1ykLnY0CaRMN08oJS5WTDIxJxRjsvTgQ3aptdQ0HayTto_DLUhX6kaaR63PyoV5HxpXzOue67UTChkTGK3PzAKM_rSvaWVjpLkuSx-kf8KymtwpETGbKgNjOBj68mIVo6moNTYf1mJRZLGJknskJljMFXw7q5DKnBySau5bO4XqW7em_tnQZiB3y-DliHCGstKjLekNNABvaQXclahzWMzXzWS_rE7p943co5lErli78qhnKOV7COrgkBDRUSQjGhJUpgV0mNHo9zzlyw4xXbWz8syuMAVlfIo6otIKLFgNsoULN0fi8YhnrXMwj2R2q_IPzpF_NmLFU8BPFEw9na0PFsYbuCTagyO0SW13GUUjt00pL-NECHg1OOE-PEu-16BawUDmmO9qckudQ5wvpx9PNydbLFDI7L57wf9xLwxJgK1f3m4h3qD3i0w=w920-h690-no)  (https://lh3.googleusercontent.com/Sg6gQ3dQ5i9Ri2Bub6WLvZX9IH7bftUjIpDUoLUM4fsiabIUlAtLMszthiACiElBNmFk7gMc1BVF03as_2InwlICU8IGyE20gEKj5RXzJr7p5oTJmEgGFsO3rfgHgR1eG-ZJ8IKE40rBAkK9saah-HD9fYpWvAsKmHhT4VYejQCoRlQoHiGVjQamNB93DsyK4wD1VQuoUj-ZYwJzKB5mtZF9A5jrLoYav1_Mx4ZuwtEa2HsM3Ys7psyGeHqMv3141BghIXaMcuDJbI7mTDdf3wAts-jGXPZ5x7HIj25PoLfbZTMnPJ-8GkNugbKNwP-b7TZ4OEcrYXbHOKH9bcaBu1UuVEqAUafMgkXcLDNHInVMSDhdQd-tcV6oo6ETZQz9s6ArZ3Z2P3lSEpF_QXotxLHdX9kwjCaCQGQG3pOzJoRdJtRqdOzPCq9K1XuH-ug3VTsrjBVLPveGHXL6-q3-W895_n6dEvUr6ldT_vJKdH2rsEYs4nYaw9i6nwAZj4YhgZL9ZAP760_tOKj9PRxdwsSB8ZH8B_ExnluDeKq9DvyAWZkNE0qq914AvNRyD-MN2fepK1O8YpULo7dAWfE5zD6-7rRuRQn-KkoEsYIqHkCb6DcLpeaOqA=w920-h690-no)  (https://lh3.googleusercontent.com/WlEuMpBoJ4EGepNQoK_g0mWC0LeakFvJNppWbgF3XLfawHcFmw9vT6GtEqy1RAWkMSK9PC2sFtu6vbjxQ4zrVhDRwa8YapVvynJyrfvixdZQMBNOMPn9aHy9lBnn215gU9fESV0YoIXoX0I1B4Sej4h2t-qAzBmqUvJ6XjSscXWTLab2Qow6MtYLBWBuAA6z2DoDLX_NDVtN0xoW_cGpd5NR5QF-4DGafVzXC2VB_kslQliZFjCXhAklzpQjgFDrrfvQMJUM2DQlFMaTyJlGnIhPOkfGjA8eyXNCZDw5RU49uNm9U-1q0ntkNp-FxpHLECv7hRGHK3e_6iCKbf3c1Q43isMm3nYNSB_vG1c0JvA1zF709WFgMzmgc1WJ5ZD-BakPmKAz0jQKLyNIua2lDeCAgvE-6ZxLa_LH3mozro6zZQv45vjPZEfGrp0bMz-xsUcn0hOdLdRK3dYVlgIt44FHmitNoCFZ8arn03jmHWYZXhfYT_i-0vnfzXO06BNlXC4agDrhcm4EbASAg1_i7DYwM5Jd_y-CvW8AgaqiiPaeXWyWVIRek2ZqoidCxrQU-Ea5dBewuISZ3mit8tGG3MRbZGXLWdH9vJrY1We57u3Qd565jF0RIA=w663-h884-no)


Außerdem ein Feuchtstandort mit Folie, wieder völlig anders mit Lychnis flos-cuculi (ist sie das?), Trifolium pratense und Geranium pratense.

(https://lh3.googleusercontent.com/AoGK1oEv-LSXv-16H3CQilGbnLParbgtx4fpFC8jwqWnNJ8WlCRyTlxfp2UyReARutUa5a12Y-wYqKbFw1uJN6W9xjuAxdadc7xEcqBAYBWYxwpZY8nP6pPyioxtNaNoFfmt6eRbs7TiQXy4okcVVlKHeh4SumCWF7T5_3FBeZz-AlCYKs4RUGfynLfN8kLexEHG-zvWxo_WBfpBIuVVi81lbZYhEWSaa68Lax7h2qJa3td2OVzUP9d_H7wYv-bO71YbZQmsNSjkA-BFRfdLt-RMOfGU0XsPW2edGpz0lfZ0D8VDav1zPOS53xuh0qXxDYgntHJjkZkD-tLfDXr2ESD_KSlao1thhvET-mZ5f0h18JIRe4WJsT5w-tEh7V5S6Hbtm5NuSM4mYXdnMtUqw9PIXMu5znFU-udYDDxKkfCa7Gv5oh02xT8DDA9KwWsmDcaE1EuRIWZhGjqHbz3BM-Fc52xweGJiILZjQ7QE4MVrAkyJfBNHcrZouVwlv9vz2TVnRckNqrCEpFfXeXGRtwgqXWJhuoDZ6ySIeuhu9gIlY3nDpurrR2W72jdKd-wQgNcTVwzJxiaQpLHgJytmfYvLSZvKafWmTZUApqDXUfvUTrfrB_N_1Q=w920-h690-no)  (https://lh3.googleusercontent.com/8-dnJVcyfCn4zoarOidjc85M0TUxUntR1c8Wdb0m3BDMZDNE5CVOZNKXS4wbihkKTa3T-UykJC9WnAKnqn61SuJ8-m7iDPkfZR2LHLxro6ldrrssh3MaOdrLFbAIM9pYjr1H56AbFF1hect23FUTIwMJENS1TgFQXNzQ15LFCeUbJ49GfsPx8HXx8fTjYbROqIa4JP2tcqY7no-Gwv-QY0xODa8AnFWqpsdJNixUWKW_evpOljYmvUcAP0naYxf2RnDxeK3NtCRq_wvXGlVY10R-CMDZ8NuS8oJsn7qPGRDwLQQiNn2Pr0v-Rn3LHml6klWkwsm1-4tW17ZseaAkj_CxQSoAPKZZpTZgKIgAIAg177cSdfA-m1GIm_PvJX7ItISVXBujjl4CJ_dGEKo_WFki6ZnuuHaslHFkSV5KnMDDT31AjVYMs9aGmiEB5H15umjZW5r_BcPQxY2N7CjaOKP2oAPuZXIZOCDRjTo_WcqjpvOx2BMBNYmyXFxRT-Dzg6-wZ6xc7XN7H_IAQ5GBRi8oOM3oLRSmfjvS-B8BiRtQEV401HV9hnUQrxSGnP4elfgEmZ742rfHzCUxd4WTu0t7l8PFJqk1WqH_yBuw3rGJinNI1P7i_g=w663-h884-no)
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Floris am 17. Juni 2017, 08:28:52
Lychnis flos-cuculi (ist sie das?)
eher Dianthus superbus
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Gartenplaner am 17. Juni 2017, 17:17:26
Der Samen von Rhinantus minor wird erst nächstes Jahr keimen, er braucht eine Kälteperiode.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Chica am 17. Juni 2017, 19:40:27
Lychnis flos-cuculi (ist sie das?)
eher Dianthus superbus

Vielen Dank, ich habe es sofort aufgeschrieben  ;).

Der Samen von Rhinantus minor wird erst nächstes Jahr keimen, er braucht eine Kälteperiode.

Und wenn er vom letzten Jahr ist, keimt er dann noch?
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Gartenplaner am 17. Juni 2017, 22:45:48
Puh, ich weiß nicht, wie lange Klappertopf-Samen gelagert werden kann - aber wenn der Samen ohne Kältebehandlung gelagert wurde, keimt er jedenfalls nicht diesen Sommer.
Wenn er noch keimfähig ist, wird er nächstes Frühjahr nach der Winterkälte keimen.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: oile am 17. Juni 2017, 22:55:05
Chica, soll ich etwas Samen für Dich sammeln?
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: oile am 17. Juni 2017, 23:02:31
Im "Vorgarten"  des Oilenparks mähe ich ziemlich oft.  Iim Frühjahr blùhen dort Primula veris (oder Hybriden). Manchmal lasse ich Teile stehen. Aktuell sieht das so aus.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: pearl am 17. Juni 2017, 23:09:22
das sieht gut aus. Was ist das langstengelige? Lauch irgendwas?
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: oile am 17. Juni 2017, 23:52:02
Nein,  Armeria maritima.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: pearl am 17. Juni 2017, 23:59:48
ah, sowas gedeiht bei dir? Sehe ich im Hintergrund Johanniswolke, links eine Weidenblättrige Birne oder eine Ölweide und überall Wiesen-Glockenblumen?
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Staudo am 18. Juni 2017, 07:30:32
Armeria maritima ist in Brandenburg weit verbreitet und an Straßenrändern mitunter bestandsbildend.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Chica am 18. Juni 2017, 08:30:46
In der neuen Fauna wird die Strandgrasnelke Armeria maritima u. a. bei Plebejus idas dem Ginster-Bläuling als Nektarpflanze genannt, hier sprechen die Autoren von der ssp. elongata, der Sand-Grasnelke. Hier in der Lausitz wurden schon zu meiner Kinderzeit und werden immer noch aus ihren Blüten mit Stängel Kränze als Kopfschmuck geflochten. In der Galerie hängt immer noch ein Kranz aus Juniors Kindergartenzeit  8). Hier ein Foto aus meinem Gehölzsaum  ;).

(https://lh3.googleusercontent.com/CYnpen1e8N7KEFgTz6e4MRR_1bj9I6ka50-qFxnVD869U7xjgIV_C1m-OWVr-M1UT7wDBqSbWIqhlVfXxcoMfvVG5069cL1sFbSm3QqL7lTy02VRkCtHyMqnnZin6YOhn9Sy2y_Wa6ATCdIW4xsUw_xD_K5XQNA4GaOIXNyXxoXIuAeS7GWVbBZQissZhbeffL3qpC76oMHYydHMNLnEUaTOXpIanbXvTyOwjHS1zJdHuSDZ1lr_65dd-yFOlDaiq6Fvu2qyruivb1jh0eciy-IHRvFcfl2bAGvx9636LGDHM0Htd17pJPH6jwneR9BaDvLgHKESweIcgZ4IBQNBw4VeRAmNwHW2fNizSdwMT7hz4lcOZxJkKVSdhld3h9TpS1Nas6VtFKffJHtH_Z19uTvr_bLU3aL6tJx53pbgraG4sQBZVAvSu-UbW2Q-mYY0avN2qa8UTCKQFPXblmpkK4QztDzgXraoFRlekfeS50UwOZKMA5S3Uqk5yZqHv7V-fTMSv5mpEn4B9q_pmEpU8UsXTaFa8JCTqkjaCvwZEUkG-yZl1C8EMiVqbDHk24rFDVtJQ0HnkJ-br0eBeDaFPW_Z-56BDDI3Vc4LZ6f5hGCy0BQO1u89=w920-h690-no)

Chica, soll ich etwas Samen für Dich sammeln?

Ja bitte, das wäre lieb, er keimt bestimmt besser. Und dann noch im Herbst auf freie Wiesenflächen streuen, oder? Ich will den Boden der Obstwiese abmagern, das ist ehemaliges Ackerland, grünes und saftiges Gras.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Chica am 18. Juni 2017, 08:37:20
Jetzt habe ich schnell...

(https://lh3.googleusercontent.com/RspBSel9-x2WNBRVG2f4rx07yb4jz5TU-eVcUI-jFuCLa6NugQGxzP6cTGCKOPPBm_roinX6Kbemo43S3fMZxcpNcLaRqbuFFIPb3brhu03ZBb9XyE4771d6Sph4KHPdoEKBfifkiopsAjO7mLCgxGbwg36iQ9nkQLRyHk4djD6FN7MoytrXCSUd_bfNBwOl1Dc3VA627MUJsYUrbR_VbrioStIzmJfptBca2Ae0Am-1hXsSHLvzcmmqQPJD1RXA0OpllfkRhJu9lysSv2ad1D7bXgiVb5f_2y8fCSf38GwbpiU55VzR506-qyKpu2WNYjLG8k7BPfQld04YdOp6XUWjo1zq_Jk8OOZBPTQOP3wLbuYBDFNh18iW3aJzBqBSpUGFAK3MnG_dJnlVXwvZ5cwigAa_E3kVWP_p6S3zlYsU5K1GHwlfmgDFtxeU9gpMZ5rNaccKWDfZxmwg2OiLCYhgNNvsjlLkUHwhrqOqOaEZfPee0cm5_DfjcHKAkGsbVOLz5Hdo-_WFUuAMt_2FoLAV9znnv0O_z0_TK_TzlM65QUDkKiy8AKGXbkp969bLzsK3ZQHmbbk8JLea7nczodcIe-pn9sE5OA8NGEIQJWT10qyuBlSesQ=w920-h690-no)

Hat ja langsam historischen Wert  ;D.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: pearl am 18. Juni 2017, 12:21:01
hach
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Chica am 18. Juni 2017, 12:40:13
Ich sehe Du bist begeistert  ;D  ;D.

edit: Ehrlich gesagt habe ich diese Pflanze, mit der ich quasi aufgewachsen bin erst vor kurzem bestimmen können. Das war spannennd  8).
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: pearl am 18. Juni 2017, 13:48:45
hach, dass mich jemand so gut versteht! Ich konnte nicht schreiben, weil ich ein Brötchen mit dick Butter und köstlicher Schwarzkirschenmarmelade in der rechten Hand hatte. Von Simmler.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Chica am 18. Juni 2017, 13:52:38
Verflixt - die sehen aus wie Blaubeeren  ;D  ;D.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: oile am 18. Juni 2017, 14:20:34
ah, sowas gedeiht bei dir? Sehe ich im Hintergrund Johanniswolke, links eine Weidenblättrige Birne oder eine Ölweide und überall Wiesen-Glockenblumen?
Gut erkannt.  Das silberblättrige ist die Weidenbláttrige Birne.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: pearl am 18. Juni 2017, 14:32:08

Gut erkannt.  Das silberblättrige ist die Weidenbláttrige Birne.

toll! Hab ich noch nicht, kommt vielleicht noch.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Chica am 23. April 2018, 21:42:06
Chica, soll ich etwas Samen für Dich sammeln?

Schau Oile, ist das Rhinantus minor? Ich hatte im Herbst an vielen Stellen in der Wiese die Gräser weggegraben und Deinen Samen verstreut.

(https://lh3.googleusercontent.com/4OOEmykmEbsbaddRSOkXtsoyiOvWwdQiygjq8ka3-AYIp7H9fGzyQ9RdDl_Ww_r2f4u1nUcNxB4eiKOS2AIlzN054bzLSvPAsJmusb2hiEuB1rw_BxefxObVrsJaAQ683i9WAMJyti65Nqgjs2L27OgE2f-3tOxyRq3i8IK0cIQvZVMlbmI021D-mxwhsjSRvPeiGapoGzK2xzF8DXgLfvBVm9mK-rg0t41spwj4XmEAeIXFCA5wiKLIWbazseJ17dNQpdaSpgQizW5cdbApaoEVjXQ-mZBvQDoO0DR23aGi-jCDbPTgedwBgwe_D7G_rbxUVejKGKnpHeWqg242P6TpmZ5-Bz_DE4IJajOKU3cFbNg7B9gtvFy5R84mVacbebcjng2rh5EoHEudTf3zq3aaaIEWQ9NjdvDTs-EK8ktx6c56be0RvvoEpBq6L7tseEg-b4Jj2cuzlzVDDYqNV9-hfDvqAKgOA3Rk6lATVryQs-uaQakHrLFScS4z6gGOHVyB7U-_qy89UkWMW_anQOscOovnlJsfWufj0lwDt8fk0-vn798eJ5fLjxIkRMvsXqy8L9BT6It63gUft7_4-KrHimVsabuJBkbm8l8minj8RlysUZU1tixxFJXer_XpmA=w662-h882-no)  (https://lh3.googleusercontent.com/XOdoRbpa5CIxRWP9cHbYDGOiyOSuNFlJGgi4T6TE7lTY-OZ2b_ayrolR2N-ilQessTzXYC0iRFtZm46bJiUOy4l5PIAY1byMoyI1O1Mx_uwRZ4R2a5eiPPSQPD9Rfrj7bOpofu9d-aZJPZkLcXc5uI8AtQ5fE6JPdg6C8guw4gizGYWEhR0L1sMF-hU2lHKBNU7FvpBlGsMMAM6SR-nRMFa5Y_qkpPN3j6lrlSMghFYgtUCdA8nX_hVkJiiRb4setgyBCHWERJ8ikfJ-5--AMQ_Ak6ztwrRM3RIzDQ9wLCTfCI1DDxavqgCaiRZm9ZKzZyfIeEuQe1nOZUZsZ0QNakBybcV0oSwk1oHo3Ogew6SKIaFH7wu7gakl9e4BpQ6E9C8tyez1xpJnTYtczJjZdhy7CM6tGW8g5KCGOt2Lc0H2eI8rg4Ksf6lOlmy6g74CzLFfYT7NdozQfUW-RqoC45nLh1Ncw5_Y6UBGz7NsHkqz_wEt1_dhgZSsCEKiN7hS0lzhXSyR2lEWfKk_-QKPFSz_rDaUnltEYQLQEPUd5jm64Q-u5nAB_xiSFiKcwTIYaGXjaGSlc-Sm5GeK7b7crO9ACHOxhE5F8hnGzpMS=w662-h882-no)
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Gartenplaner am 23. April 2018, 21:54:56
Ja
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Wild Obst am 24. April 2018, 07:46:26
Es ist zumindest irgendein Rhinantus.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Chica am 24. April 2018, 20:39:10
Danke Euch, dann hat es an dieser Stelle zumindest geklappt. Ich freue mich schon auf die Hummeln :D.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Chica am 12. Mai 2018, 07:29:10
Ich habe jetzt mehrere Stellen gefunden, an denen Rhinanthus minor gekeimt ist  :D. Ich freue mich auf die Blüten der Wiesen meiner Kindheit.

Schaut einmal, ich glaube die Discounter lesen inzwischen auch bei Pur mit  ;)  ;D.

(https://lh3.googleusercontent.com/d5GZ1zFFd7uzZFYxZwjDwZf5-kS9YJETI39nGZjiHX7PM0rbFrKrZIDy96hGoCPBU4VjvPAjRkvTwxvAqbs262zpBme-qUJThsOUvkbe-NeN-LGuMqBvUPTsll7L91zNvbo9iFZ__fZLLGIoK0-ufp7mLAlxTdCWgQCH22DrMgCLZzXqFk6RUKbpE4W23uHusIXyGul8qrGLkLtongtTU_b4qFBNItT4E2NlrQXqbdZuTzUsnqe_6bNw8sMHtqsClIxYn_Xfd8V1h5tinFMSW0EDG3FiZBaS1REfbj_c4mAPkJv9PXTCB4xK9SyJqiT4qzEdNQd-_FuLKhWIIeYnZCcfBmcwTt_EaReFr26c1eOr85Gx8vbO82H_4lLes0MB4CTzEjM4PBbwsQ2aPQVeaVCw7KQVfZ5YRPACdXTApjEDTQBXj9MUByQrd_u0w7gEDpGaglJzJovuwHeoaMIA4DNoSMst_4vKi4iHck3hiqjRm5pdhx5s_4Yt1G-hRRX34oP3yY0hy5oTASLDSgije9WI4gW34BGHkiE9J6ZflePoOZVE4UPhsF8f7MDYZfy6Yt637hmXtL3EVs0WO_imFiygWDMTLWCwfAF4rbI_=w920-h690-no)
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Chica am 20. Mai 2018, 09:16:51
Die ersten Klappertöpfe, die aus Deinem Saatgut gekeimt sind blühen Oile, vielen Dank noch einmal, ich freu mich  :D - Kindheitserinnerungen -.

(https://lh3.googleusercontent.com/TqSNkjfIlLJDMrh1QV_tP3NGlncvP8WAKpxaNHiP8zCBagE3J-CsWeQc6sRxb_VdKWFuQPZ3cAgwqF5st1bjY-HHwUreMS-dJsCSlvmDFqC-DA21Fx3dYl4OGb4oZotkGcs6qA5Qyx7cGc8gKkhnFFcpgKMfeUtaC4cKMaP8VWKVo3ACdy0Bcdte00Bl5m4SLu1x6Md6H3bD2akg04maCNuEFoIQ8vxuOO5pWjQpcC-g7Rs-sVL_fHKjq7vZp5a5O8mdRnAr3Yq6yowmtor1j-fOKG3B3Snoh2M48rCT1RPGCWjGbm8tKySXl6gB8rf3nb3_re1mh_JUyTHSlNdgvdvJSp-rj02OiLj64n_ku7DkKWy6bGp_BZQQKDPeDCQ1rr3c51lvjTyMVKzT-2SIoMod-perfFSmGyQKGcAdi1c74Es5Ll5Wn5JPjBTrmDqajo0haEyYsCdeV8OhD6ReaOXTxKBavfq0qrSm7wIrNS5Kih8F75XZ_jOxO-nY8G2YoteQLuaRgpoM3pnYoHpwBryl1BHNBc9-jIN4dhjGRKjlzMTyxYPz6hHvLfviR8n-WWkc6T55xYaBVtjM1K1R8J0x5tZVUF3-NtsOcfj2=w662-h882-no)
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Chica am 31. März 2019, 09:27:03
Mein ehemaliges Kartoffelbeet hatte ich ja als Initialpflanzung zur Ansiedlung von Wildblumen genutzt. Nun, nach ein, zwei Jahren ist die Versamung von Scabiosa columbaria, Knautia arvensis und Centaurea jacea geglückt. man kann deutlich sehen, das hattest Du, Gartenplaner, auch mehrmals geschrieben, dass das Wandern der Wildstauden immer nur über kurze Strecken erfolgt. Ich habe gestern das dritte Initialbeet abgesteckt, da kann sich Junior schaffen in seiner wohlverdienten Studienpause.

