Früher haben Eltern den Kindern die Gefahren aufgezeigt
Ich weiß nicht. Haben sie? Ich denke, wir waren einfach vorsichtiger, was Alltagserfahrungen anging, weil wir uns oft genug weh getan haben, während wir uns frei in der Umwelt bewegt haben. Weil wir es noch durften. Lernen mit Schmerzen. Hinfallen tut weh, sich klemmen tut weh, sich stoßen tut weh, nicht aufpassen beim Rennen tut weh, wenn man nicht nach vorn schaut und irgendwo gegen läuft. Heute werden vielen Kindern diese Erfahrungen nicht ermöglicht. Heute gibt es Fallschutz, Klemmschutz, Ansperrungen, alles blau gekachelt und abgepolstert, was weiß ich. Alles aus der Erfahrung heraus, weil Unfälle passiert sind. Jetzt fehlen Kindern diese Erfahrungen. Wir haben einen unglaublichen Verbrauch an Kühlkissen in der Schule, weil Kinder wegen jedem Pimpelschiss, ums mal ehrlich zu sagen, ankommen, hier weh getan und dort wehgetan. An sich aber nichts. Pusten würde reichen. Richtige Unfälle passieren sehr selten.
Um nochmal auf das Thema zu kommen: Der Umgang mit Pflanzen muss auch gelernt werden. Wir hatten immer einen Gemüsegarten und mir würde von Anfang an beigebracht, dass man Bohnen nicht roh essen darf, obwohl ich fand, müsste doch gehen, sehen doch fast aus wie Erbsen. Ich wusste, wie Sauerampfer aussieht und wie echte Kamille. Im Zweifelsfall habe ich probiert.
Bin ich auch nicht sofort dran gestorben, wenn es keine war. Nur ganz wenige Pflanzen sind wirklich so gefährlich, dass man gleich in Lebensnot gerät. Die richtig krassen Sachen passieren eher mit Engelstrompete, von denen Jugendliche mal probieren müssen, oder mit Knollenblätterpilz, den Einwanderer mit einen bei ihnen heimischen Pilz verwechseln.