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Apfelsorte für Spätfrostgegend und lange Lagerung (Gelesen 6634 mal)
Moderator: cydorian
Re: Apfelsorte für Spätfrostgegend und lange Lagerung
Schöne Grüße aus Wien!
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Re: Apfelsorte für Spätfrostgegend und lange Lagerung
Schön wärs, das wäre der erste vollberostete Apfel, der es bis in den Mai schafft. Sie schrumpeln alle und werden runzlig, trocknen aus, werden dabei schaumig und sehr mürbe, weil die berostete Schale die Feuchtigkeit nicht halten kann. Wers mag... das wird ein eher einsamer Genuss. Zudem reagieren sie besonders empfindlich auf höhere Temperaturen. Tiefe Keller mit Lehmboden, da geht es am längsten, aber wer hat das eigentlich heute?
Ich bin mir auch über die Sorte nicht ganz klar. Es gibt mehrere Lederer. Parkers Pepping wurde auch so genannt. Ja, "Lederer" und nicht das generische "Lederapfel", das wie "Renette" alle möglichen Sorten meint.
Ich bin mir auch über die Sorte nicht ganz klar. Es gibt mehrere Lederer. Parkers Pepping wurde auch so genannt. Ja, "Lederer" und nicht das generische "Lederapfel", das wie "Renette" alle möglichen Sorten meint.
Re: Apfelsorte für Spätfrostgegend und lange Lagerung
Den Echten Lederer hat offensichtlich auch nur die Waldviertler Baumschule, die ich in #28 verlinkt habe. In unserer Gegend ist es der ideale Herbstapfel, obwohl er kaum noch gepflanzt wird - man will halt neuere Sorten, nicht immer mit dem gewünschten Ergebnis. Aber es stimmt schon, ab April ist er grade noch für Kompott geeignet, aber immerhin.
Schöne Grüße aus Wien!
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Re: Apfelsorte für Spätfrostgegend und lange Lagerung
Vielen Dank für den Tip mit dem Lederapfel, der auch wirklich gut aussieht, allerdings habe ich in dieser Richtung ja schon den Roten Boskoop, der vermutlich geschmacklich ähnlich liegen dürfte und auch eine ähnliche Haltbarkeit hat.
Und es ist ja schon schwierig genug, an einer der Baumschulen hier im westfälischen Raum einen Purpurroten Cousinot zu finden, der die passende Unterlage hat, um noch in meinen unstrukturierten Garten zu passen; vor dem Hintergrund wäre ein Apfel, den nur eine Baumschule in Österreich führt, eher kontraproduktiv …
Und es ist ja schon schwierig genug, an einer der Baumschulen hier im westfälischen Raum einen Purpurroten Cousinot zu finden, der die passende Unterlage hat, um noch in meinen unstrukturierten Garten zu passen; vor dem Hintergrund wäre ein Apfel, den nur eine Baumschule in Österreich führt, eher kontraproduktiv …

- cydorian
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Re: Apfelsorte für Spätfrostgegend und lange Lagerung
Auf M106 gibts ihn dort: https://biobaumversand.de/Apfelbaum-Pur ... 4447832866 - hat den Vorteil, dass der da noch je nach Boden standfest sein kann.
Re: Apfelsorte für Spätfrostgegend und lange Lagerung
Klar. Ich habe erst später gemerkt, daß offenbar nur der Artner den Echten Lederer hat. Der liefert allerdings bis nach Südtitol und versendet auch - kann ja sein, daß die Info jemand anderer brauchen kann. Und ja, der Rote Boskoop ist ja sehr ähnlich.Christoph_1968 hat geschrieben: ↑17. Mär 2025, 23:08 Vielen Dank für den Tip mit dem Lederapfel, der auch wirklich gut aussieht, allerdings habe ich in dieser Richtung ja schon den Roten Boskoop, der vermutlich geschmacklich ähnlich liegen dürfte und auch eine ähnliche Haltbarkeit hat.
Und es ist ja schon schwierig genug, an einer der Baumschulen hier im westfälischen Raum einen Purpurroten Cousinot zu finden, der die passende Unterlage hat, um noch in meinen unstrukturierten Garten zu passen; vor dem Hintergrund wäre ein Apfel, den nur eine Baumschule in Österreich führt, eher kontraproduktiv …![]()
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Re: Apfelsorte für Spätfrostgegend und lange Lagerung
Ich schlage die Lippoldsberger Tiefenblüte vor.
Sie ist für Höhenlagen geeignet. Wir haben sie seit Jahrzehnten. Haltbar bis ins neue Jahr und robust gegenüber Frost.