(https://lh3.googleusercontent.com/0T4-ePj0VQZYjclYmmGettuyDwK2QiDioy1fPw2tSjk6z2kkDfVTEJQS1u28gtxkf-v024EyHYqHscyVLFVa4iVAJ2UTeN-Q_DUCgbfKAU58GxG2f5n_IUCjO8IMsqsQ8wnhB58UIvPW3gHbRYbhEGmb-2-9SNRNolEUQHSZSZFWAe4KEkYbf5rfN5WEWLbDEmZjq949FXbp1JRG-A8ZBJ8xyKk68whh0bDXVM1ZsPgik4RKrgpX8Ze82GHvl1_PErMT8AqnRK_Z_8xZQ0_Ukbrdb0wACZpYBs_V2cDvmhSAnKgvYijaSY7FplrqAHhmwRtqQ5AZoazmkBdxmdH1Od_EwX5I1mwcUKz750ZWHsYbKAJle9lAqHk6RYCbP2XOTbJpapTH_qdrj_CbmFHPq34emRW9fK5fB7DqLRYQp7P4WU8dEPNT2E-hWEgLo3M8mxxBRtGZ6bUPQEHjXSpZXo0funqPHGRYAJ7fHwLgkz6i46u4g717GHiRN--RhOpndwp-aXdVnBtNnqThWmAVovhZ-VolnTevuaQIa3zowaxgqcVaxf-WtquQnvs8QUky1Wxn-hLkpJVb5m5WYVOPC-vuydIu_g-YyYj-IFzZTU3yb8GUH-NrbzwW0QFpELGVMJoyf1PfXDvqRtkJvXDrkM3mUsfXTQLF=w741-h987-no)  (https://lh3.googleusercontent.com/8Q3g5obzY3Aofw5t5fkwbm9vvTA1uej9_ihw-TClbqx3Bv67t54rVG5KZycWi69a06F2ZY-bQQkaGklW00lKqmIhct1L8ymgejne_TBV1Z7dzLvFu257Xsv6RtLQ_eWgSaxrt7Nq2s9IjQASjyDlUDIjtj76bcBG6qKA_gprd3ZHeXxzWxCe9hSJajC9HcLb6NziGaRV9TDIg5qsnjkHYIvtU8lCkS1WJP-AKOXQzvpbiS7IubY8JPDW_c0D5Eg0Tdui7bYcRk8Jt0ozKboJME9zHqHV3qCzinK6-2g7-3tDex6T6QKkUVopdk31yGQ3CBcuCLaaGu2F5lltlm_OBQcc3GWm3WoZ-ui93R0vRv-zAq8_SO8QY8_VlE6yjJZhAFDB5Tv7OQ2WkCw9qXYbabgQ1eaEi2ejI66dGUOOWgvD12W_GI5U49gIdEcSiplo04uxC6fOztpQYb9Znp4L2nwkO26FUUQukyQvJVZGCkIJBLLsg7-m7p20-w9t-jMlPP1eTBXn8nyaII1z143RCgKgUmcG8n3P0heMHwXBpP1EsAnBj0xWwjiQjp9hCMHI8tX826qjT01Ohx9agJqQhUvxofsYJYfSg83DODPU-Vf25jkxvqYm6V4EI7lQ8lmMyzm9tUhI313X9dLcwx4YzIglrvHCvIPY=w1316-h987-no)

Ich freue mich jedenfalls sehr, dass diese wunderbaren Schmetterlingspflanzen sich jetzt so selbst vervielfältigen  :D.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Waldmeisterin am 13. Mai 2020, 19:03:28
Seit zehn Jahren versuche ich nun, meine Wiese vorm Haus abzumagern. Also zwei Mahden im Jahr, das Heu wird entfernt. Und heute fand ich dieses Blümchen in der Wiese: Saxifraga granulata  ;D Keine Ahnung, wie die den Weg zu mir gefunden hat, aber ich habe mich sehr gefreut  :D
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Gartenplaner am 14. Mai 2020, 12:54:11
Hol dir zum Boden passendes (am besten natürlich regionales) Saatgut, und es wird rund gehen  ;)
Von alleine wird nur sehr, sehr wenig zu dir finden, im Fell von Hunden vielleicht mal.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: invicta am 04. Mai 2021, 09:23:13
Hallo,

ich werde jetzt vermutlich (wenn nicht dann werde ich vermutlich ein anderes finden) ein größeres Grundstück erwerben. Dabei möchte ich so ca. 2000m²-4000m² als Wiese Anlegen (derzeit Acker) und diverses Pflanzen (Obstbäume, Beerensträucher,...). Mir geht es bei der Wiese aber um zwei Dinge, erstens Artenvielfalt (Pflanzen, Schmetterlinge,...) und zweitens möglichst wenig Pflegeaufwand.

Für mich sehe ich zwei Möglichkeiten:

1) Einen Rasenmäher Traktor der hohes Gras schafft, da hätte ich eventuell sogar zugriff zu einen Gebrauchten.
Vielleicht die Fläche auf 3 Teile teilen und im Abstand von 2-3 Wochen mähen und das Mähgut gleich abtransportieren.

2) Mit einen Balkenmäher, das ganze dann ein paar Tage liegen lassen und es dann wegschaffen.
Nur wie kann ich da am einfachsten vorgehen mit Rechen und Gabel ist es mir dann schon zu viel Arbeit.

Ich frage auch deshalb so früh weil ich auch daran denke das ich das eine oder andere auch beim Hausbauen, Garten anlegen brauchen könnte (z.B. einer dieser mini Traktoren eventuell mit Frontlader ...)
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Staudo am 04. Mai 2021, 09:41:42
Mit einem Rasentraktor wird das nichts. Die sind für hohes Gras zu leistungsschwach. Du kannst das Gras mit dem Traktor abmulchen, musst dann nur noch eine Möglichkeit finden, das Schnittgut abzufahren. Ich habe so einen Mäher. Das Gras harke ich von Hand zusammen und fahre es weg. Das ist eigentlich eine ganz schöne Sommerabendarbeit.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: invicta am 04. Mai 2021, 10:11:32
Ja das händische zusammenrechen will ich eigentlich vermeiden.

Diese Art von Rasenmähertraktor schafft hohe Gras, ich auch mehr für Firmen als für Privatleute.
Nur hört man immer man soll das Gras schonen mähen und dann paar Tage liegen lassen.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Staudo am 04. Mai 2021, 10:13:17
Dadurch transportiert man weniger Wasser und haben die Samen eine größere Chance auszufallen.  ;)
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Gartenplaner am 04. Mai 2021, 10:27:59
Da würde mich interessieren, wie hohes Gras dieser Rasenmäher-Traktor denn schafft und welches Modell das ist, magst du das verraten?

Wenn man eine gut auf den Standort abgestimmte Wiesenblumensamenmischung ausgebracht hat, zudem auf eine Fläche ohne heftigen Wurzelunkräuter wie Ackerdisteln, Ackerwinden....dann ist eine Blumenwiese schon aus sich recht stabil, ich lasse von einer Firma mähen, die haben eine größere Aufsitzmaschine, die das abgemähte Gras gleich in einen Behälter absaugt.
Nicht ideal für Samenausfall - aber es klappt trotzdem ganz gut so.

Für die Tierwelt wäre ein schonenderes Mähen in mehreren Teilflächen über mehrere Wochen verteilt besser, wo die Insekten dann immer in noch ungemähte oder schon etwas nachgewachsene Flächen ausweichen können - aber irgendwann muss  man einen Kompromiss zwischen Arbeitsaufwand und Ausrichtung an Pflanzen- und Tierwelt machen.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Staudo am 04. Mai 2021, 10:44:47
Geradezu vorbildlich pflegen Kaninchenhalter.  8)
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: invicta am 04. Mai 2021, 10:55:05

Da würde mich interessieren, wie hohes Gras dieser Rasenmäher-Traktor denn schafft und welches Modell das ist, magst du das verraten?

Wenn man eine gut auf den Standort abgestimmte Wiesenblumensamenmischung ausgebracht hat, zudem auf eine Fläche ohne heftigen Wurzelunkräuter wie Ackerdisteln, Ackerwinden....dann ist eine Blumenwiese schon aus sich recht stabil, ich lasse von einer Firma mähen, die haben eine größere Aufsitzmaschine, die das abgemähte Gras gleich in einen Behälter absaugt.
Nicht ideal für Samenausfall - aber es klappt trotzdem ganz gut so.

Für die Tierwelt wäre ein schonenderes Mähen in mehreren Teilflächen über mehrere Wochen verteilt besser, wo die Insekten dann immer in noch ungemähte oder schon etwas nachgewachsene Flächen ausweichen können - aber irgendwann muss  man einen Kompromiss zwischen Arbeitsaufwand und Ausrichtung an Pflanzen- und Tierwelt machen.

Das Modell muss ich erst raus finden wird dauern.

Ja um den Kompromiss bezüglich Arbeitsaufwand geht es mir, aber schön zu hören das es bei dir auf diesen weg auch gut geht.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: invicta am 08. Mai 2021, 10:55:06
Da würde mich interessieren, wie hohes Gras dieser Rasenmäher-Traktor denn schafft und welches Modell das ist, magst du das verraten?

hd124d etesia
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Chica am 14. Mai 2021, 21:31:36
Nur hört man immer man soll das Gras schonen mähen und dann paar Tage liegen lassen.

Vor allem haben die Insekten und andere Tiere die Chance sich in nicht gemähte Bereiche zu verkrümeln, darum geht es Dir doch, oder?

Ich sense hier alles mit der Motorsense, die ist neben der Handsense ökologisch am vertretbarsten. Um das händische Zusammenrechen kommt man dabei nicht drumherum aber man hat nicht das Gefühl alles Leben auf einmal komplett auszulöschen  :D.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Wild Obst am 14. Mai 2021, 22:00:08
Sollte nicht ein Balkenmäher eher noch besser als eine oder vergleichbar zu einer Motorsense sein, was Insektenfreundlichkeit angeht? Es geht dabei doch hauptsächlich darum, "wie oft der selbe Wiesenbereich bzw. das Mähgut in Kontakt mit schnell bewegten Teilen kommt".

Ich finde aus persönlichen Erfahrungen, dass Motorsensen mit ihren drehenden Messern und zumindest bei auch nur unsauberer Mähtechnik (nicht in sauberen Schwaden ablegen des Mähguts) eher richtig Sichelmäher/Mulcher gehen. Vor allem, wenn viel Rankendes (Wicken, Brombeeren, Kletten,...) dabei ist, fällt (zumindest mir) das Mähgut bei der Motorsense gerne in die rotierenden Messer und endet dann etwas gröber als mit einem Mulcher gemäht, aber immernoch zu größeren Teilen klein zerstückelt. Der Nachteil von einem Balkenmäher ist natürlich, dass man für eine sinnvolle Nutzung größere, einigermaßen ebene und freie Mähflächen braucht. Damit lässt sich praktisch nicht um verstreute, einzelne Pflanzen herummähen. Das ist auch für ein effizientes Mähen mit der Motor- oder Handsense schwierig, aber noch einfacher machbar. Allerdings braucht die Motorsense nicht so den Schwung in der Breite wie wenn man mit der Handsense mäht, daher würde ich fast sagen, dass die Motorsense gewinnt, wenn man sehr feinfühlig um viele verstreute Pflanzen herummähen muss oder der Boden sehr uneben ist.

Aber egal wie, langfristig gilt, egal wie gemäht ist gut und nötig (für Wiesen), Hauptsache nicht zu oft. Schlimmstenfalls auch mit einem Mulcher. Und wenn es nur um die Wiese(npflanzen) geht, ist die Mähtechnik relativ egal. Wichtig ist die Mähtechnik für den Tierschutz/die Tierverletzungen beim Mähen. Das Liegen-/Trocknenlassen hilft den Tieren sich "zu verkriechen", aber auch noch Samen der WIesenpflanzen noch auszufallen. Und trockenes Gras hat ein kleineres Volumen und vor allem deutlich weniger Gewicht, wenn man die Wiese abmagern will und das Mähgut abtransportiert, ist das durchaus auch mal relevant.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Gartenplaner am 14. Mai 2021, 22:08:28
Da würde mich interessieren, wie hohes Gras dieser Rasenmäher-Traktor denn schafft und welches Modell das ist, magst du das verraten?

hd124d etesia

Vielen Dank - hatte die Antwort verpasst.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Chica am 14. Mai 2021, 22:18:35
Ein Balkenmäher ist perfekt, für mich aber mit den 3 „Etagen“ hier und als „zartes Mädel“ nicht händelbar. Mit der Motorsense mache ich selbst (Meer)Schweinchenheu. Den Kram beim Mulchmähen liegen zu lassen verursacht Verfilzung und Artenschwund.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Wild Obst am 14. Mai 2021, 22:22:40
Beim Mulchmähen sollte es ja eigentlich so zerkleinert werden, dass es eben nicht verfilzt, weil es schnell genug verrottet. Große Klumpen Mulchmähgut machen aber natürlich trotzdem Probleme. Extremes Verfilzen entsteht, wenn nicht gemäht wird oder wenn nach Sensen-  oder Balkenmähermähen nicht abgerecht wird.

Und natürlich, der Vorteil von Sensen (Motor oder Hand) ist natürlich auch die Transportierbarkeit im Vergleich zu Mähern, egal ob Balken- oder Mulchmäher.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Chica am 14. Mai 2021, 22:36:09
Ich habe auch gerade noch einmal in Witts Blumenwiesenbuch geschaut, die Artenarmut bei langjährigem Mulchen wird nur noch durch die bei gar nicht mähen getoppt. Wobei man das kurze Lausitzer Trockensandwiesenkraut wohl eher einmal mulchen kann als Eure 1,50er Wiesen  :o.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Wild Obst am 14. Mai 2021, 22:52:25
Die 1,5m schaffen, wie ich vorher, meine ich, schon geschrieben hatte bei mir nur manche Stellen (unter einem alten Birnbaum, wo die Rinder bis vor 8 Jahren gerne im Schatten wiedergekäut und fleißig gedüngt haben, und wo das Weidewasserfass stand). Der Rest der Wiese wird nicht so hoch, eher 50-100cm. Aber auch da sehe ich, wenn ich Fußwege mit einem Mulchmäher mähe, dafür will ich nicht den Balkenmäher rausholen und den alten Mulchmäher kann ich einfach vor Ort lassen, nach zwei Wochen fast nichts mehr vom Mähgut, also nur noch vielleicht 5-15% des Menge und nur, was verklumpt ist, auch wenn ich es mal aus Zeitmangel nicht abrechen kann.

Ich habe auf den "gemähten Fußwegen" nicht wirklich festgestellt, dass es weniger Arten wären, aber es sind tendenziell andere. Zum Beispiel habe ich da dann mehr Mittleren Wegerich oder auch mal großflächiger Gänseblümchen. Der Selektionsdruck ist eben durch Bodenverdichtung und häufigeres Mähen (4 mal statt 2 mal) ein anderer als nebenan in der Fläche der Wiese.
Ich kann mir aber gut vorstellen, dass unter anderen Bedingungen das Mulchmaterial auch länger liegen bleibt. Und die 1,50m Stellen, da würde auch bei mir mit dem Mulcher gemähtes länger als nur zwei Wochen liegen bleiben. Da kann ich mir ein Verfilzen dann schon auch vorstellen.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: invicta am 15. Mai 2021, 06:02:00
An die Leute die ihre Wiese mit dem Balkenmäher, Sense etc. Gemäht haben und das Gras ein paar Tage liegen gelassen haben. Wie schafft ihr das Gras/Heu weg und wie lange braucht ihr pro 1000m²?
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Chica am 15. Mai 2021, 08:04:12
Ich mach da wie geschrieben Schweinchenheu draus. Das dauert schon ein paar Tage bis es trocken ist. Man muss es auch täglich wenden. Aber das ist richtig ursprüngliche, natürliche Arbeit. Man schaut dabei zu wie sich die langen Gräser verändern, es duftet. Es ist fertig wenn es raschelt. Am Ende kommt alles in alte Bettbezüge und dann in die Garage. Wenn es noch zu feucht war aber eingebracht werden musste weil das Wetter nicht hielt, lasse ich die Garage tagsüber offen damit es weiter geschützt trocknen kann. Es haben sich schon komplette Scheunen entzündet, weil das Heu noch nicht ausreichend trocken war. Es ist ein gutes Gefühl die Schweinchen mit eigenem Heu füttern zu können. Im Moment habe ich keins mehr und muss das kurze Baumarktzeug verfüttern aber dieses Jahr mache ich mehr eigenes.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Chica am 15. Mai 2021, 08:37:12
Hier sind ältere Fotos, die Bäume sind jetzt viel höher.

(https://lh3.googleusercontent.com/pw/ACtC-3dj4vv_90kEs2D97XQxDzo8fFdsuIZ4gHNC3xO97WA-kOLx6plCqfjoSbuY5T1tnZHylTVoPoQNZXCc9UzQSrF-o27eQeevKCWYaQoJaarhwBI1peXDwTvdVYAS4tds-U9Y5zLoGfx4MD3H65obwGEZIQ=w662-h882-no?authuser=0)  (https://lh3.googleusercontent.com/pw/ACtC-3e1YUjoQ094JG4CZrfkVipZnvtBdGAfuxn50pNrGWZ9X1hZALBGrn61rwABQLBvbaJa4N12AhZ0MaxF7peaalc7UvpqAT7RmcOJMgWWSEpqxD2dDJLMlcHaGqRHCR2yMOH5xhKg-ZNKGMIbk3RbWiLeCQ=w920-h690-no?authuser=0)

@Wild Obst
Nach Witt, ich glaube ein paar andere sehen das auch so, passt für die meisten Wiesen ein zweimaliger Schnitt Ende Juni und im September noch einmal, immer mit Abräumen des Mähgutes. Das ergibt dann die höchste Artenvielfalt. Ich hier habe ja sommertrockenen, sauren Sand, hier reicht auch der Herbstschnitt allein zumindest auf der 2. Etage und vor dem Haus. Die 2. Etage mit reinem Füllboden lasse ich jetzt zum zweiten mal über das Jahr stehen und sense erst im April. Zwischen den Obstbäumen mache ich Heu wie beschrieben, da wird im Juni geschnitten zum Hochstand der Gräser.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: invicta am 15. Mai 2021, 09:08:06
Wieviel bettbezüge brauchst du für wie viel Quadratmeter? und wie groß sind die?
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Wild Obst am 15. Mai 2021, 10:43:53
An die Leute die ihre Wiese mit dem Balkenmäher, Sense etc. Gemäht haben und das Gras ein paar Tage liegen gelassen haben. Wie schafft ihr das Gras/Heu weg und wie lange braucht ihr pro 1000m²?

Ich habe die Zeit noch nie so richtig gestoppt. Vor allem, weil ich inzwischen versuche, immer wieder kleinere Stücke zu mähen, statt den größten Teil/alles auf einmal. So kleine Stückchen mähe ich dann von Hand mit der Sense, weil ich die auch einfach vor Ort haben kann, den Balkenmäher aber immer mit dem Anhänger transportieren muss.
Auf meiner Wiese und gemittelten Bedingungen würde ich ungefähr schätzen, dass ich für 1000m² ca. 1,5-2h für Abrechen, Häufeln und Aufladen vom Mähgut brauche. Dazu kommt dann noch die Zeit zum Abfahren (oder mit der Gabel irgendwo hintragen). Beim ersten Schnitt ist es mehr Mähgut, da braucht man entsprechend länger. Wenn man Heu macht, braucht man für ein paar Tage je dann ca. je 0,5 h für das Ausbreiten morgens, Wenden den Tag über und das Zusammenrechen/Häufeln abends.

Als Faustregel würde ich sagen, dass man für das Abräumen etwa 50-200% der Zeit vom Mähen braucht, je nachdem, wie viel Mähgut vorhanden ist und mit wie viel Handarbeit man das macht. Ich kompostiere das Mähgut/Heu vor Ort auf zwei strategisch gewählten Komposthaufen oder mulche damit (dann frisch) direkt die nebenstehenden Bäume und Beerensträucher.
Wenn ich das Mähgut direkt zum Mulchen verwende, mache ich das einfach von Hand oder mit einer Heugabel, da muss ich ja nicht weit transportieren. Bis zu vielleicht 100 oder 200m² transportiere ich das auch einfach nur mit der Mistgabel ab. Wenn ich wirklich einen Großteil auf einmal mähe, dann mit dem Balkenmäher, transportiere ich die großen Mengen gerne auch mal mit dem Autoanhänger zu den Komposthaufen. Durch die lang gezogene Form meiner Wiese müsste ich sonst von manchen Stellen über 100m zum Komposthaufen laufen, was doch dann von Hand zu lange dauert.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: frauenschuh am 15. Mai 2021, 10:55:03
"Aber egal wie, langfristig gilt, egal wie gemäht ist gut und nötig (für Wiesen), Hauptsache nicht zu oft."

Ich weiß wie es gemeint ist und das ist auch vollkommen korrekt.

Da aber bei uns die Nachfolge auf Streuobstwiesen ungeklärt ist, möchte ich gerne ergänzen, dass bei Beweidung nicht gemäht werden muss. Das ist für "alte Hasen" ganz logisch. Wenn Nachfolger aber ohne Vorkenntnisse starten, dann lesen die da etwas anderes raus.

Wir haben (derzeit noch) eine extrem fette Streuobstwiese in der Beweidung. Zum Vergleich: Magere Flächen sind mit einem Weidegang gepflegt. Dort sind eigentlich 3 mal Pflicht und mehr täte auch nicht schaden. Nachmahd von Problemzonen läuft indes bei uns automatisch mit. Entstanden ist die Fäche aus abgekippten Mutterboden in den Obstbäume gepflanzt wurden. Danach feierte Brennnessel jahrelang ungemäht Feste. Danach wurde gefräst und autochtones Saatgut eingearbeitet. Würde die Fläche 3 Jahre nicht gepflegt, wäre man wieder im Brennnesseleldorado. So ist der Zustand aber sehr manierlich. Eine bunte Wiese, bei der man ab und an der Brennnessel an manchen Stellen eine überbrät, pardon ausmäht. Mähen und Abtransport hat sich bei Vereinsmitgliedern nicht als geliebte Tätigkeit erwiesen. Zumal wie gesagt... da täte auch einmalige Mahd nicht genügen.

Auf der Fläche finden sich aufgrund eines benachbarten Feuchtbiotops viele Amphibien und aufgrund eines ansteigenden trockenen besonnten Wegs befindet sich dort auch eine Population von Zauneidechsen.

Oblogatorischer Hinweis: Die Bäume sind vor Verbiss geschützt.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Wild Obst am 15. Mai 2021, 11:20:05
Ich mach da wie geschrieben Schweinchenheu draus.
...
Es ist ein gutes Gefühl die Schweinchen mit eigenem Heu füttern zu können. Im Moment habe ich keins mehr und muss das kurze Baumarktzeug verfüttern aber dieses Jahr mache ich mehr eigenes.

Ich habe vor Jahren auch für die Kleintiere von meiner Schwester und meinen Cousinen Heu gemacht, aber inzwischen hatten sie keine mehr.
Dieses Jahr ist es wieder geplant, Heu zu machen, auch für Meerschweinchen.

@invicta:. Ich hoffe mal, dass ich währenddessen daran denke, mal auf die Uhr zu schauen und dann kann ich vielleicht besser sagen, wie lange ich für Mähen, Heu machen, Heu einsacken (ich nehme alte Jutesäcke), und den Rest abräumen brauche.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Wild Obst am 15. Mai 2021, 11:31:01
"Aber egal wie, langfristig gilt, egal wie gemäht ist gut und nötig (für Wiesen), Hauptsache nicht zu oft."

Ich weiß wie es gemeint ist und das ist auch vollkommen korrekt.

Da aber bei uns die Nachfolge auf Streuobstwiesen ungeklärt ist, möchte ich gerne ergänzen, dass bei Beweidung nicht gemäht werden muss. Das ist für "alte Hasen" ganz logisch. Wenn Nachfolger aber ohne Vorkenntnisse starten, dann lesen die da etwas anderes raus.
Klar, Beweidung geht natürlich auch. Und auch mit Beweidung kann man abmagern, wenn die Tiere z.B. anderswo übernachten. Solche Auflagen hat der Schäfer hier bei manchen Magerrasengebieten. Streuobst sollte ja sowieso nicht auf ganz magerem Boden stehen, sonst überleben die Obstbäume mehr schlecht als recht oder geben zumindest keinen Ertrag.
Streng genommen sind Wiesen allerdings gemäht und Weiden beweidet, und die meisten hier im Forum verfügen wohl nicht über Weidetiere, die sie zur Grünlandpflege einsetzen könnten... Ich hätte auch gerne Schafe als Mäher, aber ich habe nicht die Zeit um mich so gut es sein müsste um sie zu kümmern, deswegen lasse ich es.

Eine bunte Wiese, bei der man ab und an der Brennnessel an manchen Stellen eine überbrät, pardon ausmäht.
Brennnesseln habe ich leider auch an manchen Stellen, die sind sehr unangenehm, wenn man nicht Heu macht, sondern das Mähgut frisch nur mit einer Gabel abtransportiert. So eine gute Ladung Brennnessel im Nacken motiviert zum Sprint zum Komposthaufen... ;)

Oblogatorischer Hinweis: Die Bäume sind vor Verbiss geschützt.
Ja, extrem wichtig, vor allem bei jungen Bäumen.

Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Asinella am 15. Mai 2021, 13:57:57
Wenn Du wenig Zeit hast, nicht immer vor Ort bist oder das Wetter unbeständig, sind auch Heureiter hilfreich. Da kann auch mal ein ordentlicher Gewitterregen drüber gehen, ohne dass was passiert. Der Auswuchs sollte nicht zu jung sein und die Reiter nicht brachial vollgepackt, sonst kann es schimmeln. Am besten von einem alten Hasen zeigen lassen, wie man sie ordentlich behängt.
Das kann man auch gut fraktioniert nach und nach machen, so bleibt immer noch ein Unterschlupf für´s Getier und man hat nicht so viel Arbeit auf ein mal.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Wild Obst am 15. Mai 2021, 14:24:10
So ein verlängertes Wochenende ist kein Problem, das reicht meist auch immer zum Heu machen. In den letzten Jahren war es ja so heiß und trocken, dass die oberste Lage nach dem Mähen schon nach ein paar Stunden fast schon Heu war. In den Säcken mit vielleicht 60-100l Volumen schimmelt das Heu auch nicht  (und natürlich entzündet sich das Heu auch nicht selbst), selbst wenn es noch nicht gaaaaanz trocken ist. Man darf nur anfangs natürlich die Säcke nicht zu dicht lagern, die müssen immernoch luftig stehen.
Aber an sich ist es eine gute Idee mit dem Heureiter. Ich habe auch noch genug Bohnenstangen herumstehen, mit denen ich die schnell improvisieren könnte.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: invicta am 15. Mai 2021, 15:28:05
Eigentlich geht es darum das ich einen großen Garten möchte, bzw. auch raus aus der Wohnung (Bin auf einer Landwirtschaft groß geworden). Jetzt möchte ich mir ein Grundstück mit rund 4000m² kaufen wobei ein Teil soll schon ein Roboter gepflegter Rasen werden und vor allem für Exoten (Palmen Oliven,Zitrus,.... Ist aber eine andere Geschichte.)

Den Rest möchte ich für meine zum Teil schon vorhanden Obstbäume nutzen und ich möchte dort eine Wiese wachsen lassen und möglichst wenig Aufwand und Heu brauche ich nicht.

Jetzt sagen die Leute in der Familie das ich verrückt bin das man das mindestens 6 mal mähen muss und ich nur mehr am arbeiten bin.

Jetzt kommt bei mir hald auch schon Zweifel, ob ich mich da wirklich Übernehmer auf der anderen Seite denke ich mir im schlimmsten Fall muss man hald jemanden zahlen.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Gartenplaner am 15. Mai 2021, 18:18:26
...
Den Rest möchte ich für meine zum Teil schon vorhanden Obstbäume nutzen und ich möchte dort eine Wiese wachsen lassen und möglichst wenig Aufwand und Heu brauche ich nicht.

Jetzt sagen die Leute in der Familie das ich verrückt bin das man das mindestens 6 mal mähen muss und ich nur mehr am arbeiten bin.

Jetzt kommt bei mir hald auch schon Zweifel, ob ich mich da wirklich Übernehmer auf der anderen Seite denke ich mir im schlimmsten Fall muss man hald jemanden zahlen.
Also von "müssen" und gar 6x kann gar keine Rede sein.
Aber bei 1 oder 2x Mähen ist der Grasschnitt halt schon viel Masse.

Ich hab ja schon geschrieben, dass ich das outgesourced habe, weil ich es zeitlich und kraftmäßig nicht leisten will und kann.
Heutzutage haben viele Galabauer Hochgrasmäher für öffentliche Flächen, als ich vor 20 Jahren suchte, war das noch recht schwierig, und können problemlos beauftragt werden mit Abtransport und allem drum und dran (nur das "Verputzen" mit Trimmer würde ich abbestellen wegen der Gefahr, dass was abgehäckselt wird, was man behalten will - da wird hier immer mal wieder ein tiefer liegender Ast der Eibenhecken dadurch geringelt und dann braun  :P )
Trotz der radikalen Alles-an-einem-Tag-Methode beherberge ich ein reiches Insektenleben.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: invicta am 15. Mai 2021, 18:37:08
@Gartenplaner

Deine Methode habe ich schon gelesen und hat mich sehr positiv für meine Idee gestimmt.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Wild Obst am 15. Mai 2021, 18:50:04
Eigentlich geht es darum das ich einen großen Garten möchte, bzw. auch raus aus der Wohnung (Bin auf einer Landwirtschaft groß geworden). Jetzt möchte ich mir ein Grundstück mit rund 4000m² kaufen wobei ein Teil soll schon ein Roboter gepflegter Rasen werden und vor allem für Exoten (Palmen Oliven,Zitrus,.... Ist aber eine andere Geschichte.)

Den Rest möchte ich für meine zum Teil schon vorhanden Obstbäume nutzen und ich möchte dort eine Wiese wachsen lassen und möglichst wenig Aufwand und Heu brauche ich nicht.

Also 2000m²  als Beispiel sind jetzt kein allzu großes Problem. Mit einem Balkenmäher hat man die in 1-1,5 h gemäht. Wenn man um viel (Obstbäume usw.) herummähen muss, dann vielleicht noch etwas länger, 2h oder so. Das Abräumen kommt dann noch dazu, aber das kann man, wenn man will, in einem Tag schaffen. Und wenn du direkt daneben wohnst/wohnen wirst, musst du ja auch nicht alles auf einmal machen, sondern kannst auch mal 100-200m² nach Feierabend oder am Wochenende mähen. Oder outsourcen wie Gartenplaner

Mit zwei Mal Mähen im Jahr würde ich schon rechnen, öfter muss nicht sein.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: frauenschuh am 16. Mai 2021, 22:10:13
Gerne ergänze ich hier: Beweidung ist immer eine Abmargerung - es sei denn es wird zugefüttert. Die Mär, dass man auf Magerrasen deswegen runter müsse, weil die Tiere an sich den aufdüngen würden, ist überholt. Stickstoff kommt durch die Luft leider mittlerweile genügend dazu. Um dieses tatsächlich auszugleichen wird wie in früheren Zeiten gerne das Modell bevorzugt, dass man Magerrasen beweidet und abends woanders koppelt. Aber das ändert nichts daran, dass Tiere keinen Stickstoff "produzieren". Dass was sie fressen, kommt hinten raus. Da kommt nix mit Abrakadabra dazu. Sind noch lämmerführende Mütter auf der Weide, werden durchs Wachstum der Lämmer und die Milchproduktion der Mütter Aminosäuren verbaut. Und damit ebenso Stickstoff gebunden. Dass Schafe auch anderweitig Stickstoff binden, kann man sich allein durch die Optik und die Strukturformel von Keratin herleiten. Ect. und mehr  ;)

Auch dies ist wichtig zu verstehen. Konflikte von Hardliner-Oldies im Naturschutz und jungen engagierten Beweidern oder anderen Konstellationen können nur durch das Aufräumen alter Mißverständnisse behoben werden.

Vorzüge von Beweidungen sind vielfältig. "Insektenschutz" sollte auch die teilweise wunderschönen Dungkäfer und -fliegen mit umfassen. Sie dienen ihrerseits unzähligen anderen Tieren als Nahrung. Nicht zwingend braucht es eigene Tiere. Das Ansprechen von Schafhalten kann lohnen - muss es aber nicht. Mein Mann prägte mal in anderem Zusammenhang den Spruch: Wer nicht fragt, kann es nicht wissen. Und es passt oder es passt nicht. Das war zwar auf die Schichtarbeit bezogen, passt aber im Leben um so häufiger  ;D No match sind: Zu klein, zu schwierig zu erreichen, direkte Nachbarn, Hundeklo und und und...

Unwahrscheinlich ist, dass man einen Beweider in der Hauptwuchszeit findet. Da sollen die überall gleichzeitig sein. Aber auch eine Herbstbeweidung hat auf Streuobstwiesen beiderseits seine Reize: Fallobst wird weggesammelt, die Tiere legen Winterspeck zu. In lauen Herbstnächten jagen die Fledermäuse aus dem gleichen Grund über beweideten Flächen. Ernten kann man - so nicht ausgerechnet ein Deckbock in der Gruppe oder eine reine Bockgruppe im Dienst ist . trotzdem. Wollies sind sehr friedliche Geschöpfe. Trittverletzungen des Bodens sorgen für viele Pflanzenarten erst für die Möglichkeit der Auskeimung. Und nein, nur weil eine Frühlingsplatterbse gefressen wird, ist sie nicht vernichtet  8)

Baumschutz: Ich sage es ungern, aber routinierte Landschaftspfleger killen auch noch beherzt mittelalte Bäume, die man längst sicher wähnen würde. Da kommt eine Menge Langeweile und Übung der Schafe dazu  8) Wer die Wiese hat, der schützt die Bäume. Also nicht meinen, der Schafhalter stecke einen nicht unwesentlichen Betrag in einen Baumschutz wenn er da ab und an mal Tiere rauf stellt. Empfehlen kann ich einen Gerolfinger Baumschutz. "Unkaputtbar" und am Ende auch easy zu entsorgen.

Ich weiß.... die wenigsten werden diese Möglichkeit der Wiesenpflege auch nur in Erwägung ziehen. Oder es eben aus den verschiedensten Gründen nicht umsetzen können. Aber gerne weise ich immer wieder sanft darauf hin, dass eine Beweidung die ökologischste Form der Aushargerung und der Arbeitserleichterung ist  ;D

Vielleicht weil ich selber nicht aus der Landwirtschaft komme, ein Schaf bis Anfang 40 nicht mal aus der Nähe gesehen hatte und doch... durch stetiges Hinweisen auf ökologische Zusammenhänge und die Notwendigkeit für einen bestimmten Magerrasen einen Beweider zu finden in einem Schafhalterkurs landete. Sodann nahm das Schicksal seinen Lauf  ;D ich hätte pikiert jedem innerlich einen Vogel gezeigt, der mir in meinen 30ern mal gesagt hätte, ich würde mal mit einiges über 100 Schafen durch den Sommer gehen
;D

Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: invicta am 16. Mai 2021, 22:25:44
Mit der Beweidung hast du sicher recht ich weiß noch als Kind als wir Kühe hatten da gab es bei den Kirschen keine Würmer. Erst als die Kühe weg waren kamen sie, weil niemand mehr das Fallobst fraß.

Und auch bezüglich dünger/abmagern hätte ich es mir auch so gedacht wie du es geschrieben hast, aber derzeit denke ich maximal an Hühner.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: invicta am 16. Mai 2021, 22:28:56
Ich habe auch schon gedacht ob man nicht einfach mit den Balkenmäher mäht und nach paar tagen das ganze mit so einen heuschieber zusammenschiebt und mehr oder weniger kompostiert
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Wild Obst am 17. Mai 2021, 11:21:31
Gerne ergänze ich hier: Beweidung ist immer eine Abmargerung - es sei denn es wird zugefüttert. Die Mär, dass man auf Magerrasen deswegen runter müsse, weil die Tiere an sich den aufdüngen würden, ist überholt. Stickstoff kommt durch die Luft leider mittlerweile genügend dazu. Um dieses tatsächlich auszugleichen wird wie in früheren Zeiten gerne das Modell bevorzugt, dass man Magerrasen beweidet und abends woanders koppelt. Aber das ändert nichts daran, dass Tiere keinen Stickstoff "produzieren". Dass was sie fressen, kommt hinten raus. Da kommt nix mit Abrakadabra dazu. Sind noch lämmerführende Mütter auf der Weide, werden durchs Wachstum der Lämmer und die Milchproduktion der Mütter Aminosäuren verbaut. Und damit ebenso Stickstoff gebunden. Dass Schafe auch anderweitig Stickstoff binden, kann man sich allein durch die Optik und die Strukturformel von Keratin herleiten. Ect. und mehr  ;)

Auch dies ist wichtig zu verstehen. Konflikte von Hardliner-Oldies im Naturschutz und jungen engagierten Beweidern oder anderen Konstellationen können nur durch das Aufräumen alter Mißverständnisse behoben werden.
...

Klar, auf die ganze Fläche gerechnet ist eine Beweidung schon eine Abmagerung (einfach eine Massenbilanz machen, das stimmt schon). Aber lokal, wo die Tiere wiederkäuen oder übernachten, kann es schon eine Aufdüngung geben. Ich sehe das in meiner Wiese jetzt noch fast 10 Jahre nach der letzten Beweidung durch Rinder. Unter der alten Hochstammbirne, wo die Rinder immer im Schatten gelegen sind und wiedergekäut haben und um den Standort des Wasserfasses ist das Gras immernoch deutlich höher und es gibt weniger "Kräuter/Blumen".
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Wild Obst am 31. Mai 2021, 14:54:59
Die 1,5m schaffen, wie ich vorher, meine ich, schon geschrieben hatte bei mir nur manche Stellen (unter einem alten Birnbaum, wo die Rinder bis vor 8 Jahren gerne im Schatten wiedergekäut und fleißig gedüngt haben, und wo das Weidewasserfass stand). Der Rest der Wiese wird nicht so hoch, eher 50-100cm.
...

Ich habe gestern mal nachgemessen, an den hohen Stellen ist der Glatthafer bei mir gerade 1,25-1,35 m hoch, Wiesenfuchsschwanz und Knäulgras bleiben etwa niedriger bei 1,20-1,25 m. Wo die genannten Gräser sonst in meiner Wiese vorkommen, sind sie niedriger, meist so 10-20 cm weniger aber auch da gibt es dann einzelne, die auch mal 1,10m schaffen. Am vermutlich auch eher nährstoffreichen Heckenrand kommt noch Quecke (etwa 1,0m, aber sehr dicht) und Rote Lichtnelke (Silene dioica, eher so 80-90 cm, hält die Queckenkonkurrenz seit Jahren gut aus). Im Rest der Wiese kommen diese wüchsigen Grasarten (bis auf die Quecke, die weit verbreitet ist, aber außerhalb vom Heckensaum und (früher mal) gehackten Baumscheiben nicht bestandsbildend) kaum vor und dort wachsen eher niederigere Gräser und mehr Kräuter/Wiesenblumen.
An den dichten, wüchsigen Stellen kommt kaum etwas anderes außer Gras, mit Ausnahme von Wiesenpippau (noch bei etwa 0,8m) und diversen Ampfern (vermutlich Rumex obtusifolius (noch niedrig, nur Blätter) und acetosa (1,20-1,40m)), bzw. am Heckensaum die Rote Lichtnelke in der Quecke. Dort konnte ich keinen Klappertopf mehr finden, obwohl es dort im Frühjahr Keimlinge hatte. Ich sammle jedes Jahr Samen und verteile die vor allem in den Bereichen, die es nötig hätten, oder wo ich noch keinen Klappertopf habe. Im Rest der Wiese gibt es doch dieses Jahr wieder einiges an Klappertopf, allerdings sehr ungleich verteilt.
Nach 10 Jahren mehr oder weniger konsequentem Abmagern (zumindest der 1. Schnitt wird abgerecht, spätere Schnitte tendenziell auch, aber auch mal nur da, wo viel angefallen ist) finde ich, dass die Bereiche mit sehr dominanten Gräsern (Glatthafer, Quecke, Knäulgras,...) kleiner werden und sich die "Kräuter" weiter ausbreiten.  Wiesenpippau und Scharfer Hahnenfuß sind schon recht häufig gewesen und haben trotzdem tendenziell noch zugenommen. Definitiv zugenommen haben niedrige, zartere Arten wie Braunelle, Wiesenschaumkraut, Wiesenglockenblume und nicht näher bestimmte Sternmieren. Wiesenmargeriten waren die ersten Jahre auch mal fast die häufigste Art, sind inzwischen aber wieder weniger. Stabil sind Arten wie Wiesenbocksbart, diverse Kleearten, Labkräuter. Erst langsam zunehmend sind Ackerwitwenblume, Wiesenflockenblume, Schlüsselblumen (P. veris und elatior) und mein Hätschelkandidat, der Knöllchen-Steinbrech, von dem ich vor zehn Jahren ein Pflänzchen entdeckt habe. Inzwischen sind es mehr als ich mir merken kann, auch weil ich nie alle auf einmal finde, sicherlich eher 20 als 10.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: neo am 02. Juni 2021, 18:44:13
Ich kenne das ja auch mit der Wiese, die jetzt so hoch steht, dass sie einen verschlingt, im lehmigen Garten wächst das so.
Ganz anders im kleinen Garten. Ich sollte das vermarkten, als die Wiese, die man kaum mal mähen muss. ;)
( Es ist hier aber dermassen trocken-filzig-hart, dass es schwierig ist, einzupflanzen und zu etablieren.)

Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Chica am 02. Juni 2021, 19:25:51
Jetzt bin ich doch tatsächlich mit dem Zollstock los um zu messen, Wild Obst. Die hohen Wiesenbereiche messen 80 cm, wenige einzelne Gräser schaffen 90 cm, das aber nur in diesem ungewohnt nassen Frühjahr und nur auf dem ehemaligen Ackerboden. Das gibt jedenfalls viel Schweinchenheu. In der Nur-Füllboden-Etage sind wir bei 60 cm. Erstaunt und wirklich zutiefst erfreut bin ich über die Artenvielfalt an „Kräutern“, die sich hier völlig ohne mein Zutun einfach durch Nicht-Mähen von allein etabliert hat. Es gibt zwei verschiedene Ranunculus-Arten, im Wildbienenhaus arbeiten am neu installierten Buchenholz mit 3,5 mm Loch-Durchmesser 7 Hahnenfuß-Scherenbienen auf einmal. Es gibt Berteroa incana, Trifolium pratense, Graminea sp., Ballota nigra, Malva moschata, Daucus carota, Geranium molle, Hypericum perforatum usw. usw.. Eigentlich sollte das alles nicht so funktionieren, eigentlich müsste man dafür eine gute!! Wildblumenwiesenmischung aussäen aber ich denke der magere Boden kommt der Artenvielfalt wirklich sehr entgegen. Die Knautien wandern inzwischen über das ganze Grundstück und man kann daneben stehen bleiben und die Insektenarten daran zählen. Ende des Monats werden ein paar Bereiche zu Schweinchenheu gemacht, die auszusparenden Pflanzen sind markiert.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Wild Obst am 02. Juni 2021, 21:44:06
Bei genug Regen wächst auch auf Sand so einiges...  ;)

Im Sommer 2018 gab es auch bei uns auch keinen zweiten Schnitt mehr, der den Namen verdient gehabt hätte, aber immerhin war nicht alles gleich stehendes Heu.

Bei mir kommen dafür kaum von alleine Kräuter, außer wirklich starkem, zumindest nicht schnell. Ich muss wirklich 10 Jahre alte Bilder mit neuen vergleichen um einen Unterschied in der Zusammensetzung zu sehen.
Es wäre wohl schneller mit einer Ansaat, erst recht bei mir, aber damit würde ich ja durch die Vorarbeiten alles "autochtone", was schon da ist, erst einmal beseitigen. Von daher finde ich unseren "Pflege bringt den Wandel und die Vielfalt" Ansatz besser, auch wenn es (bei mir) lange dauert. Um so mehr freue ich mich, wenn es wie bei mir mit dem Knöllchen-Steinbrech klappt. 
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: salamander am 03. Juni 2021, 07:25:07
Was macht man mit dem Schnittgut, wenn man keine Schweinchen hat? Ich schmeiße es auf einen Haufen, in dem sich Blindschleichen wohlfühlen und Ringelnattern vermutlich ihre Eier ablegen, und drumherum habe ich ein paar kleine Nutzpflanzenbeete. Was man auch machen kann - eine Permakulturmethode: Man legt einen  ca. 80cm hohen Grashaufen an und legt im nächsten Jahr Kartoffeln rein. Die Grasnarbe ist dann verschwunden. So hat man eine Kartoffelernte und nutzt den Überschuss an Biomasse, den man in der Fläche nicht haben will.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Wild Obst am 03. Juni 2021, 07:34:53
Ich kompostiere das Schnittgut und mulche damit die Baumscheiben von jungen Obstbäumen, Kiwi, Beerenobst und Rhabarber.Blindschleichen sind auch bei mir drin.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: pearl am 03. Juni 2021, 09:23:21
letztes Jahr waren die Hornissen drin. Ich hatte nur 3 Stiche.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Chica am 03. Juni 2021, 20:55:31
Bei mir kommen dafür kaum von alleine Kräuter, außer wirklich starkem, zumindest nicht schnell. Ich muss wirklich 10 Jahre alte Bilder mit neuen vergleichen um einen Unterschied in der Zusammensetzung zu sehen.

Um die Sache aufzupoppen habe ich ja hier inzwischen 4 Initialbeete umgestochen und mit in Möhrenschalen herangezogenen Wiesenblumen bestückt. Die Einwanderung in die umliegenden Flächen funktioniert gut, bei Dianthus carthusianorum wie schon geschrieben weniger. Außerdem kommen einzelne Pflanzen mit Trottelstöckchen mitten in die Wiese gepflanzt. Ein Großteil davon hat sich etabliert. Überrascht bin ich dieses Jahr über immer mehr Stellen an denen Rhinanthus spp. gekeimt ist, der jetzt jahrelang als Samen da rumlag. Was so ein regenreiches Frühjahr alles bewirken kann  :o. Wann hat der ausgesamt nach Eurer Erfahrung?
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Wild Obst am 03. Juni 2021, 21:29:55
Ich habe um Stuttgart schon Mitte Juni reife Klappertopfsamen gesammelt.
Allerdings Rhinanthus blüht gerade erst in den Wiesen hier in de Gegend bzw. fängt gerade an zu blühen. 3-4 Wochen später ist dann langsam der erste Samen reif. Man sieht es sehr gut an den vertrocknenden und sich öffnenden Hüllen, bzw. hört es daran, dass es raschelt, wenn man die Pflanze schüttelt, siehe den Namen "Klappertopf". Auch abgemäht reifen die Samen gut nach und "Heu machen" mit viel Bewegung schüttelt die Samen effektiv aus den Hüllen und verteilt sie dabei auch noch gut.
Auf meiner Wiese blüht Rhinantus aus irgendwelchen Gründen immer erst zwei Wochen oder so später als auf allen anderen Wiesen die ich kenne, selbst auf den "Ursprungswiesen", von denen ich die Samen gesammelt hatte, waren die Klappertöpfe immer einiges früher.

Und noch was, bei mir lieben die Rehe es, die Klappertopfblütenstände abzufressen. Die fressen sonst kaum etwas aus der Wiese.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Wild Obst am 04. Juni 2021, 18:11:27
Was ich ganz vergessen hatte, ich ziehe durchaus schon mal in Balkonkästen vor: Wiesensalbei, Esparette, diverse Flockenblumen, Schlüsselblumen...
Ich hatte nach dem Auspflanzen bisher allerdings durchaus Erfolge, aber so richtig wollen sich die meisten Arten noch nicht ausbreiten. Einiges will sich auch nicht so gut etablieren, z.B. habe ich bisher nur 2 Wiesensalbeipflanzen, die sich dauerhaft etabliert haben, von sicherlich 30 Stück oder so, die ich gepflanzt hatte.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Gartenplaner am 04. Juni 2021, 18:59:08
Da ich nicht auf Saatschalen aufpassen kann, da immer abwechselnd an 2 Orten, hab ich immer im Herbst in die bestehende Wiese gesät, natürlich immer möglichst auf nackte Erdstellen zwischen allem.

Von all den Samen haben es meist nur wenige Pflanzen bis zur Blüte geschafft, aber sobald ein Pflanze in meiner Wiese blüht, schafft sie es auch, sich auszubreiten, manche langsam, manche dann recht schnell.
Allerdings hab ich auch bei einigen Pflanzen jeweils mehrfach 10g Saatgut verteilt und daraus ging keine einzige Pflanze hervor.
Da denke ich so, ob vielleicht die Bodenchemie nicht ganz passt.
Oder doch die Konkurrenz noch zu groß war, und ich es vielleicht dieses Jahr oder später nochmal versuchen sollte....

Vom Wiesensalbei ging aus einer Universalsaatgut-Mischung, gesät 2012 oder 2013 genau eine Pflanze auf, die erweist sich als dauerhaft, blüht jedes Jahr.
Ein Meter daneben gibt es seit zwei oder drei Jahren inzwischen einen Sämling, der ebenfalls jedes Jahr blüht.
Ich hab von diesen Pflanzen auch schon Samen an anderen Stellen verteilt, nichts.

