Na, bei diesen vielen Links habe ich ja abendlang zu lesen, vielen Danke dafür !
Mit Interesse habe ich gerade diesen, von Buddler verlinkten Artikel gelesen, möchte wissen wie Ihr alle so schnell alte Quellen ausgrabt:
https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/hitze-und-duerre-1540-katastrophe-in-europa-im-mittelalter-a-978654.html(link repariert)
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Aus den endlosen Diskussionen zum Thema Klimawandel, wobei jede Seite ihre Position mit tausenden von Forschungsergebnissen untermauert, die sie dem erstaunten Leser um die Ohren haut, habe ich für mich persönlich einige ziemlich einfache Schlussfolgerungen gezogen:
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Erstens: Klimaextreme wie der letzte Hitze- und Dürresommer, Mega-Brände wie in den letzten Jahren in den USA und Kanada, berunruhigen mich zutiefst, sodass ich in Dämmung und regenerative Heizung investieren möchte, auch wenn das, wie einige vorrechnen, sich für mich nicht mehr auszahlen sollte.
Allerdings brauche ich Zeit, denn all dies muss neben meinem Beruf noch geschafft werden und ich habe irgendwie den Eindruck, dass auch professionnel die Anforderungen und Normen ständig steigen. Will heissen, ich halte die politischen Agenden betr. Klimaziele für zu ambitionniert (dipolomatisch gesprochen) oder für realitätsfremd (ehrlich gesprochen). Bin schliesslich auch nicht mehr die Jüngste und werde schnell müd.
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Und zweitens: Es wundert mich nicht, dass sich die Wissenschaftler widersprechen und je nach politischer Couleur zu anderen Ergebnissen gelangen. Da können wir uns hier noch lange zanken. So sprach man früher von 1,5°C bis 2°C Erwärmung. Sehr nett, dachte ich mir, als Gärtnerin freue ich mich sogar.
Der eigentliche Knackpunkt liegt aber in der Strömungsdynamik. Die Hitze- und Dürresommer entstehen anscheinend dadurch, dass die Winde anders wehen, abgelenkt durch verschobene Hoch- und Tiefdruckschneisen, diese abgelenkt durch mäandernde Jetstöme und diese wiederum verschoben durch Meeres-Strömungen.
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Strömungsdynamik ist verdammt schwer zu modellieren. Und die Daten dazu werden auch erst seit wenigen Jahren erhoben. Es ist noch nicht lange her, dass man hauptsächlich mit Land-Temperaturen gerechnet hat, dann begann man, Meerestemperaturen in sehr viel gröberem Raster als an Land mit einzubeziehen und erst in jüngster Vergangenheit misst man auch in den Tiefen des Ozeans.
Wir haben also keine solide Basis, um die Zukunft vorherzusagen. Dennoch müssen wir handeln. Aber alles so unkoordiniert und kurzfristig über's Knie zu brechen, wie das Europaparlament es zur Zeit vorsieht, kann uns kurzfristig wirtschaftliche und soziale Probleme einbrocken, welche die Auswirkungen der Klima-Änderung übertreffen.
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Und wenn die Klimaretter dabei übersehen, dass rechtspopulistische Parteien wegen der Existenzängste grosser Bevölkerungsanteile die Oberhand gewinnen, dann setzten wir sowohl unsere Demokratie als auch den Klimaschutz auf's Spiel.
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Also bitte ich um mehrdimensionales Denken oder salopp gesprochen: immer langsam mit den Gäulen.