Hab lange überlegt, ob ich dieses Thema hier auf den Tisch bringe, weil Kollegenschelte gern als Nestbeschmutzung angesehen wird.

Aber nachdem mich eine befreundete Purlerin um eine Bezugsquelle für ein etwas größeres Gehölz bat, das nicht unbedingt eine ausgesprochene Rarität ist, suchte ich ihr eine im Netz eine größere Baumschule in ihrer Umgebung heraus, die zudem als GartenBaumschule im BdB für den Privatverkauf besonders zertifiziert sein sollte und nannte ihr zusätzlich noch zwei Sortenalternativen.
Sie fragte ihre Wünsche dort an und bekam als Antwort sinngemäß: "Ham'wer nich und kriegen wir auch nich mehr rein..."
Ich muss gestehen, ich bin einigermaßen sprachlos.

Ist der deutsche Einzelhandel, einschließlich dem Gartenbau, vielleicht wirklich selbst schuld, wenn ihm die Kunden wegbleiben und lieber gleich im Internet bestellen?
Ich kenne Beispiele in der näheren Umgebung, wo ein Florist die Verlagerung eines Wochenmarktes in die Nähe seines Blumenladens torpediert, sehe jedoch welchen überteuerten Müll er selbst vor dem Geschäft stehen hat oder die Klagen eines ehemaligen Kollegen, der jetzt in einer Gartencenterkette arbeitet und sich beklagt, dass er auf individuelle Kundenwünsche nicht eingehen kann, weil die Zentrale ihm das Sortiment vorgibt.
Aber von einer sogenannten "GartenBaumschule", die zudem an einen größeren Produktionsbetrieb angeschlossen ist, der selbst sicher auch zuhandelt, hätte ich nun doch etwas anderes erwartet.
Wie sind eure Erfahrungen hier?
Ich selbst arbeite übrigens im Endverkauf einer vergleichsweise kleinen Baumschule, der glücklicherweise ein Pflanzenhandelsbetrieb angeschlossen ist, der Grosshandel betreibt. Daher ist es mir möglich, auch Pflanzen für Privatkunden zu besorgen, die nicht selbst produziert werden.
Es gibt sicher auch hier Situationen, an denen ich passen muss aber ich versuche es wenigstens, wenn wir einen Lieferanten für eine Pflanze zu einem Preis finden können, der für uns und den Kunden akzeptabel ist.
LG
"Der Nestbeschmutzer"