Bei Galium verum wuchsen sehr verstreut Pflanzen aus einer 10g-Samenstreuaktion vor einigen Jahren auf.
Inzwischen bemerke ich, dass ich Pflanzen an immer mehr Stellen sehe.

Bei Knautia arvensis erwies sich eine bestimmte Stelle in der Wiese als sehr günstig für die Ansaat, dort wuchsen mehrere Pflanzen auf, die auch noch schnell wieder Sämlinge hervorbrachten.
Aus von dort gesammeltem und verteiltem Samen hatte ich dann wieder kein Ergebnis.
Erst Sämlinge, dich ich ausstach und an verschiedenen Stellen pflanzte, etablierten sich.
Haben aber auch noch keine eigenen Sämlinge produziert.

Geranium pratense liess sich recht gut ansäen, verstreut entwickelten sich schnell einige Pflanzen.
Diese zeigen inzwischen einen sehr guten Ausbreitungsdrang und versamen sich schön gleichmäßig über weite Teile der Obstwiese.

Pimpinella major erwuchs aus Samen zu ein paar wenigen Exemplaren, die immer noch existieren.
Aber wenig Kinder hervorbringen.

Ranunculus, wohl acris, war auch in einer Universalmischung dabei, hat einige Jahre bis zu hohen Blütenständen und guter Fernwirksamkeit gebraucht, inzwischen sehr schön an vielen Stellen.

Lotus corniculatus, Tragopogon pratense, Crepis biennis liessen sich sehr einfach ansäen  ;D

Gepflanzt hab ich nur Primula veris an verschiedenen Stellen, was bei trockenen Frühjahren auch mal Ausfälle bedeutete.
Diese Pflanzen säen sich inzwischen sehr gut aus.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Sarracenie am 07. Juni 2021, 18:58:08
wie schon geschrieben kann net alles nur durch "Mahd und Grasentfernung" abgemagert werden :-X

bei lehmigen Feucht-/Fettwiese wie meine bringt das gar nichts (eigene Erfahrung die letzten Jahrzente). Da müßte man man das ganze Gras abschuffeln und tonnenweise Sand, Kalk (meine Wiese hat auch sauren Boden), Feinkies ect. einarbeiten um daraus einen ordentlichen Magerrasen hinzubekommen :P

ich hab vor 2 Jahren auch angefangen einen Teil unserer "Wiese" (ein echter Rasen wars die letzten 52 Jahre noch nie ;)) in ne insektenfreudliche Blumen-/Staudenwiese umzubauen. Da ich keinen Bock hab in meinem Alter bodenmäßig alles umzuändern werden halt nur solche Pflanzenarten verwendet die mit dem hiesigen feuchten, nährstoffreichen Boden gut zurechtkommen - wo ich was anpflanze wird nur die Grasnarbe qm2weise abgeschuffelt und der Boden durch umgraben aufgelockert und dann vorgezogene Pflanzen eingesetzt um ihnen einen Vorsprung vor sich später wieder ansiedelnde Gräser ect. zu bieten (müssen bei mir auch net nur heimische insektenfreundliche Arten sein ;D)

Neben mittlerweile z.T. auch natürlich vorhanden Silene dioica, Silene flos-cucoli, Bellis perennis, Leucanthemum vulgare, Digitalis purpurea, Centaurea jacea, Cyanus montanus, Dianthus deltoides, Campanula rotundifolia, Veronica chamaedris, Centaurea dealbata, Eutrochium maculatum kommen demnächst noch div. Päoniensämlinge (an trockenere Ecken auf der Wiese), Narcissus (aus Muttern Blumenschalen wenns Laub eingezogen ist ::) Iris sibirica, Bistora officinalis, Sämlinge von meiner roten Iris Louisiana Hybride - die hatten letztes Jahr auch bei gelegentlicher Trockenheit im "Ufergraben" kein wirkliches Problem bekommen :P - und Geum rivale aus dem zu räumenden "Ufergraben" an meinem Teich u.a. auf die Wiese. Die nächsten Jahre wird auch noch vieles anderes an Feuchtbodenpflanzen ausprobiert  ;D)

MfG Frank
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Chica am 07. Juni 2021, 19:19:04
Ich habe jetzt Deine Artenaufzählung mit Aufmerksamkeit gelesen, Gartenplaner, interessant. Nur anzusäen habe ich hier, bis auf Rhinanthus spp. noch nie versucht, weil wir hier, mit diesem Jahr als Ausnahme, eine sehr starke Frühjahrstrockenheit haben. Da kann man Samen streuen wie man will. Die Pflanzen in meinen Initialbeeten funktionieren recht unterschiedlich. Knautia arvensis marschiert inzwischen ungebremst über das ganze Grundstück, ebenso Ranunculus spp., mein Trupp Chelostoma florisomne vergrößert sich stetig. Inzwischen kommt auch Trifolium pratense gut voran, die Hummeln lieben ihn. Es gibt unterschiedliche Lathyrus-Arten, da steige ich nicht durch. Sie neigen dazu überhand zu nehmen. Die Campanula-Arten sind recht instabil, ein Jahr da, ein Jahr nicht.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: foxy am 07. Juni 2021, 20:24:00
Hallo Sarracenia, ich hab Lehmboden vom Allerfeinsten. Hier wurden sogar vor 100 Jahren Ziegellehm gewonnen, also nur speckig. Einige Stellen sind sehr feucht, da kann ich oft nicht mit dem Rasentraktor fahren weil er solche Spuren in den Sumpf drückt. Das Gras wird nach der Margeritenblüte abtransportiert und dann alle ca. 14 Tage gemäht, wenn es trocken genug ist. Das mache ich jetzt seit 40 Jahren.
Es wachsen jetzt: Trollblumen, Bach Nelkenwurz, Knabenkraut, Wiesenknöterich, Taglichtnelke, usw.
Auf diesen Wiesen hab ich noch nie Sand oder sonst was eingearbeitet. Meine Wege hab ich mit viel Splitt, damit sie immer auch bei Regen befahrbar sind bestreut.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: foxy am 07. Juni 2021, 20:26:52
Ja was ich noch vergessen habe im Frühling blühen tausende Wald Schlüsselblumen
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Gartenplaner am 07. Juni 2021, 20:41:20
wie schon geschrieben kann net alles nur durch "Mahd und Grasentfernung" abgemagert werden :-X

bei lehmigen Feucht-/Fettwiese wie meine bringt das gar nichts (eigene Erfahrung die letzten Jahrzente). Da müßte man man das ganze Gras abschuffeln und tonnenweise Sand, Kalk (meine Wiese hat auch sauren Boden), Feinkies ect. einarbeiten um daraus einen ordentlichen Magerrasen hinzubekommen :P
"Magerrasen" ist aber auch nicht das absolute Ziel für überall, finde ich zumindest.
Mein Ansatz war und ist, auf dem eigenen vorhandenen Boden etwas artenreicheres als eine Mast-Graswiese hinzubekommen - und das geht auch auf Lehm-Fettwiesen, ohne mit schwerem Gerät alles auf links drehen zu müssen.

Hier mal Vergleichfotos, eins vom 3.05.2010:

(https://up.picr.de/41379337ac.jpg)

Und fast der gleiche Blick, 18.05.2021:

(https://up.picr.de/41258185dz.jpg)

Es ist zwar 14 Tage später - aber in 2010 kam da auch 2 Wochen später nix groß noch zur Blüte.

(Am 13.06.2010 sah es an gleicher Stelle so aus

(https://up.picr.de/41379428dq.jpg)

 ;D )

ich hab vor 2 Jahren auch angefangen einen Teil unserer "Wiese" (ein echter Rasen wars die letzten 52 Jahre noch nie ;)) in ne insektenfreudliche Blumen-/Staudenwiese umzubauen. Da ich keinen Bock hab in meinem Alter bodenmäßig alles umzuändern werden halt nur solche Pflanzenarten verwendet die mit dem hiesigen feuchten, nährstoffreichen Boden gut zurechtkommen - wo ich was anpflanze wird nur die Grasnarbe qm2weise abgeschuffelt und der Boden durch umgraben aufgelockert und dann vorgezogene Pflanzen eingesetzt um ihnen einen Vorsprung vor sich später wieder ansiedelnde Gräser ect. zu bieten (müssen bei mir auch net nur heimische insektenfreundliche Arten sein ;D)

Neben mittlerweile z.T. auch natürlich vorhanden Silene dioica, Silene flos-cucoli, Bellis perennis, Leucanthemum vulgare, Digitalis purpurea, Centaurea jacea, Cyanus montanus, Dianthus deltoides, Campanula rotundifolia, Veronica chamaedris, Centaurea dealbata, Eutrochium maculatum kommen demnächst noch div. Päoniensämlinge (an trockenere Ecken auf der Wiese), Narcissus (aus Muttern Blumenschalen wenns Laub eingezogen ist ::) Iris sibirica, Bistora officinalis, Sämlinge von meiner roten Iris Louisiana Hybride - die hatten letztes Jahr auch bei gelegentlicher Trockenheit im "Ufergraben" kein wirkliches Problem bekommen :P - und Geum rivale aus dem zu räumenden "Ufergraben" an meinem Teich u.a. auf die Wiese. Die nächsten Jahre wird auch noch vieles anderes an Feuchtbodenpflanzen ausprobiert  ;D)

MfG Frank
Das klingt sehr schön und schon sehr vielfältig  :D
Ich beschränke mich auch nicht nur auf einheimische Wiesenblumen sondern probier auch dekorative nicht-einheimische Arten aus, wie Camassia, Crocus speciosus, Crocus tommasinianus, Allium christophii, Leucojum vernum....
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Gartenplaner am 07. Juni 2021, 20:46:07
Ich habe jetzt Deine Artenaufzählung mit Aufmerksamkeit gelesen, Gartenplaner, interessant. Nur anzusäen habe ich hier, bis auf Rhinanthus spp. noch nie versucht, weil wir hier, mit diesem Jahr als Ausnahme, eine sehr starke Frühjahrstrockenheit haben. Da kann man Samen streuen wie man will. ...
Das ist natürlich dann schwierig.
Ich streue die Samen immer im Herbst, um die Winterfeuchtigkeit auszunutzen, aber mein Boden hält dann aber auch in schon trockeneren Frühjahren noch eine Weile die Feuchtigkeit, das hilft schon, denke ich.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: laubentraum am 07. Juni 2021, 22:13:21
Ich finde das Thema wirklich spannend - vielen Dank für die vielen tollen Beiträge. Ich habe meine Wiese (ca. 2500 qm) letztes Jahr das erste Mal mähen müssen - und ich finde das höchst anspruchsvoll. Irgendwie hab ich Angst, alles falsch zu machen....

Ich tue dies:
1 - 2 Mal im Jahr mähen, alles Gras nach einigen Tagen abtransportieren
Kleinere Stellen mähen, fleckig, sozusagen
Mähen ab Anfang Juni (diese Woche fang ich an)
Waldränder und andere Ränder mit Altgras stehen lassen
Ich mähe Wege (Rasenmäherbreit)

Es gibt bei mir folgende Zonen:

>> Hangwiese unter Wald, ziemlich trocken, eher niedrige Gräser, hier hab ich es dieses Jahr mit einem Favoriten versucht: der echten  Arnika (die fünf Pflanzen sind sehr gut angewachsen - ich hoffe, sie bleiben)

>>Wiese unter Obstbäumen, Moos, sehr viele Schlüsselblumen, hohes Gras, Günsel, Moos

Randwiese unter älteren Bäumen, Sträuchern, tagsüber schattig, Giersch, Schlüsselbumen, Akelei, Brennnesseln

>> Hauptwiese, volle Sonne (hier gibt es eine Insel mit Giersch (da stand wohl früher ein Obstbaum, versuche die Fläche mit Sand abzumagern, sieht aber aus wie ein Sandkasten mit Gierschrahmen...) Gleich daneben ist eine sehr magere Fläche (vermute ich) mit fast ausschließlich Habichtskraut, sehr flacher Bewuchs.

Auf der Wiese, inkl. der Randbereiche wächst folgendes
(bitte entschuldigt, dass ich nicht die lateinischen Namen habe - ich bin noch am Vervollständigen der Liste!),
Liste ist noch nicht vollständig:

Acker-Hornkraut
Acker-Ringelblume
Acker-Witwenblume
Ackerschmalwand
Ackervergissmeinicht
Akelei
Arnika
Aufrechte Trespe
Bärlauch
Behaarte Segge
Berg-Platterbse
Bergwiesen-Frauenmantel
Blauer Natternkopf
Blaues Pfeifengras
Breitblättrige Platterbse
Dornige Hauhechel
Echter Alant
Echter Wurmfarn
Echtes Johanniskraut
Feld-Hainsimse
Feldehrenpreis
Feldklee
Flaumiger Wiesenhafer
Frühlings-Nabelnüßchen
Frühlingsnabelnüsschen
Gamander
Gelbgrüner Frauenmantel
Gemeine Schafgarbe
Gemeiner Rainkohl
Gewöhnliche Kratzdistel
Gewöhnliche Pechnelke
Gewöhnlicher Ackerfrauenmantel
Gewöhnlicher Feldsalat
Gewöhnlicher Glatthafer
Gewöhnlicher Hornklee
Gewöhnliches Knäulgras
Gewöhnliches Rispengras
Gewöhnliches Ruchgras
Giersch
Goldgarbe
Große Fetthenne
Großer Wiesenknopf
Grünes Bürstengras
Günsel
Habichtskraut
Hasenklee
Heide-Nelke
Herbstgänseblümchen
Hohe Karde
Jakobs-Greiskraut
Klatschmohn
Kleinblütiges Weideröschen
Kleine Bibernelle
Kleine Braunelle
Kleiner Wiesenknopf
Kleines Habichtskraut
Klettenlabkraut
Knoblauchsrauke
Knolliger Hahnenfuß
Kornrade
Kriechendes Fingerkraut
Krokus
Kuckucks-Lichtnelke
Labrador-Veilchen
Margerite
Milder Mauerpfeffer
Mittlerer Wegerich
Mittleres Zittergras
Nickendes Leimkraut
Punktierter Gilbweiderich
Rainfarn
Rauhaarige Wicke
Rispensteinbrech
Rote Lichtnelke
Roter Fingerhut
Rundblättrige Glockenblume
Samt-Skabiose
Sandmohn
Sandthymian
Schachbrettblume
Scharfer Hahnenfuß
Schopfige Traubenhyazinthe
Schwarze Flockenblume
Stinkender Storchschnabel
Taubenkropf-Leimkraut
Wald-Habichtskraut
Weinberglauch
Wiesen-Bocksbart
Wiesen-Flockenblume
Wiesen-Labkraut
Wiesen-Platterbse
Wiesen-Rispengras
Wiesenglockenblume
Wiesenhabichtskraut
Wiesenlabkraut
Wiesensalbei
Wiesensauerampfer
Wiesenschlüsselblume
Wilde Möhre
Wilde Platterbse
Wilder Dost
Wolliges Honiggras


Was für eine Wiese ist denn das nun? Und sollte ich sie mehr abmagern? Mehr mähen?
Mager oder Fett? Es gibt viele Gräser, aber irgendwie auch viele Blumen....
Und: wo fange ich mit dem Mähen an?

 ???
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Wild Obst am 08. Juni 2021, 10:11:44
Ich finde das Thema wirklich spannend - vielen Dank für die vielen tollen Beiträge. Ich habe meine Wiese (ca. 2500 qm) letztes Jahr das erste Mal mähen müssen - und ich finde das höchst anspruchsvoll. Irgendwie hab ich Angst, alles falsch zu machen....

Ich tue dies:
1 - 2 Mal im Jahr mähen, alles Gras nach einigen Tagen abtransportieren
Kleinere Stellen mähen, fleckig, sozusagen
Mähen ab Anfang Juni (diese Woche fang ich an)
Waldränder und andere Ränder mit Altgras stehen lassen
Ich mähe Wege (Rasenmäherbreit)

...

Was für eine Wiese ist denn das nun? Und sollte ich sie mehr abmagern? Mehr mähen?
Mager oder Fett? Es gibt viele Gräser, aber irgendwie auch viele Blumen....
Und: wo fange ich mit dem Mähen an?

 ???

Das hört sich doch schon einmal nach einer schönen vielfältigen Wiese (feuchtere, schattigere, trockenere, sonnigere, magerere und fettere Bereiche) an und auch die Pflege hört sich so schon einmal ganz in Ordnung an, von dem her, was ich machen würde. Ich würde höchstens sehr wüchsige, grasreiche Bereiche (wo man durch das Gras nicht den Boden oder Moos oä niedriges sieht) öfter mähen. Diese Bereiche kann man auch noch versuchen abzumagern. In den anderen Bereichen würde ich die Mahd danach richten, wann die Arten, die du fördern willst, verblüht sind oder gar komplett versamt sind.
Um die Obstbäume herum würde ich nicht zu sehr abmagern, die Obstbäume brauchen auch noch genug "Futter", wenn sie ertragreich und gesund sein sollen.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Waldmeisterin am 08. Juni 2021, 17:19:17
Junge, Junge, das war heute ein Kampf  :o

Die Lage: unsere Wiese vorm Haus, nur ein paar hundert qm groß, wurde vom Vorbesitzer als Futterwiese (hauptsächlich Glatthafer, Knauelgras und Schwingel?) für die Kaninchen bewirtschaftet, ganz früher hat er dort auch seine Schweinegülle entsorgt, aber das ist lange her. Seit nun mehr als zehn Jahren mähen wir zweimal im Jahr, das Heu kriegt die Nachbarin. Die Vegetation hat sich deutlich verändert: Löwenzahn, Bärenklau und Brennesseln sind deutlich zurückgegangen, ein paar Überraschungen haben sich angesiedelt, Saxifrage granulata und Hieracium aurantiacum beispielsweise (viel ist in der Stadt ja auch nicht zu erwarten.
Die letzten Jahre war der Bewuchs wegen der trockenen Frühjahre eher locker, außerdem haben wir normalerweise ein, zwei Wochen früher gemäht. Das ging dieses Jahr, u.a. wegen Wetter nicht.
Was soll ich sagen, dieses Jahr waren große Teile der Fläche von Galium album und Vicia angustifolia überwuchert, mit dem Freischneider gab es kaum ein durchkommen, von Grasschwaden kannte keine Rede sein, eher Labkraut-Wicken-Grasreste-Batzen. Die beiden Arten waren zwar schon immer da, aber noch nie lästig. Ok, das Frühjahr war feucht und kühl, aber das gab es doch früher auch schon, aber ich hab mich beim Mähen noch nie so abmühen müssen. Was ist da los?
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Gartenplaner am 08. Juni 2021, 18:46:30
Schwierig aus der Ferne zu diagnostizieren.
Was ich mir vorstellen könnte:
durch die letzten trockenen Jahre ist einerseits das Gras schwächer und reduzierter gewesen, dadurch gabs mehr offene Bodenstellen, die beiden vorhandenen Arten konnten sich stärker aussäen und in Lauerstellung, unterm Radar, auf ein feuchteres Jahr warten, um die Herrschaft zu übernehmen.

Wiesen sind sehr dynamisch, da kann ein Jahr eine Art stark präsent sein, und dann wieder eine zeitlang ganz wenig.
Und durch kontinuierliche Abmagerung verschiebt sich das alles auch noch ständig.
Manchmal verhalten sich Arten auch verdrängend.
Deshalb hatte ich hier mal nachgefragt, ob Wiesenkerbel "gefährlich" werden könnte, weil ich den seit Jahren an einer einzigen Stelle an der Grenze zum Nachbarn, jetzt meinem neuen Gartenteil, hatte - und er die letzten 3 Jahre auf einmal angefangen hat, zu "wandern".
Mit Wegwarte hatte ich schon die eher schlechte Erfahrung gemacht, dass sie sich massiv in den Schotterrasen in der Garteneinfahrt einsäte und dort zartere Trockenrasenblumen zu verdrängen droht.
Während sie in meiner restlichen Lehmwiese nur vereinzelt auftritt und sich wenig ausbreitet.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Chica am 08. Juni 2021, 19:16:37
Ich habe das hier auch immer wieder Waldmeisterin, dass Pflanzen flächig wachsen, die ich nicht flächig haben will. Im letzten Jahr wucherte in der Wiese vor dem Haus eine Vicia- oder Lathyrusart mit winzigen weißen Blütchen wie verrückt. In diesem Jahr ist es in der neu gepachteten Gemeindewiese eine Art mit pinken Blüten, ähnlich Vicia angustifolia, ich kann diese Pflanzen nicht unterscheiden. Ich mähe diese Bereiche dann ganz einfach vor der Samenreife aus und entsorge das Kraut, erledigt ist es. Die so behandelte Einfahrtwiese sieht in diesem Jahr wieder wunschgemäß aus. Auch die Brennnesseln zwischen den Obstbäumen sind längst ausgemäht.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Waldmeisterin am 08. Juni 2021, 22:09:54
womöglich lagen zumindest die Wicke (Vogelwicke habe plötzlich auch recht viel, wenn auch nicht so massiv wie die schmalblättrige) tatsächlich einfach auf der Lauer, da habt ihr recht. Und das Labkraut mag es ja auch feucht und hat sich in diesem Jahr vielleicht einfach an die Wicke mit drangehängt. Das Mähen jedenfalls war schaise, ich habe da eher Smoothies statt Heu produziert  :-\
Den Wiesenkerbel habe ich in einer eher vernachlässigten Schmuddelecke, dort blieb er bisher auch. Neuerdings jäte ich den vermehrt aus den Beeten, er mag's wohl offen, in die Wiese ist er bisher nicht vorgedrungen. Womöglich steht der aber auch schon in den Startlöchern, um zuzuschlagen, wenn die Wicke (hoffentlich, Samen waren noch nicht reif) nächstes Jahr weg ist  ::)
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Gartenplaner am 08. Juni 2021, 22:26:44
...wenn die Wicke (hoffentlich, Samen waren noch nicht reif) nächstes Jahr weg ist  ::)
Das würde mich eher wundern, viele Wicken-Arten sind mehrjährig.
Aber nächstes Jahr werden die Karten auch wieder neu gemischt, was Wetter und Wachstum angeht  ;)
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Waldmeisterin am 08. Juni 2021, 23:14:49
schmalblättrige und Vogelwicke sind einjährig. Sagt Rothmaler.
Jedenfalls werde ich sie (also die Wiese) nächstes Jahr von Anfang an besser im Auge behalten  ::)
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Gartenplaner am 08. Juni 2021, 23:33:49
Für die Vogelwicke finde ich auf verschiedenen Seiten die Angabe, dass sie mehrjährig ist.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Asinella am 09. Juni 2021, 07:30:21
Ich bin hier gerade am verzweifeln wegen Ferkelkraut.
Fast vierzig Jahre nachdem wir die verpachtete Wiese zurück genommen haben, ist sie soweit abgemagert, dass vermehrt Margeriten, Kuckuckslichtnelke, Wiesenglockenblume und sogar Bocksbart wachsen.
Allerdings hat sich die letzten Jahre das Ferkelkraut explosionsartig vermehrt. Es war lange da, aber nie ein Problem. Jetzt habe ich Bereiche in denen außer Ferkelkraut so gut wie nichts wächst. Es macht mit seinen eng am Boden liegenden Rosetten für andere Pflanzen alles dicht, ist selber extrem robust gegen Trockenheit und Verbiss und Tritt der Schafe. Zudem produziert es im Abstand von wenigen Wochen wieder Blütenstände nach. Das blühende Ferkelkraut den Schafen abweiden zu lassen was dann wohl mit das dämlichste. Sie fressen es zwar recht gerne, haben aber auch einen Teil der Samenständein den Boden getreten, so dass es optimale Bedingungen hatte, sich weiter zu vermehren, viel besser als wenn die Samen der Wind verteilt hätte.
Die letzten beiden Jahre hoffte ich, ich könnte es mit Kalk und leichter Düngung zurückdrängen, aber selbst über dick drauf gestreuten Kalk lacht das Zeug nur.
Das einzige was hilft (außer Glyphosat und Neuansaat  :-X) ist ausstechen. Aber das ist so uferlos viel, dass ich echt nicht weiß, wie ich das schaffen soll. Manchmal braucht man für einen qm eine Stunde - und es sind etwa 6000 qm betroffen  :'(
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Staudo am 09. Juni 2021, 08:14:42
Banvel Quattro nach Vorschrift verdünnt in eine kleine Spritzflasche geben und gezielt in die Herzen der Rosetten eine kleinen Spritzer geben.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Asinella am 09. Juni 2021, 11:21:07
Danke, Staudo. Hab tatsächlich schon nach Herbiziden geschaut. Aber einerseits bin ich skeptisch, ob das Auftragen nicht auch extrem mühsam und unsicher ist, da wegen der stark behaarten Blätter der Kontakt reduziert sein dürfte. Und bei Banvel Quattro darf ich außerdem den Aufwuchs im Anwendungsjahr nicht verfüttern. Das funktioniert auch nicht.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Gartenplaner am 09. Juni 2021, 18:18:58
Ich hab die Wegwarte im Schotterrasen nur durch gezieltes Einsprühen der Rosetten mit Glyphosat, dann danach Ausreißen der übersehenen hochschiessenden Pflanzen die letzten 2 Jahre in den Griff bekommen.
Ganz weg ist sie dort noch immer nicht.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Wild Obst am 13. Juni 2021, 19:07:31
Die 1,5m schaffen, wie ich vorher, meine ich, schon geschrieben hatte bei mir nur manche Stellen (unter einem alten Birnbaum, wo die Rinder bis vor 8 Jahren gerne im Schatten wiedergekäut und fleißig gedüngt haben, und wo das Weidewasserfass stand). Der Rest der Wiese wird nicht so hoch, eher 50-100cm.
...

