Salat-Sorten - welche baut ihr an? Mit welchen Erfahrungen? (Gelesen 45731 mal)

[Tempel-Hof-Gärtner]

Ich glaube, es geht weniger um eine Dauerkühlung, als um einen Kühlimpuls, der den Samen signalisiert, daß für das Keimen/Heranwachsen sichere Bedingungen herrschen.
Aber, das ist meine perönliche Meinung und völlig unwissenschaftlich!

Danke Inge, ist doch auch wurscht, ob wissenschaftlich oder nicht: Ist wie in der Medizin mit "wer heilt, hat recht" - hier also: Wenns funzt, egal wie warm der Sommer daherkommt, bestimmt der Erfolg die Richtigkeit des Ansatzes!
Machst Du das - gemäß der wissenschaftlichen Erklärung von thuja über 4 Tage oder nur über die mindestens "geforderten" zwei?

@tt: Super, auch die Übersichtlichkeit des Salatangebotes von Sativa (hatte die Firma bislang eher zufällig mal hier und da bei meinen Sameneinkäufen). Der Name 'Redbelle' ist aber wohl noch im Instanzenweg hängen geblieben: Der Kandidat MVG129 (zumindest DAS ist eindeutig) kommt jetzt wohl unter dem Namen 'Batirossa' auf den Markt.
(Apropos: Wofür steht das Akronym MVG? - kann mit solchen Abkürzungen immer mehr anfangen, wenn mein Hirn im Hintergrund das fehlende ergänzen kann und ich nicht nur das Kürzel wiederkäuen muss... - und was bedeutet im Unterschied dazu die Abkürzung BL + Nummer? [die ersten genannten Salate unter den Neuzüchtungen auf der von Dir genannten Übersichtsseite]).

Danke für den Hinweis zum Salat-Projekt als solchem. Dolle Sache! Hatte sowas 2022 mit "meinem" Hochbeet in einem Gemeinschaftsgarten schonmal im Rahmen vom Soja-1000-Gärten-Projekt der Firma Taifun & Uni Hohenheim gemacht.
Habe zwar nur begrenzt FREIE Fläche dafür, da ich Salate tendenziell eher überall unter-/zwischenpflanze statt ihnen ein eigenes Beet zu "gönnen", aber ich nehme mir mal Dein Konzept der "Auslagerungsdatei" zum Vorbild, um vielleicht trotzdem den Anforderungen gerecht werden zu können. Gilt dafür nur nen Kooperationspartner unter den etwas weniger eifrigen Kleingärtnerkollegen zu finden... *gg*

[thuja thujon]

Bei dem Soja ging es aber auch um ein bisschen mehr Platz. Weiß nicht mehr wie viel man machen konnte, ob auch 2 ok waren, ich hatte 9 oder so, also da waren schon rund 8m² weg und das ganze Jahr blockiert.
Batirossa wurde abgelehnt, deswegen Redbelle. Und ja, der Shop ist noch nicht aktualisiert und google weiß auch noch nichts davon. MVG: klick mal auf den Link im Beitrag davor, dann siehst du es. BL weiß ich nicht, die wurden in Italien geprüft.

Zu den 4 Tagen, also eigentlich 2 oder 5: das ist keine wissenschaftliche Erklärung, das sind Überlegungen, die man bitte prüfen und widerlegen sollte. Wie Inge schreibt, es geht da mehr um einen Impuls.

[Sandkeks]

Mach doch einfach selbst mal mit, kostet nix. https://www.mit-vereinten-gaerten.org/

Hab mich angemeldet. Ich bin gespannt.

[Tempel-Hof-Gärtner]

Bei dem Soja ging es aber auch um ein bisschen mehr Platz. Weiß nicht mehr wie viel man machen konnte, ob auch 2 ok waren, ich hatte 9 oder so, also da waren schon rund 8m² weg und das ganze Jahr blockiert.
Batirossa wurde abgelehnt, deswegen Redbelle. Und ja, der Shop ist noch nicht aktualisiert und google weiß auch noch nichts davon.
(...) BL weiß ich nicht, die wurden in Italien geprüft.

