Das macht einen meiner Gründe mich, bis auf Ausnahmen nicht tiefer mit ihnen zu beschäftigen, noch etwas hinfälliger. Sie scheinen ja wirklich was zu vertragen. In zwei mir bekannten Gärtnereien, die ihre Chrysanthemen in ungeheizten Folientunneln überwintern, gab es auch im Topf erstaunlich wenige Ausfälle. Die Ränder waren alle kaputt, die Pflanzen in der Beetmitte überlebten aber in aller Regel, oder regenerierten sich wieder aus kleinsten Fitzelchen. Beispielsweise daneben stehende Papaver orientale waren größtenteils Matsch.
Ein anderer Grund warum ich ihnen gegenüber immer etwas negativ eingestellt war, ist das Bild das sie oft fernab von der Idealpflege abgeben. Teilweise ewig hohe, gerade so über den Sommer gerettete, nur halbwegs grün gebliebene Büsche, die dann irgendwann vielleicht im November noch drei Blüten pro Stiel bringen.
Ja ok, etwas übertrieben, ich habs früher nie so ganz verstanden, warum man sich nicht einfach jedes Jahr irgendwo für ein paar Euro, 99 einen Busch voller Blüten kauft und diesen dann später entsorgt. Zwischenzeitlich sind es aber gerade diese "Alte Kämpen" die sie so besonders machen. Irgendwie finde ich vom Gartenjahr gezeichnete Pflanzen zum Spätherbst eigentlich passender als die manchmal an blühende Buchskugeln erinnernden Töpfe aus dem Gewächshaus. Wobei diese natürlich auch dekorativ sind!
Dies heißt natürlich nicht, dass ich meine Pflanzen die ich zwischenzeitlich habe extra verhungern und verdursten lasse, ich bin aber ihnen gegenüber wesentlich gnädiger als früher. Unten auf dem Bild `Manito´, von der Spontanvegetation nahezu überwachsen, im Sommer mehrmals fast verbrannt und zurückgeschnitten, momentan an völlig braunen, knapp 30cm hohen Stielen blühend. Herrlich
!