Ob -5 oder -7 ist im Prinzip eh egal in einem Land, in dem es in den größten Bereichen jeden Winter deutlich kälter wird. Und wenn nicht am Thermometer, dann zumindest direkt über dem Boden bei Strahlungsfrost und direkt auf dem Salat.
Wir ernten jedenfalls in einem im November übergestülpten Frühbeetkasten aus dickeren Doppelstegplatten nahezu jeden Winter noch brauchbaren Zichorien. Hier hat es oft lange Dauerfrost und eigentlich jeden Winter mal -15.
Ganz erfriert der hier nie, also die Wurzel überlebt eigentlich immer und treibt im Frühjahr aus. Allerdings schmeckt mir der Frühjahrsaustrieb nicht, wird sofort sehr bitter.
Dann lieber im Winter Wurzel ausgraben und im Keller austreiben lassen.
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Zichorien, Radicchio und Co. (Gelesen 85119 mal)
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Re: Zichorien, Radicchio und Co.
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Re: Zichorien, Radicchio und Co.
Klaro, auf den GANZEN Winter gesehen, keine Frage. Im Zugehen auf die absoluten Tiefpunkte, also in Grenzbereichen wie jetzt, trotzdem gut zu wissen, ob es (deutliche) Unterschiede gibt, um nicht - wenn die angekündigten Temperaturen in DEM Bereich liegen - unnötige Schutzmaßnahmen zu treffen...Mediterraneus hat geschrieben: ↑3. Dez 2025, 14:45 Ob -5 oder -7 ist im Prinzip eh egal in einem Land, in dem es in den größten Bereichen jeden Winter deutlich kälter wird.
(...) Wir ernten jedenfalls in einem im November übergestülpten Frühbeetkasten aus dickeren Doppelstegplatten nahezu jeden Winter noch brauchbaren Zichorien.
Nachdem wir gerade auf dem Weg waren, das große Zichorien-Thema ein bisserl zu differenzieren:
WELCHE davon meinst Du, wenn Du von noch brauchbaren Zichorien sprichst...?
P.S: Apropos Abstufung nach "grüner" & "roter" Frostfestigkeit: Habe den Zuckerhut wohl etwas zu verallgemeinernd zu den Zartbesaiteten gerechnet...
Der nimmt wohl eher nochmal ne Zwischenstellung zwischen den tatsächlich unsicheren Kantonisten (ab -5) und den ganz Hartgesottenen (unter glücklichen Umständen bis -10 & darunter hinaus unkaputtbar) ein...
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Re: Zichorien, Radicchio und Co.
Ich hatte eigentlich immer die Sorten von Franchi.
Eine Rote (Palla Rossa, di Treviso) und einen Orchideensalat ( Castelfranco, di Lusia, Romea). Die Sorten waren immer mal unterschiedlich, mal mit precoce mal tardiva, so einen signifikanten Unterschied konnte ich nicht feststellen.
Mit brauchbar meine ich, dass der Salat zwar teilweise erfroren war, aber es immer noch verwertbare Herzen oder Köpfe gab. Ggf. halt mit viel Ausschuss.
In milden Wintern haben wir auch bis Februar Endivien geerntet. Auch italienische Sorten, die mit gelber Mitte waren die besten.
Eine Rote (Palla Rossa, di Treviso) und einen Orchideensalat ( Castelfranco, di Lusia, Romea). Die Sorten waren immer mal unterschiedlich, mal mit precoce mal tardiva, so einen signifikanten Unterschied konnte ich nicht feststellen.
Mit brauchbar meine ich, dass der Salat zwar teilweise erfroren war, aber es immer noch verwertbare Herzen oder Köpfe gab. Ggf. halt mit viel Ausschuss.
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Re: Zichorien, Radicchio und Co.
Die Kopffarbe ist kein gutes Kriterium für Frosthärte.
Ausserdem sind fast alle Namen nur Typnamen. Vom Palla Rossa, Zuckerhut, Variegata di Castelfranco gibts sehr viele Sorten und Selektionen, die auch noch mal unterschiedlich frosthart sein können. Beispiel Palla Rossa: Da gibts den 706, Vinci TT, Palla Rossa 2, 3, Palla Rossa 6 (Marzatica), Pagoda, TT4050....
Ausserdem sind fast alle Namen nur Typnamen. Vom Palla Rossa, Zuckerhut, Variegata di Castelfranco gibts sehr viele Sorten und Selektionen, die auch noch mal unterschiedlich frosthart sein können. Beispiel Palla Rossa: Da gibts den 706, Vinci TT, Palla Rossa 2, 3, Palla Rossa 6 (Marzatica), Pagoda, TT4050....
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Re: Zichorien, Radicchio und Co.
