schutzbedürftige Zwiebelpflanzen & Co (Gelesen 375687 mal)

[Phalaina]

Hier blüht jetzt auch das eine oder andere. Crocus goulimyi ist für mich einer der schönsten Herbstkroken, der hier aber im Freiland einfach nicht lange aushält, dafür mit Glasschutz aber sehr verlässlich ist. Vor allem die weiße Form C. goulimyi 'Mani White' ist äußerst reichblühend und übertrifft die Nominatform deutlich an Vitalität.

[Phalaina]

Oxalis melanosticta 'Ken Aslet' aus Südafrika wird manchmal unter gleichem Sortennamen als Oxalis purpurea angeboten. Die Art ist kompakt und verhält für ein Oxalis sehr friedlich - also keine Wucherambitionen oder massiver Samenwurf. Hübsch sind vor allem die silbrig behaarten Blätter, über denen während eines längeren Zeitraums immer wieder gelbe Blüten erscheinen.

[Phalaina]

Hyacinthoides lingulata aus Nordafrika ist ebenfalls ein empfehlenswerter Zwerg mit ganz flach ausgebreiteter Blattrosette und dem Blütenstand darüber.

[Phalaina]

Die südafrikanische Gattung Polyxena wurde mittlerweile in Lachenalia einbezogen. Die Pflanzen bleiben aber meist deutlich kleiner als eine "typische" Lachenalia, vom Habitus etwa so wie eine Scilla bifolia. Dabei sind sie jedoch überaus reichblütig und zum Teil auch vermehrungsfreudig, wie das Bild links mit Lachenalia pauciflora zeigt, die sich zwischen Orchis italica (gefleckte Blattrosetten im Austrieb) angesiedelt hat. Die oft duftenden und intensiv gefärbten Blüten decken die Blätter bei der noch kompakteren Lachnalia corymbosa (rechts) fast vollständig ab.

[Eckhard]

Oooh, sehr schön!

[Phalaina]

Vorweihnachtsnarzissen im frostfrei gehaltenen Gewächshaus: die Reifröcke der Narcissus 'Nylon Group', Kreuzungen zwischen N. cantabricus var. foliosus und N. romieuxii, stehen wieder in Blüte:



Dazu gesellen sich die deutlich größeren Narcissus 'Viridiflora':

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[Kasbek]

Schön! Die (in meinem Fall gelben) Reifröcke sind hier wieder ausgestorben, da habe ich einfach nicht die passenden Bedingungen, und Versuche mit den weißen habe ich mir daher von vornherein gespart.

Das auf dem zweiten Bild ist also nicht die Art N. viridiflorus? (Die müßte ja theoretisch viel grüner in den Blüten sein.)

[Phalaina]

Narcissus 'Viridiflora' umfasst eine Gruppe von Hybriden mit N. viridiflorus als einem Elternteil. Sie zeigen mehr oder weniger einen Einschlag von deren grüner Farbe in ihren Blüten, auch die relativ frühe Blütezeit ist ein Erbe. Die Zwiebeln hatte ich damals von Nijssen bekommen, der sie eine Zeitlang im Angebot hatte.

[Kasbek]

Ah, danke für die Aufklärung! Und ja, etwas Grün haben sie ja in der Tat intus.

[Kasbek]

Hat jemand Erfahrung mit der Überwinterung von Pseudoprospero firmifolium ssp. natalensis? Die South African Bulb Company sagt: „If neglected, they will go dormant in winter otherwise they will stay evergreen.“ Meine habe ich irgendwann Ende Oktober/Anfang November ins Kalthaus reingeholt, um zu beobachten, wie sie sich verhält. Seitdem wurde sie nicht gegossen, blieb bisher aber trotzdem grün.

[Phalaina]

Nein, da muss ich leider passen, aber hübsches und interessantes Gewächs!

[Kasbek]

Noch hat sie nicht geblüht, also kann ich noch keine eigenäugige Einschätzung abgeben Aber die Bilder sind in der Tat vielversprechend, und ich habe ja auch eine kleine Schwäche für lange Namen Ich werd' sie also mal durchzukultivieren versuchen.

Analoge Frage dann zu Tradescantia acaulis, die im Frühjahr 2025 zu mir gelangt ist und seither im Kalthaus steht. Bislang macht sie keine Anstalten, einziehen zu wollen, und wird noch schwach gegossen. Zum Einziehen zu zwingen versuchen oder durchkultivieren? (Als ich sie bekommen habe, war sie eingezogen, aber das war der erwähnte Pseudoprospero auch.)

[Phalaina]

Du meinst wahrscheinlich Tradescantia crassifolia var. acaulis, eine ebenfalls sehr interessante Art? Die haben wir hier auch noch nicht kultiviert, aber nach den Standortangaben würde ich sie ähnlich halten wie Weldenia candida. Bei dieser sommerwachsenden Kalthaus-Art wird das Jahreswachstum komplett durch das Gießregime gesteuert, das heißt, sie treibt erst nach dem Angießen im Frühjahr aus und zieht dann ein, nachdem das Gießen im Herbst komplett eingestellt wird. Das funktioniert schon seit Jahren gut. Bei anhaltender Feuchtigkeit zum Winter hin blieb eine zweite Pflanze zwar länger grün, hat sich dann jedoch komplett verabschiedet.

[Kasbek]

Danke – das trifft sich prima, denn der Tradescantia-Topf steht im Kalthaus aktuell direkt neben dem von Weldenia candida Letztere ist mit Einziehen aber schon fertig und wird jetzt demnächst dort weggeräumt. Also sollte ich auch die Tradescantia zum Einziehen zu zwingen versuchen, jedenfalls erstmal nicht mehr gießen.

Bekommen habe ich sie als T. acaulis; über die genaue Taxonomie habe ich noch nicht nachgeforscht. Es dürfte aber vermutlich die Unterart von T. crassifolia sein, wobei sie bei mir dieses Jahr nicht stengellos war – sie hat zunächst an einem etwas zu dunklen Platz des Kalthauses gestanden und dort tatsächlich einen Stengel entwickelt. Wahrscheinlich werde ich sie nächstes Jahr dann doch draußen übersommern, damit sie mit mehr Lichtangebot kompakter bleibt.