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Pflanzenwelt => Kräuter, Duft- und Aromapflanzen => Thema gestartet von: Cogito am 08. Juni 2005, 01:42:16

Titel: Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: Cogito am 08. Juni 2005, 01:42:16
Hallo

Kleine Kinder stecken ja bekanntlich alles in den Mund, und wenn das ein giftiges Kraut aus dem Garten ist, kann das ja ganz schnell böse ausgehen... :P
Gerade die niedrigwachsenden Kräutlein in Reichweite der Kinder sind ja oft heimtückisch giftig. Aber muß man deswegen alles im Garten herausrupfen was giftig ist? Klar kann man den meisten Kindern klar machen, daß es Sachen gibt die man nicht essen darf, aber wenn irgendwo hübsche rote Beeren oder Blüten wachsen, ist das vielleicht ganz schnell vergessen.
Wie macht ihr/habt ihr das bei euren Kindern gemacht?
Titel: Re:Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: alegria am 08. Juni 2005, 02:17:19
Ein wirklich arges Problem, und wie bringt man einem knapp ueber 2-jaehrigen bei, dass er die Finger davon lassen soll ???

Ergo habe ich die Lantana als erstes rausgeschmissen !
Und vor 3 Tagen habe ich dann noch die Lonicera, die schon rote Fruechte angesetzt hatte, radikal zurueckgeschnitten ;D

Und dann versuche ich, meinem Sohn (analog zu Tieren) beizubringen, dass man Pflanzen "streicheln" soll - mein "ei" schallt nur noch so durch den Garten ;)

LG aus Andalusien
Alegria
Titel: Re:Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: brennnessel am 08. Juni 2005, 06:25:04
Ich habe meinen und den Nachbarkindern von ganz Klein auf gelernt, keine Pflanzen und Beeren zu pflücken, ohne sie mir vorher zu zeigen. Die allergiftigsten für sie erreichbaren und so verführerisch aussehenden wie Seidelbast und Maiglöckchen pflückte ich und streute sie im nahen Wald aus, was beim schon so seltenen Seidelbast den Nebeneffekt hatte, dass er sich da vermehren konnte, wo er hingehört.
Ganz kleine Kinder kann man sowieso nicht unbeaufsichtigt lassen. Es gibt ja tausend andere Gefahren , z.B. Regentonnen und dgl., die fast noch gefährlicher sind als giftige Pflanzen, denen sie später außerhalb des Gartens auch immer wieder begegnen werden!
Da gibt es meiner Meinung nach nur das Eine , ihnen diese zu zeigen und eindringlichst zu erklären, wie weh es täte, wenn sie diese essen würden.
Bauchweh hat jedes kleine Kind von Zeit zu Zeit. Ihm nahezu bringen, dass sie das auch von diesen und jenen Beeren bekämen, hat bei meinen Fünfen immer genutzt. Außerdem schmecken solche auch meist so grauslich, dass sie diese sowieso kaum im Mund lassen wollen. Brennnesseln, Rosenstacheln etc. lernen die Kleinen auch ganz schnell zu respektieren.
Derart giftige Pflanzen,bei denen schon das Drüberstreicheln alleine gefährlich wäre, hatte ich allerdings nicht .
Ich glaube, das Wichtigste ist ein ungestörtes Vertrauensverhältnis zwischen Kind und Erwachsenem, das vom ersten Tag an aufgebaut werden muss und meiner Meinung nach nur durch liebevolle Zuwendung und Konsequenz erreicht wird.
Ich bin dankbar, dass ich alle ohne Schäden heranwachsen sehen durfte - es gehört auch viel Glück dazu ;) !
LG Lisl
Titel: Re:Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: Silvia am 08. Juni 2005, 06:50:22
Ja, so wie Lisl habe ich es auch gemacht. Solange die Kinder noch so klein sind, dass sie alles gedankenlos in sich reinstopfen, darf man sie nicht allein lassen. Und wenn sie etwas verständiger sind, kann man ihnen die Giftigkeit der Pflanzen gut erklären, auch die in der Nachbarschaft. Diese Zeit sollte man sich immer wieder nehmen. Nichts darf ungefragt gegessen werden, vieles auch nicht ungewaschen. Kinder haben normalerweise eine große Affinität zu Giftpflanzen und gehen respektvoll mit ihnen um. Und Beeren von Lonicera oder Liguster sind ungenießar. Wer davon größere Mengen isst, muss sich schon sehr überwinden.

Pflanzen wie Engelstrompete oder Diptam, die schon bei Berührung Hautschäden auslösen können, würde ich allerdings aus dem Garten verbannen.

LG Silvia
Titel: Re:Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: riesenweib am 08. Juni 2005, 08:13:36
bei mir und meinen dreien wars so wie bei Lisl!

bauchweh kannten sie und wollten sie nicht, vor allem nicht ganz grausliches; alleine waren sie nicht, und nicht an allen stellen des gartens stehen giftpflanzen. seidelbast haben wir nicht, und am eisenhut ist nix interessantes für kleine kinder. und mittlerweile kennen sie ihn.

und an früchten nur in den mund nehmen/essen wo sie 100% sicher sind was es ist, haben sie mittlerweile auch gelernt.

obowhl ich nicht sicher bin ob sie nicht jetzt als frühpupertäre "kleine monster" unvorsichtiger sind wie damals als kleinkind.

lg, brigitte
Titel: Re:Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: biggi67 am 08. Juni 2005, 08:57:26
Also ich hab auch Giftpflanzen in meinem Garten. Die Kinder hab ich schon früh darüber aufgeklärt, dass man nicht einfach alles essen darf. Meine fragen immer. Wir schauen uns auch oft zusammen alles im Garten an. Wenn dann z.B. die Johannisbeeren rot sind fragen sie beim ersten Mal, ob man die essen darf und dann pflücken sie sich in der nächsten Zeit selbst davon. Das klappt auch schon bei zweijährigen Kindern. Allerdings hab ich auch den Gemüsegarten schön vom restlichen Garten getrennt. Wir haben im Garten aber so viele Böschungen, Wassertonnen und ähnliches, dass ich meine Kleinkinder früher nie alleine rausgelassen hätte.
An Kindergeburtstagen ist mir aber schon aufgefallen, dass andere Kinder über Gefahren oft nicht informiert sind. Gerade vor 1 Woche war ein 8 jähriges Mädchen da, das einfach aus Langeweile Thujazweige abgerissen hat und damit gespielt. Würden meine nie draufkommen (einfach schon darum, dass man Pflanzen nicht einfach zerstörtbzw. schädigt, davor haben sie vor der Pflanze viel zu viel Respekt). Ich hab die Große gebeten gründlich mit Seife die Hände zu waschen, weil Teile der Pflanze giftig wären, sie meinte dann: "ach das mach ich doch zu Hause dauernd und spiel damit"
Titel: Re:Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: brennnessel am 08. Juni 2005, 09:05:57
Tja, Biggi, wenn niemand mehr Zeit hat und die Kinder nur so nebenbei mitlaufen müssen , weil Anderes vermeintlich soooo wichtig ist..... ::)
Aber das ist wohl ein anderes Thema und gehört nicht mehr hierher....
Viele Eltern haben es selber schon nicht mehr anders erlebt. Was sollen sie dann weitergeben können...? Da mag ich lieber gar nicht lange darüber nachdenken......
LG Lisl
Titel: Re:Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: riesenweib am 08. Juni 2005, 09:22:36
das heisst dann natürliche auslese :-X
Titel: Re:Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: alegria am 08. Juni 2005, 09:43:08

Ganz kleine Kinder kann man sowieso nicht unbeaufsichtigt lassen. Es gibt ja tausend andere Gefahren , z.B. Regentonnen und dgl., die fast noch gefährlicher sind als giftige Pflanzen, denen sie später außerhalb des Gartens auch immer wieder begegnen werden!


Aber selbst, wenn man fast direkt danebensteht, kann etwas passieren ! Am Freitag fiel mein Sohn beim Spiel mit dem Wasser der Pferdetraenke in selbige :-\ Nix passiert, da ich ihn ja sofort am Schlawickel hatte - aber nicht auszudenken, wenn ....

Alleine aus Angst vor solchen Situationen renne ich ihm dauernd hinterher, sobald er sich nur 5 m von mir entfernt hat. Und ohne Aufsicht ist er nie, aber trotzdem kann, wie man sieht, auch dann etwas passieren .

Und der Traum vom kleinen Gartenteich/Wasserlauf muss eben auch warten, bis er gross genug ist.

Und solange er die Gefahren noch nicht beurteilen kann, versuche ich eben, alles gefaehrliche von ihm entfernt zu halten. Ich kaeme nie auf die Idee, toxische Pflanzen neu zu setzen. Und die vielen Agaven mit ihren spitzen Stacheln habe ich auch verschenkt - die Nachbarin hats gefreut ;)

LG
Alegria
Titel: Re:Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: brennnessel am 09. Juni 2005, 07:41:56
Da hatte der liebe kleine Nico aber einen Schutzengel, Anja 8) ! Den haben und brauchen Kinder - auch wir Erwachsenen - sowieso immer ;) !
Ja, man kann noch so gut aufpassen, passieren kann trotzdem etwas.....
Es sind auch nicht alle Kinder gleich abenteuerlustig, konnte ich an meinen sehen. Einer musste alles ausprobieren und an die Grenzen gehen ( ;)auch heute noch mit 23), der andere macht alles mit Bedacht und Vorsicht .... ist wohl angeboren....
Wo kleine Kinder im Haus sind, hat man eh meist alles kindergerecht. Gefährlicher wird es, wenn jemand mit Kleinen auf Besuch kommt und Haus und Garten nicht mehr kindersicher sind......
Lieben Gruß ins sonnige Spanien ;) ! Lisl
Titel: Re:Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: Cogito am 09. Juni 2005, 07:50:41
Wo kleine Kinder im Haus sind, hat man eh meist alles kindergerecht. Gefährlicher wird es, wenn jemand mit Kleinen auf Besuch kommt und Haus und Garten nicht mehr kindersicher sind......
Lieben Gruß ins sonnige Spanien ;) ! Lisl

Eben, das ist es ja. Und im schlimmsten Fall haftet man dafür, wenn einem fremden Kind im eigenen Haus was passiert. Wenn ein Kind sich das Knie aufschlägt oder es in eine Wespe tritt, ist das dann noch vergleichsweise harmlos.
Titel: Re:Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: Silvia am 09. Juni 2005, 08:04:43
Meine Mutter hat früher immer gesagt: Wer nicht hören will, muss fühlen! Wir haben viel gefühlt. ::) Wespenstiche, aufgeschlagene Knie, Beulen, blaue Flecken, Splitter im Finger ... es gehörte dazu. Ich erinnere mich, dass ich als Kind praktisch immer blaue Flecken an den Beinen und aufgeschlagene Knie hatte. Nachdem ich die ersten Maden mit Kirschen und Erbsen relativ gedankenlos in mich hineingestopft hatte, kam mir der Gedanke, vielleicht vorher besser hinzuschauen, denn ich habe mich hinterher furchtbar geekelt. Bestimmte Erfahrungen müssen Kinder machen, sonst lernen sie den Umgang damit nicht. Aber jetzt als Eltern den goldenen Mittelweg zwischen Loslassen und Aufpassen zu finden, ist sicherlich nicht immer einfach.

LG Silvia
Titel: Re:Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: Eva am 09. Juni 2005, 18:43:45
Ich finde schon, dass Eltern ganz bestimmt zum Thema Kinder und Giftkräuter dazugehören. Kinder müssen ja eigentlich - schon aus Gründen der Evolution - sehr gut und genau lernen können, wie man mit potentiell giftigen Dingen in der Umgebung umgeht. Das lernen sie aber natürlich von ihren Eltern - und bei den ganz kleinen ist man ja ständig dabei, und passt auf. Ich denke, dass es da schon losgeht - ob man panisch darauf achtet, dass das Wurm auf der Krabbeldecke bleibt und nicht in den "Dreck" (Rasen, Wiese, Weg) robbt, oder ob man manche Naturböden auch als Erlebnis zulässt.

Ich werde nie vergessen, wie mein Neffe mit ca. 3/4 Jahr Laub, gemähte Wiese, Ästchen, Erde usw. kennengelernt hat (war vielleicht nicht sein erstes Mal, aber halt ein Nachmittag, an dem ich ihn betreut habe). Sowas von aufmerksam, interessiert, immer wieder zur Bezugsperson gucken, wie die das findet, das war für uns beide ein wunderbares Erlebnis. Das Aha-Erlebnis für mich war dabei, dass er eben nicht unberechenbar gefährliches Zeug gemacht hat, sondern sehr genau darauf geachtet hat, wie ich das ganze in meiner Gestik und Mimik kommentiere.

Aber dazu können Eltern bestimmt noch viel mehr erzählen als Tanten....

Eins fällt mir noch ein - meine Nichten (10 und 12 Jahre) wollten im letzten gemeinsamen Urlaub unbedingt Wildkräuter sammeln und so zur Gestaltung des Speiseplans beitragen. Am ersten Tag hatte ich ihnen Schafgarbe gezeigt. Am nächsten Tag brachten sie diverse leckere Dinge, u.a. aber auch irgendwas, was sie für Schafgarbe hielten, was aber keine war (war irgendwas kamilliges, also nix giftiges). Die waren ganz schön erschüttert, dass sie das falsche gebracht hatten - ich hab ihnen dann auch noch erzählt, dass es richtig giftige Pflanzen gibt wie z.B. Eisenhut. Forthin wurde alles erst noch mal genau vorgezeigt, bis sie sich sicher waren. Auch da war das Ganze ein sofortiger Lernerfolg.

