Wären wir von der eigenen Ernte abhängig, wären wir schon lange verhungert. 2017 am 20. April nachts kälter wie am kältesten Januartag, kompletter Obsternteausfall. 2018 Ernteausfall wegen der Dürr. Ging hier bis November. Man stand im Oktober auf der Obstwiese inmitten sterbender Jungbäume, grosse Bäume mit viel Astbruch. Alles voller tischtennisballgrosser schrumpelnder bitterer Äpfel behangen, die zu faulen begannen. Der Fäulnisgestank der Obstwiesen zog sich regelrecht durch die Gegend. Oder die neuen Schädlinge, Kirschessigfliege, seit ihrer Ankunft 2014 keine Brombeeren mehr gehabt. Einfach weg! Sie gären und faulen am Strauch bei Farbumschlag, drin die Maden der Fliegen. Im Wald wie im Garten. Dieses Jahr erstmalig wieder welche, Dank der Hitze, die die Kirschessigfliege für die nächsten Wochen gestoppt hat, so hat sogar die Hitzwelle einen guten Nebeneffekt. Jedes Jahr hammerharte Hitze- oder Frostschäden oder beides, garniert mit einer Flut importierter oder aggressiv gewordener Schädlinge, gegen die es kein Mittel gibt. 2016 Landesrekord bei einem Gewitter, 100-160 Liter pro qm in kurzer Zeit bei uns, der halbe Landkreis unpassierbar, Ortschaften unter Schotter begraben. Bis 2007 gab es vorwiegend kompensierbare Ausschläge mit normalen Jahren dazwischen, dann wurden sie ärgerlich, ab 2013 wurden aus den Ausschlägen Extreme, seit drei Jahren in pausenloser Folge. Daraus Schlüsse über einen Klimawandel zu ziehen überlasse ich Anderen, ich kann nur über Beobachtungen sprechen.
Die Dürre mit Hitze jetzt hat mich auch wieder einen Jungbaum gekostet, im Aussengarten kann man nicht ständig mit Wasser hinfahren. Im Hausgarten stemmt man sich mit Aufwand und Technik dagegen, um ein bisschen Gemüse zu retten. Giessen mit Leitungswasser hat seine Grenzen. Die Quellenschüttung der Gemeinde hatte vor zwei Wochen deutlich nachgelassen. 50% der Wassermenge kommt von der Bodenseewasserversorgung. Die konnten aber nicht viel mehr erhöhen, dort lief wie letztes Jahr alles an der Kapazitätsgrenze, Pumpen liefen ohne abzuschalten durch, Leitungen brachten nicht mehr. Also hat die Gemeinde die dringende Bitte nach Wassersparsamkeit verkündet. Die Situation entspannt hat nun nicht das Gewitter, sondern der Ferienbeginn. Viele Leute fahren weg, der Verbrauch sinkt. Auch eine Lösung, schick die Leute in Ferien :-)
Bei einer Renovierung haben wir einen 7,5 Kubikmeter Regenwassertank eingraben lassen. Grösser gibts nicht. Teuer, weil muss ins Kalkgestein. Der reichte letztes Jahr bis Ende Juli und auch dieses Jahr wäre da Schluss gewesen, wenn das Gewitter nicht drei Kubikmeter reingespült hätte. Eigentlich hatte es für fünf geregnet, aber die Regenrinnen packten den minutenlangen extremen Sturzbach nicht, das Wasser rauschte drüber und verursachte weitere Schäden drunter, da fängt nämlich mein Garten an...