Na denn: Zu früh gefreut...: Wenn es SO differenziert ist, kann man ja eh nix Belastbares herausfinden.
Dachte, ich hätte aus dem Strom der berichteten Erfahrungen zumindest diese Tendenz herauslesen können...
(Lasse daher das avisierte Projekt 'Erfahrungstabelle' fallen, denn eine Liste dieser Komplexität macht natürlich keinerlei Sinn...
)
Bliebe aber immer noch die Sache mit der Matschigkeit ("Fäule des äußeren Inneren: Nur harmlose Frostmatschigkeit oder (bakterieller) Innenbrand? / Unterscheidbar? => Kompostierbarkeit?") als hoffentlich klarer beantwortbare Frage...?
Und ob es zum erweiterten Themenrahmen 'Wintersalate' überhaupt noch etwas Neues zu sagen geben wird, ist nach der Entdeckung der Diplomarbeit von Jakob Wenz & Matthias Wenger (einer von beiden ist hier mal im ausgehenden Winter 2013 als 'Fleischkraut' kurzfristig dabeigewesen und hat die Arbeit eingestellt) über "Die Überwinterung von Gartensalat (Lactuca sativa L.) im Freiland" auch noch sehr fraglich...
Auch wenn in anderen Fäden schonmal darauf hingewiesen wurde, tue ich es, weil eine wirklich Horizonte-öffnende Arbeit (+/- ca. 90% Überlebensrate der meisten (64 [sic!]) geprüften Salatsorten bei Temperaturen bis zu -26°C...
) nochmal, denn DAS ist ja genau meine eigentliche Ursprungsfrage: Ab welcher Temperatur ist wirklich 'Action' zum Frostschutz angesagt? Also: Wirklich lesenswert!!! https://orgprints.org/id/eprint/21068/4 ... tklein.pdf
Dachte, ich hätte aus dem Strom der berichteten Erfahrungen zumindest diese Tendenz herauslesen können...
(Lasse daher das avisierte Projekt 'Erfahrungstabelle' fallen, denn eine Liste dieser Komplexität macht natürlich keinerlei Sinn...
Bliebe aber immer noch die Sache mit der Matschigkeit ("Fäule des äußeren Inneren: Nur harmlose Frostmatschigkeit oder (bakterieller) Innenbrand? / Unterscheidbar? => Kompostierbarkeit?") als hoffentlich klarer beantwortbare Frage...?
Und ob es zum erweiterten Themenrahmen 'Wintersalate' überhaupt noch etwas Neues zu sagen geben wird, ist nach der Entdeckung der Diplomarbeit von Jakob Wenz & Matthias Wenger (einer von beiden ist hier mal im ausgehenden Winter 2013 als 'Fleischkraut' kurzfristig dabeigewesen und hat die Arbeit eingestellt) über "Die Überwinterung von Gartensalat (Lactuca sativa L.) im Freiland" auch noch sehr fraglich...
Auch wenn in anderen Fäden schonmal darauf hingewiesen wurde, tue ich es, weil eine wirklich Horizonte-öffnende Arbeit (+/- ca. 90% Überlebensrate der meisten (64 [sic!]) geprüften Salatsorten bei Temperaturen bis zu -26°C...
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Re: Zichorien, Radicchio und Co.
Andere Salate, Wintersalat, das ist auch ein anderes Spiel.
Radicchio und alle Cichorium intybus subsp. intybus - Sortengruppen profitieren jedenfalls sehr vom neuen Wetter, im Herbst wie im Winter. Auch wenns keine richtigen Wintersalate sind, heute geht eine Menge, was früher nicht ging. Kalte Nächte wie es sie diesen Jahr gab sind die Ausnahme geworden, auch hier ist es normal, dass man bis in den Februar gut ernten kann.
Innenbrand und Frostschaden sind leicht unterschiedbar. Beispielsweise trifft Frost immer auch die dickeren Blattrippen. Innenbrand fängt dagegen von aussen her an, nie von den Rippen, Nekrosen kriechen vom Blattrand her an.
Radicchio und alle Cichorium intybus subsp. intybus - Sortengruppen profitieren jedenfalls sehr vom neuen Wetter, im Herbst wie im Winter. Auch wenns keine richtigen Wintersalate sind, heute geht eine Menge, was früher nicht ging. Kalte Nächte wie es sie diesen Jahr gab sind die Ausnahme geworden, auch hier ist es normal, dass man bis in den Februar gut ernten kann.
Innenbrand und Frostschaden sind leicht unterschiedbar. Beispielsweise trifft Frost immer auch die dickeren Blattrippen. Innenbrand fängt dagegen von aussen her an, nie von den Rippen, Nekrosen kriechen vom Blattrand her an.