Titel: Re:Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: Silvia am 09. Juni 2005, 18:54:03
und bei den ganz kleinen ist man ja ständig dabei, und passt auf. I

Finde ich interessant, die Formulierung. Es ist mir nie so aufgefallen, aber so habe ich ja auch mein Kind einigermaßen groß bekommen. Wenn ich aber genau überlege, war es in meiner Kindheit anders herum: Wir waren bei unseren Eltern resp. bei meiner Mutter. Da sie viel im Garten war, war ich auch viel im Garten. Irgendwann wusste ich, was ich essen durfte und was nicht. Ich kann mich nicht erinnern, wann und wie. Heute würde ich sagen, das wusste ich schon immer. ;)

LG Silvia
Titel: Re:Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: Heliamphora am 11. Juni 2005, 11:12:24
Hallo,
wir haben ja auch 2 Kinder (3 Jahre, 9 Monate) und etliche Giftpflanzen im Garten. Unserem Großen haben wir erklärt, daß er niemals etwas abreissen und essen darf, wenn er uns nicht vorher gefragt hat. Allerdings laß ich ihn auch nicht wirklich aus den Augen - die Versuchung ist vermutlich manchmal einfach zu groß. Die Kleine bleibt sowieso immer unter Aufsicht.
Alles was giftig ist auszureißen halt ich für eine schwierige Methode, da wäre der Garten vermutlich ziemlich leer. Wir müßten dann unseren Wurmfarn, Kermesbeere, Eibe, Diptam, Klatschmohn, Maiglöckchen, Aronstab, Stechapfel, Krokus, usw. usw. entfernen.

Unser Miniteich ist mit einem Gartenzaun gesichert.
Titel: Re:Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: berta am 11. Juni 2005, 11:19:14
hallo, ich dachte, kermesbeere ist essbar....kommts auf die menge an?
ich habs allerdings nie probiert, da ich mir nicht sicher war....
lg.b.
Titel: Re:Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: oile am 11. Juni 2005, 11:24:05
Hallo,
als wir unseren Garten bezogen hatten, war die Große 11 Jahre alt und der Kleine 1 Jahr.
Ich habe nie speziell darauf geachtet, ob manche Pflanzen nun giftig sind oder nicht, allerdings meide ich selbst solche, die schon bei Kontakt zu unangenehmen Hauterscheinungen führen. In den ersten Jahren habe ich allerdings die Fruchtstände der Maiglöckchen entfernt, andererseits den Kindern gezeigt, wo sie sich bedienen dürfen (Beeren, reife Tomaten). Das hat immer geklappt. Allerdings gehört mein Sohn zu den Kindern, die sich schon immer sehr wenig in den Mund gesteckt haben...

Wirklich ernsthafte Schreckmomente hatte ich, als wir noch in einer Stadtwohnung wohnten. Damals hatte mein damals 8-9 Jhrige einen sehr experimentierfreudigen Freund und einen elektrischen Kinderherd. Sie haben sich einmal Suppe gekocht aus Blättern, die sie von den Büschen entlang des Schulwegs rupften und das andere Mal das pyrethrumhaltige Mittel gegen die Milben unserer Wellensittiche mit den Anspitzresten der Buntstifte zu einem Brei verarbeitet (die Dämpfe im Kinderzimmer waren beachtlich :o).
LG
oile

Titel: Re:Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: Heliamphora am 11. Juni 2005, 11:33:04
Hallo Berta,

die Kermesbeere wurde in früheren Zeiten zum Färben von Wein verwendet.
Die Pflanze wir als gering giftig bis giftig eingestuft. Angeblich kommt es auf die Anzahl der verzehrten Beeren an.

Viele Informationen zu Giftpflanzen gibt's hier:

http://www.meb.uni-bonn.de/giftzentrale/

Lg
Heli
Titel: Re:Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: berta am 11. Juni 2005, 13:55:36
heli danke, ist ein total interessanter link,auf kermesbeere als nachtisch verzichte ich also, hab bei der gelegenheit gleich beim riesenbärenklau nachgelesen, der mich letzte woche "erwischt" hat....folge: ödeme an den händen....
lg.b.
Titel: Re:Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: Nina am 11. Juni 2005, 16:39:23
Ich weiß, wie sich das anfühlt Berta. Ich habe mal handgeschöpftes Papier aus Riesenbärenklau hergestellt. Das Zerkleinern der Pflanze habe ich draussen in der Sonne gemacht... :(
Die Verletzungen werden vom Arzt wie Verbrennungen behandelt.
Titel: Re:Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: berta am 11. Juni 2005, 16:43:34
nina, o weia......das brennt und juckt , noch dazu in der sonne verarbeitet!!!,
na gsd sind wir jetzt gscheiter! ;) ;D
Titel: Re:Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: Nina am 11. Juni 2005, 16:44:18
Ja, das macht man sicher nur einmal. ;)
Titel: Re:Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: Ismene am 12. Juni 2005, 16:28:07
Vor Fingerhut hatte ich als kleines Kind schon einen gehörigen Respekt, gepaart mit einem leichten Gruseln.

In einer Kräuter-Enzyklopädie schildert der Autor seinen Versuch Fingerhutblüten zu essen. :o
Man denkt sich doch: Mensch, warum macht der so einen Quatsch! Er wollte eigentlich nur wissen, was geschieht, wenn man eine Blüte pflückt und in den Mund steckt.
Und was passierte?
1. Der erste Biss auf die Blüte schmeckt sehr bitter und scharf.
2. Mundhöhle wird gereizt,schaumiger Speichel fließt
3. Nach einigen Kaubewegungen gelang es ihm nicht die Blüte herunterzuschlucken aufgrund eines Brechreizes.
Hinzu kommt noch: Die Blüten können von Kindern, vor allem von Kleinkindern, auch nicht mit einem Male (ohne kauen) heruntergeschluckt werden, da sie zu groß und zu schlapp sind.
Fazit:Der Fingerhut kann ruhig im Garten bleiben.

Beim Riesenbärenklau ist es jedoch so, als wenn ein offenes, unsichtbares Feuer im Garten lodern würde, was ja - wie hier zu lesen - sogar für Erwachsene sehr gefährlich ist. Der muss also rigoros weg.

Titel: Re:Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: Silvia am 12. Juni 2005, 16:45:10
Ich denke auch, dass Riesenbärenklau und auch Diptam nichts für den Garten mit kleinen Kindern sind. Da wäre mir die Gefahr auch zu groß.

Nina, was machst du für Sachen? Papierschöpfen aus Riesenbärenklau! Da hätte dir ja auch mal einer einen Tipp geben können! ::)

LG Silvia
Titel: Re:Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: Pimpinella am 12. Juni 2005, 19:46:25
Gibt es Leute, die sich echt Riesenbärenklau in den Garten stellen? Kommt da nicht die Polizei? Also wenn mein Nachbar so was hätte...

Hat der Mensch in der Enzyklopädie noch mehr so Versuche gemacht? Eisenhut zum Beispiel? Oder Eibe? Das wären alles Kandidaten für meinen Garten...
Titel: Re:Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: Feder am 12. Juni 2005, 20:11:17
Riesenbärenklau sehe ich gar nicht so selten in Gärten stehen. ::)
Titel: Re:Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: Silvia am 12. Juni 2005, 20:27:22
Hat der Mensch in der Enzyklopädie noch mehr so Versuche gemacht? Eisenhut zum Beispiel? Oder Eibe? Das wären alles Kandidaten für meinen Garten...

Bei Eiben ist das Fruchtfleisch der Beeren ja nicht giftig, 'nur' der Rest. Warum Kinder jetzt Eisenhut probieren sollten, wüsste ich nicht. Sie sind ja wenn, dann mehr auf Beeren aus, nicht auf Blüten.

LG Silvia
Titel: Re:Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: carlina am 12. Juni 2005, 20:42:37
Übrigens wirkt Weinraute auch phototoxisch, nicht nur Diptam und Riesenbärenklau.Ruta graveolens vermehrt sich in meinem Garten begeistert, so dass ich es eines Sonnentags jäten wollte und anschließend wunderbare Blasen auf der Haut entwickelte. Seit dieser Zeit jäte ich in dem Beet, wo die Rauten stehen nur an sonnenfreien Tagen. ;D
LG
carlina
Titel: Re:Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: ebbie am 12. Juni 2005, 21:04:50
Bei Eiben ist das Fruchtfleisch der Beeren ja nicht giftig, 'nur' der Rest.

Das Fruchtfleisch der Beeren soll übrigens ausgezeichnet schmecken. Da der Stein dagegen hochgiftig ist, dürfte die Pflanze für Kinder eine besondere Gefährdung darstellen.
Das Fruchtfleisch hab' ich selber noch nicht probiert, werde das aber in diesem Jahr mal nachholen.
 ;)
Titel: Re:Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: Pimpinella am 12. Juni 2005, 21:06:43
Silvia, mal abgesehen von denen, die sich Kräutersuppe machen. UNd Eibennadeln sind auch furchtbar giftig - aber wie sie schmecken, würde mich schon interessieren, denn wenn sie auch ekelhaft schmecken, dann käme kein Kind auf die Idee, sie nach dem ersten Versuch runterzuschlucken.
Titel: Re:Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: Tolmiea am 12. Juni 2005, 21:18:02
Zitat
"Warum Kinder jetzt Eisenhut probieren sollten, wüsste ich nicht"
die Knöllchen laden absolut als Kartoffelersatz für Puppenstube und Kaufladen ein, außerdem kann sich bereits der Hautkontakt mit dem Laub u.U. als sehr giftig erweisen.

Carlina hats ja schon erwähnt, auch meine Kinder mussten vor knapp 17 Jahre für das zu dieser Zeit mangelnde Fachwissen der Hautärzte bitteres Lehrgeld bezahlen.

http://forum.garten-pur.de/index.php?board=21;action=display;threadid=1541;start=msg32168#msg32168

http://forum.garten-pur.de/index.php?board=19;action=display;threadid=3575;start=msg76987#msg76987

liegrü g.g.g.



Titel: Re:Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: Silvia am 12. Juni 2005, 21:19:56
Wir haben uns als Kinder oft 'Kräutersuppe' gekocht aus Löwenzahn, Ligusterblättern, Buchsbaum (die waren beide so schön klein), Gänseblümchen, Gras und allem möglichen anderen Kram wie Tannenzapfen, Steinchen, Matsch, etc. Aber wir wussten, dass wir sie so nicht essen durften. Es war immer nur ein 'so tun als ob'.

Ich denke, wer so groß ist, dass er 'Suppe' kochen kann, kann auch schon verstehen, dass es ein Spiel ist und dass man nicht alles in den Mund stecken darf. Man muss es den Kindern halt erklären. Ich wäre da nicht so ängstlich. Wenn man sie aber machen lässt und sie in dem Glauben lässt, hier ist alles harmlos, ist die Gefahr sehr groß. Denn sie sind ja auch mal woanders als im eigenen Garten. Aber das muss man natürlich selber wissen. Wenn man zu besorgt ist, muss man halt alles Giftige ummachen. Dann bleibt nur nicht viel im Garten. ;)

LG Silvia
Titel: Re:Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: Rendel am 12. Juni 2005, 21:38:42
Ich kann mich erinnern, daß ich oft als Kind aus Goldregenschoten eine Puppensuppe "gekocht" habe. Wir hatten zwei große Bäume vor der Gartentür stehen.
Aber ich weiß auch noch, daß ich genau wußte, daß man diese nicht essen darf, weil sie giftig waren. Das war eben so, punktum. Und ich habe mich immer daran gehalten. Ich lebe noch!
Der Meinung meiner Vorrednerinnen kann ich mich nur anschließen. Alles Giftige aus dem Garten zu verbannen, wäre Unsinn. Kinder sind viel verständiger, als viele annehmen. Aufsicht in jungen Jahren und später geduldiges Erklären sind das beste Mittel, Giftunfälle zu verhindern.
Aber ich kann mich auch an Kinder erinnern, die als Freunde in den Garten kamen. Sie rissen "nur so zum Spaß" Äste ab oder hauten mit einem Stock auf Pflanzen ein. Das wäre mir nie in den Sinn gekommen. Meine Mutter brachte mir frühzeitig bei, daß auch Pflanzen "leben".
Es gibt auch Kinder, die stecken alles "Rote" und lecker Aussehendes in den Mund, weil ihnen nie eine gewisse Vorsicht beigebracht worden ist. Aber das ist ein Versäumnis der Eltern und keine Unvernunft der Kinder.
Meine eigenen Kinder haben oft allein im Garten gespielt, trotz Fingerhut, Eisenhut und anderen Giftpflanzen. Sie sind gar nicht auf die Idee gekommen, die Pflanzen anzurühren. Sie waren grundsätzlich für sie tabu.
VLG
Rendel
Titel: Re:Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: Tolmiea am 12. Juni 2005, 22:01:15
Das eine schließt das andere nicht aus. Erziehen und Vorsorge ist eher meine Devise. Letztendlich geht es immer um die entscheidende Frage, wie hoch schätze ich das Gefahrenpotential plus Verzehrwahrscheinlichkeit plus eigener Einschätzung der Erziehungsleistung im Verhältnis zum Alter des Kindes ein, und was ist mir im Falle der unwahrscheinlichsten aller unwahrscheinlichsten Fälle, der eigene Seelenfrieden wert.....

