Willkommen, Gast. Bitte loggen sie sich ein oder registrieren sie sich.
News: ihr habt mich angefixt
ich hab mir auch ein krankgelbes herz mitgenommen ;) (lord waldemoor)
Willkommen, Gast. Bitte loggen sie sich ein oder registrieren sie sich.
26. April 2024, 14:31:56
Erweiterte Suche  
News: ihr habt mich angefixt
ich hab mir auch ein krankgelbes herz mitgenommen ;) (lord waldemoor)

Neuigkeiten:

|21|12| Das Jahresendgrün ist nun immerhin schonmal nach drinnen umgezogen. (Hausgeist)

Seiten: [1] 2   nach unten

Autor Thema: Veredelungsmesser  (Gelesen 15651 mal)

Prunus persica

  • Newbie
  • *
  • Offline Offline
  • Beiträge: 40
Veredelungsmesser
« am: 10. Dezember 2014, 21:14:23 »

Hallo,

ich habe vor mich mal etwas näher mit dem Veredeln zu beschäftigen, um meine selbst gezogenen Apfel- und Birnensämlinge zu veredeln. Dazu muss ich mir natürlich ein geeignetes Veredelungsmesser beschaffen. Leider verwirrt mich die Vielzahl verschiedener Messer etwas und daher hätte ich einige Fragen an Euch und würde mich über Ratschläge freuen :)

Es gibt ja Okuliermesser, Kopuliermesser und Gärtner-Hippen. Je nach Hersteller kann dann ein Kopuliermesser z.B. eine gerade (http://www.amazon.de/TINA-MESSER-605-10-Kopuliermesser/dp/B00DZMJW9A/ref=sr_1_7?ie=UTF8&qid=1418239834&sr=8-7&keywords=kopuliermesser) oder gebogene (http://www.amazon.de/Fiskars-125890-Kopuliermesser/dp/B001U2VD6M/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1418239834&sr=8-1&keywords=kopuliermesser) Klinge haben. Meine Fragen sind daher:
  • Was sind konkret die Unterschiede zwischen Okuliermesser, Kopuliermesser und Gärtner-Hippen?
  • Wieso eignet sich ein Kopuliermesser besser zum kopulieren und ein Okuliermesser besser zum okulieren?
  • Welches Messer verwendet man beim Pfropfen?
  • Für was verwendet man die Hippe?
  • Gibt es ein Messer, das universell für verschiedene Methoden einsetzbar ist?
Ich habe vor zunächst mittels Kopulation zu veredeln. Könnt Ihr mir ein geeignetes Messer empfehlen, das ich unter Umständen später auch zum okulieren verwenden kann? Ich habe vor nur gelegentlich zu veredeln und suche daher eher ein preiswertes Modell. Mit welchen Messern für welche Veredelungsmethoden habt Ihr gute Erfahrungen gemacht?

Vielen Dank schon mal im Voraus.

Viele Grüße
Prunus persica
Gespeichert

Blauaugenwels

  • Master Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 1339
Re:Veredelungsmesser
« Antwort #1 am: 10. Dezember 2014, 23:33:21 »

Du solltest dir zuerst überlegen, welche Veredelungstechnik du bewerkstelligen kannst. Je nach Jahreszeit lassen sich andere Techniken einsetzen, auf die bestimmte Messer perfekt passen.

Okuliermesser:
für Okulationen geeignet (Sommerveredelung), beidseitig geschliffen (wie normale Küchenmesser), der Rindenheber (versch. Ausführungen: am Griffende/ gegenüber der Klinge) ist zum Anheben der Rinde (wo Edelauge eingesetzt wird).
Da bei Okulationen (lat. oculus = Auge) nur die Rinde gelöst wird und hierfür senkrecht in die Rinde geschnitten wird, kann dieses Messer beidseitig geschliffen sein. Mit dem Rindenlöser wird dann die Rinde angehoben, damit das Edelauge eingesteckt werden kann. (Rindelöser ist stumpf!)

