Das Innere der Blüte im Detail:
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Orchideen im Zimmer (Gelesen 590428 mal)
Moderator: Phalaina
- Phalaina
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Re: Orchideen im Zimmer
Außerdem blüht, wie jedes Jahr um diese Zeit, Aerangis somalensis. Die Blüten der Art besitzen 10 cm lange Lippensporne und werden am Naturstandort von langrüsseligen Nachtfaltern besucht und bestäubt (vgl. dazu das verwandte, aber wesentliche größere Angraecum sesquipedale). Sie strömen daher abends einen sehr angenehmen Duft aus.
Dieser Blütenstand wurde, wie leicht erkennbar, auf Grund unzureichender Feinmotorik meinerseits unfreiwillig eingekürzt ...

- cat1
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Re: Orchideen im Zimmer
Jeder wird mit der Zeit Purist
Rlc Alma Kee ist echt unerträglich. Ich verstehe auch nicht wie man auf die Idee kommt etwas so unnatürliches zu züchten. Die Hawaiianer haben allerdings viele solche grellbunte Züchtungen produziert und sie haben noch immer Fans, in USA, Asien beliebt...Gestern schrieb mir ein Orchideenprofi (Amerikaner, AOS Juror!), für ihn sei sie eine der schönsten Multihybriden, tja.
C. dowiana sieht jedenfalls natürlicher aus, hat jedoch auch Nachteile, nicht wenige: die Haltung ist oft mangelhaft, verblüht sehr schnell und die Kultur ist nicht ganz einfach - neigt zum plötzlichen Ableben. Ausserdem braucht sie viel Licht und Wärme, kann ich aber bieten. Ich bin fest entschlossen alle zur Blüte zu bringen, behalten werde ich vermutlich nur eine und das nur weil sie als Queen Orchid gilt.
Es gibt wunderbare Primärhybriden mit dowiana, zB C. Fabia, C. Octave Doin etc. Ich habe eine C. Triumphans, die ich sehr mag. C. rex verbessert Haltung, Blühdauer und Blütenanzahl.
.
Aerangis hast du auch? Sehr schön, diese filigrane Blüten
! Blütentriebe hat jeder mal abgebrochen. Vor Kurzem habe ich den einzigen Blütentrieb einer Phal. violacea umgeknickt und geflucht wie ein Hooligan. Er wächst trotzdem weiter, schief. Ob das noch was wird

Deine Masdevallien machen mich etwas neidisch. Die bisherigen Versuche sie zu kultivieren führten ausnahmslos zum Exitus letalis (für die Pflanzen
).Wie duften sie?
C. dowiana sieht jedenfalls natürlicher aus, hat jedoch auch Nachteile, nicht wenige: die Haltung ist oft mangelhaft, verblüht sehr schnell und die Kultur ist nicht ganz einfach - neigt zum plötzlichen Ableben. Ausserdem braucht sie viel Licht und Wärme, kann ich aber bieten. Ich bin fest entschlossen alle zur Blüte zu bringen, behalten werde ich vermutlich nur eine und das nur weil sie als Queen Orchid gilt.
Es gibt wunderbare Primärhybriden mit dowiana, zB C. Fabia, C. Octave Doin etc. Ich habe eine C. Triumphans, die ich sehr mag. C. rex verbessert Haltung, Blühdauer und Blütenanzahl.
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Aerangis hast du auch? Sehr schön, diese filigrane Blüten

Deine Masdevallien machen mich etwas neidisch. Die bisherigen Versuche sie zu kultivieren führten ausnahmslos zum Exitus letalis (für die Pflanzen
Illustrent flagrantes viam pontes
Honi soit qui mal y pense
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Re: Orchideen im Zimmer
Der Artname deutet ja auf auffälligen Duft hin. Wie steht's damit?