Mir persönlich recht viel, ich habe mich im Kleinkindalter gegen einige wenige stark giftige Pflanzen und Beeren im Garten entschieden.

liegrü g.g.g.
Titel: Re:Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: Heliamphora am 13. Juni 2005, 09:31:21
Hallo,
ich wollt noch anmerken, daß unser Diptam innerhalb des eingezäunten Bereiches beim Miniteich steht. Wir haben bis vor kurzem nicht gewußt was das für eine Pflanze ist. Dank der Forums-Hilfe wissen wir es jetzt.

Aber selbst Pflanzen die wir als ungiftig glauben, sind doch auch giftig. Der Löwenzahn wird als gering giftig - unter dem Link den ich w.o. reingestellt hab - angeführt. Die jungen Blätter können zwar zu Salat verarbeitet werden, aber der Pflanzensaft im Blütenstengel und Blättern sind gering giftig.

Lg
Heli

Titel: Re:Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: Eva am 15. Juni 2005, 18:37:32
Ja, aber Löwenzahn schmeckt garstig bitter, da ist eine Vergiftung mit großen Mengen nicht wahrscheinlich.

Bei der Eibe weiß ich noch, dass die Wahrscheinlichkeit, sich mit den Beeren zu vergiften unterschiedlich groß ist. Ganz kleine Kinder verschlucken die Beeren ganz und unzerkaut - dann brauchen sie eine etwas höhere Dosis, als die etwas größeren Kinder, die die Kerne mit zerkauen und schon bei ein oder zwei Beeren ein gröberes Problem kriegen können. Kinder, die alt genug sind, die Kerne auszuspucken, haben kaum ein Problem mit Eibenbeeren. Sie schmecken übrigens relativ fad und etwas süß - muss man nicht probiert haben.
Titel: Re:Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: Silvia am 15. Juni 2005, 19:42:29
Eine Vergiftung mit Löwenzahn halte ich auch für unwahrscheinlich. Und man kann mit ihm wunderbar spielen und sich die Kleidung vers.... 8)

Wir haben uns immer Schillerlocken gemacht: Die Stiele der Blüten mit dem Fingernagel aufritzen und ins Wasser legen. Sie drehen sich dann zu Locken. Diese hängt man sich ins Haar und über die Ohren. Und der Milchsaft machte so schöne schwarze Flecken, die nicht mehr rausgingen. ;)

Aber wenn man mit den Fingern zufällig an den Mund kam, war es wirklich eklig bitter. Nie und nimmer hätte ich das essen können. :-X

LG Silvia
Titel: Re:Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: Raphaela am 15. Juni 2005, 22:04:04
Der Umgang mit Pflanzen war bei meinen Kindern eins der wenigen Themen, bei denen ich wirklich absolut konsequent war.
Sobald sie krabbeln konnten und auf irgendwelche Zimmerpflanzen losgekrabbelt sind mit der sichtbaren Intention, diese anzufassen, hab ich klar und deutlich "nein" gesagt und sie weggesetzt.
Fanden sie natürlich tiiiierisch lustig und sind umso schneller wieder drauf zu. Kurzer, frecher Blick zurück und an der Pflanze gerupft. Nochmal "nein", wieder weggesetzt, dasselbe von vorne.
Beim dritten- oder viertenmal gab´s eins auf die Finger. - Krabbelkindern kann man noch nicht allzuviel erklären, darum muß ein Tabu aufgestellt werden.

Wenn sie dann mit nach draußen kamen, war schon klar, daß man Pflanzen nur auf Aufforderung (riech mal hier, probier mal das) berühren darf, Respekt vor Natur und Pflanzen inbegriffen.
Darum sind sie alle zwischen Fingerhut (kann man tatsächlich kein Fitzelchen von runterschlucken), Eisenhut, Pfaffenhütchen und Co aufgewachsen ohne in Gefahr zu sein.
- Man kann (in vieler Hinsicht: leider) die Welt nicht für die Kinder abpolstern, sondern muß bei den Kindern anfangen!
Titel: Re:Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: Heliamphora am 15. Juni 2005, 22:10:07
Hallo,
Löwenzahn hab ich nie probiert, da seid Ihr mir, Silvia und Eva, weit voraus ;)
Ihr habt völlig recht, die Wahrscheinlichkeit eine Vergiftung durch Löwenzahn ist ziemlich unwahrscheinlich.

@Eva
Bei der Eibe sind nicht nur die Samen sondern auch die Nadeln giftig.

Lg Heli
Titel: Re:Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: Silvia am 15. Juni 2005, 22:13:15
Heli, wir haben Löwenzahnstängel sogar als Strohhalme benutzt. Sie sind innen ja hohl. ::)

Bei der Eibe ist alles giftig - bis auf das rote Fruchtfleisch der Beeren. Das kann man essen. Aber Kerne ausspucken. ;)

LG Silvia
Titel: Re:Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: Heliamphora am 15. Juni 2005, 22:36:43
Ach ja, wär's eigentlich nicht einfacher Pflanzen aufzuzählen, die für Kinder ungiftig sind. Denn je mehr ich mich damit beschäftige und schlau mache, desto mehr "Giftpflanzen" tauchen auf. ;D
Titel: Re:Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: Aella am 15. Juni 2005, 22:40:58
so würde ich das nicht sehen ;)

die wenigsten pflanzen sind so giftig, daß wirklich was ernsthaftes passiert.

entweder sie schmecken gruselig oder es gibt halt mal bauchweh.

was jetzt nicht heißt, daß man nicht aufpassen sollte.
ich sehe das aber auch so, gegessen wird nur das, was ganz sicher gekannt wird im eigenen garten.
bei allem anderen muß gefragt werden.
Titel: Re:Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: Quendula am 16. Dezember 2011, 13:58:52
Ja ich weiß, ist schon ein altes Gespräch, aber für mich im Moment mal wieder interessant. Meine Erkenntnisse dazu:
Wichtig zu wissen, aber relativ unbekannt ist die Tatsache, dass es einen Schluckreflex gibt; sozusagen der Punkt auf der Zunge, ab dem es automatisch in den Hals hineingeht. Bei Erwachsenen ist dieser ziemlich weit hinten, bei kleinen Kindern jedoch etwa in der Mitte der Zunge. Dadurch kommt es häufiger zu unbeabsichtigtem Verschlucken.
Löwenzahn kann man essen, ich sollte das sogar mal aus medizinischen Zwecken verzehren (Anregeung von Galle, Entgiftung des Körpers). Seither ist Löwenzahnwurzel das Bitterste, das ich kenne. Davon isst man wirklich keine größeren Mengen freiwillig.
Rund sie Hälfte der bei uns heimischen Pflanzen ist unbekömmlich oder giftig. Würde man seinen Garten darauf hin anpassen wollen, wäre das eine ziemlich triste Monokultur.
Es gibt in Dtl. eine DIN 18034, nach der nur 4 Pflanzen wegen Giftigkeit und besonders anziehenden Früchten in öffentlichen Kinderbetreuungseinrichtungen verboten sind: (landesrechtliche Vorschriften bleiben davon unberührt)
Pfaffenhütchen, Seidelbast, Stechpalme, Goldregen.
Sehr schön fand ich diesen Spruch:
„Nicht die Pflanzen selbst sind gefährlich, sondern nur unser Unwissen und das unserer Kinder, vor allem aber unsere Unfähigkeit, damit umzugehen."

Titel: Re:Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: oile am 16. Dezember 2011, 17:02:01
Meine Rede seit langem. 8)
Titel: Re:Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: Staudo am 16. Dezember 2011, 17:04:33
Trotzdem wäre ich vorsichtig. Man weiß nie, an was für Mütter man gerät.
Titel: Re:Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: oile am 16. Dezember 2011, 17:10:22
Glücklicherweise gerate ich in meinem Garten meistens nur an mich. ;D
Aber im Ernst: wenn fremde Kinder da waren, habe ich schon aufgepasst, wie die sich verhielten. Es gibt ja immer wieder solche Alles-in-den-Mund-Stecker.
Titel: Re:Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: Starking007 am 25. Dezember 2011, 21:05:25
Für die Tagesmütter an Jugendämtern halte ich Fortbildungsvorträge zu Giftpflanzen und verwandten Gefahren:

Ganz normales Obst gefährdet Kinder viel stärker als Giftpflanzen!
Ohne Aufsicht gegessen, verschluckt, erstickt.
Ich schätze, das Potential auf das Tausendfache der Giftpflanzen.

Von anderen Gefahren gar nicht zu sprechen.

Junge Mütter, die das bezweifelten, habe ich bisher immer mit einem Blick unter die Spüle und in andere Schränke kuriert.................

PS: Notarzt, Rettungssanitäter und Arzthelferin in der Familie!
Titel: Re:Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: oile am 25. Dezember 2011, 21:23:17
Da sagst Du was! ;D
Meine Tochter hatte in ihrer Grundschulzeit einen Freund, mit dem zusammen sie auf die absonderlichsten Ideen kam. Z.B. sammelten sie auf dem Nachhauseweg Blätter von den Sträuchern der Vorgärten, zerkleinerten diese und kochten daraus zusammen mit dem Pyrethrumpäparat, das wir gegen die Milben der Wellensittiche brauchten, einen Sud. ::) ::)
Getrunken haben sie nichts davon, aber die Dämpfe zogen durch die ganze Wohnung.
Titel: Re:Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: Quendula am 25. Dezember 2011, 21:57:21
Mein Problem (weshalb ich auch das hier rauskramte) ist, das das Jugendamt meinen Garten nicht als Kinderaufenthaltsort (wegen der Giftpflanzen) erlaubt. Daher versuche ich mich jetzt mit Erlaubnissen und Verboten und v.a. Argumenten zu beschäftigen, um im Frühjahr einen erneuten Angriff zu wagen. Die Unfallkasse habe ich bereits angesprochen und die sind bereit, sich die Örtlichkeiten anzuschauen und Empfehlungen auszusprechen.

Da ich auf den Garten beruflich nicht verzichten will, lasse ich mir eine Nutzung von den Eltern per Unterschrift erlauben. Bin mir aber nicht sicher, ob das im Notfall ausreichend wäre.
Titel: Re:Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: jutta am 25. Dezember 2011, 22:00:20
Also wir haben auch als Kinder schon gut über Giftpflanzen Bescheid gewusst. Bei Spaziergänge in Wald und Wiese gab es genug davon - von Maiglöckchen bis Seidelbast und Fliegenpilzen (sehr beliebt), Schneerosen und Tollkirschen, wir haben auch sie auch gepflückt. Bei Hahnenfußgewächsen war der Saft "giftig", und nix unbekanntes essen, das wurde uns eingetrichtert.

Sicher, jedes Kind ist anders, aber man kann die Umweltgefahren nicht abschaffen.

OT Mein Sohn, damals ca 3 Jahre, sah am Feld einen Hasen hoppeln und rief begeistert: Schau, Mama, ein Känguru. Fazit: schlechtes Gewissen, heimische Tierwelt lernen.

Jutta
Titel: Re:Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: troll13 am 25. Dezember 2011, 22:04:02
Als Gärtner im Endverkauf stehe wahrscheinlich jeden Tag mit einem Bein im Knast.

Was kann ich mehr tun, als Kunden auf besonders giftige Pflanzen, wie Laburnum, Taxus, Aconitum und Co. hinzuweisen? Dann dürfte eigentlich ich nur noch Obstgehölze verkaufen. :P

Die Frage nach Kindern bzw. Enkeln gehört trotzdem eigentlich fast schon zum Standard beim Verkaufsgespräch.

Obwohl ich selbst keine Kinder habe, sehe ich andererseits junge Eltern, die einen Garten anlegen, auch selbst in der Pflicht, ihre Kinder über die Giftigkeit bestimmter Pflanzen aufzuklären bzw. kleinere Kinder so zu beaufsichtigen, dass sie nicht alles in den Mund stecken.

In meiner Kindheit wusste ich jedenfalls, wie andere hier auch, von welchen Pflanzen wir naschen durften und welche Tabu waren.

 
Titel: Re:Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: sarastro am 25. Dezember 2011, 23:22:21
Eben, und nur so kann es gehen. Ich wehre mich entschieden dagegen, immer den leichten, bequemen Weg zu nehmen und alles aus dem Garten zu verbannen, was irgendwie gefährlich werden könnte. Dann wird eben beim Nachbarn Giftiges genascht.
Und der Straßenverkehr??? Ein Kind in einer Glasglocke aufzuziehen ist frevelhafter als der Gefahr ins Auge zu blicken.
Titel: Re:Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: troll13 am 25. Dezember 2011, 23:39:20
Trotzdem gibt es berufsständische Broschüren wie diese.

Erstens ist sie unvollständig und bei bestimmten Pflanzen umstritten (Viburnum opulus, Mahonia aquifolium). Zweitens dürften Kindergartenkinder danach auch noch nicht wissen, woher die Kartoffeln oder die Bohnen auf ihrem Mittagstisch herkommen.

Und wer würde auf die Idee kommen, Schierling oder Tollkirsche auf auf ein Kindergartengrundstück zu pflanzen. ???
Titel: Re:Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: sarastro am 25. Dezember 2011, 23:44:37
Aber bei Colchicum und Co. fängt das Problem an. Und zwar nicht bei Kindern. Sondern bei den Erwachsenen, die paranoid und überpflichtbewusst nachfragen, ob man diese giftigen Pflanzen überhaupt verkaufen darf. Was dürfte man eigentlich noch pflanzen? Vieles ist giftiger als die Polizei erlaubt. Wir leben mit ständigen Gefahren. Das Problem sind nicht wir selbst, sondern immer die anderen, denn was passiert mir, wenn sie vom Apfel äßen....
Titel: Re:Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: mame am 25. Dezember 2011, 23:46:02
Was kann ich mehr tun, als Kunden auf besonders giftige Pflanzen, wie Laburnum, Taxus, Aconitum und Co. hinzuweisen?
Ich erwähne bei solchen besorgten Kunden gerne, dass es sich bei dem Pflanzengift, welches für die meisten Vergiftungsfälle bei Kindern verantwortlich ist, um Nikotin handelt...meistens in Form von verschluckten Zigarettenkippen. Die liegen auf jedem Kinderspielplatz rum und da macht sich komischerweise kaum jemand Sorgen :P
Titel: Re:Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: Quendula am 25. Dezember 2011, 23:59:15
Danke für den Link, habe ich gleich durchgelesen und abgespeichert :D

Und wer würde auf die Idee kommen, Schierling oder Tollkirsche auf auf ein Kindergartengrundstück zu pflanzen. ???