Ich habe gestern mal nachgemessen, an den hohen Stellen ist der Glatthafer bei mir gerade 1,25-1,35 m hoch, Wiesenfuchsschwanz und Knäulgras bleiben etwa niedriger bei 1,20-1,25 m. Wo die genannten Gräser sonst in meiner Wiese vorkommen, sind sie niedriger, meist so 10-20 cm weniger aber auch da gibt es dann einzelne, die auch mal 1,10m schaffen. Am vermutlich auch eher nährstoffreichen Heckenrand kommt noch Quecke (etwa 1,0m, aber sehr dicht) ....
Ich habe heute die wüchsigen Bereiche gemäht und vorer noch einmal nachgemessen. Mein Rekordglatthafer hatte mehr als 1,60 cm! Leider ist mein Gartenmeterstab auf 1,60m abgebrochen, sonst könnte ich das genauer sagen, aber auch der Wiesenfuchsschwanz mit meihr als 1,50m ist ordentlich, nur das Knaulgras ist seit vor zwei Wochen nicht mehr so stark gewachsen:


Rekordglatthafer



Rekordwiesenfuchsschwanz



Rekordknäulgras

Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Wild Obst am 13. Juni 2021, 20:04:08
Ich habe auch Bilder der Wiese vor und nach dem Mähen gemacht. In der Ecke gibt es leider nicht so viel blühendes.



Wiesenstelle vor der Mahd



Wiesenstelle nach der Mahd, etwas weiter weg



Wiesenstelle aus der entgegengesetzten Richtung nach dem Abräumen

Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Wild Obst am 13. Juni 2021, 20:09:27
Und um ein bisschen mehr wieder zum Thema zurückzukommen, da, wo der Klappertopf sich bei mir im Frühjahr gut genug durchsetzen konnte, ist das Gras deutlich kürzer. Der Klappertopf (bei mir der Zottige) ist zur Zeit etwa 60-70 cm hoch und das Gras um den Klappertopf herum ist, maximal, ungefähr 70-90 cm hoch. Und man kann auch schön sehen, wie um einen "Horst" Klappertopf sich ein richtiger "Kessel" im Gras bildet, das außerhalb deutlich (20 cm oder mehr) höher ist als im "Kessel".



Klappertopf"kessel" im Gras



Gras- und Klappertopfhöhe im Klappertopfkessel

Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Chica am 13. Juni 2021, 21:21:06
Ich glaube bei 1,60 m würde ich endgültig eine Krise bekommen, mich haben die 80/90 cm dieses Jahr schon irr gemacht mit der Zeit. Aber das kommt sicher auch daher, weil bis auf schmale Rasenwege alle Flächen im Garten einfach wuchsen. Heute hat Junior die ersten Nur-Gräser-Flächen gesenst. Nun müssen die fetten Schichten Gras trocknen, ich habe schon meine Freunde nach Bettbezügen angebettelt. Endlich wieder eigenes Schweinchenheu  :D. Das gekaufte Zeugs ist unterirdisch. Mit welcher Technik hast Du gemäht?
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Wild Obst am 13. Juni 2021, 21:32:58
Ich habe nur eine kleine Fläche gemäht, etwa 80-100m², das habe ich gleich morgens mit der Handsense gemacht (so 45 min oder so, aber ich musste auch um die Sträucher mähen, das kostet gleich Zeit). Für so Flächen lohnt es sich nicht, schweres Gerät an- und aufzufahren.
Aber zum Glück ist lange nicht meine ganze Wiese so hoch, das sind nur die sehr wüchsigen Ecken und dieses Jahr sind es eben noch einmal gut 10-20 cm mehr als sonst. Vor allem beim Abräumen merkt man, dass das gras deutlich höher und mehr ist als normal. Alleine 6-8m² geben eine "Heugabel voll" zum auf den Kompost tragen. Ich nehme an, alle Landwirte/Bauern mit Tierhaltung freut dieses Frühjahr, aber es ist schon spürbar mehr Arbeit als normal (zumindest gefühlt). Zum Glück muss ich nicht alles Mähgut wegtragen, weil ich direkt neben der Fläche meine Beerensträucher und jungen Bäume gleich damit mulchen kann. Die Beerensträucher lieben das, aber natürlich hilft es global gesehen nicht bein abmagern der Fläche, aber ich hoffe, dass es dann irgendwann einmal trotzdem lokal im "Wiesenbereich" etwas abmagert und nur die Streifen mit den Beeren so nährstoffreich bleiben.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Wild Obst am 14. Juni 2021, 18:52:48
Ich habe heute noch etwas Heu von gestern auf der Terrase nachgetrocknet und hätte etwa einen Liter "Heublumen" zusammengekehrt.

Falls jemand Interesse hat... Es ist auf jeden Fall leider vom wüchsigen Bereich, also viel Gras (Wiesenfuchsschwanz, Glatthafer, Knäulgras, Wolliges Honiggras und andere Grasarten, Wiesenpippau, Sauerampfer und weige andere Kräuterarten.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: laubentraum am 15. Juni 2021, 10:16:29
Ich finde das Thema wirklich spannend - vielen Dank für die vielen tollen Beiträge. Ich habe meine Wiese (ca. 2500 qm) letztes Jahr das erste Mal mähen müssen - und ich finde das höchst anspruchsvoll. Irgendwie hab ich Angst, alles falsch zu machen....

Ich tue dies:
1 - 2 Mal im Jahr mähen, alles Gras nach einigen Tagen abtransportieren
Kleinere Stellen mähen, fleckig, sozusagen
Mähen ab Anfang Juni (diese Woche fang ich an)
Waldränder und andere Ränder mit Altgras stehen lassen
Ich mähe Wege (Rasenmäherbreit)

...

Was für eine Wiese ist denn das nun? Und sollte ich sie mehr abmagern? Mehr mähen?
Mager oder Fett? Es gibt viele Gräser, aber irgendwie auch viele Blumen....
Und: wo fange ich mit dem Mähen an?

 ???

Das hört sich doch schon einmal nach einer schönen vielfältigen Wiese (feuchtere, schattigere, trockenere, sonnigere, magerere und fettere Bereiche) an und auch die Pflege hört sich so schon einmal ganz in Ordnung an, von dem her, was ich machen würde. Ich würde höchstens sehr wüchsige, grasreiche Bereiche (wo man durch das Gras nicht den Boden oder Moos oä niedriges sieht) öfter mähen. Diese Bereiche kann man auch noch versuchen abzumagern. In den anderen Bereichen würde ich die Mahd danach richten, wann die Arten, die du fördern willst, verblüht sind oder gar komplett versamt sind.
Um die Obstbäume herum würde ich nicht zu sehr abmagern, die Obstbäume brauchen auch noch genug "Futter", wenn sie ertragreich und gesund sein sollen.

Vielen Dank für Deine Antwort, bin auch ganz zufrieden mit der Wiese. Zwei Fragen hätte ich akut:

was sollte ich mit der Gierschinsel machen? den Giersch abmähen, dass er nicht blüht? Rausjäten kann ich ihn dort nicht wirklich, das ist zuviel Arbeit.

Ich denke, ich fange heute, wo es so heiß werden soll, auf jeden Fall schon mal mit den supergrasigen Wiesenteilen an und mähe die, kann ja die paar Blumen stehen lassen zum Abblühen.

Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Wild Obst am 15. Juni 2021, 11:02:04
Ich versuche mal etwas weiter zu erklären. Den ersten Schnitt räume ich auch unter meinen größeren Obstbäumen (>10 Jahre) ab. Meine jungen Bäume mulche ich mit Grasschnitt oder Kompost aus Grasschnitt, auch um die Baumscheibe bewuchsfrei zu halten. Den zweiten Schnit mulchen wir unter den Bäumen auch gerne nur, vor allem, wenn es wie in den letzten Jahren so trocken war und die Wiese nach dem ersten Schnitt nicht mehr so viel gewachsen ist. Allerdings muss man dann das Timing des 2. Schnitts mit der Ernte einigermaßen abpassen, so dass der gehächselte Schnitt rechtzeitig verrottet ist und nicht (mehr) am Obst klebt, aber die Wiese noch nicht zu hoch wieder nachgewachsen ist.
Obstbäume brauchen schon ein gewisses Maß an Nährstoffen, aber größere Hochstammbäume haben auch entsprechend  tiefere und weitreichende Wurzeln, dass sie nicht mehr unbedingt so sehr lokal gefördert werden müssen. Junge Bäume oder solche auf schwächeren Unterlagen mit kleinerem Wurzelsystem brauchen mehr Förderung durch Konkurrenzvermeidung und entsprechende Versorgung mit Nährstoffen und Wasser usw.

Schlüsselblumen haben ja eine relativ niedrige Blattrosette, wenn man entsprechend hoch mäht, sollte denen nicht viel passieren.

Gegen den Giersch kann man nur mit Mähen nicht so viel machen und er versamt sich nicht so sehr, sondern vermehrt sich zumindest bei mir eher durch Ausläufer. Aber um den Giersch etwas zurückzudrängen, kann lokal häufiges Mähen sicher nicht schaden.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Wild Obst am 19. Juni 2021, 17:01:33
Die 1,5m schaffen, wie ich vorher, meine ich, schon geschrieben hatte bei mir nur manche Stellen (unter einem alten Birnbaum, wo die Rinder bis vor 8 Jahren gerne im Schatten wiedergekäut und fleißig gedüngt haben, und wo das Weidewasserfass stand). Der Rest der Wiese wird nicht so hoch, eher 50-100cm.
...

Ich habe gestern mal nachgemessen, an den hohen Stellen ist der Glatthafer bei mir gerade 1,25-1,35 m hoch, Wiesenfuchsschwanz und Knäulgras bleiben etwa niedriger bei 1,20-1,25 m. Wo die genannten Gräser sonst in meiner Wiese vorkommen, sind sie niedriger, meist so 10-20 cm weniger aber auch da gibt es dann einzelne, die auch mal 1,10m schaffen. Am vermutlich auch eher nährstoffreichen Heckenrand kommt noch Quecke (etwa 1,0m, aber sehr dicht) ....
Ich habe heute die wüchsigen Bereiche gemäht und vorer noch einmal nachgemessen. Mein Rekordglatthafer hatte mehr als 1,60 cm! Leider ist mein Gartenmeterstab auf 1,60m abgebrochen, sonst könnte ich das genauer sagen, aber auch der Wiesenfuchsschwanz mit meihr als 1,50m ist ordentlich, nur das Knaulgras ist seit vor zwei Wochen nicht mehr so stark gewachsen..
Der Glatthafer hat weiter zugelegt. Ich bin heute von Gras, das mir über den Kopf wächst, überrascht worden. Der Neue Rekordglatthafer hat 1,90 + m. Ich müsste dringend alles mähen, weil das Gras vom Gweitter heute Nacht ziemlich platt gemacht wurde. Aber der Klappertopf, die Ackerwitwenblumen, die Flockenblumen usw. fangen gerade erst richtig an zu blühen. Das sollte ich eigentlich noch nicht mähen.  >:( Was man auch macht ist blöd.

Es scheint mir doch so zu sein, dass nur die Trockenheit die letzten Jahre bei mir das Gras niedrig gehalten hat, ich fürchte ich muss noch einige Zeit abmagern, bis auch in feuchteren Frühjahren der Glatthafer unter 1,50 m bleibt. 1,20 m würden mir auch schon lange reichen!
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Gartenplaner am 20. Juni 2021, 10:55:24
Ich musste grad schmunzeln - genau der gleiche „Schrecken“ die Tage hier, als ich die Wiese nach 3 Wochen wiedersah!
Stellenweise Grasähren höher als 170cm!
Aaaber - trotzdem sehr viele Wiesenblumen, Geranium pratense sät sich überall aus und die Blütenstände wachsen erstens mit in die Höhe und sind zweitens sehr standfest, viel von dem sehr hohen Klappertopf (der niedrige ist hier schon teilweise braun und die Samen am Ausfallen), ich hab eine Anacamptis pyramidalis gefunden, die ich nicht selber gepflanzt habe und zwei auch nicht gepflanzte blühende Ophrys apifera, ein Sämling Himantoglossum hircinum blüht zum 2. Mal, eine von 20 vor Jahren an einer damals eher feuchten Stelle gepflanzten Gladiolus palustris zeigt sich jetzt blühend, Orlaya grandiflora hat sich etablieren lassen…..
Und erstaunlicherweise kippt bei mir das Gras dieses Jahr trotz Höhe sehr wenig  ???

Ich hab den Eindruck, auf Lehm spielt die im Frühjahr vorhandene Feuchtigkeit wirklich auch ne sehr große Rolle.
Vielleicht in weiteren 20 Jahren, wenn ich so lange wie foxy, 40 Jahre, abgemagert habe, dann bleibt alles auch bei viel Regen klein?  ;D ;D
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Chica am 22. Juni 2021, 16:58:50
Der Glatthafer hat weiter zugelegt. Ich bin heute von Gras, das mir über den Kopf wächst, überrascht worden. Der Neue Rekordglatthafer hat 1,90 + m. Ich müsste dringend alles mähen, weil das Gras vom Gweitter heute Nacht ziemlich platt gemacht wurde. Aber der Klappertopf, die Ackerwitwenblumen, die Flockenblumen usw. fangen gerade erst richtig an zu blühen. Das sollte ich eigentlich noch nicht mähen.  >:( Was man auch macht ist blöd.

Also 1,90 m klingt jetzt langsam gruselig  :o. Da bekommt man ja das Gefühl man würde von der Wildnis verschlungen.

Würde jemand mal Fotos von den blühenden Gräserarten machen oder ich fotografiere mal meine. Ich würde die auch gerne kennen.

Ich würde die Hälfte mähen und die andere Hälfte stehen lassen, blühen Knautien und Centaureen dann nicht nach?
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Gartenplaner am 22. Juni 2021, 17:19:32
Ich hatte mal einige Ähren von den Arten bei mir in der Wiese fotografiert, es sind aber bestimmt nicht alle:

(http://up.picr.de/26088718ps.jpg)
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Wild Obst am 22. Juni 2021, 17:20:08
Meine großen Obergräser habe ich ja schon fotografiert und hier eingestellt (mit etwas überholten Höhen, aber egal).
Ich habe heute die wüchsigen Bereiche gemäht und vorer noch einmal nachgemessen. Mein Rekordglatthafer hatte mehr als 1,60 cm! Leider ist mein Gartenmeterstab auf 1,60m abgebrochen, sonst könnte ich das genauer sagen, aber auch der Wiesenfuchsschwanz mit meihr als 1,50m ist ordentlich, nur das Knaulgras ist seit vor zwei Wochen nicht mehr so stark gewachsen:


Rekordglatthafer



Rekordwiesenfuchsschwanz



Rekordknäulgras

Sonst habe ich noch Quecke und das Wollige Honiggras als etwas niedrigeres "Obergras" und einiges an kleineren Gräsern, die sich nicht so gut präsentieren und bisher der Bestimmung entgangen sind. Ich meine, Goldhafer hätte ich auch mal gefunden und bestimmt. Ich finde Gräser sind auch irgendwie recht schwierig zu bestimmen und meine Zeit und mein Ergeiz reichen da nicht weit genug.

Knautien und Centaureen blühen definitiv nach, aber der Klappertopf nicht mehr, wenn ich ihn jetzt mähe. Aber auch Klappertopf schafft manchmal, wenn man ihn im Mai oder so nicht zu tief köpft, wieder neu zu treiben, nur jetzt ist es zu spät. Es wird schon darauf hinauslaufen, dass ich auf 2 (oder 3) mal verteilt mähen werde. Für den Klappertopf scheint es mir allerdings leider noch ein bisschen zu früh zu sein.

Also 1,90 m klingt jetzt langsam gruselig  :o. Da bekommt man ja das Gefühl man würde von der Wildnis verschlungen.
..
Zum Glück sind es nur einzelne Glatthaferhorste, die so hoch geworden sind, aber mit selber über 1,80 m Höhe finde ich Gräser, zu denen ich aufschauen muss auch gruselig. Ich kann nicht wirklich erinnern, dass in den letzten Jahren das Gras bei mir schon einmal so hoch war. Gruselig ist schon irgendwie das richtige Wort.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Gartenplaner am 22. Juni 2021, 17:22:51
Eintauchen kann doch auch schön sein  ;D

(https://up.picr.de/41469882rn.jpg)
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: neo am 22. Juni 2021, 18:16:53
Also 1,90 m klingt jetzt langsam gruselig  :o. Da bekommt man ja das Gefühl man würde von der Wildnis verschlungen.
Man wird von den Zecken brutalst ::) angefallen und angesaugt. Seit meinem sonntäglichen Tauchgang finde ich noch immer welche. :-X
Eintauchen kann doch auch schön sein  ;D
Wohl dem der Rasenwege hat. ;) (Ich weiss nun, wo ich 2022 dringendst Pfaden muss.)
Schön deine Wiesenansicht!
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Wild Obst am 22. Juni 2021, 18:20:52
Zecken habe ich dieses Jahr zum Glück noch keine einzige gesehen. Und ich habe es letzten Samstag wirklich herausgefordert, als ich wegen der Nässe barfuß in kurzen Hosen in der Wiese herumgelaufen bin. Oder vielleicht war das schon alles aus der Gefahrenzone, weil die Zecken alle höher unterwegs waren?  ;D
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Gartenplaner am 22. Juni 2021, 22:04:19
Bei mir gibt es ebenso keine Zecken bisher *klopfaufHolz*, die letzte Zecke aus dem Garten hab ich wohl vor über 10 Jahren gehabt....keine Ahnung, wiesoweshalbwarum keine (mehr) bei mir unterwegs sind...
Ich bin auch die Tage mehrfach durch die Wiese gestapft, um die Markierstangen aus Eisen für Orchideen vor der Mahd im Juli wiederzufinden und zu entfernen....das war keine so gute Idee, zu niedrig und die gelbe Markierfarbe als Tupfer am oberen Ende war kaum auszumachen im strohgelben Wiesengewusel.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: neo am 23. Juni 2021, 07:03:55
....keine Ahnung, wiesoweshalbwarum keine (mehr) bei mir unterwegs sind...
Vielleicht hast du einfach das Glück, ein schlechter Zeckenwirt zu sein. Die Zecken machen Unterschiede von Mensch zu Mensch. Die genaue Ursache, weshalb manche Menschen stark, manche kaum befallen werden, scheint man aber nicht genau zu kennen.
Zitat
Ich bin auch die Tage mehrfach durch die Wiese gestapft, um die Markierstangen aus Eisen für Orchideen vor der Mahd im Juli wiederzufinden
Die Nadeln im Heuhaufen? ;)
Ich find`s toll, wie hier und dort Wiesen gepflegt werden. Dazu fehlen mir Zeit und Energie. Anderes war mir bisher immer wichtiger als eine blühreiche Wiese.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Tetz am 11. August 2021, 21:55:38
Hallo zusammen,

ich finde die Beiträge hier sehr interessant und spannend zu lesen und wollte euch fragen wie ich bei meiner Wiese am besten vorgehen soll um die Artenvielfalt schnell zu erhöhen.

Hintergrund:

Wiese 120 Jahre alt, bis vor ca. 10 Jahren beweidet danach bis vor 2 Jahren brachliegend. Die letzten 2 Jahre Filz entfernt Wiese per mehrmaligen Grasmulchen eingeebnet, Schnitthöhe ca. 6cm. Laub im Herbst bis Temperaturen >5 Grad gemulcht und das nicht verrottete Material inkl. Geäst im späten Februar/März mit der Rasenkehrmaschine komplett runtergeholt.

Boden Lehmig, feucht, auf ca. 50qm Staunässe mit Pfützen bei Starkregen, langanhaltendem Regen.

Ich habe die Wiese bis Anfang Juli nicht gemäht und dann (ja schlagt mich ruhig) mit Mähhöhe 7,5cm gemulcht. Bis jetzt sind keine großen neuen Blumen dazu gekommen.

Blumen bisher. Kriechender Günsel, Gamander Ehrenpreis, ganz viele Magerwiesen-Margariten, Rotklee, Weißklee, Hopfenklee, Kleiner Klee, Kleine Braunelle, Kratzdistel, Vogel-Wicke, Labkraut, Habichtskraut, Sternmiere, Knäuliges Hornkraut, Kuckucks-Lichtnelke, Wiesen-Platterbse, Quellen Hornkraut Traubenhyazinthen, Hahnenfuß, Wiesenschaumkraut, Spitzlappiger Frauenmantel, vereinzelt Glockenblumen, Wiesenkerbel, Knöllchen-Steinbrech, Wiesenpippau, wenig Wiesen-Bärenklau, Wilde Möhre. Aktuell viel Spitzwegerich Hauptgras Goldhafer, Glatthafer, Wolliges Honiggras, Wuchshöhe dieses Jahr max. 1,00m meist eher ca. 80cm

Ich gehe davon aus das ich eine Feuchtwiese habe, ggf. noch etwas fett.

Meine Idee für den Herbst ist im September den zweiten Schnitt zu machen, ganz tief auf ca. 2,5 bis 3cm runter zu mähen, alles mit der Rasenkehrmaschine abnehmen und dann die Fläche komplett mehrfach ca. 2-3cm tief zu vertikutieren um noch die alten Pflanzenreste der langen brache bzw. altes Laub aus der Wiese zu bekommen. Danach ebenfalls per Rasenkehrmaschine alle runternehmen. Dann gezielt auf Flächen mit mehr offenen Boden Blumenmischung 1:10 mit Maisschrott getreckt verteilen und leicht anklopfen. Im weiteren Herbstlaub (zu viele Bäume um alles abzufahren) wie gewohnt mulchen und im Frühjahr dann den Rest der nicht verrottet ist wieder per Rasenkehrmaschine runternehmen.

Meint ihr der Aufwand wäre vertretbar? Komplett grubben will ich/kann ich nicht. Den Vertikutierer und die Rasenkehrmaschine kann ich einfach an den Traktor hängen. Werden durch das Vertikutieren die jetzt schon vorhandenen Blumen wurzeln zu stark geschädigt oder gar rausgerissen oder ist die Idee so sinnvoll?

Der Boden ist durch die lange Brache bzw. die alte Nutzung recht verdichtet, daher dachte ich würde Vertikutieren zumindest der oberen Schicht Samen freilegen, altes Gras, Laub etc. rauskehren was man dann mit der Kehrmaschine wegnehmen kann. Danach erfolgt wie gesagt eine umbruchslose Ansaat auf Bereichen wo mehr Boden sichtbar ist, ggf. wird mit dem Eisenrechen nochmal aufgeraut.