Kopuliermesser:
für Kopulationen (Winterhandveredelungen), Propfungen, Veredeln hinter die Rinde etc. (Frühjahrsveredelungen); einseitig geschliffen (Rechtshänder/ Linkshänder beachten!).
Bei Kopulationen kommt es auf einen glatten Schnitt an, das geht nur mit einseitig geschliffener Klinge.

Hippe:
heißt nur, dass es sich um eine gebogene Klinge handelt!
gibt es in verschiedenen Ausführungen: als Hippe zum sauberen Ausschneiden von Wunden (beidseitig geschliffen), als Kopulierhippe (einseitig geschliffen)...

Ergo: Es gibt kein universales Messer für alle Veredelungstechniken!
Ich würde zwei anschaffen (recht günstig gibt es sie von Victorinox):
- ein Okuliermesser (z.B. von Victorinox )
- ein Kopuliermesser (finde es gerade nicht)

Vllt wäre auch dies hier eine Möglichkeit? Wären beide Möglichkeiten gegeben:
http://www.schweizer-taschenmesser.de/SCHWEIZER-TASCHENMESSER/Gartenwerkzeuge/Okuliermesser::137.html
Die zweite Klinge sieht einseitig geschliffen aus (Rechtshänder).
Persönlich kenne ich diese Ausführung aber nicht!

Wer mehr veredelt, wird auf Tina-Messer schwören. Die gibt es aber erst ab 60,-€ aufwärts. Dafür machen sie richtig Spaß. Liegen gut in der Hand und halten die Schärfe.
Gespeichert

carot

  • Senior Member
  • ****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 694
Re:Veredelungsmesser
« Antwort #2 am: 11. Dezember 2014, 09:01:15 »

Ich benutze ein einseitig geschliffenes Okuliermesser. Das ist daher ein gutes Allroundmesser, auch für Kopulationen.
Gespeichert

Wild Obst

  • Master Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 2821
  • Obstsortenliste --> Link; 6b/7a, rund 570m
    • Obstsorten
Re:Veredelungsmesser
« Antwort #3 am: 11. Dezember 2014, 10:19:48 »

ich benutze ein Okuliermesser von Fiskars:
http://www.amazon.de/Fiskars-125900-Okuliermesser/dp/B001BKWYIO

für fast alle "feinen" Veredlungen (dünne Kopulationen, Rindenpfropfen, andere Reiserveredlungen mit Reisern bis ca Bleistiftdicke, Okulationen).
Meiner Meinung nach ist es jedoch gerade für Okulationen durch die ganz gerade Klinge relativ schlecht geeignet, vor allem für den senkrechten Schnitt auf der Unterlage. Sonst durch den einseitigen Anschliff vielseitig verwendbar. Besonders die gerade Klinge macht das Schärfen viel einfacher!

Ein anderer Punkt ist die Klinge aus rostfreiem Stahl, der sich einfach nicht so gut schärfen lässt, meiner Meinung nach jedoch ausreichend scharf geschliffen/abgezogen werden kann.

Fürs grobe (große, dicke Kopulationen >0,8-1cm, hartes Holz oder Spaltpfropfen) habe ich eine geerbte Hippe aus rostendem Stahl. Die wird so scharf, dass man sich damit rasieren kann und schneidet selbst 1cm dicke Quittenreiser wie Butter.
Gespeichert

Rüttelplatte

  • Senior Member
  • ****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 680
  • Mitten in Lippe Klimazone 7b
Re:Veredelungsmesser
« Antwort #4 am: 11. Dezember 2014, 10:38:38 »

Ich hab hier mal was rausgesucht, da hast du alles in einem, ist allerdings nicht grad billig.

http://www.kunstundkram24.de/TINA-MESSER-660KOH-/-105-cm
Gespeichert
Unkraut ist die natürliche Opposition zur Diktatur des Gärtners.

obst

  • Senior Member
  • ****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 788
Re:Veredelungsmesser
« Antwort #5 am: 11. Dezember 2014, 11:42:25 »

Ich benutze seit einigen Jahren eine Veredlungsschere. Sie funktioniert für die Winterveredelungen sehr gut. Man kann diese Scheren für unter 20 € im Internet bestellen. Suchbegriff Veredlungsschere.

