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News: Wer sich in die Taxonomie begibt, kommt darin um! (pearl)
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|29|9|Ich habe heute rosa Tannenzapfen gekocht, gepellt, genascht und Kartoffelsalat daraus gemacht. (Zitat aus einem Fachthread)

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Autor Thema: blattduengung - wie funktioniert das?  (Gelesen 10842 mal)

max.

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Re:blattduengung - wie funktioniert das?
« Antwort #45 am: 27. April 2009, 20:00:40 »

Zitat
...Blattdüngung geht ja auch über in Wasser gelösten Kompost oder Mist....
meiner bescheidenen kenntnis nach funktioniert blattdüngung nicht für die grundversorgung mit n. wer im garten blattdüngung betreibt und trotzdem gute resultate erzielt, vergißt vielleicht, daß der meiste dünger natürlich nicht an den blättern verbleibt, sondern daran abtropft und in den boden gelangt.
wenn die blattdüngung mit den grundnährstoffen einen vorteil gegenüber der bodendüngung hätte, wüßten das die profianbauer schon längst.im profibereich weiß ich aber von keinen n- blattdüngungen - nur von behandlung von eisenmangel.
fazit: wer es eilig hat: flüssigdünger - nach belieben bio oder chemie- über den boden.
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Günther

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Re:blattduengung - wie funktioniert das?
« Antwort #46 am: 27. April 2009, 20:17:07 »


Ein paar Substanzen zusammenmischen betrachte ich nicht als Mühe. Wie würdest du einen Eisendünger für die Anwendung als Blattdünger herstellen und anwenden?
Brei Kremer kostet 1 kg EDTA gut 100 Euro. Die Frage, die sich mir stellt ist nun, ob EDTA wirklich sinnvoll und notwendig ist bei Blattdüngung. Vielleicht wäre ja ein anderer Chelatbildner besser? Ist Zitronensäure nicht auch als Komplexbildner geeignet? Chelatbildner verwendet man, um ansonsten schwerlösliche Substanzen in Lösung zu bringen. Aber für die Blattdüngung mit Spurennährstoffen sind ja nur sehr geringe Konzentrationen gefordert, die man vielleicht auch ohne EDTA erreicht. Calcium-Blattdüngung macht man mit Calciumchlorid, oder? Da könnte man ja auf die Idee kommen, es auch mit Eisenchlorid zu versuchen... (Eisenchlorid reagiert in Wasser stark sauer, aber wie gesagt brauchen wir nur geringe Konzentrationen. Bräuchte genauere Zahlen über notwendige Konzentrationen und Aufnahmeraten.) Oder Eisensulfat? Ist auch sehr sauer, Sulfationen habe ich aber lieber im Dünger als Chlorid, liefern der Pflanze gleich notwendigen Schwefel.

Was den seltenen Gebrauch angeht: meine Zitrone ist leider chronisch chlorotisch, egal in was ich sie pflanze. Die Rhododendren dürften auch dankbar sein. Und im Aquarium setzt man Eisendünger auch wöchentlich ein.


Eisensulfat- und erst recht Eisenchloridlösungen sind a.) krampensauer, und b.) in der notwendigen Verdünnung oxidieren und hydrolysieren sie affenartig schnell, so daß unlösliches und für die Pflanzen unbrauchbares Eisenhydroxid in Flocken ausfällt. Auch im doch eher alkalischen Boden passiert das sehr schnell, weswegen "Düngung" mit einfachen Eisensalzen praktisch wirkungslos ist. Daher eben die Chelate.

