Na ja, ich will die dann doch mal blühen sehen
Ich hab bei ein paar Sorten Vergleichspflanzen aus anderer Quelle besorgt. Gerade bei renommierten Sorten macht das manchmal Sinn, wenn die Pflanze nicht wachsen will.
Info für Interessierte: Sabine Baur war der der Präzedenzfall für 'Montags-Taglilien' in Europa. Diese preisgekrönte und zu Beginn teure Sorte wurde (meines Wissens nur) in Europa bald per Meristem-Vermehrung ohne Qualitätskontrolle auf den Markt gebracht und es gab viele Exemplare, bei denen die Anzucht im Labor nicht gut geklappt hat. Der gute Ruf der Sorte war rasch ruiniert, der Skandal kam nie wirklich offiziell auf. Siehe auch den Kommentar von Hr. Offenthal zur Sorte
http://www.offenthal-taglilien.de/lily/index.php?option=com_sortiment&view=sortiment&Itemid=115Damals wurde wohl nicht nur Sabine Baur auf diese Art und Weise vermehrt - wie viele und welche Sorten betroffen sind, ist fraglich.
Meristem-Vermehrung ist längst üblich - auch in den USA. Die Jung-Pflanzen werden im Labor erzeugt und dann ausgepflanzt ('field grown' - die Entstehung der Jungpflanzen wird nicht erwähnt) - man wartet die erste Blüte ab und sondert Exemplare aus, die fehlerhaft sind. Der Rest ist qualitativ nicht von den konventionell erzeugten Pflanzen zu unterscheiden. So werden auch kostspielige Sorten für Otto-Normalverbraucher erschwinglich - man kennt das ja bereits von den Orchideen.
Mit Sicherheit gibt es auch heute noch Anbieter, bei denen die Qualitätskontrolle der Pflanzen nicht so funktioniert, wie man es sich wünschen würde - daher sind 'Montags-Exemplare' nach wie vor im Umlauf. Wenn man Pech hat, bekommt man eines bzw. ein Teilstück von einer solchen Pflanze. Deshalb kann eine Vergleichspflanzung durchaus Sinn machen.