Das Edelreis und die Unterlagen sitzen sehr fest zusammen. Man muss bei verschiedenen Dicken von Edelreis und Unterlage nur darauf achten, dass man sie an einer Seite gut anpasst, damit das Kambium aufeinanderkommt.
Gespeichert

Prunus persica

  • Newbie
  • *
  • Offline Offline
  • Beiträge: 40
Re:Veredelungsmesser
« Antwort #6 am: 11. Dezember 2014, 22:31:47 »

Danke für die ausführlichen Antworten und für die vielen Tipps. Damit wird die Sache nun schon klarer. Da ich erstmal mittels Kopulation veredeln möchte, denke ich, dass ich mir ein Kopuliermesser oder ein Okuliermesser mit einseitig geschliffener Klinge zulegen werde. Gelingt die Kopulation leichter mit einem Messer mit gerader oder gebogener Klinge? Spricht etwas gegen die Verwendung eines Messers mit einseitig geschliffener Klinge bei der Okulation?

Ich würde zwei anschaffen (recht günstig gibt es sie von Victorinox):
- ein Okuliermesser (z.B. von Victorinox )
- ein Kopuliermesser (finde es gerade nicht)
Benutzt Du selbst diese Messer von Victorinox?

Ich benutze ein einseitig geschliffenes Okuliermesser. Das ist daher ein gutes Allroundmesser, auch für Kopulationen.
Das ist interessant, welches Messer benutzt Du da genau?

Ein anderer Punkt ist die Klinge aus rostfreiem Stahl, der sich einfach nicht so gut schärfen lässt, meiner Meinung nach jedoch ausreichend scharf geschliffen/abgezogen werden kann.
An den Aspekt habe ich noch nicht gedacht. Sind Messer aus rostendem Stahl generell schärfer als welche aus rostfreiem Edelstahl? Ich hätte da ja etwas Bedenken, mit rostenden Messern die nötige Sauberkeit beim Veredeln zu erreichen.

Ich benutze seit einigen Jahren eine Veredlungsschere. Sie funktioniert für die Winterveredelungen sehr gut.
Das ist ja auch eine interessante Alternative. Benutzen noch mehr von Euch diese Schere?

Gespeichert

Blauaugenwels

  • Master Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 1339
Re:Veredelungsmesser
« Antwort #7 am: 11. Dezember 2014, 22:46:54 »

Ich habe ein Victorinox-Messer: gerade Klinge, einseitig geschliffen - für Kopulationen. Geht ganz gut damit, aber das alte Messer vom Urgroßvater liegt mir besser in der Hand ;)

Rostfreier Stahl ist meist härter, zumindest mein Eindruck. Man braucht lange, um eine gewisse Schärfe herzustellen.
Veredelungsmesser müssen nach dem Veredeln sowieso gereinigt werden. Ohne Feuchtigkeit dran können sie auch nicht rosten ;)

Veredelungszangen (-"scheren") kommen aus dem Weinbau. Sie lassen sich nur dann komfortabel einsetzen, wenn Unterlage und Edelreis gleich dick sind. Wenn dies nicht der Fall ist, muss man ziemlich tricksen, dann geht es mit dem Messer schneller.
Zudem lassen sie sich nur für Winterveredelungen (analog Kopulationen) verwenden.
Ich habe eine solche Zange, bin aber von der resultierenden Stabilität der Veredelung nicht überzeugt (im Vgl zu Kopulation mit/ohne Gegenzunge). - Bei der Kopulation ist die Fläche, an der die zwei Partner zusammenwachsen sollen deutlich größer.
Weiterer Nachteil der Zangen: Die Klingen lassen sich nicht gut schärfen, wenn überhaupt. Wenn man eine paar Veredelungen im Kern- oder Steinobstbereich macht, dann ist die Klinge stumpf, weil dieses Holz um ein Vielfaches härter ist als das der Weinreben.