Für Eisenchelate nehme ich - wenn ich so was brauche - je nach bequemer Verfügbarkeit die passenden Säuren (Ethylendiamintetraessigsäure, Nitrilotriessigsäure, Glukonsäure, evtl Zitronensäure, auch, etwas teuer 8), Ascorbinsäure), gebe Eisensalz dazu und hebe den pH-Wert mit Alkali (Kalilauge, Natronlauge, lieber nicht Ammoniak) auf einen passenden Wert, knapp unter neutral ungefähr. Bei einem Überschuß an Eisensalz gibts dann Bodensatz, von dem man abdekantiert oder abfiltriert - das Eisen kostet ja fast nix. Die konzentrierte Lösung vor Gebrauch verdünnen.
Im Aquariumbereich wär ich mit NTA vorsichtig, die kann bisweilen leicht toxisch wirken.
Wenn Deine Zitrusse dauernd chlorotisch sind, dann hat das vielleicht auch andere Ursachen, "beliebt" sind kalte Füße. Schau auch mal auf Steffens Seiten.
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Re-Mark

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Re:blattduengung - wie funktioniert das?
« Antwort #47 am: 27. April 2009, 20:18:20 »

meiner bescheidenen kenntnis nach funktioniert blattdüngung nicht für die grundversorgung mit n.

Für die Grundversorgung wird Blattdüngung ja auch eher nicht eingesetzt. Aber Stickstoffdüngung übers Blatt findet statt:
N-Blattdüngung im Weinbau
verschiedene Blattdüngungen im Weinbau
Spinat - bei später Stickstoffdüngung Blattdüngung mit leichten Vorteilen

Zitat
im profibereich weiß ich aber von keinen n- blattdüngungen - nur von behandlung von eisenmangel.

Ich bin kein Profi, aber in Google und auch in Fachbüchern stoße ich auf viele verschiedene möglichen Blattdüngungen durch Profis, nicht nur Eisen.
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max.

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Re:blattduengung - wie funktioniert das?
« Antwort #48 am: 27. April 2009, 20:32:21 »

wenn ich das weinbauberatungsheftchen über blattdüngung finde, in dem über die eher unbefriedigenden ergebnisse der n- blattdüngung berichtet wird, melde ich mich.
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MartinK

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Re:blattduengung - wie funktioniert das?
« Antwort #49 am: 27. April 2009, 20:46:58 »

Ich habe vorhin noch einmal mit einem befreundeten Landwirt gesprochen, der dieses Jahr Blattdüngung in Kartoffeln zum Einsatz bringt in Form von AHL und auch gelöstem Harnstoff. Bei jeder Krautfäulespritzung kommt dann ein wenig dazu. Er sagt, dass sich das u.a. sofort an der Blattfarbe bemerkbar macht.

Gruß Martin
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Werner987

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Re:blattduengung - wie funktioniert das?
« Antwort #50 am: 27. April 2009, 22:05:04 »

ich sehe das genauso wie max.
die blattdüngung mit hauptnährstoffen kann schnell aber nur kurzfristig mangelerscheinungen entgegenwirken.
einen vollwertigen boden kann sie nicht dauerhaft ersetzen.
die zufuhr von fehlenden mikronährstoffen über das blatt ist wegen dem geringeren bedarf erfolgversprechender.

wer dem boden organischen dünger zuführt wird auch kaum probleme mit nährstoffungleichgewichten bekommen, weil die wichtigsten pflanzenbestandteile wieder in den kreislauf einfließen. in der natur wird dieser beweis seit millionen jahren erbracht.
kunstdünger ist teilweise notwendig, wenn pflanzen aus anderen biotopen angesiedelt werden und höchstleistungen erbringen sollen.

der zusatz von stickstoff erfordert keinen zusätzlichen aufwand bei turnusmäßigen pflanzenschutzspritzungen.
wenn jedoch die kartoffeln oder trauben verfaulen ist das geschrei groß.
qualitätsbewußte winzer werden lieber auf massenerträge verzichten - weniger ist oft mehr.
pflanzenbrühen sind m.e. wegen geringer stickstoffkonzentration und ausgewogenem nährstoffverhältnis unbedenklich.
« Letzte Änderung: 27. April 2009, 23:12:07 von Werner987 »
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