Jeder hat das bekanntlich das Recht auf seine eigene Meinung.
Aber nicht auf seine eigenen Fakten.
Für die aktuelle Fragestellung - der Verlängerung der Zulassung von Glyphosat als PSM in der EU - haben die zuständigen Behörden, in erster Linie und federführend das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) - alle nur irgendwie relevanten Studien zur Toxikologie, zur Ökotoxikologie, zum Umweltverhalten erfasst und ausgewertet und die Datenlage zusammengestellt. Der Entwurf dieses Berichts liegt seit 2013 vor, ein aktualisierter Bericht wird z.Z. bekanntlich auf EU-Ebene in den Entscheidungsgremien debattiert.
Immer und immer wieder ist das BfR, wie andere Fachbehörden und Institutionen auch, auf Befunde eingegangen, die von Umweltverbänden in die Presse gebracht wurden. Dabei wurden z.T. aufwendig und kurzfristig eigene Untersuchungen aufgelegt oder beauftragt.
Zu all diesen Punkten - wie z.B. der Behauptung, Glyphosat verusache oder fördere Botulismus bei Rindern, wäre in der Muttermilch nachweisbar, in gesundheitsschädlicher Menge im Bier, verursache Missbildungen bei Embryonen oder hätte ein relevantes Krebsrisiko, wurde immer und immer wieder ausführlich Stellung genommen und dargelegt, dass da nichts dran ist.
Für weite Teile des Personenkreises, der sich für "umweltkritisch" hält, völlig vergebens. Der nimmt Fakten nicht zur Kenntnis, beharrt aber umso nachdrücklicher darauf, dass seine Meinung zu zählen habe. Alles andere ist in seinen Augen Lobbyismus, Lug und Trug.
Man muss es leider konstatieren:
Die selektive Wahrnehmung mancher "Umweltschützer", wenn es um ihre Weltsicht geht, unterscheidet sich in nichts von der Wahrnehmung der PEGIDA-Anhänger, wenn es um Flüchtlinge geht.
Wer es etwas weniger drastisch möchte: Auch die Leugner einer durch die Industrialisierung verursachten globalen Erwärmung sind in ihrer Weltsicht ähnlich faktenresistent.