thuja hat geschrieben: ↑1. Okt 2023, 11:06Die Endknospen von Trieben sind hier im Oberrheingraben besonders anfällig, weil sie oft nochmal antreiben im Herbst bzw aufplatzen und die jungen Blätter / offenen Knospen haben noch nicht die Altersresistenz von den normalen Blättern.
Dazu mal wieder ein Beispielfoto von Mitte Oktober. Es zeigen vor allem Bäume, die entweder relativ wenig Frucht getragen haben oder aus anderen Gründen besonders `wüchsig´ sind. Das Ziel, `der ruhige Baum´, wird jedenfalls schwieriger wenn auf lange Trockenheit viel Regen und auf kühle Witterung wieder warmes Wetter folgt.
Da ich keine Lust habe kurz vor der Ernte noch Schwefel oder anderes zu spritzen, ist die Baumschnittmethode, alle Spitzen wegschneiden, auch die Lösung für den Mehltau. So nehme ich ihn nicht mit in die nächste Vegetationsperiode.
Jetzt zum Oktober werde ich auch wieder die Stämme weißeln und Unkraut werde ich auch nochmal entfernen müssen.
Ich habe im Sommer Hanfeinstreu als Mulch unter den Bäumen verteilt. Sollte auch etwas den Stickstoff einsammeln, damit die Bäume ruhig bleiben.
Nun ja, hat funktioniert bei denen mit vernünftigem Behang. Gegen Unkraut hilft es aber nicht, zumindest nicht so ultradünn, dass gerade mal der Boden bedeckt ist.
Jetzt soll es noch einmal warm werden, da hacke ich ungerne unter Bäumen, weil ich den Stickstoff jetzt nicht gebrauchen kann.
Andere Apfelbäume blühen schon wieder. Verrücktes Wetter.
Das Hanfeinstreu hat absolut keine Unkrautunterdrückende Wirkung. Es ist mal wieder fröhlich Vogelmiere, behaartes Schaumkraut, Einjähriges Rispengras usw gekeimt.
Wenn die Bäume das Laub komplett verloren haben, räume ich es weg. Es gab ja doch etwas Schorf dieses Jahr, da möchte ich nicht gleich im Frühjahr wieder das volle Sporenpotential haben.
Ansonsten waren die Bäume im Herbst relativ ruhig, trotz wenig Fruchtbehang, nur einzelne Triebe bei einzelnen Bäumen wollten wieder lostreiben. So langsam macht sichs, nächstes Jahr muss ich nur aufpassen, dass ich rechtzeitig ausdünne. 2025 wird ein Mastjahr werden. Also auch mit Klickschnitt gibts bei mir deutliche Alternanz.
@thuja thujon
Du hast ja einige Erfahrung mit schwachwachsenden Unterlagen, was meinst du könnte der Grund sein warum 90% meiner Äpfel von meinem Limoncella auf M26 bei der Ernte Fleischbräune hatten? Der Baum war das ganze Jahr über kerngesund, Chlorose oder ähnliches kam auch nicht vor.
Ja, da kann man nur spekulieren.
Zu wüchsige Bedienungen und damit zu große Zellen, die später leichter platzen, kommt wohl am häufigsten vor. Es war ja regnerisch und gutes Wuchswetter in 2024. Wenn da noch ein Stickstoffschub aus dem Boden kommt, ist das schnell mal zu viel des guten. Da zeigen dafür empfängliche Sorten dann gerne mal die Fleischbräune. Gerade bei Jungbäumen im dritten und vierten Jahr kommt das wohl noch häufiger vor und erledigt sich später meist von selbst, weil das Wachstum bei älteren Bäumen nicht mehr so virulent ist.
Zu spät sollte man auch nicht ernten. Bei schwachwüchsigen Bäumen sind die Früchte gerne mal 2 Wochen vor den Früchten auf großen Bäumen reif. Manche Herbstsorte ist hier schon im Spätsommer `durch´ und das wird immer früher. Stresswetter wird auch zur Regel.
eine Detailfrage zum Stützen, ich habe solche sibirischen Pflaumen auf St Julien A, eigentlich sehen sie so nach dem ca. 3. Standjahr ganz kräftig und proper aus.
Frage: brauchen die auch lebenslang Stützpfosten? wie welche auch M26 oder sowas...
Danke
Bei Steinobst ist das nicht ganz so einfach wie bei Kernobst. Geht aber auch gut, wenn man bedenkt, dass alles was beim Steinobst an Ästen nach unten wächst, abstirbt. Also ruhig auch mal einen steileren Ast stehen lassen.