Ergo: einmal richtig lernen mit dem Messer, dann ist es auch kein Hexenwerk ;)
Gespeichert

carot

  • Senior Member
  • ****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 694
Re:Veredelungsmesser
« Antwort #8 am: 12. Dezember 2014, 14:38:16 »

Ich benutze ebenfalls das Okuliermesser von Victorinox. An dem Messer habe ich nichts auszusetzen. Auch der T-Schnitt ist kein Problem, weil es im Spitzenbereich der Klinge leicht geschwungen und nicht ganz gerade ist.
Gespeichert

Wild Obst

  • Master Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 2821
  • Obstsortenliste --> Link; 6b/7a, rund 570m
    • Obstsorten
Re:Veredelungsmesser
« Antwort #9 am: 12. Dezember 2014, 18:23:10 »

@ Prunus persica:

Die meisten rotsfreien Stähle haben durch die Legierungselemente ein anderes Kristallgitter (Austenit) als "normale Werkzeugstähle" (Ferrit + Perlit (ungehärtet) bzw Martensit (gehärtet)).
Die Schneidhaltigkeit und Härte von solch hochlegierten Stählen kommt durch verschiedene Legierungselemente und deren Carbide, die wie Sand in der Handwaschpaste harte Körner in "relativ" weicher (Austenit) Matrix sind.
Bei rostendem, unlegiertem Werkzeugstahl ist jedoch das gesamte Kristallgitter durch die Härtung verspannt (Martensit), wodurch die gesamte Klinge hart ist.

@Baluaugenwels
Deshalb sind rostfreie Messer oft nicht so einfach zu schärfen. Sie sind weicher, nicht härter.

Welchen Stahl man auch wählt, scharf genug bekommt man auch rostfreien Stahl. (und auch da geht die Entwicklung immer weiter, die werden auch immer besser). Genauso schadet ein bisschen Flugrost auf der Klinge auch nicht, sauber muss es beim Veredeln zwar sein, aber nicht steril wie in einem OP.

Auch mit einseitig geschliffenen Klingen kann man okulieren, mit zweiseitig geschliffenen aber nur sehr schwer kopulieren.

Ich finde auch das Veredlungsscheren eher zu unflexibel in der Handhabung sind, vor allem wenn man als Amateur viele verschiedene Baumarten veredeln will und nicht aus hunderten Reisern und Unterlagen die Standarddurchmesser heraussortiert.
Gespeichert

Prunus persica

  • Newbie
  • *
  • Offline Offline
  • Beiträge: 40
Re:Veredelungsmesser
« Antwort #10 am: 13. Dezember 2014, 00:04:57 »

Veredelungszangen (-"scheren") kommen aus dem Weinbau. Sie lassen sich nur dann komfortabel einsetzen, wenn Unterlage und Edelreis gleich dick sind. Wenn dies nicht der Fall ist, muss man ziemlich tricksen, dann geht es mit dem Messer schneller.
Zudem lassen sie sich nur für Winterveredelungen (analog Kopulationen) verwenden.
Ich habe eine solche Zange, bin aber von der resultierenden Stabilität der Veredelung nicht überzeugt (im Vgl zu Kopulation mit/ohne Gegenzunge). - Bei der Kopulation ist die Fläche, an der die zwei Partner zusammenwachsen sollen deutlich größer.
Weiterer Nachteil der Zangen: Die Klingen lassen sich nicht gut schärfen, wenn überhaupt. Wenn man eine paar Veredelungen im Kern- oder Steinobstbereich macht, dann ist die Klinge stumpf, weil dieses Holz um ein Vielfaches härter ist als das der Weinreben.
Danke für die Information. Das überzeugt mich. Ich denke jetzt, dass eine Veredelungszange nicht für mich in Frage kommt.