Naja, ich vermeide die meisten Pflanzen, aber: den Efeu kriege ich nur mit viel Mühe ausgerottet, will ich aber auch gar nicht loswerden. Fingerhut sät sich gerne selber aus und ich pflanze ihn dann in die hinteren Beetbereiche. Lupine, Mahonie, Rhododendren und Rosen will ich deswegen auch nicht verbannen. Ja, auch Rosen wären für mich verboten, wegen der Gefahr, sich beim Stolpern zu verletzen ::) .

Es ist ja irgendwie, zumindest teilweise, auch ein privater Garten ...

Ach ja, die Eibe vor dem Haus, die giftigen Pflanzen an der nächsten Straßenecke oder auf dem Spielplatz sind beim Jugendamt kein Problem, da dürfen sich die Kiddies gerne vergiften - ist dann eben nicht ihr Verantwortungsbereich.
Titel: Re:Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: Staudo am 26. Dezember 2011, 08:12:02
An der hiesigen Schule standen jahrelang reich fruchtende Eiben. Nach der Wende mussten diese Sträucher sofort gerodet werden. Erst danach gingen die Schülerzahlen drastisch zurück. ::)
Titel: Re:Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: Werner987 am 26. Dezember 2011, 10:12:26
Nach der Wende mussten diese Sträucher sofort gerodet werden. Erst danach gingen die Schülerzahlen drastisch zurück. ::)

zweifellos handelt es sich hierbei um ein gift, dem die eltern schutzlos ausgeliefert sind.
Titel: Re: Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: bristlecone am 30. Oktober 2015, 08:00:42
BfR-Broschüre „Ärztliche Mitteilungen bei Vergiftungen 2011-2013“ dokumentiert unter anderem Vergiftungsunfälle mit Pflanzen:

"Hierunter finden sich Fälle mit Blauem Eisenhut, Engelstrompete und den Ricinussamen des Wunderbaums. Allgemein sind die meisten Vergiftungsmeldungen zwar auf den Umgang mit chemischen Produkten zurückzuführen, doch werden rund 10 Prozent der Fälle durch giftige Pflanzen oder Pilze ausgelöst. In den Jahren 2011-2013 hat das BfR insgesamt 1 3.225 Vergiftungen dokumentiert. Der Bericht „Ärztliche Mitteilungen bei Vergiftungen“ gibt einen informativen Überblick über alle Meldungen aus dieser Zeit - von exotischen Fällen wie Ciguatera-Vergiftungen nach dem Verzehr von Schnapper-Fischfilets, allergischen Nebenwirkungen nach dem Stechen eines Tattoos bis hin zu Vergiftungen am Arbeitsplatz. "

Hier (Übersichtsseite) bzw. direkt zu Ärztliche Mitteilungen bei Vergiftungen 2011-2013 (pdf).
Titel: Re: Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: Sternrenette am 30. Oktober 2015, 08:25:05
Ich weiss nur zwei Arten von Kindern, die Giftpflanzen essen: völlig unerzogene und solche, die das Thema nicht verstehen können - zu jung, etwas langsamer als andere...

Das Jugendamt wird genau diese Gruppen im Blick haben.
Titel: Re: Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: bristlecone am 30. Oktober 2015, 08:37:14
Ich hatte den Link in diesem Thread gesetzt, aber die Dokumentation beschreibt ganz generell Vergiftungsfälle durch Pflanzen, Lebensmittel, Haushaltsprodukte und Chemikalien bei Kindern und Erwachsenen.
Titel: Re: Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: Staudo am 30. Oktober 2015, 08:38:39
Du kennst Dich da besser aus. Was ist denn wirklich gefährlich?
Titel: Re: Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: Typhoon 2 am 30. Oktober 2015, 08:54:56
Wenn Ihr schon von Giftpflanzen im Garten schreibt, bitte welche Zimmerpflanze ist ungiftig?
Titel: Re: Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: bristlecone am 30. Oktober 2015, 08:56:59
Hanf?

Du kennst Dich da besser aus. Was ist denn wirklich gefährlich?
Och, es sind im Grunde genommen immer wieder die "Klassiker":
Chemikalien und Pflanzenschutzmittel in Getränkeflaschen, aus denen dann jemand trinkt. Manchmal mit Todesfolge, wie im Bericht beschrieben bei einem Kind, das ein längst nicht mehr zugelassenes Organophosphat-Insektizid getrunken hat.
In einem anderen Fall war Geschirrspülmittel die Todesursache.
Nach wie vor Lungenschäden durch Lampenöl und Grillanzünderflüssigkeit.
Eine "wundervolle" allergische Hautreaktion auf Tattoofarbe, die jeden Poison Ivy vor Neid erblassen lässt.

Zwei interessante Fälle von Ciguatoxin-Vergiftung durch Tropenfisch aus einem hiesigen Lebensmittelgeschäft.

Vermeintliche Quecksilbervergiftung durch eine zerbrochene Energiesparlampe mit Ferndiagnose durch einen Alternativmediziner.

Blausäurevergiftung durch bittere Mandeln und Lorbeerkirschblätter bei einer Frau und einer Ziege.

Ein Selbstmordversuch mit Ricinus und Eisenhut.
 
Titel: Re: Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: Sternrenette am 30. Oktober 2015, 10:13:09
Soweit ich es im Kopf habe, ist die Hauptrisikogruppe - von Arbeitsunfällen abgesehen - die Gruppe der sehr betagten Menschen, wo derGeschmackssinn nachlässt und herumstehende Flaschen ausgetrunken werden. Blöd wenn jemand dann eine Flasche mit Reinigungsmittel vergessen hat sicher wegzuräumen.
Titel: Re: Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: Staudo am 30. Oktober 2015, 11:42:35
Och, es sind im Grunde genommen immer wieder die "Klassiker":
Chemikalien und Pflanzenschutzmittel in Getränkeflaschen, aus denen dann jemand trinkt. Manchmal mit Todesfolge, wie im Bericht beschrieben bei einem Kind, das ein längst nicht mehr zugelassenes Organophosphat-Insektizid getrunken hat.
In einem anderen Fall war Geschirrspülmittel die Todesursache.
Nach wie vor Lungenschäden durch Lampenöl und Grillanzünderflüssigkeit.

Wieso sind da keine Maiglöckchen, Primeln und Eiben aufgeführt ???
Titel: Re: Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: bristlecone am 30. Oktober 2015, 11:44:47
 ;D

Vermutlich, weil sich niemand damit umbringen wollte und keine ernsthafte versehentliche Vergiftung dokumentiert wurde.
Titel: Re: Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: Bienchen99 am 30. Oktober 2015, 11:45:57
Die Eibenfrüchte haben wir früher immer ins Blasrohr gesteckt  ;D

eigentlich müsste man sich wundern, wie wir unsere Kindheit überlebt haben  ::)
Titel: Re: Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: bristlecone am 30. Oktober 2015, 11:47:26
Na ja, die, die Kindheit nicht überlebt haben, können sich ja nicht mehr wundern.
Titel: Re: Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: Bienchen99 am 30. Oktober 2015, 11:48:53
auch wahr  :-\
Titel: Re: Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: Staudo am 30. Oktober 2015, 11:49:32
Neulich wartete ich vor einem Hotel und naschte nebenbei ein paar Eibenbeeren. Mitglieder einer chinesischen Reisegruppe sahen das und begannen die Früchte zu pflücken. Ich sagte dazu nichts.  :-[
Titel: Re: Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: Bienchen99 am 30. Oktober 2015, 11:51:26
die hätten dich eh nicht verstanden
Titel: Re: Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: bristlecone am 30. Oktober 2015, 11:51:49
Ich nasche immer mal gerne Felsenbirnenfrüchte, weise aber Andere auf Nachfrage immer darauf hin, dass diese Früchte zwar sehr gut schmecken, man davon aber Haarausfall bekommt.  8)
Titel: Re: Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: Bienchen99 am 30. Oktober 2015, 11:53:31
das ist die beste Methode und die Leute davon abzuhalten alles abzuernten  ;D
Titel: Re: Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: cornishsnow am 30. Oktober 2015, 11:56:14
Ich nasche immer mal gerne Felsenbirnenfrüchte, weise aber Andere auf Nachfrage immer darauf hin, dass diese Früchte zwar sehr gut schmecken, man davon aber Haarausfall bekommt.  8)

Das kannst Du dann auch kommentarlos so stehen lassen!  ;D ;) ;D

Titel: Re: Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: fars am 30. Oktober 2015, 11:59:15
Neulich wartete ich vor einem Hotel und naschte nebenbei ein paar Eibenbeeren. Mitglieder einer chinesischen Reisegruppe sahen das und begannen die Früchte zu pflücken. Ich sagte dazu nichts.  :-[

Solange die nur den Samenmantel lutschen: Kein Problem.
Titel: Re: Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: fars am 30. Oktober 2015, 12:01:49
So mit das Giftigste in unseren Breiten dürfte der Schierling sein.
In der "Grünen Soße" verarbeitet lässt sich damit so mancher Erbfall herbeiführen.
Titel: Re: Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: zwerggarten am 30. Oktober 2015, 12:42:28
bei euch gibt es kinder, die grüne soße zubereiten?
Titel: Re: Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: fars am 30. Oktober 2015, 12:56:20
Klar doch! In Hessen beginnen damit schon Säuglinge direkt nach dem Abstillen.
Titel: Re: Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: rorobonn † am 30. Oktober 2015, 13:01:37
...mit der Zubereitung von erbschaftspulvern in grüner Sauce????
wie ineffektiv so kurz nach dem abstillen und vor der windelfreiheit
 8) ;D
Titel: Re: Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: martina 2 am 30. Oktober 2015, 14:02:40
Bin zwar kein Kind, habe aber vorhin grade noch zwei winzige Blättchen eines wohl frisch gekeimten Fingerhuts zwischen meiner (selbst gezogenen) Ruccola entdeckt, bevor sie im Risotto landete  8) Womit hätte ich rechnen können, wenn nicht?
Titel: Re: Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: bristlecone am 30. Oktober 2015, 14:09:11
Ohne Gewähr: mit keinen toxischen Wirkungen. Vielleicht ein etwas bitterer Geschmack. Vermutlich aber nicht mal das.
Titel: Re: Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: fars am 30. Oktober 2015, 14:20:29
Nun ja, einige der sehr giftigen Stauden verführen ja auch zum Blumensammeln: u.a. Fingerhut, Aconitum, Schierlingblüten, dekorative Herkulesstaude.
Ein Strauß Fingerhut kann infolge Kontamination durchaus toxische Wirkung haben.
Titel: Re: Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: bristlecone am 30. Oktober 2015, 14:37:12
Ein Bekannter bekam die typische Pupillenerweiterung und Störung der Akkomodation, als er unbemerkt Blütenstaub einer Brugmannsia an den Fingern hatte und sich mit den Fingern im Auge rieb.

In dem oben verlinkten Bericht des BfR ist auch ein Fallbericht, in dem es nach dem Kaffeetrinken zu Vergiftungserscheinungen kam. Wie sich herausstellte, war in der Kaffeemaschine Engelstrompete verarbeitet worden. ::)
Titel: Re: Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: fars am 30. Oktober 2015, 14:47:39
Wie reimte schon Karl-Heinrich Waggerl in seinem Seidelbastgedicht?

...weil wir, in diesem Falle,
das Wunder nur beschauen sollen,
(Man muß nicht alles kauen wollen!)
Titel: Re: Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: martina 2 am 30. Oktober 2015, 17:41:25
Ohne Gewähr: mit keinen toxischen Wirkungen. Vielleicht ein etwas bitterer Geschmack. Vermutlich aber nicht mal das.

Danke, bristlecone. Jetzt wollt ich's aber doch genauer wissen:Fingerhut

Schierling reiß ich immer gleich aus, vor allem, weil manchmal hausfremde Menschen Petersil aus dem Garten holen wollen. Und solange kleine Kinder da waren, hatte der Eisenhut ein Hasengitter drumherum. Ich hatte es hier schon mal geschrieben: Lt. Aussage eines Gärtners, der normalerweise nicht von Übervorsichtigkeit geplagt ist, kann es tödlich sein, wenn nur eine mit der Pflanze in Berührung gekommene Hand in den Mund gesteckt wird.
Titel: Re: Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: martina 2 am 30. Oktober 2015, 17:46:31
Wie reimte schon Karl-Heinrich Waggerl in seinem Seidelbastgedicht?

...weil wir, in diesem Falle,
das Wunder nur beschauen sollen,
(Man muß nicht alles kauen wollen!)