Wer Saaten sät, wird Ernten ernten. (Sander Bittner)
- Phalaina
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Re: Orchideen im Zimmer
Nuja, ich vermute, in einer Umgebung, deren Flora ohnehin schon reich an Farben ist, muss so eine neue Hybride halt alles andere toppen, damit sie überhaupt wahrgenommen wird. Das scheint mir so ähnlich auch für die asiatischen Multihybriden bei den Vandoiden zu gelten.
Ohne Zweifel korrekt, aber das macht eben ihren Charakter als Wildform aus.
Die Aer. somalensis ist im Moment die letzte ihrer Gattung. Früher kultivierte ich mal etliche Aerangis aus der Nachzucht eines Spezialisten, der die Mutterpflanzen in Afrika selbst gesammelt hatte. Diese schnuckeligen Orchideen sind späterhin dankbar von einem BoGa übernommen worden. - Vermutlich wird der Trieb Deiner Phal. violacea weiterwachsen. Ein statisches Problem mit dieser "Sollbruchstelle" könnte sich aber bei der Ausbildung der Knospen und Blüten ergeben.cat1 hat geschrieben: ↑12. Nov 2025, 12:24Aerangis hast du auch? Sehr schön, diese filigrane Blüten! Blütentriebe hat jeder mal abgebrochen. Vor Kurzem habe ich den einzigen Blütentrieb einer Phal. violacea umgeknickt und geflucht wie ein Hooligan. Er wächst trotzdem weiter, schief. Ob das noch was wird
![]()
Es gibt zwar Masdevallien mit gutem Duft, aber bei meinen beiden sind da nicht so die Helden. Mehr als ein Hauch kommt da nicht rüber - muss aber auch nicht.
- Lou-Thea
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Re: Orchideen im Zimmer
Ja, duftet stark und gut, wär auch blöd, wenn nicht, weil extra deswegen gekauft.
(Und natürlich auch, weil Encyclia* meist einfach zu halten sind, meine cochleata hab ich seit etwa 30 Jahren, 20 davon eher vernachlässigt).
*Verzeiht, der neue Name der Gattung will einfach nicht in mein Hirn.
...and it was all yellow
- cat1
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Re: Orchideen im Zimmer
Hervorhebung von mirLou-Thea hat geschrieben: ↑17. Nov 2025, 10:32 Ja, duftet stark und gut, wär auch blöd, wenn nicht, weil extra deswegen gekauft.
(Und natürlich auch, weil Encyclia* meist einfach zu halten sind, meine cochleata hab ich seit etwa 30 Jahren, 20 davon eher vernachlässigt).
*Verzeiht, der neue Name der Gattung will einfach nicht in mein Hirn.![]()
Die Taxonomie wurde und wird ständig verändert, warum auch immer, Ordnung muss ja schließlich sein
Beispielsweise habe ich hier einen guten Stück einer G. skinneri. Auf dem uralten Label steht – Cattleya skinneri. Alles klar, eine reine Art, würde man meinen. Später wurde sie zu Cattlianthe, danach zu Guarianthe...
Wenn the good old J. Bateman, oder G. Skinner dieses wüssten, würden sie wahrscheinlich Saltos im Grab absolvieren
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Re: Orchideen im Zimmer
Seit Jahren mein erste Orchidee blüht schon das zweite mal. Das erste mal habe ich das mit den Fotos verpeilt, heute zeige ich aber .
Danke nochmals an Cat1!
Die Zygopetalum blüht sehr schön, und am Ende werde ich den Dreh doch raus haben.
Danke nochmals an Cat1!
Die Zygopetalum blüht sehr schön, und am Ende werde ich den Dreh doch raus haben.
"Wenn wir bedenken, dass wir alle verrückt sind, ist das Leben erklärt."
Mark Twain
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- Phalaina
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Re: Orchideen im Zimmer
Sehr schön! Die Blüte eines Zygopetalum mit ihrer ins Bläuliche tendierenden Lippenfarbe ist doch immer wieder ein erfreulicher Anblick!
Diese Rangelei ist insbesondere bei evolutionstechnisch hyperaktiven Familien wie den Orchideen, die in jüngerer (erdgeschichtlicher) Zeit eine enorme Radiation mit der Bildung unterschiedlichster Arten vollzogen haben, besonders prägnant zu beobachten.
