Ich bin mal so frei, meinen Thread wieder nach oben zu holen, weil ich noch einige Fotos aus dem vor einem Jahr neu gestalteten Vorgarten habe, so kann man schön Vergleiche ziehen. Natürlich hat sich nicht alles ganz so wie geplant entwickelt, der heiße und trockene Sommer hat natürlich auch seine Spuren hinterlassen, aber nachdem nun knapp 100 Liter Regen innerhalb von drei Wochen gefallen sind, sprießt es nun wieder an allen Ecken und Enden, und so habe ich mich die Tage einmal mit der Schere und einmal mit dem Unkrautstecher durchgearbeitet, so dass es dort wieder recht passabel aussieht.
Der neue Zaun rund um die Kompostecke ist trotz größter Dürre komplett von Brennnesseln, Zaunwinde und Zaunrübe zugewuchert, ich hatte die Tage ein paar Fotos gemacht, aber das Licht war zu schlecht, und heute habe ich's beim Fotografieren verpennt, dort auch nochmal Bilder zu machen, die reiche ich aber noch nach, am besten mit "vorher - nachher"-Vergleich, weil es dort aktuell sehr wild aussieht. Ansonsten haben sich Zaun und "Hochwassermauer" bereits bewährt, und auch wenn das Errichten im Frühjahr doch recht aufwändig war, bin ich sehr froh, dass diese Arbeit erledigt wurde.
Nun aber wie versprochen zum Vorgarten, der im April und Mai eine überwältigende Blütenpracht bot, hier trumpften natürlich vor allem die unzähligen im Herbst verbuddelten Blumenzwiebeln voll auf, ebenso wie die schon seit einigen Jahren in die Gartenmauer gepflanzten Polsterstauden. Der Frühling war schon immer die schönste Zeit im Garten, auch zuvor war der Vorgarten zu dieser Jahreszeit schon sehr nett, in der zweiten Jahreshälfte ließ die Pracht aber sehr nach, weil die Goldfelberich-Monokultur im Juni zwar prächtig anzusehen war, danach aber nur noch Elend herrschte. Da der Felberich im fetten Lehmboden leider extrem wuchert, blieb nur, ihn vollständig und minutiös zu entfernen, jedes Würzelchen hatte ich sorgfältig ausgelesen...
Anfang Juni schwenkte das Wetter sehr plötzlich um, die Tagestemperaturen stiegen regelmäßig über 30°C, und Regen blieb für ca. drei Wochen komplett aus. Erst eine Gewitterserie Ende Juni brachte nochmal ca. 40 Liter, danach fiel für zwei Monate bis auf zwei, drei kurze Schauer kein einziger Tropfen. Ich musste wohl oder übel gelegentlich mit Gießkanne und Schlauch wässern, ansonsten hätten es gerade die neu gepflanzten Stauden es sicher nicht geschafft. Im Juni blühten Spornblumen und orangefarbene Taglilien sehr schön, und die blaue Taubenskabiose erwies sich als einer der Trockenheitshelden, der den ganzen Sommer lang blühte.
Nachdem die Nachtviolen verblüht waren, übernahm das Mutterkraut, welches ich überall in die Pflanzung eingestreut hatte, das Regiment, auch die im Herbst mühsam um einen Meter versetzte Fackellilie trumpfte in der gleißenden Sonne nun richtig auf, nachdem sie zuvor jahrelang vom riesigen Kirschlorbeer bedrängt wurde. Vor allem im Juni musste man zwar größere Mengen von einziehendem Narzissenlaub ertragen, und einige der neu gepflanzten Stauden, wie Salbei, Katzenminze und Gaura kamen aufgrund der beginnenden Trockenheit einfach nicht in die Gänge. Dafür hatte sich der Trommelstocklauch zusammen mit den Spornblumen zum Insektenmagnet Nr. 1 entwickelt, auch etliche Löwenmäulchen waren im Frühling gekeimt und blühten bereits im Hochsommer auf.
Nun ist fast ein Jahr vergangen, die Spornblumen blühen immer noch, jeden Tag umschwärmt von mehreren Taubenschwänzchen, dazu sind die hohen Fetthennen aufgeblüht, und die schon seit einigen Jahren dort stehende, aber ebenfalls vom Kirschlorbeer bedrängte Bartblume 'Heavenly Blue' kann endlich zeigen, was in ihr steckt. Auch sie ist ein Insektenmagnet, ebenso wie das Sedum, und der einzelne Oktober-Sonnenhut, letztes Jahr beim Buddeln als Sämling gefunden, steuert sein weithin leuchtendes Gelb hinzu, auch wenn er eigentlich ein bisschen zu hoch im Vergleich zu der restlichen Bepflanzung, die aufgrund der Trockenheit hinter ihren Möglichkeiten zurückgeblieben ist, geworden ist.
Vor allem die letztes Jahr gepflanzten Goldsturm-Rudbeckien und die Echinacea aus dem Garten meiner Mutter haben sehr gelitten, sie blieben größtenteils maximal kniehoch. Ich muss mal schauen, wie sie sich dort langfristig machen, in feuchteren Sommern sicher kein Problem, aber anders als im Garten unten am Hang ist der Vorgarten halt doch sehr exponiert. Das Sedum steht wie immer super da, wenngleich auch kleiner als im Jahr zuvor, und auch die verschiedenen Astern haben sich als sehr robust erwiesen. Herbstanemone, Salbei und Co. haben wie gesagt nicht geblüht, dürften sich aber langfristig etablieren, und auch der Miscanthus - dieses Jahr arg niedrig, aber immerhin kräftig ausgetrieben und nun auch blühend, werden sich dort gut behaupten können. Sesleria autumnalis, anfangs etwas mickrig, hat sich hingegen sehr gut gemacht und blüht gerade sehr schön.