Bei mir waren es 3 Sorten, die in 10 Reihen die beiden Langseiten des U-förmigen 10m²-Hochbeetes eingenommen haben, das ich seinerzeit noch "bespielt" hatte (aber das habe ich nicht mehr). Ist leider ausgegangen wies' Hornberger Schiessen: 4-beinige "Erntehelfer" auf dem Tempelhofer Feld fanden die nahezu reifen Kerne einfach unwiderstehlich... [https://www.allmende-kontor.de/der-gart ... xperiment/]

Redbelle: Aha! DAS ist also die latest news von der Wohlinformiertenfront: Kann man ja nicht ahnen, dass die angeschlossenen Insider mehr wissen, als die Firmen-Webseite selber...

Prüfung in Italien...*staun*
Dachte, es gehört zu den strengen Vorgaben solcher Genehmigungen, dass die Kandidaten ihre Eignung unter verschiedensten klimatischen Bedingungen gezeigt haben müssen...!?

[thuja thujon]

Müssen tut man gar nichts. Jeder kann züchten was er will für den, der es denkt zu brauchen.
Wenn in Italien was mit Hitze klarkommt, ist das schonmal nicht verkehrt. Wenn sich dann andere Eigenschaften wie Pilzfestigkeit oder Fäuleanfälligkeit auch noch als vielversprechend zeigen würden, wäre er vielleicht auch für Gegenden wie die Vorderpfalz geeignet. Das prüfen die meisten Züchter aber tatsächlich in der Vorderpfalz. Also es geht nicht nur darum Sorten in vielen klimatischen Bedienungen zu testen, sondern man kann auch für Regionale Anbaugebiete züchten.

Beim Soja ists ja ähnlich, 000er Sorten und 00er auf recht wenigen Kilometern beide passend. Da kann schon die Höhenlage viel ausmachen, das Klima kann auf unter 100km so grundverschieden sein.

[thuja thujon]

Manchmal verfehlen Versuche das eigentliche Versuchsziel, weil sich keine Aussage dazu machen lässt, weil eine Krankheit, auf die bonitiert werden soll, nicht auftritt. Und manchmal sieht man etwas anderes dafür um so besser.
Hier im Sortenversuch bzw besser Zuchtlinienversuch, stehen die Sortenanwärter noch recht weit am Anfang, sind nach dem kreuzen also noch nicht gefestigt und so sieht man selbst bei nur 12 Pflanzen pro Linie zB 4 die so sind, 2 die anders sind und 6 die nochmal anders sind. Oder 3 zu 9. Das kann die Farbe sein, das Schossverhalten und vieles andere mehr.
Hier sieht man dieses heterogene recht deutlich. Auch das vieles noch dabei ist, was gar nicht wachsen möchte.

Es ist noch ein weiter Weg dahin, bis die Sorten durchgezüchtet, also gefestigt sind. So dass eine homogene Sorte entsteht. 5 Jahre Zeit und vieles aussortieren wird es noch dauern, bis aus den Sortenanwärtern oben im Bild das übrig gebliebene in den Anbau kann.
Hier mal gefestigte, homogene Sorten beim Züchter auf Schaubeeten.

[Der Buddler]

Mittlerweile fast nur Amerikanischer Brauner Pflücksalat. Samen sind überall günstig erhältlich, kann schnell in Reihen gesät werden (keine Voranzucht, kein Vereinzeln), schmeckt ganz gut und ist recht lange zu ernten. Allerdings gingen dieses Jahr die Schnecken ziemlich stark an die Pflanzen - trotz gegensätzlicher Werbung. Das ist nicht optimal.

[thuja thujon]

Den baue ich gar nicht mehr an. Empfindlich gegenüber Blattläusen und Fäulnis, welkt zu schnell nach der Ernte, geschmacklich auch nicht das beste und er bietet nicht die nötige Vielfalt, die andere Sorten oder ein Mix geben.