OT.: Tja, der Waggerl, unser Heimatdichter...  :-\

1967 (!) wurde ihm das österreichische Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst verliehen.
Titel: Re: Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: erhama am 31. Oktober 2015, 19:05:40
Eigentlich müsste eine Grundausbildung in Botanik auch zur Grundausbildung von Erziehern / Erzieherinnen gehören. Ich erinnere mich an folgenden Fall: Völlig panisch tauchte eine Mutter mit fünfjähriger Tochter in unserer Arztpraxis auf. Sie sei vom Kindergarten angerufen worden und gebeten worden, mit dem Kind sofort zum Arzt zu gehen. Das Mädchen hatte "Vogelbeeren" gegessen und man wisse nicht, ob die giftig seien etc etc.
Doktor und ich nahmen gemeinsam die Kleine (der es übrigens blendend ging) ins Gebet. Bereits nach der ersten Frage war klar, dass es auf gar keinen Fall Ebereschenfrüchte (hierzulande auch Vogelbeeren genannt) sein konnten. Die Beeren seien schwarz gewesen. Hätten "komisch" geschmeckt. Und sie habe ungefähr fünf davon gegessen. Mehr war aus dem Kind nicht rauszukriegen. Also folgendes gemacht: Mutter rief Vater auf dem Handy an, er solle sofort die Arbeit stehen und liegen lassen, in den Kindergarten fahren und eine Probe der Beeren beibringen. Mutter mit Kind in der Praxis verblieben für alle Fälle. Nach einer halben Stunde kam Vater und zeigte uns eine Traube mit Holunderbeeren. Die sind zwar roh genossen auch nicht ohne, schmecken aber so "komisch", dass dem Kind von allein die Lust auf die Beeren verging. Mit der richtigen Bezeichnung der Früchte durch die Erzieherin hätte man eine Menge Aufregung vermeiden können.
Titel: Re: Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: martina 2 am 01. November 2015, 18:17:34
Vor allem aber sollten Kinder schon von den Eltern dazu erzogen werden, nicht unbekannte Früchte in den Mund zu stecken. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, daß das absolut funktioniert.
Titel: Re: Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: erhama am 01. November 2015, 18:37:22
Auch da gebe ich Dir 100 %ig recht. Ich erinnere mich noch an den Tag, als wir zum 1. Mal unseren damals dreijährigen Jungen mit zum Pilzsuchen nahmen. Wie habe ich ihn ins Gebet genommen und gesagt, er müsse mir jeden gefundenen Pilz zuerst zeigen, bevor er ihn "ernten" durfte. Hat problemlos geklappt.
Titel: Re: Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: marcu am 01. November 2015, 18:59:07
Der Hammer für mich war ein Kindergeburtstag meiner Tochter, damals 8 Jahre. ::)
Sie hatte sich Kegeln gewünscht, und hier in der Nähe ist eine uralte Kegelbahn, die sowas machen. Alles war schön, ich war noch am Bezahlen - da kommt meine Tochter aufgeregt wieder rein zur Theke gelaufen:
"Mamma, Mamma, schnell: die Lydi futtert die Früchte von der EIBE!"
 :o Mir war nur im Sinn: "Alle Teile der Eibe sind giftig" - ich raus: "Lydi, WAS hast Du gemacht?" Lydi steckt sich genüßlich noch eine in die Schnüß und sagt: "Was regst' Dich auf, Mary: ich spucke doch immer die Kerne unzerkaut aus! - Mary, mein Oppa, der futtert das Fruchtfleisch seit vielen Jahren - und der ist uralt!!!"
Wir nach Hause, zum Weiterfeiern. Ich sofort Lydi's Mutter angerufen - die lachte sich halb tot: "Mary, das EINZIG Ungefährliche an der Eibe ist das fies süß schmeckende Fruchtfleisch - mach' Dir keine Sorgen! Aber - den Kern darf man nicht zerkauen."
(Hätte ich damals schon Handy gehabt, dann hätte ich gleich den Notruf angerufen!)
Titel: Re: Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: Thüringer am 01. November 2015, 19:07:41
Wir haben im Garten einen großen, sehr alten Goildregen stehen, vor dem ich seit meiner Kinderzeit Respekt habe, denn unsere Mutter hat uns ständig vor dem Anfassen gewarnt. Sie hat das dann auch auf ihre Enkel übertragen, wie ich das nun mit meinen Enkeln mache - der Baum ist tabu.

Im Sommer habe ich mir im Ostsee-Urlaub Samen der Hundszunge besorgt, um damit evtl. mehr Bienen anzulocken (an die Anti-Wühlmaus-Wirkung glaube ich nicht); ich will sie noch vor dem Winter in die Erde bringen (Kaltkeimer). Im nächsten Jahr werden die Enkelkinder natürlich dann auch vor diesen Pflanzen gewarnt.

Unsere hiesige Enkeltochter sammelt mit ihren Eltern sehr gern Pilze. Auch wenn sie es anders weiß - ab und an will sie im Wald doch mal kosten.

Im Kindergarten wird für die Erziehung der Kinder auch in dieser Hinsicht sehr viel getan.
Titel: Re: Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: Silvia am 25. November 2015, 06:42:31
Vor allem aber sollten Kinder schon von den Eltern dazu erzogen werden, nicht unbekannte Früchte in den Mund zu stecken. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, daß das absolut funktioniert.

Das habe ich auch erlebt. Normalerweise haben die Kinder einen gehörigen Respekt vor giftigen Pflanzen. Man muss es ihnen nur erklären. Was allerdings auch bedeutet, dass man sich selber auskennen muss. Meist hakt es an der Stelle. In unserer gepolsterten Umwelt kommen zu wenig Naturerlebnisse zum Zeigen und Lernen vor oder solche Stellen werden bewusst gemieden.
Titel: Re: Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: hymenocallis am 25. November 2015, 08:00:47
Beim eigenen Kind haben wir es auch immer so gehalten, wie hier beschrieben - trotzdem haben wir den Eisenhut entfernt, weil schon Berührungen Vergiftungen herbeiführen können. Die Maiglöckchen durften bleiben (dort konnte man nicht herumklettern, die Blüten wurden immer abgeschnitten, damit keine verführerischen Beeren locken). 

Das wirkliche Risiko sind meiner Meinung nach aber die unwissenden Besuchskinder - man kann unmöglich bei einer Kinderparty 15 Zwerge im Schnellsiedeverfahren aufklären und sie in einem Garten, der bespielt werden darf und soll dauernd im Auge behalten.

Deshalb haben wir auch erst jetzt wieder Fingerhut in den Garten geholt - die Blüten sind zu verführerisch für kleine Mädchen und ich habe schon öfter ahnungslose Kinder damit spielen sehen.

Wer also nur die eigenen 'wissenden' Kinder in den Garten läßt, kann das Risiko gut im Rahmen halten - fremde Kinder nicht zum Spielen reinzulassen wäre meiner Ansicht nach die einzige verantwortungsvolle Alternative, wenn man viele extrem giftige Pflanzen kultiviert.

LG
Titel: Re: Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: zwerggarten am 25. November 2015, 08:35:55
spielen mit fingerhutblüten ist schon gefährlich? oder müssten die nicht erst gegessen werden, und selbst dann, wieviele blüten isst so ein kind auf einmal beim spielen? :-\
Titel: Re: Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: Mrs.Alchemilla am 25. November 2015, 09:48:18
spielen mit fingerhutblüten ist schon gefährlich? oder müssten die nicht erst gegessen werden, und selbst dann, wieviele blüten isst so ein kind auf einmal beim spielen? :-\

Naja, insbesondere relativ kleine Kinder stecken gerne mal ihre Finger in den Mund, auch ohne sich vorher die Hände gewaschen zu haben... Das Problem beim Fingerhut ist u.a. die sehr stark schwankende Menge der Glykoside selbst innerhalb eines Tages (0,1 - 1% s. hier). Die Informationszentrale gg. Vergiftungen schreibt beim Erwachsenen (!) von 2-3 getrockneten Blättern - das ist nicht viel, wenn ich mir überlege, wieviel Sauerampfer, Schnittlauch etc. unsere Kids im Garten schon mal vernaschen.... Giftig sind alle Pflanzenbestandteile des Fingerhutes.

Aufklärung der Kids hilft 'ne Menge, trotzdem habe auch ich Pflanzen wie den Fingerhut zunächst aus dem Garten verbannt, bis ich sicher war, dass die Kinder alt genug waren, um informiert zu sein. Als allerdings mein "obercooler" Großer  8) letztens zu mir meinte, er könne ja mal vor seinen Freunden damit prahlen, dass er Eibenfrüchte trotz Giftigkeit essen könne, erreichte das erledigt gelgaubte Thema "Giftigkeit von Pflanzen" eine andere Dimension...  ::)  :P Daher war mir beim Thema "Besuchskinder" auch immer wichtig, einen speziellen "Naschbereich" im Garten zu haben, wo alle gefahrlos drangehen durften. Der REst war tabu und hat auch so funktioniert - ausgesperrt hätte ich ungern  ;)
Titel: Re: Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: Staudo am 25. November 2015, 09:51:39
dass er Eibenfrüchte trotz Giftigkeit essen könne, erreichte das erledigt gelgaubte Thema "Giftigkeit von Pflanzen" eine andere Dimension... 

Der Bursche hat absolut recht. Ich nasche die Dinger auch gelegentlich.  ;)
Titel: Re: Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: Mrs.Alchemilla am 25. November 2015, 10:00:14
dass er Eibenfrüchte trotz Giftigkeit essen könne, erreichte das erledigt gelgaubte Thema "Giftigkeit von Pflanzen" eine andere Dimension... 

Der Bursche hat absolut recht. Ich nasche die Dinger auch gelegentlich.  ;)

Klar hat er recht  ;D ich war mir nur nicht ganz sicher, ob er den Trick rechtzeitig an die Kumpels verrät... So eine Mutprobe mit fremden Kids brauche ich dann nicht im eigenen Garten  ::) 8)
Titel: Re: Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: Günther am 25. November 2015, 10:25:51
Solange Zigaretten im Haus herumliegen, braucht man sich um "Giftpflanzen" kaum Sorgen zu machen.
Und  Erdäpfeläcker sind auch nicht mit Leichen gesäumt....
Titel: Re: Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: Silvia am 25. November 2015, 20:32:14
spielen mit fingerhutblüten ist schon gefährlich? oder müssten die nicht erst gegessen werden, und selbst dann, wieviele blüten isst so ein kind auf einmal beim spielen? :-\

Anfassen reicht schon. Hier gab es einen Fall auf einem Schulausflug. Ein Kind hatte im Wald einen Fingerhut gefplückt und anschließend sein Brötchen gegessen. Woraufhin es ihm sehr schlecht ging und schnell ins Krankenhaus musste. Ich meine, mich zu erinnern, dass man erst nicht wusste, was es plötzlich hatte, bis es vom Fingerhut erzählte.
Titel: Re: Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: zwerggarten am 25. November 2015, 21:37:56
so richtig glaubhaft finde ich das nicht – bestimmt hat sie heimlich davon genascht und schiss gehabt, das zuzugeben.

wobei: fingerhut pflücken gibt sicher mehr (stengel)saft an den fingern als mit abgezupften blüten spielen...
Titel: Re: Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: marygold am 25. November 2015, 21:41:13
Ich habe als Kind mal zwei oder drei Eibenfrüchte genascht (mit Kern), ich kann euch sagen, das Wort "flotter Otto" hat sich mir stark eingeprägt.  :-X


Ich gehe täglich an einer Eibe vorbei, und weiß, dass ich das Fruchtfleisch essen könnte. Ich trau mich bis heute nicht.
Titel: Re: Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: Silvia am 25. November 2015, 21:45:08
so richtig glaubhaft finde ich das nicht – bestimmt hat sie heimlich davon genascht und schiss gehabt, das zuzugeben.

Das ist natürlich gut möglich. Allerdings brauchen Kinder auch viel weniger von einem Gift, dass es wirkt.
Titel: Re: Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: zwerggarten am 25. November 2015, 21:50:12
ja, so ist das wohl. wenn ich mir überlege, wie ich nur meine kindheit überleben konnte... :-\
Titel: Re: Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: Silvia am 25. November 2015, 21:51:43
Ich habe als Kind mal zwei oder drei Eibenfrüchte genascht (mit Kern), ich kann euch sagen, das Wort "flotter Otto" hat sich mir stark eingeprägt.  :-X

Oh Mann, ja, das merkt man sich.  ::)

Wir haben vor unserem Haus eine Ligusterhecke. Die Beeren machen ja auch ordentliches Bauchkneifen. Ich überlege die ganze Zeit, ob ich sie probiert habe. Ich habe eine Vorstellung von kernig und eklig bitter. Aber ob das die Ligusterbeeren waren? Jedenfalls weiß ich "schon immer", dass man sie nicht essen darf.
Titel: Re: Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: Quendula am 25. November 2015, 21:58:01
Habe jetzt mal ein bisschen im Netz recherchiert (neben dem Wissen, das ich mir bisher über die Giftigkeit von Fingerhut angeeignet habe) und nirgendwo! steht, dass Fingerhut schon bei Berührung oder durch Fingerhut-angefasst-und-danach-mit-den-Händen-was-gegessen giftig ist. Die Quellen sind sich ziemlich einig, dass man schon Pflanzenteile essen muss, um eine Wirkung zu haben. Im Wald gibt es auch andere Dinge, nicht zuletzt die Aufregung über das Abenteuer, von dem einem schlecht werden könnte. Aufklärung ist absolut wichtig, Kontrolle auch. V a sollte man kritische Pflanzen nicht im direkten Kindergreifbereich stehen lassen. Im Hintergrund eines Beetes stehen sie gut. Komplett aus dem Garten entfernen, halte ich für übertrieben.
Titel: Re: Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: bristlecone am 25. November 2015, 22:18:13
Dass bloßes Berühren von Fingerhut für eine Vergiftung ausreicht, halte ich für ausgeschlossen.
Man müsste schon Pflanzenteile zerreiben, den Saft an den Händen haben und dann die Finger ablecken.
Oder eben doch direkt davon gegessen haben und es nicht zugeben.
Oder auf die erschrockene Frage "Hast du etwa mit der Pflanze da gespielt?" mit Übelkeit und Bauchweh reagieren.