Wiese dann bis zum Verblühen der Margariten stehen lassen oder schon Anfang Mai mähen und dann erst im September um die Gräser zurückzudrängen? Kommen dann auch die restlichen Pflanzen wieder die im Mai natürlich noch in der Reifephase sind? Dieses Jahr war ich eigentlich schon etwas spät dran mit dem mähen da das Gras sich durch den vielen rEgen schon gelegt hat und auch nicht mehr hochkam.

Gemäht soll dann nächstes Jahr Zug um Zug mit der Sense um gezielt Blumen stehen zu lassen

Anbei ein Bild von Mitte Juni damit man einen Eindruck hat.

Fragen über Fragen, aber ich hoffe ihr könnt mir helfen ob der Ansatz so mit relativ wenig Aufwand gut gedacht ist, oder ob ein scharfes Abmähen mit Abtransport ohne Auflockerung auch ausreicht?

Für das Heu haben wir aktuell keine Verwendung, daher runternehmen nach dem Trocknen und Kompostieren, ggf. nimmt es jemand kostenlos aus der Umgebung mit. Vielleicht auch Häufen auf der Wiese machen und diese bis zum Frühjahr stehen lassen und dann runterholen. Die tote Grasnarbe darunter dann neu ansäen. Jedes Jahr wo anders dann könnte es auch sehr spannend auf der Wiese werden oder was meint ihr? Ansonsten Kompost...

Viele Grüße

Sören
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Tetz am 11. August 2021, 21:57:37
noch ein Bild vom 10. Juni 2021
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Staudo am 11. August 2021, 22:08:21
Ich würde weiterhin zweimal im Jahr mähen und sonst nichts machen. Die Wiese sieht doch klasse aus.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Rieke am 11. August 2021, 22:29:55
Zitat
... alles mit der Rasenkehrmaschine abnehmen und dann die Fläche komplett mehrfach ca. 2-3cm tief zu vertikutieren um noch die alten Pflanzenreste der langen brache bzw. altes Laub aus der Wiese zu bekommen. Danach ebenfalls per Rasenkehrmaschine alle runternehmen. Dann gezielt auf Flächen mit mehr offenen Boden Blumenmischung 1:10 mit Maisschrott getreckt verteilen und leicht anklopfen. Im weiteren Herbstlaub (zu viele Bäume um alles abzufahren) wie gewohnt mulchen und im Frühjahr dann den Rest der nicht verrottet ist wieder per Rasenkehrmaschine runternehmen.
Ich kann mir nicht vorstellen, daß viele Insekten, z.B. Schmetterlingsraupen, oder andere Kleintiere wie Spinnen, dieses Vorgehen überleben würden.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Gartenplaner am 11. August 2021, 23:46:04
Hallo und herzlich willkommen im Forum!

...
Wiese 120 Jahre alt, bis vor ca. 10 Jahren beweidet danach bis vor 2 Jahren brachliegend
...
Boden Lehmig, feucht, auf ca. 50qm Staunässe mit Pfützen bei Starkregen, langanhaltendem Regen.
...
Blumen bisher. Kriechender Günsel, Gamander Ehrenpreis, ganz viele Magerwiesen-Margariten, Rotklee, Weißklee, Hopfenklee, Kleiner Klee, Kleine Braunelle, Kratzdistel, Vogel-Wicke, Labkraut, Habichtskraut, Sternmiere, Knäuliges Hornkraut, Kuckucks-Lichtnelke, Wiesen-Platterbse, Quellen Hornkraut Traubenhyazinthen, Hahnenfuß, Wiesenschaumkraut, Spitzlappiger Frauenmantel, vereinzelt Glockenblumen, Wiesenkerbel, Knöllchen-Steinbrech, Wiesenpippau, wenig Wiesen-Bärenklau, Wilde Möhre. Aktuell viel Spitzwegerich Hauptgras Goldhafer, Glatthafer, Wolliges Honiggras, Wuchshöhe dieses Jahr max. 1,00m meist eher ca. 80cm

Ich gehe davon aus das ich eine Feuchtwiese habe, ggf. noch etwas fett.
...

Das klingt von der Liste der Blumenarten doch schon sehr gut, ebenso von der Vorgeschichte her und die Fotos sehen sehr blütenreich aus!
Grubben oder gar Umgraben braucht es da definitiv nicht!

Die Idee, zu vertikutieren, um aufgerissenen Boden zu schaffen, damit der Samen von neuen Arten besser keimen können (und vielleicht Samenbank aktiviert wird), kann ich nachvollziehen.

Ich glaube aber, ich würde mich schwer tun, eine solche "Störung" bei einer Wiese, die eigentlich schon so gut aussieht, übers Herz zu bringen, weil natürlich alles Vorhandene erstmal ordentlich gestört wird, ich Margeriten als eher wählerisch/zickig erlebe und Angst hätte, die zu verscheuchen.

Die Frage ist auch, was du denn noch dazu ansiedeln willst?
Blumenmischung für Feuchtwiesen würde viel von dem enthalten, was du eh schon hast.
Samen von einzelnen, noch nicht vorhandenen Arten würde ich als sinnvoller ansehen, und dann vielleicht auf begrenzten kleinen Flächen den Boden dafür etwas aufkratzen.
(Oder vielleicht die Flächen, wo du Heulager drauf packst, die sind ja danach nackt, mehr nicht.)

Vielleicht besonders das Einbringen von Klappertopf könnte für dich interessant sein, weil der die Gräser schwächt.

Ich glaube, ich würde ansonsten auch eher bei einer zweimahligen Mahd mit möglichst Abtransport des Schnittgutes /Falllaubes bleiben, um noch gemächlich weiter abzumagern und die Wiese nicht zu stark aus dem Gleichgewicht zu bringen.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Tetz am 12. August 2021, 00:13:51
Danke für das Kompliment meiner Wiese. Vielleicht ist man von ganz bunten flächendeckenden Bildern so inspiriert und wünscht sich noch mehr Vielfalt 😂.

Zwei mal im Jahr werde ich beibehalten. Vielleicht kann man später auf einmal gehen, aber das wird denke bei einer Feuchtwiese schwierig.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Gartenplaner am 12. August 2021, 00:26:13
Ich glaube, viele Bilder von Blumenwiesen zeigen gerne "reife" blütenreiche Magerwiesen, zum perfekten Zeitpunkt fotografiert  ;D

Ich habe auch schweren Lehmboden, eher frisch bis feucht, bei mir war die Wiese lange Schafweide, leider hat der Landwirt mineralisch gedüngt, damit die Schafe auch bloss genug zu fressen hätten.

Ich lasse mähen, seit 2001 1x jährlich, ab 2009 wird nun 2x jährlich gemäht, Ende Juli und Ende Oktober.
Klappertopf hat bei mir "Senken" im Gras geschafft, die letzten 3 Jahre durch die Dürre war die Wiese auch schon sehr magerblumenwiesenartig, diese Jahr, mit viel Feuchtigkeit, ist dann doch das Gras wieder sehr hoch geworden - und gekippt durch den Regen.
Wobei der Wiesenstorchschnabel da einfach durch gewachsen ist und sich nicht hat stören lassen, tolle Wiesenblume in meiner Wiese  :D

Feucht- oder Frischwiesen werden nie so ganz so aussehen, wie Trockenrasen, aber man kriegt sie schon ordentlich bunt  ;)
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Tetz am 12. August 2021, 00:36:52
Zitat von: Gartenplaner link=topic=[b
Link entfernt!1[/b]3737007#msg3737007 date=1628718364]
Hallo und herzlich willkommen im Forum!

Zitat von: Tetz link=topic=[b
Link entfernt!1[/b]3736935#msg3736935 date=1628711738]
...
Wiese 120 Jahre alt, bis vor ca. 10 Jahren beweidet danach bis vor 2 Jahren brachliegend
...
Boden Lehmig, feucht, auf ca. 50qm Staunässe mit Pfützen bei Starkregen, langanhaltendem Regen.
...
Blumen bisher. Kriechender Günsel, Gamander Ehrenpreis, ganz viele Magerwiesen-Margariten, Rotklee, Weißklee, Hopfenklee, Kleiner Klee, Kleine Braunelle, Kratzdistel, Vogel-Wicke, Labkraut, Habichtskraut, Sternmiere, Knäuliges Hornkraut, Kuckucks-Lichtnelke, Wiesen-Platterbse, Quellen Hornkraut Traubenhyazinthen, Hahnenfuß, Wiesenschaumkraut, Spitzlappiger Frauenmantel, vereinzelt Glockenblumen, Wiesenkerbel, Knöllchen-Steinbrech, Wiesenpippau, wenig Wiesen-Bärenklau, Wilde Möhre. Aktuell viel Spitzwegerich Hauptgras Goldhafer, Glatthafer, Wolliges Honiggras, Wuchshöhe dieses Jahr max. 1,00m meist eher ca. 80cm

Ich gehe davon aus das ich eine Feuchtwiese habe, ggf. noch etwas fett.
...

Das klingt von der Liste der Blumenarten doch schon sehr gut, ebenso von der Vorgeschichte her und die Fotos sehen sehr blütenreich aus!
Grubben oder gar Umgraben braucht es da definitiv nicht!

Die Idee, zu vertikutieren, um aufgerissenen Boden zu schaffen, damit der Samen von neuen Arten besser keimen können (und vielleicht Samenbank aktiviert wird), kann ich nachvollziehen.

Ich glaube aber, ich würde mich schwer tun, eine solche "Störung" bei einer Wiese, die eigentlich schon so gut aussieht, übers Herz zu bringen, weil natürlich alles Vorhandene erstmal ordentlich gestört wird, ich Margeriten als eher wählerisch/zickig erlebe und Angst hätte, die zu verscheuchen.

Die Frage ist auch, was du denn noch dazu ansiedeln willst?
Blumenmischung für Feuchtwiesen würde viel von dem enthalten, was du eh schon hast.
Samen von einzelnen, noch nicht vorhandenen Arten würde ich als sinnvoller ansehen, und dann vielleicht auf begrenzten kleinen Flächen den Boden dafür etwas aufkratzen.
(Oder vielleicht die Flächen, wo du Heulager drauf packst, die sind ja danach nackt, mehr nicht.)

Vielleicht besonders das Einbringen von Klappertopf könnte für dich interessant sein, weil der die Gräser schwächt.

Ich glaube, ich würde ansonsten auch eher bei einer zweimahligen Mahd mit möglichst Abtransport des Schnittgutes /Falllaubes bleiben, um noch gemächlich weiter abzumagern und die Wiese nicht zu stark aus dem Gleichgewicht zu bringen.

Hallo Gartenplaner und vielen Dank für die Begrüßung im Forum. Ja ansich war ich für den ersten Blick auch sehr begeistert wie sich die Wiese jetzt nach zwei Jahren Kurzschnitt und rekultivieren der Branche gemacht hat. Ein Bild wie es vor 2 Jahren aussah mal anbei.

Man hat halt immer so ein Idealbild voller Farbe im Kopf, di ses kahr waren eben viele Margeriten vorhanden.

OK also lasse ich das lieber mit dem vertikutieren. Auch das Abmähen wäre dann besser nur auf die normalen 5 cm oder? Schont dann die Blattrosetten.

Mit den Heuhaufen wäre aber bestimmt eine schöne Idee. Ist bestimmt optisch schön so eine Heinze und für Insekten gut zum uberwintern.

Ich habe dieses Jahr erst gemäht wo die Margeriten verblüht sind (Anfang Juli). Das Gras ist durch Regen dann auch schon mehrmals umgefallen und hat sich nicht mehr richtig aufgerichtet. Leider ist bis heute nicht mehr viel blühendes Link entfernt!1 kaum noch Margeriten.

Zwei mal im Jahr mähen werde ich beibehalten. Nur wann? Viele empfehlen bei Feuchtwiesen eine FSM um dadurch die Gräser schon Anfang Mitte Mai zu unterdrücken. Macht das Sinn um dann von Juni bis in den September eine schöne Blüte zu haben? Aktuell sieht es nach dem mähen Anfang Juli nämlich nur sehr grün aus. Oder einfach im Mai anfangen zu mähen wo viel Gras ist und sich dann Zug um Zug in den Sommer zu sensen. Quasi als tägliches kleines Sportprogramm wenn das Wetter passt und dabei hohes Gras zuerst mähen und Blumen stehen lassen wo viele sind?

Meine Frau sagt ich mache eine Wissenschaft draus, aber ich hab mir schon viel abgelesen so einfach ist es aber auch nicht wenn es gut werden soll.

Blumenmischung ist von Rieger aber die allgemeine mit mehr Arten nicht nur die für Frischwiesen. Ist auch meine Idee das evtl. ein paar nicht typische Frischblumen aufgehen. Die Wiese hat ja auch unterschiedliche Bereiche, auch eher halb trockene. Nur für 50qm im Staunässe Bereich will ich noch etwas Feuchtwiesensamen ausbringen, den Rest halt selektiv.

Wie gesagt der Zeitpunkt des ersten Schnittes macht mir halt noch Sorgen. FSM ab Mai oder doch eher Ende Juni Anfang Juli. Teile kann man ja auch mal ungemäht bis in den Herbst oder gar das Frühjahr lassen. Ansonsten zweiter Schnitt im September oder gar Anfang Oktober.
1min. Beitragsanzahl noch nicht erreicht
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Tetz am 12. August 2021, 00:41:50
So sieht es leider seit Anfang Juli nach dem ersten Schnitt aus. Leider nur viel Grün. OK der Juli war auch sehr kalt und regenreich, aber aktuell ist nur viel Klee zu sehen kaum Blumen.

Vielleicht doch nächstes Jahr mal vor Mitte Juni mit dem mähen beginnen, damit dann von Juli bis in den Herbst alles blüht?
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Tetz am 12. August 2021, 00:46:26
Meinst du das starke vertikutieren oder die Rasenkehrmaschine? Das vertikutieren werde ich jetzt sein lassen, die Kehrmaschine war immer ein guter Helfer im Spätwinter wenn die Wiese von Geäst, Restlaub etc befreit wurde. Das wollte ich an sich beibehalten. Im Spätherbst komme ich nicht umhin das Laub zu mulchen, da es für den Abtransport sonst zu viel wird. Den Rest d er nicht abgebaut wird nehme ich weg bevor die Maiglöckchen kommen.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Walt am 12. August 2021, 08:10:47
Guten Morgen,

an der Blumenwiese arbeite ich auch seit ca. 10 Jahren. Allerdings auf Sandboden - der aber bei Bedarf über eine Bewässerungsanlage bewässert werden kann.
Ein paar meiner Erfahrungen:

Ich habe vor 9 Jahren bei ca. 300 m² komplett den Oberboden abgenommen  - darunter der märkische Sand -und neu ausgesät (regionale Blumenmischung von Rieger-Hoffmann). Heute sieht man keinen Unterschied mehr zwischen dem originalen Bereich und dem neu eingesäten.

Ich habe die ganze Wiese (ca. 2.000 m²) 2018 einmal vertikutiert um dann bestimmte Samen (gibt einen Thread in dem ich die Liste angegeben habe) auszusäen. Die meisten davon sind nie gekommen. Würde ich heute nicht mehr machen, sondern immer nur auf einem kleinen Bereich ausprobieren und schauen welche Samen kommen.

Die Wiese wird zweimal im Jahr gemäht. Das erste Mal Ende Juli, das zweite Mal nach dem vollständigen Laubfall. Es wird immer erst gemulcht. Im Juli lass ich das alles ca. 1 Woche liegen und sammle dann. Im Herbst wird das gemulchte Laub sofort gesammelt und entfernt. Ein Teil davon (ca. 5 m³) wird kompostiert, ein weiterer Teil wird als Mulch unter die Wildhecken geschafft und der Rest wird abgefahren. Alles in allem sind das durch die vielen Bäume ca. 20 - 25 m³ Laubhäcksel. Im zeitigen Frühjahr geh ich mit dem Sammler nochmal drüber um das auf die Wiese gewehte Laub zu entfernen.

Den Sommerschnitt verteile ich zum großen Teil ebenfalls als Mulch unter die Hecken. Zum Kompostieren eignet er sich durch den hohen Anteil an getrockneten Halmen eher nicht.

Was bei mir hervorragend funktioniert hat, ist das Sammeln der Margeritensamen vor der ersten Maht und das Aussähen der getrockneten Samen nach der zweiten Maht im Spätherbst. Das hat nach 2-3 Jahren zu einer massiven Vermehrung der Margeriten geführt. Ebenfalls vermehrt haben sich der Wiesensalbei und das Habichtskraut.

Auf den gemähten Wegen (zum Gewächshaus - zum Kompostplatz und in den Wald) habe ich ebenfalls vertikutiert und Gänseblümchen ausgesäht. Auch das hat sich bewährt und sieht im Frühjahr sehr schön aus. Das mit den Wegen und einem Sitzplatz (Liegestühle) in der Wiese kann ich übrigens nur empfehlen. Macht sich gut dort in der Sonne zu liegen.

Den Kampf gegen (die Windmühlen) den Löwenzahn hab ich aufgegeben. In den ersten Jahren hab ich das als Unkraut angesehen und ausgestochen. Inzwischen bin ich da ein wenig relaxter und schau lieber den Bienchen dabei zu, wie sie die gelben Blüten bevölkern.

Ein weiterer, wenn auch sehr arbeitsintensiver Tipp - Blumenzwiebeln: Auch die erst mal auf einer kleinen Fläche ausprobieren und bei Gefallen in die vollen gehen. Hervorragend gehen bei mir Milchstern und Schneeglanz. Bestellt wird beim Großhandel (greengardenflowerbulbs.nl) in Holland und dann zu dritt gesetzt. Einer macht das Loch, der zweite steckt die Zwiebel und der Dritte füllt das Loch und tritt fest.

Zusammenfasend würde ich Dir empfehlen einiges auf kleineren Flächen auszuprobieren, bevor Du Dich in Arbeit stürzt und die ganze Fläche beackerst.

Grüße
Walt
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Gartenplaner am 12. August 2021, 09:12:00
So sieht es leider seit Anfang Juli nach dem ersten Schnitt aus. Leider nur viel Grün. OK der Juli war auch sehr kalt und regenreich, aber aktuell ist nur viel Klee zu sehen kaum Blumen.

Vielleicht doch nächstes Jahr mal vor Mitte Juni mit dem mähen beginnen, damit dann von Juli bis in den Herbst alles blüht?
Sei dir bewusst, dass es nach der ersten Mahd im Juni oder Juli definitiv nicht mehr so bunt und üppig werden wird, wie davor.
Nur manche Wiesenblumen schaffen eine Nachblüte, bei mir recht sicher Lotus corniculatus, Knautia arvensis, ein bisschen Geranium pratensis und noch ein paar andere, kleinere Arten.

Mit so einem frühen Mähzeitpunkt hab ich keine Erfahrung, ob und was das bringt - wegen dem Klappertopf, der im Mai/Juni blüht und als einjährige Art verschwindet, wenn er keine Samen streuen kann, geht es schon mal bei mir nicht, und ich hab Wiesenorchideen gepflanzt, inzwischen haben sich auch 2 Arten von selbst eingesät, und deren Samen ist erst Ende Juli reif, wenn man da Selbstaussaat will, geht Mähen nur so spät.

Aber du kannst ja einfach mal flächenweise ausprobieren - ein Teil mal früh, und schauen, was passiert.
Gravierend “falsch machen” kannst du bei dem Ausgangszustand nicht wirklich etwas - außer nicht zu mähen!

Die Wiese abschnittsweisen zu verschiedenen Zeitpunkten zu mähen ist auf jeden Fall sehr gut für die Tierwelt, die dann ausweichen kann.
Geht bei mir leider nicht, da eine Firma das macht.

Die Mähhöhe spielt vielleicht für Insekten bzw. deren Eier/Larven ne größere Rolle - hier wird jetzt gerade gemäht, und das sehr niedrig, den Pflanzen und ihren Rosetten macht das nichts aus.

Laub im Herbst schon entfernen wäre halt vorteilhaft, um Nährstoffeintrag zu minimieren - aber wenn’s nicht geht, geht’s eben nicht.
Und es hat ja auch bisher so funktioniert.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: salamander am 12. August 2021, 09:33:13
Hallo Tetz und herzlich willkommen,
wenn Du einen Heuhaufen anlegst, können sich Ringelnattern zur Eiablage einfinden. In dem Fall wäre es für die Nattern wichtig, den Haufen zwischen Juni und Winter (auch möglicher Überwinterungsort) möglichst ungestört zu lassen. Geeignete Eiablageplätze sind für Ringelnattern in unserer aufgeräumten Landschaft oft ein begrenzender Faktor!
Viele Grüße, Salamander
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Gartenplaner am 12. August 2021, 10:05:02
Nachtrag zur Schnitthöhe, da hier grad der Mäher rumkurvt, der saftig grüne Rasenweg wird mit normalem Rasenmäher alle 2 Wochen gemäht, die Wiese ist also auf “englischer Rasen”-Höhe abgemäht.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Tetz am 12. August 2021, 11:39:57
Zitat von: Walt link=topic=[b
Link entfernt!1[/b]3737058#msg3737058 date=1628748647]
Guten Morgen,

an der Blumenwiese arbeite ich auch seit ca. 10 Jahren. Allerdings auf Sandboden - der aber bei Bedarf über eine Bewässerungsanlage bewässert werden kann.
Ein paar meiner Erfahrungen:

Ich habe vor 9 Jahren bei ca. 300 m² komplett den Oberboden abgenommen  - darunter der märkische Sand -und neu ausgesät (regionale Blumenmischung von Rieger-Hoffmann). Heute sieht man keinen Unterschied mehr zwischen dem originalen Bereich und dem neu eingesäten.

Ich habe die ganze Wiese (ca. 2.000 m²) 2018 einmal vertikutiert um dann bestimmte Samen (gibt einen Thread in dem ich die Liste angegeben habe) auszusäen. Die meisten davon sind nie gekommen. Würde ich heute nicht mehr machen, sondern immer nur auf einem kleinen Bereich ausprobieren und schauen welche Samen kommen.

Die Wiese wird zweimal im Jahr gemäht. Das erste Mal Ende Juli, das zweite Mal nach dem vollständigen Laubfall. Es wird immer erst gemulcht. Im Juli lass ich das alles ca. 1 Woche liegen und sammle dann. Im Herbst wird das gemulchte Laub sofort gesammelt und entfernt. Ein Teil davon (ca. 5 m³) wird kompostiert, ein weiterer Teil wird als Mulch unter die Wildhecken geschafft und der Rest wird abgefahren. Alles in allem sind das durch die vielen Bäume ca. 20 - 25 m³ Laubhäcksel. Im zeitigen Frühjahr geh ich mit dem Sammler nochmal drüber um das auf die Wiese gewehte Laub zu entfernen.

Den Sommerschnitt verteile ich zum großen Teil ebenfalls als Mulch unter die Hecken. Zum Kompostieren eignet er sich durch den hohen Anteil an getrockneten Halmen eher nicht.

Was bei mir hervorragend funktioniert hat, ist das Sammeln der Margeritensamen vor der ersten Maht und das Aussähen der getrockneten Samen nach der zweiten Maht im Spätherbst. Das hat nach 2-3 Jahren zu einer massiven Vermehrung der Margeriten geführt. Ebenfalls vermehrt haben sich der Wiesensalbei und das Habichtskraut.

Auf den gemähten Wegen (zum Gewächshaus - zum Kompostplatz und in den Wald) habe ich ebenfalls vertikutiert und Gänseblümchen ausgesäht. Auch das hat sich bewährt und sieht im Frühjahr sehr schön aus. Das mit den Wegen und einem Sitzplatz (Liegestühle) in der Wiese kann ich übrigens nur empfehlen. Macht sich gut dort in der Sonne zu liegen.

Den Kampf gegen (die Windmühlen) den Löwenzahn hab ich aufgegeben. In den ersten Jahren hab ich das als Unkraut angesehen und ausgestochen. Inzwischen bin ich da ein wenig relaxter und schau lieber den Bienchen dabei zu, wie sie die gelben Blüten bevölkern.

