Naja, der Schachtelhalm ist halt meine Nemesis, etwas Jammern sei mir da gegönnt.
Ich bin ja froh, dass es wenigstens im Vorgarten keinen gibt und in den Schattenbereichen nur hier und da mal ein Hälmchen sprießt, aber gerade das Sonnenbeet am Zaun ist dermaßen verseucht, dass der Anblick keinen Spaß macht...
Kommen wir noch zum dritten Teil meines Rundgangs (oder genauer gesagt, meiner Rundgänge im Juni, die Aufnahmen stammen alle aus den letzten zwei bis drei Wochen). Am Eingang leuchten die gelben Blüten verschiedener Sedum-Arten in der Morgensonne, die meisten davon stehen in Tonschalen, die ich immer wieder aus dem Friedhofscontainer gefischt habe, wo sie zuvor als Schale für die Allerheiligen-Deko verwendet und dann einfach achtlos entsorgt wurden. Ein Loch mit einem scharfen Bohrer in den Boden gebohrt, etwas Splitt als Drainage, den Wurzelballen mit (gekauftem) Sedum in die richtige Form gepresst, eingetopft, fertig. Geschützt unterm Vordach überstehen die Pflanzen jegliche Wetterkapriolen, auch im Winter, wenn es ansonsten viel zu nass ist.
Ebenfalls aus dem Friedhofscontainer stammt diese Nelke 'Pink Kisses', einer der üblichen Wegwerfartikel aus dem Supermarkt/Baumarkt/Gartencenter, welche nun schon seit drei Jahren in einem kleinen Tontopf auf der Mauer steht, im Sommer täglich mit einem Schluck Wasser versorgt, selten mal etwas Dünger, und nach der Blüte schneide ich die vertrockneten Blütenstände zurück. In weiteren Schalen wachsen hier verschiedene Semperviven, die beginnen auch gerade mit der Blüte, dann sollte ich selbige mal ins Visier nehmen. Verpennt habe ich das Foto der marokkanischen Margarite, die ebenfalls seit drei Jahren in einem ebenso kleinen Topf wie die Nelke residiert und jedes Jahr im Mai üppig blüht.
Unter der großen Tamariske will ich schon seit zwei Jahren ein neues Halbschattenbeet anlegen, aber zuerst möchte ich noch die Stützmauer am Hang erneuern, hoffentlich komme ich dieses Jahr endlich dazu. Hier hatte ich vor ein paar Jahren mal Löwenmäulchen ausgesät, beim Buddeln sind wohl wieder Samen an die Oberfläche geraten, die letztes Jahr dank der reichen Regenfälle üppig gekeimt sind, und so leuchten hier gerade die lustigen Mäulchen, die ich als Kind schon so gerne mochte, in verschiedenen Rosatönen. Auch eine Kleinblütige Königskerze hat sich angesiedelt, deren Blüten zwar eher unscheinbar sind, aber die üppige Blattrosette macht dies mehr als wett.
Auf dem Foto kommt es vielleicht nicht richtig zur Geltung, aber dieser Anblick des über und über mit herrlich duftenden Blüten bedeckten Philadelphus bot sich mir jeden Morgen beim Einsteigen ins Auto. Zwar wird der Bauernjasmin arg von der Tamariske bedrängt, aber irgendwie schafft er es doch, schöne, bogig überhängende Zweige mit reichlich Blüten zu bilden. Ich weiß nicht, ob meine Oma damals Tamariske, Runzeligen Schneeball, Kolkwitzie und Bauernjasmin gezielt gepflanzt hat, aber sie blühen alle nacheinander, so dass von Anfang Mai bis Ende Juni diese schattige Ecke auf der Nordseite des Hauses erhellt wird.
Zwar leidet der Vorgarten mittlerweile etwas unter der Trockenheit, so dass ich gestern eine kleine Gießrunde eingelegt habe, und man muss noch immer das einziehende Laub der vielen Frühjahrsblüher ertragen, aber orangerote Taglilie, Spornblumen und Mutterkraut dominieren dort gerade die Szenerie. Leider sind die gepflanzten Nepeta 'Walker's Low' und Salvia 'Caradonna' noch arg klein und gerade einmal kniehoch, vielleicht hätte ich ihnen doch etwas mehr Wasser als Starthilfe spendieren sollen, aber auch so ist der Bereich recht üppig, die verblühten Allium zieren noch immer, und erfreulich viele "Trommelstöcke", beim Roden letzten Herbst mühsam ausgelesen und wieder eingepflanzt, stehen in den Startlöchern.
Ein paar Füllstauden-Mitbringsel aus dem Gartencenter, wie Taubenskabiose, Nachtkerze und Sedum spurium (wahrscheinlich 'Fuldaglut') bereichern die Szenerie, die anderen Stauden müssen noch etwas einwachsen. Auch hier muss ich unbedingt mal wieder Unkraut jäten, vor allem die unglaublich lästige Zaunwicke bildet rasch unglaublich tiefe Wurzeln, so dass man sie nicht mehr los wird. Den Schwertlilien gefällt das aktuelle Wetter natürlich sehr, und auch die anderen Fetthennen sehen ausgesprochen gut aus. Insbesondere Hemerocallis fulva zieht gerade alle Register, zusammen mit den vertrockneten Blüten des Zierlauchs und den ebenfalls blühenden Sedum-Sorten in der Gartenmauer sieht das gerade herrlich aus.
Heftig umschwärmt von den Schmetterlingen sind gerade die Spornblumen, Witwenblumen und Skabiosen, hier tummeln sich neben dem Kleinen Fuchs auch Wiesenvögelchen, Taubenschwänzchen und Co., dazu eine Vielfalt von Wildbienen und Schwebfliegen, die ich auch nicht ansatzweise näher bestimmen kann. Die fast verblühten Nachtviolen werden eifrig von Kohlweißlingen besucht, ein paar werde ich wohl zurückschneiden, aber einige sollen sich auch aussamen. Ich habe noch ein paar Samen vom letzten Jahr, am besten ziehe ich mir auch noch einige Sämlinge heran und pflanze sie wieder in die Lücken, damit es gleich nächstes Jahr wieder Blüten gibt...