Wie sieht es eigentlich mit anderen Veredelungsutensilien wie z.B. dem Baumwachs aus? Was benutzt Ihr, was könnt Ihr empfehlen? Ich habe irgendwo mal gelesen, dass man - wenn man Veredelungsgummis benutzt - durchscheinendes Baumwachs verwenden sollte, da sich die Gummis unter Lichteinfluss mit der Zeit selbst zersetzen und man sie nicht aufschneiden muss. Welche Baumwachs-Sorten sind denn durchscheinend?

Verwendet Ihr Veredelungsgummis oder Bast?
Gespeichert

Blauaugenwels

  • Master Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 1339
Re:Veredelungsmesser
« Antwort #11 am: 13. Dezember 2014, 00:27:03 »

Ich benutze ebenfalls das Okuliermesser von Victorinox. [...] im Spitzenbereich der Klinge leicht geschwungen und nicht ganz gerade [...].
Darauf hatte ich nicht geachtet und mich damals beim ersten Nachschärfen gewundert, woher die Krümmung kam. ;D

@Blauaugenwels
Deshalb sind rostfreie Messer oft nicht so einfach zu schärfen. Sie sind weicher, nicht härter.
Eben, die sind weicher. Ich bekomme die besser geschärft. - Vllt habe ich aber auch einen komischen Winkel ;)
Gespeichert

Blauaugenwels

  • Master Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 1339
Re:Veredelungsmesser
« Antwort #12 am: 13. Dezember 2014, 00:53:12 »

Veredelungsband/-gummi (Fleicoband)
Ich benutze Fleibänder, die schneiden nicht so arg ein, wenn man es mal ein paar Wochen übersieht ::)
Kleiner Nachteil: Meist gibt es sie in großen Gebinden (z.B. Meyer 1,4 kg !!) oder in Kleinstmengen (zu horrenden Preisen...).

Verstreichmittel
Ich habe diese ausprobiert:

Rebwachs: (rot, also nicht durchsichtig) ist leider nur warm flüssig, geht dann sehr gut und komfortabel, wenn man einen entsprechenden Wachswärmer oder Wasserbad (mit Pinsel oder Schöpfkelle) hat, Veredelungen dürfen nicht lange mit heißem Wachs getaucht/übergossen werden (Verbrennungen!); Edelreisabschnitt + Veredelungsstelle werden komplett überzogen (daher nur für Handveredelungen brauchbar, wenn also die Unterlage wurzelnackt oder in einem Topf steckt) ; leider nur in Großgebinden (20 kg) zu bekommen => privat umständlich!

Trigol Baumwachs: (durchsichtig) auch nur warm flüssig (über Wasserbad probiert; analog obigem), geht dann sehr gut und platzt später gut ab, wenn die Veredelungen an Dicke zunehmen; gibt es auch im 2,5 kg-Eimer (riecht warm, als hätte man einen ganzen Fichtenwald abgeholzt ;D ); ebenfalls Überzug über Edelreisabschnitt + Veredelungsstelle (s.o.) => aufwändig!

Schacht Baumwachs: (durchsichtig) kalt streichfähig (damit auch bei gepflanzten Bäumen verwendbar, wo flüssiges Wachs (s.o.) nicht verwendbar ist), anfangs sehr klebrig, härtet zügig aus (zumindest im Sommer), auch bei Okulationen gute Erfolge (nur Veredelungsstelle wird überstrichen); in handlicher 250 g Dose verfügbar (z.B. auch im Gartencenter); über die Eignung bei Kopulationen weiß ich nichts, da hierbei noch nie ausprobiert (es soll aber ausreichen das Zustreichen von Veredelungsstelle + Schnittstelle Edelreisabschnitt oben) => ab mehr als einer Hand voll Winterveredelungen wird es aufwändig und teuer

Medifilm (durchsichtig) (das Zeug, mit dem frisch abgefüllte Likörflaschen umwickelt werden): jederzeit einsetzbar, aber alles, was austreiben soll, darf nur EINMAL umwickelt werden! (hatte beim ersten Versuch zweimal umwickelt und damit große Probleme ::) ); muss aber nach meiner Erfahrung komplett aufgeschnitten werden, weil es sich nicht so schnell löst, wie man es wieder weg haben will => unnütz (ich verschließe jetzt meine selber gemachten Liköre damit ;))