Die Zimmergärtnerin und der Orchideenzüchter wundern oder ärgern sich darüber, aber es war zum Beispiel schon sinnvoll, die Gattung Laelia im alten Sinne auseinander zu pflücken, weil das rein morphologisch definierte Abgrenzungskriterium gegenüber Cattleya (acht statt vier Pollinien) recht willkürlich gewählt wurde und keine natürliche Verwandtschaft widerspiegelt. Die großen Botaniker des 19. und frühen 20. Jahrhunderts wären vielleicht "not really amused", wären sie Zeugen der heutigen Fledderei ihrer früher hochgehätschelten Gattungen. Aber dann könnte der noch berühmtere Linné ihnen gegenüber direkt ein "Tu quoque!" ("Du auch!") entgegnen - schließlich hat haben sie seine "Ober-Lumper"-Einordnung aller (sub-)tropischen epiphytischen Orchideenarten, die zu seiner Zeit schon von den Bäumen heruntergerupft waren, als Epidendrum auch gründlichst zerlegt.
Wir, die wir in geringfügigem Umfang Orchideen kultivieren, kann das aber im Grunde egal sein, ob wir Encyclia fragrans nun als Prosthechea fragrans, Anacheilium fragrans oder womöglich noch Epidendrum fragrans bezeichnen - Hauptsache, wir wissen, was gemeint ist und wie das Ding ordentlich ans Wachsen und Blühen zu bekommen ist.
Nuja, die kladistische Taxonomie der Gattungen und Arten basiert auf Verwandtschaftsverhältnissen, die in den letzten Jahrzehnten Stück für Stück rekonstruiert wurden und werden. Diese Phylogenie ist tatsächlich das einzige System, das natürlich begründet ist. Leider gibt es bei der Anwendung, selbst wenn grundsätzlicher Konsens über die Phylogenese besteht, recht unterschiedliche (zum Teil länderspezifische, zum Teil charakterbedingte) Philosophien, wie regelrechte Publikationsschlachten zwischen "Splittern" und "Lumpern" des Öfteren demonstrieren.cat1 hat geschrieben: ↑17. Nov 2025, 11:45 Die Taxonomie wurde und wird ständig verändert, warum auch immer, Ordnung muss ja schließlich seinGut, dass die Pflanzen nichts davon wissen, denn lesen können sie ja nicht. Ich kenne genug ältere Leute, die sich weigern eine C. purpurata Cattleya zu nennen, denn diese Pflanze ist und bleibt eine Laelia für sie.
Die Zimmergärtnerin und der Orchideenzüchter wundern oder ärgern sich darüber, aber es war zum Beispiel schon sinnvoll, die Gattung Laelia im alten Sinne auseinander zu pflücken, weil das rein morphologisch definierte Abgrenzungskriterium gegenüber Cattleya (acht statt vier Pollinien) recht willkürlich gewählt wurde und keine natürliche Verwandtschaft widerspiegelt. Die großen Botaniker des 19. und frühen 20. Jahrhunderts wären vielleicht "not really amused", wären sie Zeugen der heutigen Fledderei ihrer früher hochgehätschelten Gattungen. Aber dann könnte der noch berühmtere Linné ihnen gegenüber direkt ein "Tu quoque!" ("Du auch!") entgegnen - schließlich hat haben sie seine "Ober-Lumper"-Einordnung aller (sub-)tropischen epiphytischen Orchideenarten, die zu seiner Zeit schon von den Bäumen heruntergerupft waren, als Epidendrum auch gründlichst zerlegt.
Wir, die wir in geringfügigem Umfang Orchideen kultivieren, kann das aber im Grunde egal sein, ob wir Encyclia fragrans nun als Prosthechea fragrans, Anacheilium fragrans oder womöglich noch Epidendrum fragrans bezeichnen - Hauptsache, wir wissen, was gemeint ist und wie das Ding ordentlich ans Wachsen und Blühen zu bekommen ist.