So ist auch ok. Die Äste kommen mit Fruchtbehang auch wieder runter.
Simmse hat geschrieben: ↑24. Nov 2024, 19:28
Limoncella auf M26 bei der Ernte Fleischbräune hatten?
Fleischbräune sind zerstörte Zellen im Inneren. Auf M26 in diesem Jahr glaube ich nicht an Ursachen wie zu wenig Calcium (verursacht auch Stippe und Glasigkeit) oder Fröste bei der Ernte. Vielmehr könnte das auch auf die andere Hauptursache zurückgehen, sehr warm und viel Wasser ganz am Anfang der Fruchtbildung. Guck dir mal die Wetterkurven ab Anfang Mai an. Dann bilden sich sehr grosse Zellen, was später in einer Ereigniskette Fleischbräune verursachen kann.
Ist also abhängig vom Wetter das in bestimmten relativ kurzen Entwicklungsphasen herrscht plus sortenbedingte Reaktion.
Hatte das auch dieses Jahr an einzelnen Bäumen - auf starkwachsenden Unterlagen und gutem Boden. Die französische Goldrenette zum Beispiel sehr stark. Es wurde zuerst sichtbar durch starken vorzeitigen Fruchtfall. Faulten dann danach mit Fleischbräunesymptomen.
cat1 hat geschrieben: ↑25. Nov 2024, 09:41
Mein Birnbaum sieht aktuell genauso aus. Ich nenne das aber nicht Spindel, sondern Modifed Central Leader
Modified central leader zeichnet sich dadurch aus, dass nach 2-3 Jahren die Spitze weggeschnitten wird.
Bei mir bleibt die Zentrale Führung mit deutlich untergeordneten Ästen. An der Spitze herrscht absolute Zahnsche Regel. Alles, was sich auch nur knapp über 1/3 vom Stammdurchmesser entwickelt und zur Konkurrenz entwickeln könnte, kommt weg. Lieber einer mehr, wie einer weniger weg. Das verbessert das Fruchtholz bzw die Knospen darunter.
Simmse hat geschrieben: ↑24. Nov 2024, 19:28
Limoncella auf M26 bei der Ernte Fleischbräune hatten?
Fleischbräune sind zerstörte Zellen im Inneren. Auf M26 in diesem Jahr glaube ich nicht an Ursachen wie zu wenig Calcium (verursacht auch Stippe und Glasigkeit) oder Fröste bei der Ernte. Vielmehr könnte das auch auf die andere Hauptursache zurückgehen, sehr warm und viel Wasser ganz am Anfang der Fruchtbildung. Guck dir mal die Wetterkurven ab Anfang Mai an. Dann bilden sich sehr grosse Zellen, was später in einer Ereigniskette Fleischbräune verursachen kann.
Ist also abhängig vom Wetter das in bestimmten relativ kurzen Entwicklungsphasen herrscht plus sortenbedingte Reaktion.
...
Der Mai war von der Temperatur her insgesamt leicht überdurchschnittlich (ganz am Anfang eher kühl), in der dritten Maidekade hatten wir allerdings Hochwasser und teilweise war der Garten durch den enormen Grundwasserdruck unter Wasser. Dort wo der Baum wächst wars vergleichsweise noch halbwegs ''trocken'', es hat aber ewig gedauert bis der Grundwasserspiegel wieder zurück ging.
Mitte September gabs dann erneut eine Vb Wetterlage. Insgesamt war der Sommer ungewöhnlich nass.
Frost gabs das erste Mal erst vor ein paar Tagen, geerntet hab ich schubweise im Oktober.
thuja thujon hat geschrieben: ↑25. Nov 2024, 08:31
Ja, da kann man nur spekulieren.
Zu wüchsige Bedienungen und damit zu große Zellen, die später leichter platzen, kommt wohl am häufigsten vor. Es war ja regnerisch und gutes Wuchswetter in 2024. Wenn da noch ein Stickstoffschub aus dem Boden kommt, ist das schnell mal zu viel des guten. Da zeigen dafür empfängliche Sorten dann gerne mal die Fleischbräune. Gerade bei Jungbäumen im dritten und vierten Jahr kommt das wohl noch häufiger vor und erledigt sich später meist von selbst, weil das Wachstum bei älteren Bäumen nicht mehr so virulent ist.
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Der Baum wächst seit zwei Jahren im Garten und hat dieses Jahr richtig durchgestartet. Vielleicht wirds dann nächstes Jahr besser.