Liebe Gemüsegärtnerinnen und Gemüsegärtner,
ich kann mir vorstellen ein fortlaufender Dauerthread der den Kohlgewächsen, Brassicaceae gewidmet ist könnte für uns alle, die wir diese variantenreiche Pflanzengattung als Gemüse schätzen, von Nutzen sein.
Dann könnte ein(e) jede(r), Vorlieben, Anbautips, Sorten, Kochrezepte etc. zum Thema beisteuern.
Darf ich den Anfang machen? ;-) Dieses Jahr haben wir zu meiner großen Freude wieder mal dank Abdeckung keine Probleme mit den lästigen Erdflöhen. Auf dem Beet stehen mit Netz eingetunnelt: Kohlrabi grün und blau, Brokkoli und Blumenkohl. Die Sorten sind mir unbekannt, die sehr gesunden Jungpflanzen stammten von Fundgrube und kamen direkt Anfang April raus. Zu meiner Überraschung hält das relativ grobmaschige Netz, das für gute Luftzirkulation ohne Überhitzung sorgt, und auch das Gießen nicht sonderlich beeinträchtigt, fast alle Erdflöhe draußen. Die Bögen sind aus Edelstahl und dabei sehr elastisch und verwenden wir seit Jahren ohne dauerhafte Verformung.
Hier mal ein Bildchen, das Brokkoli-Trio hat nach dem gestrigen Regen (5 L), von vorgestern bis heute morgen mächtig zugelegt. Regen ist halt durch nichts zu ersetzen. Selbst gutes Wässern mit der Gießkanne ist vom Ergebnis nicht dasselbe wie ausgiebige Regenfälle im richtigen Maß.
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Kohlgewächse, Brassicaceae: Anbautips, Maßnahmen gegen Schädlinge, Rezepte (Gelesen 114 mal)
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Re: Kohlgewächse, Brassicaceae: Anbautips, Maßnahmen gegen Schädlinge, Rezepte
Mit der Gießkanne gegossen ist eben nur Wasser an die Wurzel gebracht. Das ist vielleicht die Hälfte von dem, was Kohl möchte. Deswegen Überkopfberegnung, wenn es der Himmel nicht her gibt, die Pflanze aber verlangt.
Ich muss sagen mein Kohljahr bisher war recht gut. Es trauen sich kaum noch Hobbygärtner an Kohl, was den Befallsdruck enorm senkt. Also man muss hier eigentlich nur noch die Düngung und Bewässerung im Griff haben. Da ist selbst 3km nördlich von Blumenkohl-City (Ruchheim) ein Netzfreier, Insektizidfreier Kohlanabau im Hobbygarten mit einer Aberntequote von Stand heute 100% beim Blumenkohl drin. Nicht die Marktfähige Größe und Blumenfarbe, aber insgesamt überzeugend und Geschmacklich top. Siehe Foto von gestern, zu spät N Nachgelegt und zu trocken gehalten, dann wirds halt nur die Hälfte und mit optischen Fehlern.
Am meisten hat die italienische, violette Sorte versagt. Dort unten auf Sizilien oder wo im Herbst gepflanzt und über Winter bei 15°C kultiviert schießen diese südlichen Sorten bei früher Frühjahrspflanzung und 28°C in unserem Frühjahr in die Blüte, das gibt Köpfe für die Vase, nix für die Küche. Da freut sich jetzt das Nachbarkarnickel über das viele Laub.
Unterfräsen den Mist, gescheite Sorten drauf, die an das Regionalklima angepasst sind. 2-3 Züchter gibts noch, die Sorten für die Pfalz hier züchten. Aber auch da wirds immer enger. Kohlanbau bedeutet immer viel Handarbeit, die Forderung der SPD nach 15€ Stundenlohn wird die Kohltradition hier wohl beenden. Wir haben hier keine Holländischen Verhältnisse, wo man mal eben mit dem Vollernter abernten kann, das kann sich auch hier keiner leisten. Und wir haben nicht die Meereswindbedingt Blattlausfreie Gesundlage, wie man sie in Norddeutschland gewöhnt ist. Also zu Weißkohlpreisen produziert hier niemand mehr die Grundlage hipper veganer Ernährung.
PS: es gibt da noch den Thread `der Kohl und ich´ oder so. Es ist im Garten ein Dauerthema, nicht ganz einfach diese Kulturen.