Belegt ist hingegen, dass Blütenstaub von Datura bzw. Brugmansia, den man an den Fingern hat, beim Reiben im Auge zu einer Pupillenerweiterung führt, verursacht durch Scopolamin und/oder ähnliche Alkaloide.

Titel: Re: Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: Silvia am 25. November 2015, 22:27:44
Ich gehe auch davon aus, dass das Kind Pflanzensaft an den Fingern hatte und ihn beim Picknick abgeleckt hat. Vielleicht wollte es tatsächlich einen Strauß pflücken und hat ordentlich an den Stängeln gerissen.
Kinder reißen auch schon mal Pflanzen ab und gehen damit schlagend umher. Mit logischen Erklärungen darf man so ein Verhalten dann nicht hinterfragen.

Ist ja eigentlich auch müßig. Wir haben daraus gelernt, Kinder noch besser aufzuklären. Man hat nur seine Augen nicht überall.
Titel: Re: Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: Quendula am 25. November 2015, 22:40:34
Mit logischen Erklärungen darf man so ein Verhalten dann nicht hinterfragen.

Korrekt  ;D. Man muss nur auf alles Mögliche und Unmögliche gefasst sein.
Titel: Re: Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: Gartenplaner am 25. November 2015, 22:58:27
Kinder, so um die 10 Jahre alt, die zu Besuch waren und die Kinder unseres Mieters, die alle zusammen eigentlich nichts in unserem Garten verloren hatten, die Kinder des Mieters alleine waren da auch nie unterwegs, haben vor einigen Jahren mal im Herbst ganz eifrig ALLE Herbstzeitlosenblüten der damals grad vorher neugepflanzten Knollen abgepflückt, wo ich doch sehnsüchtig auf Sämlinge hoffte - davon abgesehen hab ich denen dann erstmal sehr dringlich dazu geraten, sofort drinnen die Hände zu waschen, weil die Blumen sehr giftig wären!
Ich sagte ihnen auch, sie könnten die Blumen jetzt, wo sie schon ab waren, mitnehmen und in eine Vase tun, das wär auch nicht gefährlich, aber eben Händewaschen wegen dem Pflanzensaft an den Stängeln!
Ob sie die Hände gewaschen haben bekam ich natürlich nicht mit, ich denke allerdings, daß sie das sehr intensiv gemacht haben, immerhin waren sie so erschrocken, daß sie die ganzen Blüten verschreckt unter eine Hecke wegwarfen, als ich nicht mehr dabei war, ich hab sie dann später eingesammelt und festgestellt, das Colchicum in der Vase eine ganze Weile hält  :-\ 8)
Titel: Re: Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: Staudo am 26. November 2015, 07:56:33
Es ist zwar noch etwas Zeit, trotzdem möchte ich an dieser Stelle darauf hinweisen, dass auch Schneeglöckchen giftig sind und ich keine Lust habe, Berge von toten Kindern von den Schneeglöckchenwiesen zu räumen!
Titel: Re: Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: häwimädel am 26. November 2015, 08:11:03
 ;D
Titel: Re: Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: zwerggarten am 26. November 2015, 08:12:02
:o kopfkino, mit radlader!

                        ;D
Titel: Re: Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: häwimädel am 26. November 2015, 08:18:35
Genau das Bild hatte ich auch im Kopf!

und dann gleich noch weitergesponnen bzgl. eventueller Kompostierung...
Titel: Re: Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: Sternrenette am 26. November 2015, 08:24:04
Liebe Eltern unerzogener Schratzen, macht Euch keine Hoffnungen, Kinder halten mehr aus als man denkt  ;)
Titel: Re: Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: Sandkeks am 26. November 2015, 08:34:03
Genau das Bild hatte ich auch im Kopf!

und dann gleich noch weitergesponnen bzgl. eventueller Kompostierung...

Das finde ich jetzt doch etwas heftig.  :P
Titel: Re: Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: hymenocallis am 26. November 2015, 08:52:34
Das Thema wird oft genauso verharmlost wie das der ungesicherten Pools und Teiche im Garten - leider kommt die Reue hinterher für die Opfer oft zu spät.

Das Überschätzen der Reife der eigenen Kinder (wenn diese Eltern wüßten, was ihre Kinder aufgrund des Gruppendrucks tun, würden sie es mit der Angst zu tun bekommen - diejenigen, die am lautesten feststellen 'Mein Kind tut so etwas nicht!' am allermeisten), das Verharmlosen des Risikos bei Besuchskindern (die ja immer genau das tun, was man von ihnen erwartet - man lädt ja nur die Engelchen ein) und die Bagatellisierung der Gefahren insgesamt ('mir ist ja auch nie was passiert') ist so viel bequemer als sinnvolle Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen.  >:(
Titel: Re: Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: Staudo am 26. November 2015, 08:56:44
Das Thema wird oft genauso verharmlost wie das der ungesicherten Pools und Teiche im Garten

Eben. Deswegen sollten die Kinder keinesfalls Frühlingsblüher abreißen. Die werden in aller Regel sowieso ein Stück weiter wieder weggeworfen.
Teiche sind noch mal ein Thema für sich. Ein Kind kann beim Spielen und Toben kaum damit rechnen, dass sich im Garten plötzlich ein Loch auftut. In der freien Landschaft und in Parks sind Teiche und Flüsse weiträumiger zu sehen.
Titel: Re: Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: häwimädel am 26. November 2015, 09:11:38
Sorry, aber wenn das Kopfkino mal an ist... hat das mit dem realen Leben wenig bis gar nix zu tun

um nicht völlig OT zu werden:
meine Kinder haben ohne Probleme mit Giftpflanzen das Erwachsenenalter erreicht, und mit den Nachbarskindern, die teilweise Blumen- und Erdbeerpflückerlaubnis haben, klappt das auch problemlos, daß sie vorher fragen, bzw. wenn ich nicht da bin, wird eben nur gepflückt, was sie kennen. Da sind Kinder im Vorschulalter dabei. Bei mir wachsen Fingerhüte, Eisenhüte, Eibe, Pfaffenhütchen etc. (und letzten Sommer ging auch noch Schierling auf - bei Doldenblütlern haben sie absolutes/totales Pflückverbot! - die sind einfach zu schwer zu unterscheiden)

Mir gehn nur die bei Fingerhüten hysterisch werdenden Eltern furchtbar auf den Keks, vor allem wenn sie selbst alle möglichen Giftpflanzen als Zierpflanzen im Garten und Haus haben, aber nicht auf die Idee kommen, sich mal drüber zu informieren, was von dem ganzen Zeugs eigenlich nicht giftig ist....
Titel: Re: Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: hymenocallis am 26. November 2015, 09:24:42
um nicht völlig OT zu werden:
meine Kinder haben ohne Probleme mit Giftpflanzen das Erwachsenenalter erreicht, ...
Die Kinder sind heute allerdings anders - was gerne vergessen oder verdrängt wird.
Vor allem in Stadtnähe - wo sich viele ehemalige Stadtbewohner ansiedeln, um im Grünen zu leben.
Weder Eltern noch Kinder haben Ahnung von Pflanzen und den damit verbundenen potentiellen Gefahren.
Die erkennen einen Erdäpfelacker nicht, wenn sie direkt davor stehen.

... und mit den Nachbarskindern, die teilweise Blumen- und Erdbeerpflückerlaubnis haben, klappt das auch problemlos, daß sie vorher fragen, bzw. wenn ich nicht da bin, wird eben nur gepflückt, was sie kennen. Da sind Kinder im Vorschulalter dabei. Bei mir wachsen Fingerhüte, Eisenhüte, Eibe, Pfaffenhütchen etc. (und letzten Sommer ging auch noch Schierling auf - bei Doldenblütlern haben sie absolutes/totales Pflückverbot! - die sind einfach zu schwer zu unterscheiden)
Und zu Dir kommen natürlich nur absolut folgsame Kinder auf Besuch, die alle Deine Anweisungen immer befolgen - vor allem die Vorschulkinder, nicht? Gruppendynamik und Mutproben sind für diese Kinder natürlich auch kein Thema und auch Verbotenes ist nieeee besonders reizvoll  ::)

Wenn ich an unsere Kindheit und Jugend zurückdenke, wird mir heute noch ganz anders bei den Aktionen die einige der Nachbarskinder und auch meine Brüder so geliefert habe (lebensgefährlich war einiges, passiert ist Gott sei Dank bis auf eine schwere Verbrennung nichts Dramatisches) und seit ich live mitbekomme, was heute die Klassenkameraden unserer Tochter heute anstellen (noch einige Stufen problematischer als die Aktionen damals), halte ich Deine Sichtweise für reichlich naiv und sträflich leichtsinnig.
Titel: Re: Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: Sandkeks am 26. November 2015, 09:27:54
Ab ca. vier Jahren sind die meisten Kinder in der Tat verständig genug, sich an "Anweisungen von oben zu halten". Bei Besuch sieht das alles anders aus. Man darf nicht vergessen, dass Kinder auch gern mal Grenzen ausprobieren, also etwas erst recht machen, wenn es verboten wurde.  ::)

Ich habe zumindest die einzige Herbstzeitlose die hier wuchs sofort verschenkt (Flummi war damals erst 2,5 Jahre alt). Sicher ist sicher.  ;)


Edit: Hemerocallis war schneller.
:-\
Titel: Re: Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: Quendula am 26. November 2015, 09:28:31
Häwimädel, geht mir auch so.
Um mal zu zitieren:
Solange Zigaretten im Haus herumliegen, braucht man sich um "Giftpflanzen" kaum Sorgen zu machen.
Ergänzung: ... sowie diverse Reinigungschemikalien frei zugänglich sind, ...

Fragt doch mal bei den Unfallkassen nach, womit sich Kinder hauptsächlich vergiften. Pflanzen tauchen da nur unter "ferner liefen" auf.
Titel: Re: Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: Waldmeisterin am 26. November 2015, 09:30:35
Ich muss ja zu meiner Schande gestehen, dass ich höchstselbst mal beinahe mein eigenes Kind vergiftet habe. Wir saßen bei Omma auf der Terrasse, umgeben von blühendem Wiesenschaumkraut, da fragte mich mein Kind, damals wohl 13, 14, was das denn für ein Kraut sei.
Pädagogisch, wie ich nun mal erziehe, meinte ich, sie solle doch einfach mal probieren.
Vertrauensvoll probierte sie dann ein Fitzelchen.
Naja, schmeckte nach nix, was mich schon mal stutzig machte, als dann noch die Zunge taub wurde, habe ich doch noch mal genau hingeguckt. Da hat sich doch tatsächlich ein Eisenhut zwischen dem Schaumkraut versteckt. Habe ich ihr natürlich erst verraten, als die Symptome abgeklungen waren.
Allerdings muss hier erwähnt werden, dass mein Kind ein Talent hat, in potentiell lebensgefährliche Situationen zu geraten. Sie ist auch der einzige Mensch den ich kenne, der schon mal vom Blitz getroffen wurde, mit ihr an Bord sind wir in einem Gletscherfluss stecken geblieben, in eine  Massenkarambolage geraten oder 24 Stunden auf der Autobahn eingeschneit festgesessen...
Titel: Re: Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: Sandkeks am 26. November 2015, 09:31:16
Da hast Du vollkommen recht, Quendi. Daher stehen bei uns alle Reinigungsmittel in 1,5 m Höhe. Das kann Flummi natürlich inzwischen problemlos kletternd erreichen, aber inzwischen ist er ja groß und weise.  ;)
Titel: Re: Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: hymenocallis am 26. November 2015, 09:31:24
Teiche sind noch mal ein Thema für sich. Ein Kind kann beim Spielen und Toben kaum damit rechnen, dass sich im Garten plötzlich ein Loch auftut. In der freien Landschaft und in Parks sind Teiche und Flüsse weiträumiger zu sehen.
Leider ertrinken viele Kinder im eigenen Teich/Pool - da tut sich nicht plötzlich ein unbekanntes Loch auf.
Durch unsere Nähe zur Wasserrettung bekommen wir hier mehr mit, als uns lieb ist. Die Verantwortung für Ertrinkungsunfälle tragen in der Regel sträflich leichtsinnige Aufsichtspersonen.

LG
Titel: Re: Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: Sandkeks am 26. November 2015, 09:33:22
Sie ist auch der einzige Mensch den ich kenne, der schon mal vom Blitz getroffen wurde, mit ihr an Bord sind wir in einem Gletscherfluss stecken geblieben, in eine  Massenkarambolage geraten oder 24 Stunden auf der Autobahn eingeschneit festgesessen...

 :o
Ich drücke die Daumen, dass sie immer Glück hat und nicht wieder in lebensbedrohliche Situationen kommt.  :)
Titel: Re: Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: KerstinF am 26. November 2015, 10:24:17
Gefährlich wird es dann nochmal, wenn die lieben Kleinen aus dem Vorschulalter raus sind und sich aus gänzlich anderer Motivation dem Pflanzenstudium widmen. Hier bei uns geht der Hortensienklau um.    :o

Deswegen verzichte ich natürlich nicht, auf die ein oder andere Giftpflanze - wäre ja noch schöner.  ::)
Titel: Re: Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: sarastro am 26. November 2015, 10:28:51
Häwimädel, geht mir auch so.
Um mal zu zitieren:
Solange Zigaretten im Haus herumliegen, braucht man sich um "Giftpflanzen" kaum Sorgen zu machen.
Ergänzung: ... sowie diverse Reinigungschemikalien frei zugänglich sind, ...

