Mit Verdunstungsschutz durch eine Wicklung Parafilm oder durch ähnliches klappen auch Reiserveredlungen mit Pfirsichen ganz gut. Die Blütenknospen schimmeln manchmal darunter aber und ich habe die in letzter Zeit deswegen abgemacht. Anderseits sind mir trotzdem auch vorher einige Veredlungen angewachsen, von daher weiß ich nicht ob das lohnt.
Unbedingt die einjährigen Triebe nehmen, aus denen die Reiser aus vorher angelegten Knosen austrieben können. Verholzt sind die auch, nur die Rinde hat noch keine Borke entwickelt.
Wenn der Sämling jetzt schon drinnen ist, würde ich den nicht unbedingt wieder raus pflanzen. Wie lange steht der denn schon drinnen? Es kann durchaus 3-4 Wochen dauern, bis ein Bäumchen deutlich sichtbare Austriebszeichen zeigt. Leicht geschwollenen Knospen sollten aber schon weit vorher sichtbar sein, wenn die Unterlage nicht zu weit zurückgeschnitten wurd eund aus Adventivknospen austrieben müsste, dann dauert es auch mal recht lange, bis sich was tut. Vielleicht ist er ja doch schon etwas in die Vegetation gegangen und erfriert dann in den kommenden Frösten. Man kann den durchaus so innen vortreiben und dann veredeln. Danach aber allerdings lieber bei kühlen Temperaturen z.B. im Keller als in der Wohnung aufstellen. Bei 20°C und trockener Wohnungsluft vertrocknen Edelreiser leicht, bevor sie angewachsen sind und treiben auch viel zu früh aus den Reserven durch, noch lange bevor die Veredlungsstelle das Edelreis wirklich versorgen kann.
Wenn ich Handveredlungen mache, dann lasse ich die Unterlagen (bis auf Walnuss, ist speziell) im Keller bei ca. (5)-10°C. Das ist warm genug, dass die Unterlagen meist im Februar antreiben und ich dann mit frisch geernteten Reisern veredeln kann. Auf leicht angetriebene Unterlagen zu veredeln, kann gefühlt die Anwuchsquoten verbessern, aber ist meist vollkommen unnötig und man kann Veredeln in egal welchen Vegetationszustand die Unterlagen sind, solange für die gewählte Methode die Rinde nicht lösen muss. Nur die Edelreiser müssen in Ruhe sein.