Ich muss sagen mein Kohljahr bisher war recht gut. Es trauen sich kaum noch Hobbygärtner an Kohl, was den Befallsdruck enorm senkt. Also man muss hier eigentlich nur noch die Düngung und Bewässerung im Griff haben. Da ist selbst 3km nördlich von Blumenkohl-City (Ruchheim) ein Netzfreier, Insektizidfreier Kohlanabau im Hobbygarten mit einer Aberntequote von Stand heute 100% beim Blumenkohl drin. Nicht die Marktfähige Größe und Blumenfarbe, aber insgesamt überzeugend und Geschmacklich top. Siehe Foto von gestern, zu spät N Nachgelegt und zu trocken gehalten, dann wirds halt nur die Hälfte und mit optischen Fehlern.
Am meisten hat die italienische, violette Sorte versagt. Dort unten auf Sizilien oder wo im Herbst gepflanzt und über Winter bei 15°C kultiviert schießen diese südlichen Sorten bei früher Frühjahrspflanzung und 28°C in unserem Frühjahr in die Blüte, das gibt Köpfe für die Vase, nix für die Küche. Da freut sich jetzt das Nachbarkarnickel über das viele Laub.
Unterfräsen den Mist, gescheite Sorten drauf, die an das Regionalklima angepasst sind. 2-3 Züchter gibts noch, die Sorten für die Pfalz hier züchten. Aber auch da wirds immer enger. Kohlanbau bedeutet immer viel Handarbeit, die Forderung der SPD nach 15€ Stundenlohn wird die Kohltradition hier wohl beenden. Wir haben hier keine Holländischen Verhältnisse, wo man mal eben mit dem Vollernter abernten kann, das kann sich auch hier keiner leisten. Und wir haben nicht die Meereswindbedingt Blattlausfreie Gesundlage, wie man sie in Norddeutschland gewöhnt ist. Also zu Weißkohlpreisen produziert hier niemand mehr die Grundlage hipper veganer Ernährung.
PS: es gibt da noch den Thread `der Kohl und ich´ oder so. Es ist im Garten ein Dauerthema, nicht ganz einfach diese Kulturen.
gesundes und krankes Gemüse in Amish-Qualität
Re: Kohlgewächse, Brassicaceae: Anbautips, Maßnahmen gegen Schädlinge, Rezepte
Mein Garten ist weniger als 10 km von der Ostsee entfernt. Ich habe Blattläuse ohne Ende, nix mit blattlausfrei. Die Marienkäfer und ihre Larven fangen endlich an aufzuräumen.thuja thujon hat geschrieben: ↑17. Jun 2025, 00:21 Und wir haben nicht die Meereswindbedingt Blattlausfreie Gesundlage, wie man sie in Norddeutschland gewöhnt ist.
Kohl ist bei mir auch nicht so einfach, massig Kohlerdflöhe, dazu die Kohlfliegen. Ich habe dieses Jahr Kohl in Kübeln auf der Terrasse stehen, um wenigstens die Erdflöhe abzuhalten. Bislang sieht es gut aus.
Re: Kohlgewächse, Brassicaceae: Anbautips, Maßnahmen gegen Schädlinge, Rezepte
Meine Hauptprobleme sind: Schnecken und Maden. Das mit den Maden war vor ein paar Jahren so schlimm, dass 2/3 der Pflanzen in den ersten Wochen nach dem Auspflanzen abgestorben waren. Bei kleinen Pflanzen hatten sie die Wurzeln abgefressen oder den Wurzelhals durchgekaut, bei größeren die Wurzel ausgehüllt und sich bis in den Stiel hochgefressen. Seit dem schneide ich beim Pflanzen aus schwarzem Flies Stücke von etwa 10-15x10-15 cm, zur Hälfte in der Mitte eingeschnitten, um den Pflanzenstiel geschoben und überlappt mit einem Stöckchen in der Erde verankert, dazu zwei Stöckchen in den gegenüberliegenden Ecken. Seit dem hat nicht eine Made mehr eine einzige Pflanze gekillt und ich kann mich wieder dem ewigen Kampf gegen die Schnecken widmen 
... ach ja, und dieses Jahr kamen dann auch noch die Ameisen dazu die in Scharen die Rinde über der Erde rings rum abgekaut haben bis die Pflanzen ein gegangen waren.

... ach ja, und dieses Jahr kamen dann auch noch die Ameisen dazu die in Scharen die Rinde über der Erde rings rum abgekaut haben bis die Pflanzen ein gegangen waren.