Ein weiterer, wenn auch sehr arbeitsintensiver Tipp - Blumenzwiebeln: Auch die erst mal auf einer kleinen Fläche ausprobieren und bei Gefallen in die vollen gehen. Hervorragend gehen bei mir Milchstern und Schneeglanz. Bestellt wird beim Großhandel (Link entfernt!1) in Holland und dann zu dritt gesetzt. Einer macht das Loch, der zweite steckt die Zwiebel und der Dritte füllt das Loch und tritt fest.

Zusammenfasend würde ich Dir empfehlen einiges auf kleineren Flächen auszuprobieren, bevor Du Dich in Arbeit stürzt und die ganze Fläche beackerst.

Grüße
Walt

Hallo Walt,

also ist es am besten nach deinen Erfahrungen die Samen gezielt auf freie Stellen zu streuen (vor allem halt jetzt mit der Herbstaussaat) statt den Aufwand mit dem Vertikutieren zu betreiben. Wichtig eher niedrig auf 4-5cm abmähen damit die Blumensamen genug Licht bekommen und das Schnittgut so weit wie möglich abräumen.

Den tipp mit den Zwiebeln haben wir auf der Wiese zur Auffahrt schon letzten Winter umgesetzt. Viele Tulpenzwiebeln und Hyazinthen gesetzt. Die haben super bis in den Juni geblüht und das war dann auch perfekt mit dem Wiesenschnitt danach.

Gegen Löwenzahn unternehme ich auch nichts, ist aber auch kein Meer davon auf der Wiese sondern im Rahmen. Und für die Insekten schon eine schöne Nektarquelle im Frühjahr.
1min. Beitragsanzahl noch nicht erreicht
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Tetz am 12. August 2021, 11:53:41
Ok also werde ich nur kurz mähen Mitte September Anfang Oktober und das Gras abnehmen.

Vielleicht ist auch der zweite Schnitt zum mulchen gut. Das was nicht verrottet ist ende Februar wird mit der Kehrmaschine mit weggenommen. Nach neueren Studien ist ja eine leichte Düngung durchaus sinnvoll für die Artenvielfalt. Nur die Tiere würden wieder drunter leiden wobei im Oktober ist ja nicht mehr so viel los wie im Juli.

Ab wann kann man denn auch versuchen nur einmal im Jahr zu mähen? Wird das nach Wiesenhöhe bestimmt, ergo z.B. ist im Juli nur max. 80cm hoch dann reicht einmal mähen oder wie kann man das bestimmen.

Wie gesagt Heu braucehn wir eigentlich nicht, daher suche ich nach der perfekten Balance zwischen Arbeit, Sport, Blütenreichtum und Insektenvielfalt *lol*.

Das Heu werde ich zum mulchen der Obstbäume, Sträcuher nehmen und auch unter die Buchenhecke packen. Haben ca. 100m Hainbuchenhecke.

Was mich wundert ist das trotz des Regenreichtums dieses Jahr die Wiese gar nicht soooo hoch geworden ist von den Gräsern her. Im Schnitt so 80cm, max. Hüfthoch also 1,00m. Das heißt für die Zukunft vielleicht doch eine gute Basis für eine halbtrockene Frischwiese mit feuchten senken...
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Wild Obst am 12. August 2021, 12:02:35
Was auch geht, wenn man einzelne Arten neu einbringen will, ist, diese in Kästen oder Töpfen vorzuziehen und dann kräftige Pflanzen direkt nach der Mahd zu pflanzen. Es ist mehr Aufwand und klappt dafür meist relativ zuverlässig. Die Initialpflanzen sähen dann hoffentlich irgendwann selbst aus. Ich mache beides, Vorziehen und Pflanzen und auch Direktsaat. zur Direktsaat verwende ich gerne die "Putzreste" aus der Aufbereitung von selbt gesammeltem Saatgut und ich versuche auch, schwerpunktmäßig auf gestörte Bereiche zu sähen, aber andererseits sähe ich durchaus auch einfach breitwürfig über alles, wenn ich genug Saatgut habe.

Ich finde eure Wiese sehen in ihrem Istzustand doch auch schon recht gut aus. In meiner Wiese ist die Nachblüte leider auch recht oft ziemlich kümmerlich, außer auf den "Wiesenwegen", die öfter gemäht werden und wo sich Arten wie Braunelle und Weißklee ausgebreitet haben, die häufigeres Mähen vertragen und auch sehr schnell nachblühen.

@Tetz und Gartenplaner: Wegen sehr früher Mahd. Ich habe bei mir schon beobachtet, dass auch in unseren "Wiesenwegen" manchmal vereinzelte Klappertöpfe zur Blüte kommen können. Ich nehme an, sie müssen früh und hoch genug gemäht werden, so dass sie noch keine Blüten angesetzt hatten und auch noch genug Achselknospen zu Wiederaustrieb vorhanden sind. Ob sich der Klappertopf auf Dauer über mehrere Jahre so halten kann, weiß ich nicht, er wandert bei mir wohl eher wieder seitlich aus dem Bestand in die Wege ein.

Und zu Blumenzwiebeln: Ich finde, dass sich Schachbrettblumen sehr gut in meiner Wiese machen, auch wenn die Wiese wohl immer wieder eher zu trocken für sie ist. Die gepflanzten Zwiebeln halten sich sehr gut, Vermehrung habe ich zwar noch keine gesehen, aber sie stehen auch noch nicht lange genug, um das sicher zu sagen. Außerdem würde ich auch die gesamte Scilla- Verwandtschaft (S. bifolia, S. sibirica, Puschkinia usw.) zusätzlich zu den vorher bereits erwähnten Arten empfehlen. Und Krokusse, die sind optisch einfach überragend durch ihre großen Blüten haben sie einfach eine gute Sichtbarkeit.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Rieke am 12. August 2021, 12:08:36
Ich greife das hier noch mal auf:
Zitat
... alles mit der Rasenkehrmaschine abnehmen und dann die Fläche komplett mehrfach ca. 2-3cm tief zu vertikutieren um noch die alten Pflanzenreste der langen brache bzw. altes Laub aus der Wiese zu bekommen. Danach ebenfalls per Rasenkehrmaschine alle runternehmen. Dann gezielt auf Flächen mit mehr offenen Boden Blumenmischung 1:10 mit Maisschrott getreckt verteilen und leicht anklopfen. Im weiteren Herbstlaub (zu viele Bäume um alles abzufahren) wie gewohnt mulchen und im Frühjahr dann den Rest der nicht verrottet ist wieder per Rasenkehrmaschine runternehmen.
Ich kann mir nicht vorstellen, daß viele Insekten, z.B. Schmetterlingsraupen, oder andere Kleintiere wie Spinnen, dieses Vorgehen überleben würden.

Ein Beispiel ist der Schachbrettfalter. Das Weibchen lässt seine Eier einfach in einer Wiese auf den Boden fallen. Daraus schlüpfen im Spätsommer die Raupen, die sich dann ein Versteck für den Winter suchen. Ab März fressen sie an den Gräsern, um sich schließlich in einem Gespinst am Boden zu Verpuppen. Ich kann mir nicht vorstellen, daß die Vertikutieren und die Rasenkehrmaschine überleben. Ebenso andere Insektenlarven, kleine Käfer, die nicht rechtzeitig wegfliegen, Spinnen usw. Ich habe mal gelesen, mit einem der üblichen Rasenmäher würden 90% der Insekten usw. auf einer Wiesenfläche getötet werden. Ob die 90% stimmen weiß ich nicht, aber das es viele Kleintiere trifft, halte ich für plausibel. Bei einem artenarmen Rasen ist das vielleicht egal, da krabbelt sowieso nicht viel, aber nicht bei so einer schönen Wiese wie Deiner. Für die Artenvielfalt sind schonende Arbeitsweisen wie mit der Sense mähen, abschnittsweise mähen, Gras und Laub zusammen rechen oder harken am besten.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Wild Obst am 12. August 2021, 12:16:44
Ich mähe bei mir eigentlich alles außer wenige Hecken-/Waldsäume zwei mal im Jahr. Ich glaube, es ist eine recht schwierig, eine konkrete Aussage zu machen, ab wann man denn genau nur noch einmal mähen muss/soll. Es hängt ja davon ab, was du erreichen willst. Ich für mich mähe nur dort "nur einmal", wo: durch Halbschatten und Nährstoffarmut eher wenig wächst oder nicht nachblühende, spätblühende (Hoch)Stauden (Karde, Goldfelberich, Große Klette,...) wachsen.
Außerdem habe ich zwei Bereiche, wo ich Ackerwachtelweizen angesiedelt habe, der jetzt auch noch blüht, die ich erst Ende August/ Anfang September mähe und dann entweder nicht mehr oder, in feuchteren Jahren noch einmal im Oktober zum "Abräumen", so dass die Mäuse über den Winter nicht zu viel Deckung haben und ich meine Frühblüher (Scilla, Crocus,...) schön sehen kann.

Um meine Johannisbeersträucher mähe ich im Frühjahr/Sommer recht viel bzw. oft, aber später nur noch im Herbst einmal. Ich mulche mit dem Grasschnitt auch meine Sträucher und junge Obstbäume, den Rest kompostiere ich. Die größten Flächen mähe ich mit dem Balkenmäher einmal Ende Juni bis Mitte Juli, spätestens bevor die Kirschen reif werden oder wenn das Gras wie dieses Jahr im Regen umfällt und das meiste unter sich erstickt. Der zweite Schnitt ist dann so Ende September oder Oktober bevor die Äpfel reif werden.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Tetz am 12. August 2021, 13:11:00
Zitat von: Wild Obst link=topic=[b
Link entfernt!1[/b]3737169#msg3737169 date=1628762555]
Was auch geht, wenn man einzelne Arten neu einbringen will, ist, diese in Kästen oder Töpfen vorzuziehen und dann kräftige Pflanzen direkt nach der Mahd zu pflanzen. Es ist mehr Aufwand und klappt dafür meist relativ zuverlässig. Die Initialpflanzen sähen dann hoffentlich irgendwann selbst aus. Ich mache beides, Vorziehen und Pflanzen und auch Direktsaat. zur Direktsaat verwende ich gerne die "Putzreste" aus der Aufbereitung von selbt gesammeltem Saatgut und ich versuche auch, schwerpunktmäßig auf gestörte Bereiche zu sähen, aber andererseits sähe ich durchaus auch einfach breitwürfig über alles, wenn ich genug Saatgut habe.

Ich finde eure Wiese sehen in ihrem Istzustand doch auch schon recht gut aus. In meiner Wiese ist die Nachblüte leider auch recht oft ziemlich kümmerlich, außer auf den "Wiesenwegen", die öfter gemäht werden und wo sich Arten wie Braunelle und Weißklee ausgebreitet haben, die häufigeres Mähen vertragen und auch sehr schnell nachblühen.

@Tetz und Gartenplaner: Wegen sehr früher Mahd. Ich habe bei mir schon beobachtet, dass auch in unseren "Wiesenwegen" manchmal vereinzelte Klappertöpfe zur Blüte kommen können. Ich nehme an, sie müssen früh und hoch genug gemäht werden, so dass sie noch keine Blüten angesetzt hatten und auch noch genug Achselknospen zu Wiederaustrieb vorhanden sind. Ob sich der Klappertopf auf Dauer über mehrere Jahre so halten kann, weiß ich nicht, er wandert bei mir wohl eher wieder seitlich aus dem Bestand in die Wege ein.

Und zu Blumenzwiebeln: Ich finde, dass sich Schachbrettblumen sehr gut in meiner Wiese machen, auch wenn die Wiese wohl immer wieder eher zu trocken für sie ist. Die gepflanzten Zwiebeln halten sich sehr gut, Vermehrung habe ich zwar noch keine gesehen, aber sie stehen auch noch nicht lange genug, um das sicher zu sagen. Außerdem würde ich auch die gesamte Scilla- Verwandtschaft (S. bifolia, S. sibirica, Puschkinia usw.) zusätzlich zu den vorher bereits erwähnten Arten empfehlen. Und Krokusse, die sind optisch einfach überragend durch ihre großen Blüten haben sie einfach eine gute Sichtbarkeit.

Ja in Töpfen oder Kästen vorziehen ist mir ehrlich zu aufwendig. Aber ich werde es mit der punktuellen Direktsaat probieren. auf offene Stellen, leicht angeraut, ich werde das auch auf anderen noch wenig grünen stellen im gRundstück machen, ist ja 1 ha ;-)

Ja Krokusse sind auch sehr schön, hat die Schule nebenan (auch großes Parkgrundstück) gemacht. Vielleicht weht bisschen was rüber dann siedeln die sich hier auch langsam an wenn man Glück hat :-) Ansonsten sind wir mit den Hyazinthen und Tulpen in der Auffahrt schon sehr zufrieden gewesen dieses Frühjahr.
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Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Tetz am 12. August 2021, 13:17:40
Zitat von: Rieke link=topic=[b
Link entfernt!1[/b]3737172#msg3737172 date=1628762916]
Ich greife das hier noch mal auf:
Zitat von: Rieke link=topic=[b
Link entfernt!1[/b]3736958#msg3736958 date=1628713795]
Zitat
... alles mit der Rasenkehrmaschine abnehmen und dann die Fläche komplett mehrfach ca. 2-3cm tief zu vertikutieren um noch die alten Pflanzenreste der langen brache bzw. altes Laub aus der Wiese zu bekommen. Danach ebenfalls per Rasenkehrmaschine alle runternehmen. Dann gezielt auf Flächen mit mehr offenen Boden Blumenmischung 1:10 mit Maisschrott getreckt verteilen und leicht anklopfen. Im weiteren Herbstlaub (zu viele Bäume um alles abzufahren) wie gewohnt mulchen und im Frühjahr dann den Rest der nicht verrottet ist wieder per Rasenkehrmaschine runternehmen.
Ich kann mir nicht vorstellen, daß viele Insekten, z.B. Schmetterlingsraupen, oder andere Kleintiere wie Spinnen, dieses Vorgehen überleben würden.

Ein Beispiel ist der Link entfernt!1. Das Weibchen lässt seine Eier einfach in einer Wiese auf den Boden fallen. Daraus schlüpfen im Spätsommer die Raupen, die sich dann ein Versteck für den Winter suchen. Ab März fressen sie an den Gräsern, um sich schließlich in einem Gespinst am Boden zu Verpuppen. Ich kann mir nicht vorstellen, daß die Vertikutieren und die Rasenkehrmaschine überleben. Ebenso andere Insektenlarven, kleine Käfer, die nicht rechtzeitig wegfliegen, Spinnen usw. Ich habe mal gelesen, mit einem der üblichen Rasenmäher würden 90% der Insekten usw. auf einer Wiesenfläche getötet werden. Ob die 90% stimmen weiß ich nicht, aber das es viele Kleintiere trifft, halte ich für plausibel. Bei einem artenarmen Rasen ist das vielleicht egal, da krabbelt sowieso nicht viel, aber nicht bei so einer schönen Wiese wie Deiner. Für die Artenvielfalt sind schonende Arbeitsweisen wie mit der Sense mähen, abschnittsweise mähen, Gras und Laub zusammen rechen oder harken am besten.

Ja das vertikutieren werde ich lassen. Rasenkehrmaschine ist halt immer so ein Problem. bei ca. 5000qm zusammenhängender Wiesenfläche mit vielen alten teils 200 Jahre alten Bäumen kommt halt viel Geäst, etc. rein. Viel sammel ich schon per Hand auf. Aber über den Winter hin kommt da doch viel Kleinzeug, Eicheln, Buchenecker, Geäst,... zusammen. Das liegt sonst alles auf der Wiese und zersetzt sich ja auch schwer. Das selbe gilt fürs Laub. Ich habe bisher immer auf 7,5cm Höhe das Laub Anfang Herbst gemulcht, damit eben das Bodenleben nicht tangiert wird.

Frage ist halt im Herbst mulchen für eine schnellere Verrottung und weniger Masse über den Winter, oder einfach liegen lassen und dann im Spätwinter per Kehrmaschine runternehmen (mit dem Rechen nicht machbar, da hat das entfilzen vor zwei Jahren gereicht). Die Kehrmaschine zerhäckselt ja auch nichts.

Ich will ja jetzt schon die Wiese Zug um Zug sensen statt zu mähen, alles per Hand machen bei 5000qm + andere Flächen, wir haben einen Hektar Grundstück, ist allein bzw. zu zweit doch des guten zu viel :-)
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Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Tetz am 12. August 2021, 13:23:47
Zitat von: Wild Obst link=topic=[b
Link entfernt!1[/b]3737176#msg3737176 date=1628763404]
Ich mähe bei mir eigentlich alles außer wenige Hecken-/Waldsäume zwei mal im Jahr. Ich glaube, es ist eine recht schwierig, eine konkrete Aussage zu machen, ab wann man denn genau nur noch einmal mähen muss/soll. Es hängt ja davon ab, was du erreichen willst. Ich für mich mähe nur dort "nur einmal", wo: durch Halbschatten und Nährstoffarmut eher wenig wächst oder nicht nachblühende, spätblühende (Hoch)Stauden (Karde, Goldfelberich, Große Klette,...) wachsen.
Außerdem habe ich zwei Bereiche, wo ich Ackerwachtelweizen angesiedelt habe, der jetzt auch noch blüht, die ich erst Ende August/ Anfang September mähe und dann entweder nicht mehr oder, in feuchteren Jahren noch einmal im Oktober zum "Abräumen", so dass die Mäuse über den Winter nicht zu viel Deckung haben und ich meine Frühblüher (Scilla, Crocus,...) schön sehen kann.

Um meine Johannisbeersträucher mähe ich im Frühjahr/Sommer recht viel bzw. oft, aber später nur noch im Herbst einmal. Ich mulche mit dem Grasschnitt auch meine Sträucher und junge Obstbäume, den Rest kompostiere ich. Die größten Flächen mähe ich mit dem Balkenmäher einmal Ende Juni bis Mitte Juli, spätestens bevor die Kirschen reif werden oder wenn das Gras wie dieses Jahr im Regen umfällt und das meiste unter sich erstickt. Der zweite Schnitt ist dann so Ende September oder Oktober bevor die Äpfel reif werden.

So wirds wahrscheinlich am besten sein. So wie dieses Jahr Ende Juni, Anfang Juli erst die hohen grasreichen Stellen und dann je nachdem wo was langsam verblüht. Vielleicht die Randstreifen zur Buchenhecke stehen lassen entweder bis Oktober oder sogar bis Februar. Ich hatte schon die Idee die Hecke nur einmal im Jahr nämlich Ende Februar so schneiden. So bleibt die Form im Sommer gut und der Aufwand lässt nach. Dieses Jahr hatte ich die ecke auch noch Mitte Juli geschnitten, dafür musste natürlich die Wiese daneben gemäht werden.

Was ich erreichen will, eine langanhaltende Blüte von März bis Oktober und viele Arten, sowohl pflanzlich, als auch tierisch :-) Eigentlich die Quadratur des Kreises, ich weiß, das Problem haben ja alle :-)
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Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: uliginosa am 12. August 2021, 13:34:15
...
Blumen bisher. Kriechender Günsel, Gamander Ehrenpreis, ganz viele Magerwiesen-Margariten, Rotklee, Weißklee, Hopfenklee, Kleiner Klee, Kleine Braunelle, Kratzdistel, Vogel-Wicke, Labkraut, Habichtskraut, Sternmiere, Knäuliges Hornkraut, Kuckucks-Lichtnelke, Wiesen-Platterbse, Quellen Hornkraut Traubenhyazinthen, Hahnenfuß, Wiesenschaumkraut, Spitzlappiger Frauenmantel, vereinzelt Glockenblumen, Wiesenkerbel, Knöllchen-Steinbrech, Wiesenpippau, wenig Wiesen-Bärenklau, Wilde Möhre. Aktuell viel Spitzwegerich Hauptgras Goldhafer, Glatthafer, Wolliges Honiggras, Wuchshöhe dieses Jahr max. 1,00m meist eher ca. 80cm

Ich gehe davon aus das ich eine Feuchtwiese habe, ggf. noch etwas fett.
...

Hallo Sören,
der Artenliste und dem Foto nach zu urteilen würde sich deine Wiese in Sachsen-Anhalt mit mindestens 18 charakteristischen Arten als gute Ausbildung des FFH-LRT 6510 "Magere Flachland-Mähwiese" qualifizieren. Ich weiß ja nicht, wo du gärtnerst - dem Goldhafer und Frauenmantel nach zu urteilen eher im Bergland?

Also, wenn du nicht viel zu viel Zeit und Energie hast: weiter 1 - 2 mal mähen und drüber freuen.  ;)
Höchstens vielleicht Disteln ausstechen und versuchen dort einzelne Kräuter deiner Wahl einzubringen.

Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Tetz am 12. August 2021, 14:31:35
Zitat von: uliginosa link=topic=[b
Link entfernt!1[/b]3737222#msg3737222 date=1628768055]
Zitat von: Tetz link=topic=[b
Link entfernt!1[/b]3736935#msg3736935 date=1628711738]
...
Blumen bisher. Kriechender Günsel, Gamander Ehrenpreis, ganz viele Magerwiesen-Margariten, Rotklee, Weißklee, Hopfenklee, Kleiner Klee, Kleine Braunelle, Kratzdistel, Vogel-Wicke, Labkraut, Habichtskraut, Sternmiere, Knäuliges Hornkraut, Kuckucks-Lichtnelke, Wiesen-Platterbse, Quellen Hornkraut Traubenhyazinthen, Hahnenfuß, Wiesenschaumkraut, Spitzlappiger Frauenmantel, vereinzelt Glockenblumen, Wiesenkerbel, Knöllchen-Steinbrech, Wiesenpippau, wenig Wiesen-Bärenklau, Wilde Möhre. Aktuell viel Spitzwegerich Hauptgras Goldhafer, Glatthafer, Wolliges Honiggras, Wuchshöhe dieses Jahr max. 1,00m meist eher ca. 80cm

Ich gehe davon aus das ich eine Feuchtwiese habe, ggf. noch etwas fett.
...

Hallo Sören,
der Artenliste und dem Foto nach zu urteilen würde sich deine Wiese in Sachsen-Anhalt mit mindestens 18 charakteristischen Arten als gute Ausbildung des FFH-LRT 6510 "Magere Flachland-Mähwiese" qualifizieren. Ich weiß ja nicht, wo du gärtnerst - dem Goldhafer und Frauenmantel nach zu urteilen eher im Bergland?

Also, wenn du nicht viel zu viel Zeit und Energie hast: weiter 1 - 2 mal mähen und drüber freuen.  ;)
Höchstens vielleicht Disteln ausstechen und versuchen dort einzelne Kräuter deiner Wahl einzubringen.

Hallo,

ja die Artenliste ist von der ganzen Wiese bzw. teilweise noch von Stellen ums Haus Rum und natürlich vom Februar angefangen. Schneeglöckchen und Osterglocken hab ich noch gar nicht genannt.

Frauenmantel hab ich noch gar nicht gesehen hier, oder er hat noch nicht geblüht bis zum mähen.

Der Standort ist in Westsachsen an der Grenze zu Thüringen auf ca. 290m Höhe. Also Bergwiese nein, aber wenn sich Arten davon hier ansiedeln umso besser 😉😂.

Bezüglich Disteln. Die wurden vor der Blüte gemäht aber waren vielleicht 5-6 auf dem ganzen Areal. Wenn Sie wieder kommen wollte ich sie eigentlich blühen lassen, auch Disteln haben ja ihrem Zweck. Und sol lange es nur einzelne in der Wiese sind ist das doch in Ordnung denke ich. Klar flächig würde mir das nicht passen.

