Loli, die Unterlagenfrage hast du ja erst so richtig ins Spiel gebracht und mich würde darüber mehr interessieren. Der Mehrheit ist das gar nicht bewusst. Ich bin vor 2 oder 3 Jahren mal darauf aufmerksam geworden, als ich in einem amerikanischen Rosenbuch las, dass dort vermehrt auf Dr. Huey und auf eine zweite Unterlage (kann mich nicht erinnern auf welche) vermehrt wird. Nachgefragt in D und Dänemark hieß es auf laxa und canina.
Mich würde speziell interessieren welche Unterlagen noch verwendet werden? Kann man generalisieren, dass zB TH auf jener Unterlage besser wachsen als auf einer laxa?
Zunächst einmal passt nicht jedes zu jeder Unterlage. Da braucht es manchmal 3 Jahre Anlauf bis man die Unterlage hat, auf der das Auge dann brauchbare Ergebnisse bringt.
Dr. Huey wäre in meinem Sprachgebrauch eine "starkwüchsige Unterlage". Ich persönlich verwende sie nicht, möchte aber demnächst sehr gern.
Bei "Laxa-Unterlagen" wäre ich vorsichtig. Sie sind berüchtigt für ihre kurze Lebensdauer. Vielleicht ist das der Grund dafür, dass in den 1960-er Jahren plötzlich andere Unterlagen "kaputt geschrieben" wurden. Die durchschnittliche Lebensdauer von 12 Jahren garantierte da das Folgegeschäft und "rosa canina laxa" war auf einmal die erste Wahl.
Ich verwende
rosa canina Pfänder,
inermis und neuerdings Schmidts Ideal. Darüber hinaus auch andere Wildsorten, je nachdem ... Die Frühlingsserie von Reimer Kordes gedeiht besser auf
rosa pimpinellifolia als auf anderen Unterlagen.
Bei sogenannten "Teehybriden" muss man besonders aufpassen. Aus völlig unsinnigen Gründen wurden in diese Klasse Rosen eingegliedert, die völlig anderer Herkunft sind. Was nützt es einem Abkömmling von "Persian Yellow", der trockenheitsliebend ist (ca. 10.000+ Abkömmlinge) auf eine Allerweltsunterlage vermehrt zu werden
- nichts.
Ein weiterer wichtiger Gesichtspunkt sind die Bodenverhältnisse beim Kunden. Da ist beispielsweise "inermis" für fette Böden die erste Wahl.