Compo LacBalsam : (dunkelbraun) ist ein Kunststoff, wird als Wunderschlussmittel und gelegentlich für Veredelungen beworben, aber zumindest für Okulationen taugt es nicht! (mir sind schon etliche Augen vertrocknet, weil der Gummiüberzug offenbar nicht dicht genug ist und die Augen austrocknen lässt) => würde ich nicht mehr für Veredelungen nutzen

Ergo:
Für Kopulationen (mit wurzelnackten Unterlagen) nehme ich Trigol (leider nur warm flüssig, daher Wasserbad).
Für Okulationen, Propfungen und andere (Unterlage eingewurzelt) nehme ich Schacht Baumwachs (kalt streichfähig).

Ich habe irgendwo mal gelesen, dass man - wenn man Veredelungsgummis benutzt - durchscheinendes Baumwachs verwenden sollte, da sich die Gummis unter Lichteinfluss mit der Zeit selbst zersetzen und man sie nicht aufschneiden muss.
Die Zerstörung der Veredelungsgummis (Fleicoband) geschieht durch UV-Licht. Das wird aber nach meiner Erfahrung durch alle obigen Veredelungsüberzüge verhindert!
Ich schneide einfach die Gummis auf, ist kein großes Problem ;)
« Letzte Änderung: 20. April 2015, 18:45:37 von Blauaugenwels »
Gespeichert

Wild Obst

  • Master Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 2821
  • Obstsortenliste --> Link; 6b/7a, rund 570m
    • Obstsorten
Re:Veredelungsmesser
« Antwort #13 am: 13. Dezember 2014, 12:07:02 »

Ich verwende für Kopulationen hauptsächlich Veredlungsgummis. Die verstreiche ich gar nicht, sondern wickle die überlappend, dann ist das dicht. Okulationen verstreiche ich auch gar nicht, bzw. wenn, dann umwickle ich sie mit Parafilm oder Buddy Tape (selbstzersetzende , autoadhäsive Plastikfilme). Da kann man auch für Frühjahrsveredlungen benutzen statt Mitteln zum Verstreichen, die austreibenden Knospen wachsen da einfach durch.

Wenn ich mal was verstreichen muss, nehme ich Lac Balsam. Das ist einfach und auch kalt zu verstreichen, hält gut und ist flexibel. Ich habe auch schon Wachs ausprobiert, aber das ist wegen dem Wasserbad usw. viel auswändiger und lohnt meiner Meinung nach nur für große Serien von Handveredlungen (also mit ausgegrabenen oder getopften Unterlagen).

Beim RindenPfropfen verwende ich zum Verbinden Elektrikerklebeband. Das hält auch sehr gut, bleibt flexibel und ist auch ohne verstreichen dicht. Den Pfropfkopf muss man dann aber immer noch verstreichen, das mache ich dann mit LacBalsam.
Gespeichert

floXIII

  • Senior Member
  • ****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 613
  • Südtirol
Re: Veredelungsmesser
« Antwort #14 am: 21. Februar 2016, 11:49:45 »

Ich hol mal diesen Thread wieder nach oben, da ich eine ähnliche Frage habe. Könnt ihr mir ein Okuliermesser entpfehlen welches einseitg geschliffen ist und somit auch für Kopulation geeignet ist?

Ich möchte mir gerne eines übers Internet bestellen. Preislich sollte es um die 20 Euro liegen, da ich es nur für den eigenen Garten benötige muss es keine Topmarke sein.

Ich habe zwar schon ein wenig rumgestöbert, aber oftmals steht halt leider nicht ob die Messer einseitig oder beidseitig geschliffen sind.

Danke schon mal im Voraus  :)
Gespeichert
Seiten: [1] 2   nach oben
 

Garten-pur.de Nutzungsbedingungen | Impressum | Datenschutzerklärung

Forum Garten-pur | Powered by SMF, Simple Machines
© 2001-2015 garten-pur. All Rights Reserved.
Garten-pur.de