Da wir übrigens 7 Sachsenhühner haben die sich hier pudelwohl fühlen wird auch so der Boden ganzjährig selektiv beackert 😅

VG Sören
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Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Chica am 12. August 2021, 15:01:19
Ich habe ein Heftchen hier liegen in dem unter anderem die Artenvielfalt einer Wiese in Abhängigkeit von der Schnittanzahl in Diagrammen dargestellt ist. Eine Trockenwiese erreicht mit einmaligem Schnitt die höchste Artenvielfalt, Mulchen verringert immer die Anzahl der Arten, ungeschnitten ist die Anzahl aber noch geringer. Eine Frischwiese, wie Deine?, erreicht mit zweimaliger Mahd die höchste Artenvielfalt, weniger Arten ergibt da ein einmaliger Schnitt, ungeschnitten die wenigsten. Der Schnitt sollte nie vor Ende Juni erfolgen, die Schnitthöhe nie unter 10 cm und möglichst in Etappen, nicht die komplette Fläche mit einmal. Das ganze technische Großgerät das Du da erwähnst  :o macht mit Sicherheit mehr kaputt als es nützt. Das optimale Werkzeug ist die Sense oder der Balkenmäher. Hier auch noch einmal Tipps vom Wildbienenbiologen ("Die Wildbienen Deutschlands" Herrn Dr. Paul Westrich zur Wiesenpflege.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Chica am 12. August 2021, 15:04:57
Zur Installation neuer Arten haben sich bei mir umgegrabene Initialbeete bewährt aus denen die gewünschten gepflanzten Arten sich dann in die Fläche aussamen.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: oile am 12. August 2021, 15:06:44
Oder man nutzt eventuelle frisch eingeebnete Maulwurfshügel.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Wild Obst am 12. August 2021, 15:16:07
... Das ganze technische Großgerät das Du da erwähnst  :o macht mit Sicherheit mehr kaputt als es nützt. Das optimale Werkzeug ist die Sense oder der Balkenmäher. ...
Naja, die meisten Wiesen werden mit Großgerät gepflegt. Und ich kenne einige Wiesen in der Umgebung von mir, die mit ganz normalem landwirtschaftlichem Gerät gepflegt werden, die sehr artenreich sind (Tiere und Pflanzen). Soe eine Pflege ist immernoch viel besser als nichts zu machen, aus Angst, etwas falsch zu machen. Und ab irgendeiner Größe ist Handarbeit keine Option mehr, vor allem, wenn man es als Hobby nebenher macht. Einen Hektar von Hand mähen wie im Fall von Tetz ist mehr als ein Wochenende an Arbeit...
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Gartenplaner am 12. August 2021, 16:26:45

Ab wann kann man denn auch versuchen nur einmal im Jahr zu mähen? Wird das nach Wiesenhöhe bestimmt, ergo z.B. ist im Juli nur max. 80cm hoch dann reicht einmal mähen oder wie kann man das bestimmen.

Ich denke, da gibt’s keine “Regel”, in der Landwirtschaft früher ging es drum, wie viel Futter man aus ner Wiese rausholen konnte.
Auf mageren Standorten lohnte keine zweite Mahd, auf nährstoffreicheren schon für Grummet.
Als Wiesenbesitzer und Erhalter, der es nicht wegen dem möglichen Heu macht, ist man da frei.

Meine noch einigermaßen fette Wiese sah jetzt struppig aus, länger stehen lassen würde mir ästhetisch nicht gefallen.
Die 2. Mahd mach ich, um weiter abzumagern - und damit die Zwiebelfrühlingsblüher schön frei zur Geltung kommen im Frühjahr.
Ich hab Crocus tommasinianus, Narcissus pseudonarcissus ssp. lobularis, Leucojum vernum, Fritillaria meleagris gepflanzt, weiterhin Camassia leichtlinii ‘Caerulea’, Gladiolus palustris, Colchicum autumnale minor, Crocus speciosus, Crocus nudiflorus (wegen diesen dreien muss die 2. Mahd so spät sein, dass sie dann schon verblüht sind), und experimentiere nun noch mit Allium spaerocephalon, Allium christophii, Gladiolus byzanthinus ssp. communis…..

Was das Mähen mit brachialem Gerät angeht - man muss einen Kompromiss für sich finden, was vom Aufwand her leistbar ist.
Das brachiale, niedrige Maschinenmähen tötet bestimmt viel - trotzdem ist bei mir die Artenvielfalt merklich gestiegen im Vergleich zur Schafsweidenzeit.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Gartenplaner am 12. August 2021, 16:44:35
Ohne das Maschinchen wäre die Alternative hier verbuschen lassen.
Oder alle 2 Wochen auf englischen Rasen mähen lassen, was das Doppelte kosten würde, wenn nicht noch mehr.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Chica am 12. August 2021, 17:59:17
Rasenkehrmaschine klingt tödlich für alles Kleingetier  :o, oder?
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Tetz am 12. August 2021, 18:50:32
Zitat von: Chica link=topic=[b
Link entfernt!1[/b]3737312#msg3737312 date=1628783957]
Rasenkehrmaschine klingt tödlich für alles Kleingetier  :o, oder?

Naja ich weiß nicht ob das so tödlich ist. Wird ja nur aufgekehrt und was nicht am Boden bleibt landet im Laubkorb. Inklusive Geäst, Eicheln, unverotteter Grünschnitt.

Das optimale gibt es nicht. Ich würde schon der Artenvielfalt wegen anfangen zu sensen statt zu mulchen. Aber im Herbst mit dem vielen Laub, da kommste bei 5000qm Wiese + Umgebung per Hand nicht mehr zurecht.

Wir haben 60qm3 Grundschnitt, Verbuchung, Laub etc abgefahren wo wir die Brache wieder rekultiviert haben. Da das Laub im Filz hing ging das nur mit dem Rechen. Einmal und nie wieder sag ich da nur. Es hat sich aber alles sehr gelohnt. Das Grundstück sieht von Jahr zu Jahr artenreicher aus.

Hier mal ein Link was so eine Rasenkehrmaschine macht.

Link entfernt!1/Q9omQPTlsoc
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Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: RosaRot am 12. August 2021, 18:53:03
Ohne das Maschinchen wäre die Alternative hier verbuschen lassen.
Oder alle 2 Wochen auf englischen Rasen mähen lassen, was das Doppelte kosten würde, wenn nicht noch mehr.

Was ist denn das für ein Wahnsinnsding? Ein reiner Riesenrasenmäher oder was kann der noch?
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Staudo am 12. August 2021, 19:31:50
Das sind Großflächenmäher, kosten so ab 25 000 Euro.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Tetz am 12. August 2021, 19:37:48
Zitat von: RosaRot link=topic=[b
Link entfernt!1[/b]3737332#msg3737332 date=1628787183]
Zitat von: Gartenplaner link=topic=[b
Link entfernt!1[/b]3737288#msg3737288 date=1628779475]
Ohne das Maschinchen wäre die Alternative hier verbuschen lassen.
Oder alle 2 Wochen auf englischen Rasen mähen lassen, was das Doppelte kosten würde, wenn nicht noch mehr.

Was ist denn das für ein Wahnsinnsding? Ein reiner Riesenrasenmäher oder was kann der noch?

Das ist ein Mulcher mit Grasfangkorb hinten dran. Man kann aber die Mulchplatte auch rausmachen dann mäht er mit 3 Kreiselmessern ganz klassisch. So spart man sich das aufnehmen des Grasschnittes.

Ich habe einen Rider (Mulcher) ohne Auffangkorb. Die letzten 2 Jahre habe ich nur regelmäßig gemulcht um die Brache wieder flott zu bekommen. Ab jetzt wird nur noch zwei mal im Jahr gemäht. Wobei ich mir vorgenommen habe den ersten Schnitt Zug um Zug über 3-4 Wochen mit der Sense zu mähen. Der Rider kommt dann nur noch auf den Parkwegen die ins Gras kommen (bzw. es sind alte Wege drunter die irgendwann wieder hervorkommen) zum Einsatz und im Herbst beim Laub mulchen.

Ich habe halt keinen Auffangbehälter sondern eine Rasenkehrmaschine die das Schnittgut oder andere Sachen aufsammeln kann. Der Korb fasst theoretisch 700l.

Wie Gartenplaner schon sagte ohne Technik kommt man bei 5000qm und mehr Wiese bzw. Grundstück nicht weit.

Und das Sensen macht auf der Fläche auch keiner mehr, für mich aber Ansporn als Krafttraining, Kulturgut und Entspannung. Wen man den ganzen Tag am PC sitzt, genießt man die körperliche Arbeit die einen fit hält. Ein Bauarbeiter macht das wohl eher nicht...

Wir haben eine große Villa mit einem Hektar Parkgrundstück und die will ich wieder reaktivieren wie es mal angelegt war. Wir haben schon viele Rhododendren gepflanzt und die Wiese entbuscht. Ich habe den Wegeplan erhalten und versuche diese nun wieder zu reaktivieren (ohne alles neu zu machen was tausende Euro kosten würde).

Und die Wiese (n) sind halt der größte Teil der Anlage die ich halt gern sehr artenreich haben möchte. Wir haben hier viele Vögel, Fledermäuse, im Sommer Glühwürmchen, etc. Es soll ein Naturparadies werden (OK eigentlich ist es schon eins, aber man bekommt so einen Flow) 😂
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Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Gartenplaner am 12. August 2021, 20:29:00
…(OK eigentlich ist es schon eins, aber man bekommt so einen Flow) 😂

Definitiv schon ein Naturparadies!!
Ich wünschte, ich hätte so viele Margeriten in meiner Wiese  ;D 8)
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Rieke am 12. August 2021, 20:42:23
Glühwürmchen  :D - die hätte ich auch gerne.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: neo am 13. August 2021, 08:00:12
Ohne das Maschinchen wäre die Alternative hier verbuschen lassen.
Oder alle 2 Wochen auf englischen Rasen mähen lassen, was das Doppelte kosten würde, wenn nicht noch mehr.
Ist ein bisschen OT, weil wenn ich von Mulchen spreche, geht es mir ja nicht ums Abmagern. (Ich lasse ja auch das Laub der Bäume auf der Wiese liegen).
Wobei ich gelesen habe, dass bei später Mulchmahd kein Effekt bzgl. Nährstoffeintrag passieren soll, aber Abmagern findet natürlich nicht statt.
Kennt jemand vielleicht gute Publikationen betr. Mulchen von Wiesen, oder wo würde man sich diesbezüglich am besten informieren können? (Vor-Nachteile, sinnvolle Gerätschaft die Fauna betreffend.)
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Gartenplaner am 13. August 2021, 09:13:39
Direkt hab ich nichts parat - ich hatte aber vor einer Weile bei einer Google-Suche nach Düngung von Wiesen/Weiden diese sehr umfangreiche und interessante Publikation gefunden, wo auch Düngung erwähnt wird:
DARSTELLUNG IM KONTEXT DER LANDWIRTSCHAFTLICHEN BODENNUTZUNGSSYSTEME IM HINBLICK AUF DEN ARTEN- UND BIOTOPSCHUTZ
Beitrag zur Geschichte des Grünlands Mitteleuropas
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Chica am 13. August 2021, 10:34:51
Zitat von: Chica link=topic=[b
Link entfernt!1[/b]3737312#msg3737312 date=1628783957]
Rasenkehrmaschine klingt tödlich für alles Kleingetier  :o, oder?

Naja ich weiß nicht ob das so tödlich ist. Wird ja nur aufgekehrt und was nicht am Boden bleibt landet im Laubkorb. Inklusive Geäst, Eicheln, unverotteter Grünschnitt.

Naja, stell Dir doch einfach nur einmal aufgekehrte Schmetterlingsraupen vor  :-X . Gerät das die Wiese unterhalb von 10 cm Höhe erreicht tötet auch noch die die sich durch Fallenlassen da unten hin retten wollten.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Floris am 13. August 2021, 11:53:58
hier ein paar unsortierte Bemerkungen, die mir anlässlich der vorangegangenen Beiträge so in den Sinn kamen.

Bei Besprechungen fällt mir immer wieder auf, dass bei der Wiesenbewirtschaftung die Botanik und die Entomologie widerstreitende Interessen sind.

Die Mahdtermine für artenreiche Wiesen aus botanischer Sicht sind den Insektenkundlern immer zu früh. Gibt man ihnen nach und verschiebt nach hinten, gehen zierlichere Wiesenarten verloren zugunsten sogenannter Brachezeiger. Eine bestimmte Pflanzengesellschaft lässt sich leichter erhalten, wenn die Art der Bewirtschaftung beibehalten und nicht immer wieder gewechselt wird.
Abhilfe kann die Ergänzung der Wiesen durch später gemähte Säume oder auch Streifen innerhalb einer Fläche sein, die 4 - 6 Wochen länger stehen bleiben bzw. beim zweiten Schnitt mit gemäht werden. Flächen die in einem mehrjährigen Turnus gemäht werden sehen dann nochmal anders aus.

Da Gräser aufgrund des eher flachen Wurzelsystems im Frühjahr eher aktiv sind als tiefwurzelnde Stauden, kann man mit einem sogenannten Schröpfschnitt einen gewissen Schwung aus den Gräsern nehmen. Auch im Mai abgemähte Kräuter treiben üblicherweise sehr schnell nach, so dass der gleiche Blühaspekt eintritt, nur ein wenig später. Demgegenüber fördert eine frühe Stickstoffdüngung die Gräser (und damit den Futterertrag).

Zur Aushagerung einer Fläche ist der traditionelle Heuschnitt etwa Mitte Juni gut geeignet, auch wenn noch nicht alle Pflanzen ausgesamt haben. Die müssen das nicht jedes Jahr tun, da sie mehrjährig sind und auch so überdauern, es gibt dann halt erstmal keine Ausbreitung. Aufgrund unterschiedlicher Witterungsverläufe wird der Mahdtermin zwischen den Jahren eh variieren. Bei späterer Mahd sind bereits Nährstoffe rückverlagert, es wird also weniger abtransportiert. Auch dadurch verschiebt sich das Artenspektrum.

Der zweite Schnitt kann unterbleiben, wenn der Aufwuchs gering bleibt. Bleibt ein kräftiger Auswuchs über Winter stehen, kann es darunter zu Fäulnis kommen, eine Gefahr für viele eher zierliche Arten unter den Pflanzen. Das ist auch in etwa der Effekt der Verbrachung. Mahd des zweiten Aufwuchses im September oder Anfang Oktober, nicht zu spät, damit anschließend noch Vegetationszeit verbleibt für eine gewisse Regeneration zur Überwinterung.

Durch Mulchen zu den üblichen Heuterminen konnte in Versuchen das Arteninventar (pflanzlich) von Wiesen über längere Zeit erhalten werden, wenn aus irgendwelchen Gründen keine Bewirtschaftung erfolgen konnte, jedenfalls besser als durch Brachfallen.
Es gibt allerdings wohl kein Mulchgerät das vor den Zoologen Gnade findet da die Verluste immer erheblich sind.

Botanisch gesehen hat das Mulchen Vorteile gegenüber dem Mähen und Liegenlassen, die zerkleinerte Biomasse zersetzt sich wesentlich schneller als langstrohiges Schnittgut, unter dem es wiederum zu Fäulnis kommt.
Mulchgänge sollen nicht zu spät im Jahr verfolgen, damit die freigesetzten Nährstoffe von den Pflanzen wieder aufgenommen werden (stört auch wieder die Tierfreunde). Pflegegänge auf Weideflächen (abmähen oder -mulchen der Pflanzen die nicht gefressen wurden) sollten daher bereits im Spätsommer erfolgen nicht erst zum Jahresende.
Das Lamentieren über die Verwendung von Kreisel- anstelle von Balkenmähern ist in den letzten Jahren leiser geworden, entweder weil es vergeblich war, oder weil es mit den Mähgutaufbereitungskokmbinationen inzwischen noch Schlimmeres gibt.
Zumindest für Naturschutzflächen gibt es inzwischen aber wieder den Fördertatbestand der tiergerechten Mahd, angeblich wurden die Balkenmäher auch technisch weiterentwickelt. Balkenmäher oder allgemein höher eingestellte Mähgeräte sind wieder ein Anliegen der Zoologen, Botaniker mähen eher tiefer um einem Verfilzen der Grasnarbe zu gegegnen.

Bei der Düngung kommt es darauf an die Grundversorgung mit Phosphor und Kalium zu sichern und den pH-Wert in einem günstigen Bereich zu halten. Bei Unterversorgung mit diesen Nährstoffen nimmt die Artenzahl wieder ab. Es reicht wenn die Stickstoffversorgung eingeschränkt wird.

Und wenn dann besondere Arten, Pflanze oder Tier, auf der Fläche sind, ist alles wieder ganz anders...




Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: neo am 13. August 2021, 12:24:30
Durch Mulchen zu den üblichen Heuterminen konnte in Versuchen das Arteninventar (pflanzlich) von Wiesen über längere Zeit erhalten werden, wenn aus irgendwelchen Gründen keine Bewirtschaftung erfolgen konnte, jedenfalls besser als durch Brachfallen.
Es gibt allerdings wohl kein Mulchgerät das vor den Zoologen Gnade findet da die Verluste immer erheblich sind.
Ein bisschen Entgegenwirken (Fluchtinseln), in dem man das Feld nicht auf einmal, sondern zeitversetzt in Etappen mäht/ mulcht?
Danke für die unsortierten Gedanken ;) auch @Gartenplaner für die Publikation. (Am meisten findet man betr. Wiesen/ Mulchen eigentlich bezüglich Bergwiesen, habe ich inzwischen gemerkt. Und dass das definitiv nicht so einfach ist mit einem guten Mähregime, unter Einbezug der verschiedenen Faktoren, die dabei eine Rolle spielen.)
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Tetz am 13. August 2021, 14:44:10
Ja, wie meine Frau schon sagte, man soll eigentlich keine Wissenschaft draus machen, aber irgendwie ist es doch eine.

Ich werde die Wiese jetzt bis September/Oktober stehen lassen und dann tief mähen mit abräumen. Das Laub weiterhin wie gewohnt mulchen, da sonst zu viel. Das dürfte sich günstig auswirken da Kalium und Phoshpor ja im Laub drinnen sind. Sticktoffeintrag wird aber verringert. Aktuell ist die Wiese auch nur auf im Schnitt ca. 30cm Höhe nachgewachsen (außer natürlich der Pippau der ist höher).

Nächstes Jahr will ich ja den ersten Schnitt mit der Sense bearbeiten. Entweder ich mache im Mai einen Schöpfschnitt damit dann die Pflanzen bis September durchwachsen können und ein langer Blühaspekt besteht, oder ich warte bis Mitte Ende Juni und mähe selektiv erst das hohe Gras und die Teile mit viel Gras, wobei es dann natürlich sein kann das etwas verzögerte Arten die noch nicht aufgeblüht sind mit weggenommen werden und dann erst wenn überhaupt erst im Spätsommer kommen.

Die Tierwelt ist mir schon wichtig, aber ehrlicherweise gebe ich der Botanik den Vorrang da ich den optischen Aspekt der Blütezeit in einer Parkanlage für wichtiger halte.

Man muss halt etwas experimentieren. Grundsätzlich hat das regelmäßige mulchen auf "Rasenniveau" alle 2 Wochen die letzten 2 Jahre scheinbar auch nicht geschadet, denn die Margeritenblüte war exorbitant dieses Jahr.

Wie schon erwähnt wurde ist ein dauerhaftes abmagern auch nicht sinnvoll. Pflanzen brauchen ja auch so Nährstoffe. Bei wenig Auswuchs kann man ggf. sogar über Mähen im Sommer und mulchen im Herbst nachdenken. Was nicht zersetzt wird dann im Frühjahr abnehmen. Somit hat man ggf. einen leichten Abmagerungseffekt und trotzdem Nährstoffzuführung über den Winter.

Eine Ausmagerung eines Lehmbodens wird man ja wie ich gelesen habe eh nicht erreichen und damit dürfte ein radikaler Nährstoffentzug eh nicht so viel bringen. Eher halt das regelmäßige mähen zum richtigen Zeitpunkt und das Gras nicht zu hoch werden lassen. Bei mir waren es dieses Jahr ca. 80cm bis 1m, was wohl ganz gut ist. Danach ist das Gras und sind die Margeriten dann aber durch viel Regen umgefallen, daher mähen. Vielleicht kann man das vermeiden wenn die Gräser und Blumen durch den Mai Schröpfschnitt nur 60cm hoch werden, ist aber nur eine Vermutung. Dann bleiben Sie den ganzen Sommer bis in den Herbst stehen bzw. verblühen schön... Und die späteren Arten kommen dann auch schön mit, was bei der Mahd im Juli ja erstmal unterbunden wird und es dann dauert bis sich das erholt hat...

Rieger Hoffmann hat für meine Wiese übrigens eine 3x Mahd empfohlen Mai Juli, September, ist mir aber bissl zu viel. Ich werde es wie gesagt selektiv oder mit der Früh-Spätmahd probieren mal schauen... Ich übernehme bei der "normalen" Mahd Ende Juni Anfang Juli die Margerite als Indikator. Sind die weißen Blätter ab und ist sie damit verblüht sollte spätestens gemäht werden. Da das von Jahr zu Jahr je nach Wetter unterschiedlich ist, denke ich ist dies ein guter Indikator. Oder halt im Frühjahr die Höhe des Grases messen. Wenn dies z.B. 60-70cm erreicht hat abmähen. Danach wenn möglich bis September stehen lassen.

Siehe auch Link hier:

Link entfernt!1/alles-ueber-rieger-hofmann/wissen/nutzung-pflege/Link entfernt!1
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Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Floris am 13. August 2021, 18:21:32
Ich übernehme bei der "normalen" Mahd Ende Juni Anfang Juli die Margerite als Indikator. Sind die weißen Blätter ab und ist sie damit verblüht sollte spätestens gemäht werden. Da das von Jahr zu Jahr je nach Wetter unterschiedlich ist, denke ich ist dies ein guter Indikator. Oder halt im Frühjahr die Höhe des Grases messen. Wenn dies z.B. 60-70cm erreicht hat abmähen.
Lieber das Entwicklungsstadium bestimmter Pflanzen als Indikator wählen, nicht die Höhe der Gräser, die ist zu sehr vom Wasserangebot abhängig.

Zeitlich passt zur Wiesenmargerite gut Centaurea nigra, Centaurea jacea ist später.
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Gartenplaner am 13. August 2021, 19:42:17
Hier nochmal der Link zu Rieger, erst ab 20 Posts kann ein neuer User Links posten, Spamschutz  ;)
Artenreiche Wiesen durch Nutzung erhalten
Mähzeitpunkt, -frequenz haben entscheidenden Einfluss
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Sarracenie am 30. August 2021, 16:52:36
um noch mal auf das Abmagern durch Mahd zurückzukommen

beim entfernen der alten Grasnarbe hab ich auf dem Großteil der umzuwandelnden Wiese unten drunter den einstigen Gemüsegarten der UrUr-/Urgroßeltern gefunden ;D. Die gute braune Erde ist selbst nachdem schon über 90 Jahre Gras drüber wuchs was von den Großeltern als Viehfutter abgemäht wurde scheinbar immer noch schön nährstoffreich. Auflaufende Samen von Gänse-/Kohldisteln und Co. erreichen innerhalb 4 Wochen z.T. fast 1m Höhe :-X - nagut, dieses Jahr ists ja auch ordendlich feucht sodas auch das "Unkraut" net dürsten muß
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Gartenplaner am 30. August 2021, 17:21:09
Ich hab Ähnliches festgestellt, der Mittelteil meiner Wiese war bis vor 35 Jahren noch Gemüsegarten von Mietern, auch mal schnell das eine oder ander Mal mit gepflügt, und jährliche wurde eine Fuhre Mist eingearbeitet.
Der Boden dort unter der jetzigen Wiese ist immer noch wesentlich krümeliger als drumherum, wo immer nur Wiese unter Obsthochstämmen war.
Beim Wachstum der Wiese, dem Nährstoffgehalt, sehe ich keinen großen Unterschied, aber die Bodenstruktur ist wesentlich "schöner".
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Sarracenie am 30. August 2021, 17:40:55
das ist wohl auch noch anderes Zeuch drunter ;D

Als ich vor über 25 Jahren mal ein Riesenloch für meinen damaligen Gunnera manicata gebuddelt hatte um dem ganzen Komposthaufen darin einzubringen hatte ich in fast 1m Tiefe ne Art Steinplattenpflasterung und 2 uralte, zerböselnde Keramiktöpfe mit schwärzlichem Innenleben gefunden. Sah irgendwie nach prähistorischer Urnenbestattung aus ?
Titel: Re: Wie lange dauert die Abmagerung einer Wiese
Beitrag von: Gartenplaner am 30. August 2021, 17:49:11
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