Fragt doch mal bei den Unfallkassen nach, womit sich Kinder hauptsächlich vergiften. Pflanzen tauchen da nur unter "ferner liefen" auf.
Ganz genau. Ohne jetzt dieses Thema in irgendeiner Weise bagatellisieren zu wollen, ist es ein Unterschied, ob man vorausschauend handelt und seinen Kindern alles Giftige und Tiefgründige zeigt oder ob man immer nur paranoid ist. Meine Tochter hat als 2-jährige Substral getrunken und wurde ins Krankenhaus eingeliefert. Sie lebt noch! Das Substral stand in einem Schrank, "für Kinder unerreichbar".

In Holland sind an den Grachten- und Kanalränder keinerlei Zäune zu sehen, auch nicht in Wohngebieten. Boskoop ist da ein lebendiges Beispiel. Auch jedes Flussufer kann für Kinder zum Verhängnis werden, etliche Beispiele zeugen davon.

Auch ein Seidelbast ist tödlich, wie auch vieles andere. Wenn die Menschen wüssten, was eigentlich an Pflanzen alles giftig ist, bleibt für unsere Gärten nichts mehr übrig!

Alles zu verbannen, halte ich für ebenso kurzsichtig wie verantwortungslos, dies ist der bequeme Weg, sich aus der Verantwortung zu stehlen. Das Leben ist gefährlich und da wäre in allererster Linie der Verkehr zu nennen.
Titel: Re: Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: Typhoon 2 am 26. November 2015, 10:42:57
Viele Eltern sind sich auch nicht bewusst dass es nur wenige Zimmerpflanzen gibt die nicht giftig sind.
Titel: Re: Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: Sandkeks am 26. November 2015, 10:53:19
Kinder grasen in der Regel aber auch nicht alles ab. Grünzeug ist nicht gerade ihre Lieblingsspeise. Gefährlich sind die schönen Früchte so mancher Pflanze. Wir hatten hier eine wilde Johannesbeere zwischen den Maiglöckchen.  :-X Zumindest wenn Flummi Besuch hatte und sie Johannesbeeren naschen gingen, bin ich immer mit gegangen. Die Maiglöckchen hatten zur gleichen Zeit ihre roten Kullern nur wenige Zentimeter neben den reifen Johannesbeeren. Aber mit der Zeit gewinnt man Vertrauen in die Fähigkeiten der Kinder.  ;)  (Die Johannesbeere habe ich im darauffolgenden Herbst natürlich dennoch umgepflanzt.)
Titel: Re: Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: häwimädel am 26. November 2015, 11:29:45
Die Kinder sind heute allerdings anders...
Die erkennen einen Erdäpfelacker nicht, wenn sie direkt davor stehen.

Soviel anders auch nicht. Auch Kinder hängen am Leben...
Und bei den Kartoffeln sind die oberirdischen Teile ja auch giftig. Deswegen setze ich auf Aufklärung.

... und mit den Nachbarskindern, die teilweise Blumen- und Erdbeerpflückerlaubnis haben, klappt das auch problemlos, ...
Und zu Dir kommen natürlich nur absolut folgsame Kinder auf Besuch, die alle Deine Anweisungen immer befolgen - vor allem die Vorschulkinder, nicht? Gruppendynamik und Mutproben sind für diese Kinder natürlich auch kein Thema und auch Verbotenes ist nieeee besonders reizvoll  ::)

Wenn ich an unsere Kindheit und Jugend zurückdenke, ...
Nein, zu mir kommen (zum Glück) selten absolut folgsame Kinder zu Besuch, sondern eher Rabauken  ;) gerade deswegen ist eben der Zugang zum Garten nicht komplett verboten, da das ja sonst nur noch spannender wäre... So wissen sie, was geht und was eben nicht. Es hat auch damit zu tun, daß ich mitbekomme, daß sich die älteren Kinder sehr verantwortungsvoll um die jüngeren kümmern...
Und sie respektieren mich und ich sie. Ich hätte auch gerne Diptam im Garten, aber da doch oft Fußbälle in Beete fallen, lasse ich das lieber.

Ansonsten dürfte die einzig sichere Methode sein, Kinder mit einer 1m-Laufleine in einem keimfreien Raum festzubinden. Und das will man ja auch nicht wirklich. ;)

Wenn ich an meine eigene Kindheit zurückdenke, und die Spiele in Abbruchhäusern, auf verwilderten Grundstücken, im Wald etc., diverse Mutproben - manchmal hatten wir schon mehr Glück als Verstand, aber da hätten auch Verbote nichts genutzt.

Bei Kindern in der "oralen Phase" geht nur Aufpassen, Aufpassen, Aufpassen und eben alles wegräumen. Herbszeitlosen hatte ich nicht im Garten, die wachsen paar Meter weiter am Straßenrand. Kann ich die komplette Umgebung "entgiften"?

Auch wenn es leichtsinnig scheinen mag, ich halte nichts davon, sämtliche Gefahren von Kindern fernzuhalten. Besser ist, sie wissen wo Gefahren lauern können, und im besten Fall welche das sind und wie sie sich schützen können. Das Leben ist nunmal lebensgefährlich und endet meist mit dem Tod (Zitat von ich weiß nicht wem) Meiner Meinung nach stellt der Mensch für den Menschen die größte Gefahr dar, aber das ist ein anderes Thema.

Titel: Re: Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: zwerggarten am 26. November 2015, 11:33:05
auch als kinderloser halte ich eine sterilraum- bzw. gummizellenmentalität für kontraproduktiv. so bleiben naturferne kinder naturfern – und damit potentiell darwin award-gewinnende. :P
Titel: Re: Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: häwimädel am 26. November 2015, 11:45:36
Sie ist auch der einzige Mensch den ich kenne, der schon mal vom Blitz getroffen wurde, mit ihr an Bord sind wir in einem Gletscherfluss stecken geblieben, in eine  Massenkarambolage geraten oder 24 Stunden auf der Autobahn eingeschneit festgesessen...

 :o
Ich drücke die Daumen, dass sie immer Glück hat und nicht wieder in lebensbedrohliche Situationen kommt.  :)

Auch von mir Daumendrücken und die besten Wünsche!
Vielleicht läßt sich diese "Fähigkeit", die "Rosinen" rauszupicken auch umgekehrt einsetzen? Vielleicht beim Goldwaschen, Lottogewinn usw  ;)
Titel: Re: Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: Waldmeisterin am 26. November 2015, 12:02:08
danke, ihr beiden, für die Wünsche  ;)
Sie ist jetzt 23 und zumindest vier Monate Neapel hat sie bisher heil überstanden. Allerdings würde es mich nicht wundern, wenn während ihrer Zeit dort der Vesuv ausbrechen würde. "Vulkanausbruch überleben" steht bisher noch nicht in ihrer Vita.
Titel: Re: Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: hymenocallis am 26. November 2015, 12:09:01
Nein, zu mir kommen (zum Glück) selten absolut folgsame Kinder zu Besuch, sondern eher Rabauken  ;) gerade deswegen ist eben der Zugang zum Garten nicht komplett verboten, da das ja sonst nur noch spannender wäre... So wissen sie, was geht und was eben nicht. Es hat auch damit zu tun, daß ich mitbekomme, daß sich die älteren Kinder sehr verantwortungsvoll um die jüngeren kümmern...
Daß Du die Aufsicht/Verantwortung von rechts wegen nicht an ältere Kinder abtreten darfst, ist Dir aber bewußt, oder? Die Fehleinschätzung der Reife von Kindern ist im übrigen die Ursache Nummer eins bei vermeidbaren Kinderunfällen in Haus und Garten.

Ansonsten dürfte die einzig sichere Methode sein, Kinder mit einer 1m-Laufleine in einem keimfreien Raum festzubinden. Und das will man ja auch nicht wirklich. ;)

Wenn ich an meine eigene Kindheit zurückdenke, und die Spiele in Abbruchhäusern, auf verwilderten Grundstücken, im Wald etc., diverse Mutproben - manchmal hatten wir schon mehr Glück als Verstand, aber da hätten auch Verbote nichts genutzt.

Bei Kindern in der "oralen Phase" geht nur Aufpassen, Aufpassen, Aufpassen und eben alles wegräumen. Herbszeitlosen hatte ich nicht im Garten, die wachsen paar Meter weiter am Straßenrand. Kann ich die komplette Umgebung "entgiften"?

Auch wenn es leichtsinnig scheinen mag, ich halte nichts davon, sämtliche Gefahren von Kindern fernzuhalten. Besser ist, sie wissen wo Gefahren lauern können, und im besten Fall welche das sind und wie sie sich schützen können. Das Leben ist nunmal lebensgefährlich und endet meist mit dem Tod (Zitat von ich weiß nicht wem) Meiner Meinung nach stellt der Mensch für den Menschen die größte Gefahr dar, aber das ist ein anderes Thema.

Ich wünsche Dir von Herzen, daß Du niemals in die Situation kommst, Dich vor Eltern von bei Dir im Garten verunfallten Kindern so rechtfertigen zu müssen. Bei Unfällen mit ungesicherten Teichen kommst Du mit dieser 'Verteidigung' jedenfalls vor Gericht nicht durch. 

Abgesehen davon propagiert hier niemand, sämtliche Gefahren von Kindern fernzuhalten oder sie mit einer 1m-Laufleine in einem keimfreien Raum festzubinden - sinnvolle Sicherheitsvorkehrungen zu treffen, ist keineswegs 'hysterisch' oder 'übertrieben' - nicht umsonst gibt es Sicherheitsgurte, Helmpflicht etc.
Titel: Re: Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: Effi B. am 26. November 2015, 12:18:33
Diese Helikoptereltern!

"Pass auf, da ist ein Stolperstein!", "Iss deine Vitaminchen!" "Bleib da boß weg von!" - Wenn Eltern ihre Kinder aus eigener Hypochondrie heraus überwachen wie im Hochsicherheitstrakt, dürfen sie sich nicht wundern, dass es nichts prickelnderes gibt, als diese Verbote zu übertreten. Spannend und - befreiend!

Bei meinem Sohn gab es kaum Verbote; die Leine war lang - aber fest in der Hand. Sagte ich "Nein!" - dann war klar: Das ist tabu! Alles Vetrauenssache, gegenseitig.

Helikoptereltern sind unglaubwürdig und erstickend.
Titel: Re: Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: Waldmeisterin am 26. November 2015, 12:46:01
Helikoptermuddi in Pompeji  :o
Titel: Re: Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: zwerggarten am 26. November 2015, 13:39:45
;D

das bist du bzw. es ist hoffentlich dein foto bzw. du darfst das veröffentlichen? sonst weg damit!
Titel: Re: Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: Waldmeisterin am 26. November 2015, 13:46:03
ich wollte eigentlich nur die Säulen im Hintergrund fotografieren...
Titel: Re: Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: Effi B. am 26. November 2015, 13:46:26
 :o
waldmeisterin, bis du das? ist das mädchen tatsächlich angeleint? :o :o :o
Das grenzt ja an kindesmisshandlung.

(sonst möchte ich zwergo zustimmen. solltest das nicht du selbst bzw. die erlaubnis der fotografierten dame haben und auch nicht über das bildrecht verfügen: löschen.)

der fairness halber möchte ich sagen, dass ich unter der heerschar an eltern lediglich ganz wenige mit helikopterantennen persönlich kenne.
Titel: Re: Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: Waldmeisterin am 26. November 2015, 14:01:09
ok, weder Muddi noch Hund Kind zu erkennen...
Titel: Re: Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: Eva am 26. November 2015, 14:05:16
An Flughäfen hab ich diese Leinen-Kinder auch schon gesehen, da find ich das durchaus praktisch. Man ist je nach Reisedauer und Wartezeit ja auch selbst irgendwann mal mit der Konzentration durch, das Kind erst recht und die Ganze Zeit Hand halten ist noch mühsamer.

Ich erinnere mich, dass ich als Kind schon sehr früh wusste, dass man Grünzeug nicht einfach so abreißen und in den Mund stecken darf, dass Sachen giftig sein können und dass manches Blümchen auch Tränen bei Tante gibt, wenn man es abmurkst. Das kann natürlich bei empathiefreien Kindern auch mal anders laufen  ;)

Titel: Re: Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: häwimädel am 26. November 2015, 14:12:28
Daß Du die Aufsicht/Verantwortung von rechts wegen nicht an ältere Kinder abtreten darfst, ist Dir aber bewußt, oder? Die Fehleinschätzung der Reife von Kindern ist im übrigen die Ursache Nummer eins bei vermeidbaren Kinderunfällen in Haus und Garten.
Die Aufsichtspflicht liegt bei den Eltern, nicht bei mir. Wenn ich dabei bin, werde ich zu verhindern wissen, daß giftige Pflanzen bzw. Teile davon gegessen - bzw. gepflückt werden. Aber ich bin eben oft nicht da. Da kann ich das Betreten des Gartens aber auch nicht verhindern.

Ich wünsche Dir von Herzen, daß Du niemals in die Situation kommst, Dich vor Eltern von bei Dir im Garten verunfallten Kindern so rechtfertigen zu müssen. Bei Unfällen mit ungesicherten Teichen kommst Du mit dieser 'Verteidigung' jedenfalls vor Gericht nicht durch...
... - nicht umsonst gibt es Sicherheitsgurte, Helmpflicht etc.
Danke für Deine frommen Wünsche, es geht hier auch nicht um Teiche, abgesehen davon habe ich auch keinen im Garten. Dann werde ich in Zukunft eben die Rankpflanzen an Sicherheitsgurten ranken lassen und die Frühlingsblüher in Helme setzen!
Titel: Re: Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: sarastro am 26. November 2015, 14:23:14
Äh, bei einem Teichunfall nützt dir es überhaupt nichts, wenn da ein Schild steht "Passt auf die Kinder auf", selbst wenn der Teich umzäunt ist, wenn ein Kind darübersteigt und ertrinkt, hast du eine Teilschuld. Das ist ja das Bescheuerte, es muss immer einen Schuldigen geben, schon allein der Versicherung wegen. Drum verstehe ich die Situation in Holland nicht ganz, denn dort funktioniert es anscheinend.

Was aber geschieht, wenn das Nachbarkind bei mir im Garten unerlaubterweise Seidelbastbeeren schluckt und daran zugrunde geht? Bin ich dann auch schuld, weil ich so giftiges Zeugs im Garten habe? Dann greift meines Erachtens aber eher die Aufsichtpflicht der Eltern.
Titel: Re: Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: Sternrenette am 26. November 2015, 14:27:47
Ist das denn schon mal vorgekommen?

Leute, laßt mal die Kirche im Dorf - womit ich jetzt nicht der blanken Sorglosigkeit das Wort reden will  ;)
Titel: Re: Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: Silvia am 26. November 2015, 14:40:44
Die Kinder sind heute allerdings anders - was gerne vergessen oder verdrängt wird.

Ich denke, die Kinder sind an sich noch immer wie immer, dh. sie haben nach wie vor dasselbe Potential, nur die Eltern sind anders. Jede Generation hat es bisher noch geschafft, es ihren Kindern - vermeintlich - ein Stück zu erleichtern. Wir durch unsere Eltern, unsere Kinder durch uns, und unsere Enkelkinder durch unsere Kinder.

Mittlerweile ist meiner Erfahrung nach ein Stadium erreicht, wo wir viele lebensuntüchtige Kinder bekommen. Viele Kinder können die simpelsten Dinge nicht mehr, Schuhe zubinden zB. Was ist die Antwort der Eltern? Klettverschlüsse. Das ist aber die falsche Antwort. Die sollte lauten: Üben! Ist natürlich stressiger.  ::)

So geht mehr und mehr verloren, was wir noch im Rucksack dabei hatten. Dazu gehört auch das Wissen über Gefahren.
Titel: Re: Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: bristlecone am 26. November 2015, 14:47:23
Hier hat vor einigen Wochen ein 6jähriger, der in der Nachbarschaft zu Besuch war, im Garten "gespielt", unbeaufsichtigt, die Straße ist Spielstraße, der Garten nicht eingezäunt.
Er hat so etwa 50 oder 60 Pflanzenschilder rausgezogen und mittels der dranhängenden Drähte fein säuberlich um die Wedel eines Baumfarns gewickelt.

War für mich eine echte Gedächtnisprüfung.  :P ::) ;D

Ich überlege, nun doch eine Art Zaun einzurichten, und schwanke noch zwischen Brennnesseln und Berberitzen. Auch Poncirus wäre langfristig eine Idee.

Außerdem hab ich mir die Kinder geschnappt, bei denen er zu Besuch war, und sie darauf hingewiesen, dass im Garten Fallen gegen Wühlmäuse stehen, dort Giftpflanzen wachsen, die man nicht mal berühren darf (Stimmt sogar, Poison Ivy in Töpfen, in der hintersten Ecke) und von Zeit zu Zeit die automatische Bewässerung ohne Vorwarnung losgeht.
Ich hoffe, ich gelte jetzt als hinreichend durchgeknallt und potentiell boshaft.
Titel: Re: Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: häwimädel am 26. November 2015, 14:50:08
Ich habe keinen Teich, also auch keine TeichTeilschuld.

Meine Freundin hat als Kind Seidelbastbeeren gegessen. Trort besseren Wissens, aber sie war eben schon als Kind Wissenschaftlerin. Ist sie heute auch noch und erfreut sich als Lehrerin für Mathe und Sport glänzender Gesundheit.
Titel: Re: Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: Günther am 26. November 2015, 14:50:47
Elektrozaun oder scharfer Hund ;D

Poncirus wächst zu langsam, Schlehen werden dir zu ordinär sein, und Brennnesseln kann man mit bloßer Hand pflücken - gewußt wie, Kinder lernen SOWAS schnell.....
Titel: Re: Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: sarastro am 26. November 2015, 14:53:04
Damit sprichst mir vollkommen aus dem Herzen!

Früher haben Eltern den Kindern die Gefahren aufgezeigt und wir mussten anschließend über eine stark befahrene Bundesstraße in den Kindergarten gehen. Heutzutage kann zwar der Verkehr nicht mehr gestoppt oder reduziert werden, dafür werden die Kindlein zwei Straßen um die Ecke mit dem Auto vorgefahren. So geschieht lebendige Verkehrserziehung bei uns auf dem Kaff!

Wie solche Kinder später mal in einer Großstadt zurecht kommen wollen, ist mir allerdings ein Rätsel. Wahrscheinlich nur durch Ampeln, Vorschriften und Brettvormkopf.
Titel: Re: Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: Sternrenette am 26. November 2015, 15:00:23
Der Hinweis: "Vorsicht, da sind Disteln bzw. Brennesseln" ist sicher wirksamer als ein "Du könntest Dir weh tun"  ;)
Titel: Re: Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: Wühlmaus am 26. November 2015, 15:50:19
Er hat so etwa 50 oder 60 Pflanzenschilder rausgezogen und mittels der dranhängenden Drähte fein säuberlich um die Wedel eines Baumfarns gewickelt.

Ein kreatives Kind, das sich alleine zu beschäftigen wusste und weder sich noch andere in Lebensgefahr gebracht hat ;D

Zitat
War für mich eine echte Gedächtnisprüfung.  :P ::) ;D
;D ;D

Das hat Erinnerungen geweckt: Ich war vielleicht 3 oder 4. Mein Vater schrieb zu der Zeit seine Doktorarbeit und meine Mutter hat gearbeitet. Ab und an durfte (!!!) ich mit ins Institut. Ich habe das geliebt und es war spannend. Einmal musste ich dann wohl ein wenig zu lange im "Büro" warten und war in der Zeit sehr produktiv: Die Unterlagen für die Doktorarbeit eine ZimmerMitbenutzers waren anschließend alle fein säuberlich der Größe nach sortiert :P



Das Thema "Straßenverkehr" und Kinder würde ich hier nicht einflechten :-[ Da sind die Chancen nicht sooo gut. Mit 6 habe ich einen Autounfall mal gerade so überlebt und hier Dorf wurde eine Ampel am Ortseingang erst installiert, als ein Kind auf dem Schulweg einen tödlichen Unfall hatte....
Titel: Re: Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: Silvia am 26. November 2015, 16:29:47
Früher haben Eltern den Kindern die Gefahren aufgezeigt

Ich weiß nicht. Haben sie? Ich denke, wir waren einfach vorsichtiger, was Alltagserfahrungen anging, weil wir uns oft genug weh getan haben, während wir uns frei in der Umwelt bewegt haben. Weil wir es noch durften. Lernen mit Schmerzen. Hinfallen tut weh, sich klemmen tut weh, sich stoßen tut weh, nicht aufpassen beim Rennen tut weh, wenn man nicht nach vorn schaut und irgendwo gegen läuft. Heute werden vielen Kindern diese Erfahrungen nicht ermöglicht. Heute gibt es Fallschutz, Klemmschutz, Ansperrungen, alles blau gekachelt und abgepolstert, was weiß ich. Alles aus der Erfahrung heraus, weil Unfälle passiert sind. Jetzt fehlen Kindern diese Erfahrungen. Wir haben einen unglaublichen Verbrauch an Kühlkissen in der Schule, weil Kinder wegen jedem Pimpelschiss, ums mal ehrlich zu sagen, ankommen, hier weh getan und dort wehgetan. An sich aber nichts. Pusten würde reichen. Richtige Unfälle passieren sehr selten.

Um nochmal auf das Thema zu kommen: Der Umgang mit Pflanzen muss auch gelernt werden. Wir hatten immer einen Gemüsegarten und mir würde von Anfang an beigebracht, dass man Bohnen nicht roh essen darf, obwohl ich fand, müsste doch gehen, sehen doch fast aus wie Erbsen. Ich wusste, wie Sauerampfer aussieht und wie echte Kamille. Im Zweifelsfall habe ich probiert.  ;D Bin ich auch nicht sofort dran gestorben, wenn es keine war. Nur ganz wenige Pflanzen sind wirklich so gefährlich, dass man gleich in Lebensnot gerät. Die richtig krassen Sachen passieren eher mit Engelstrompete, von denen Jugendliche mal probieren müssen, oder mit Knollenblätterpilz, den Einwanderer mit einen bei ihnen heimischen Pilz verwechseln.
Titel: Re: Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: Sandkeks am 26. November 2015, 16:56:51
Ich hoffe, ich gelte jetzt als hinreichend durchgeknallt und potentiell boshaft.

 ;D Auch eine Methode, sich so eine Art Respekt zu verschaffen.  ;D

Sooooo schlimm sind die heutigen Kinder ja nun auch wieder nicht (finde ich). Flummi rennt ohne irgendwelche Fallschutzmittel herum und hasst es, wenn andere merken, dass er sich verletzt hat (weswegen er die Zähne eher zu doll zusammenbeißt und Pflaster usw. nicht leiden kann). Aber natürlich hatte ich auch ein Auge auf ihn, wenn er in bestimmten Gartenbereichen herumstromerte. Jetzt ist er ja schon groß und nimmt auch Pilze nur noch selten in die Hand.  :-X  Aber auf dem Schulweg begleite ich ihn dennoch eine Weile. Manche Fehler kann man nur einmal machen.  :-\
Titel: Re: Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: sarastro am 26. November 2015, 18:02:00
Früher haben Eltern den Kindern die Gefahren aufgezeigt
Um nochmal auf das Thema zu kommen: Der Umgang mit Pflanzen muss auch gelernt werden. Wir hatten immer einen Gemüsegarten und mir würde von Anfang an beigebracht, dass man Bohnen nicht roh essen darf, obwohl ich fand, müsste doch gehen, sehen doch fast aus wie Erbsen. Ich wusste, wie Sauerampfer aussieht und wie echte Kamille. Im Zweifelsfall habe ich probiert.  ;D Bin ich auch nicht sofort dran gestorben, wenn es keine war. Nur ganz wenige Pflanzen sind wirklich so gefährlich, dass man gleich in Lebensnot gerät. Die richtig krassen Sachen passieren eher mit Engelstrompete, von denen Jugendliche mal probieren müssen, oder mit Knollenblätterpilz, den Einwanderer mit einen bei ihnen heimischen Pilz verwechseln.
Eben, das meinte ich ebenfalls mit Zeigen und Lernen.
Titel: Re: Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: erhama am 26. November 2015, 19:05:48
Ich kann mich erinnern, dass ich als Kind Ligusterbeeren von der Hecke gepflückt und gegessen habe. Ich kann allerhöchstens 4 Jahre alt gewesen sein, denn dann sind meine Eltern von dort weggezogen und wir hatten sehr lange keinen Garten mehr. Ich erinnere mich auch an das strenge Verbot meiner Mutter, diese Beeren zu essen (als sie mitbekommen hatte, was ich mir da gerade einwarf). Ich erinnere mich nicht an Beschwerden durch die Ligusterbeeren, lediglich an eine durchgek.tzte Nacht, nachdem ich reichlich Pflanzen gegessen hatte, die ich für Sauerampfer hielt. Keine Ahnung, was es wirklich gewesen war.

Ich lebe noch und erfreue mich seit meiner Kindheit an einem äußerst widerstandsfähigem Verdauungstrakt, der so ziemlich mit allem fertig wird, was ich ihm anbiete  ;D

Meinen Kindern habe ich beizeiten erklärt, dass sie nur essen dürfen, was sie ganz genau kennen. Auch sie mussten "durch Schmerzen lernen", waren eigentlich den ganzen Tag draußen und hatten im Sommer grundsätzlich aufgeschrammte Knie und zerkratzte Waden. Geschadet hat es ihnen nicht. Ich halte auch nichts davon, Kinder in Watte zu packen und in einer sterilen Umgebung aufwachsen zu lassen.
Wenn sich Kinder unbefugt und unbemerkt - ohne Erlaubnis durch uns - in meinen umzäunten Garten schleichen und dort Schaden nehmen (was hoffentlich nie passiert), ist das für mich auch ein Fall von Verletzung der Aufsichtspflicht durch die Eltern.
Titel: Re: Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: Natternkopf am 24. April 2016, 20:39:08
Mit Stichwort Kinder in der Suche nur dieses Thema einigermassen passend gefunden

Guten Abend

Gartenmessen & Kinderfreundlich  ::)

Auf der Suche nach dem kinderfreundlichen Garten 2016

Grüsse Natternkopf



Titel: Re: Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: Bienchen99 am 24. April 2016, 23:20:45
Wenn ich mir das ein paar mal anschaue, dann hab ich evtl. auch alles verstanden. Man muss schon ein Gespür fürs Schweizerische bekommen  ;D
Titel: Re: Kinder und Giftkräuter
Beitrag von: agarökonom am 24. April 2016, 23:45:12
Ich bin in einer Gärtnerei aufgewachsen in der ausschliesslich Pflanzen für medizinische Zwecke angebaut wurden . "darfst Du nicht essen" war eine klare Ansage und hat mir das Gärtnern nicht verleidet .