Sie ist für Höhenlagen geeignet. Wir haben sie seit Jahrzehnten. Haltbar bis ins neue Jahr und robust gegenüber Frost.
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Re: Apfelsorte für Spätfrostgegend und lange Lagerung
Inzwischen muß ich wohl doch erstmal wieder zurückrudern und werde mich nun doch von dem Cousinot verabschieden.
Denn in den letzten Tagen habe ich mal an den Deutschen Pomologen-Verein geschrieben und gefragt, ob sie Baumschulen wüßten, bei denen man sich sicher sein könne, daß man den „Winter-Cousinot“ bekommt.
Die Antwort war, daß es den „echten“ Cousinot (also der, dessen Früchte über das späte Frühjahr halten), derzeit vermutlich in keiner Baumschule in Deutschland gebe.
Allerdings sei die Sorte in den Genbank-Pflanzungen in Triesdorf und in Müncheberg vorhanden, man hat mir empfohlen, mir von dort Edelreiser schicken zu lassen und mit diesen dann von der Baumschule meines Vertrauens einen Baum veredeln zu lassen (oder das Veredeln selbst zu lernen). Das dauert mir dann doch zu lange und ist mir auch etwas zuviel Aufwand …
Von daher überlege ich nun den „Roten Eiserapfel“ zu pflanzen – den der soll ja angeblich nicht nur sehr gesund sein, sondern in Bezug auf Lagerdauer auch kaum zu übertreffen sein, allerdings mit dem Nachteil, daß er erst sehr spät in den Ertrag kommt, und er wird meist nicht als Tafelapfel geführt (warum?), aber wiederum als sehr gut geeignet für Most und zum Backen.
Den könnte ich auf der Unterlage M7 als Busch bekommen. Hat jemand mit dem Apfel Erfahrung? Wann könnte ich bei dem mit Ertragsbeginn rechnen, und wären James Grieve und Ingrid Marie geeignete Bestäuber?
Denn in den letzten Tagen habe ich mal an den Deutschen Pomologen-Verein geschrieben und gefragt, ob sie Baumschulen wüßten, bei denen man sich sicher sein könne, daß man den „Winter-Cousinot“ bekommt.
Die Antwort war, daß es den „echten“ Cousinot (also der, dessen Früchte über das späte Frühjahr halten), derzeit vermutlich in keiner Baumschule in Deutschland gebe.

Allerdings sei die Sorte in den Genbank-Pflanzungen in Triesdorf und in Müncheberg vorhanden, man hat mir empfohlen, mir von dort Edelreiser schicken zu lassen und mit diesen dann von der Baumschule meines Vertrauens einen Baum veredeln zu lassen (oder das Veredeln selbst zu lernen). Das dauert mir dann doch zu lange und ist mir auch etwas zuviel Aufwand …
Von daher überlege ich nun den „Roten Eiserapfel“ zu pflanzen – den der soll ja angeblich nicht nur sehr gesund sein, sondern in Bezug auf Lagerdauer auch kaum zu übertreffen sein, allerdings mit dem Nachteil, daß er erst sehr spät in den Ertrag kommt, und er wird meist nicht als Tafelapfel geführt (warum?), aber wiederum als sehr gut geeignet für Most und zum Backen.
Den könnte ich auf der Unterlage M7 als Busch bekommen. Hat jemand mit dem Apfel Erfahrung? Wann könnte ich bei dem mit Ertragsbeginn rechnen, und wären James Grieve und Ingrid Marie geeignete Bestäuber?
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Re: Apfelsorte für Spätfrostgegend und lange Lagerung
Vielen Dank. Aber laut meiner Recherche ist der ja nur etwa bis Ende Winter haltbar, und ich suche ja eine Sorte, deren Haltbarkeit soweit bis ins nächste Jahr reicht, daß schon die ersten frischen Früchte wieder verfügbar sind … :-)
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Re: Apfelsorte für Spätfrostgegend und lange Lagerung
Vielen Dank, aber bist Du Dir denn sicher, daß das der „echte“ ist? Ich hatte nämlich in den letzten Tagen bei mehreren Baumschulen angerufen, die das mit der langen Lagerdauer ebenfalls fast alle in der Sortenbeschreibung stehen hatten, aber wenn man gezielt nachfragte, stellte sich meist heraus, daß die angegebenen Eigenschaften meist selbst aus dem Netz recherchiert waren und sie mir, als ich die Problematik schilderte, dann doch nicht sicher sagen konnten, ob der Baum, den sie anboten, nicht doch der Herbst-Cousinot sei.cydorian hat geschrieben: ↑17. Mär 2025, 23:29 Auf M106 gibts ihn dort: https://biobaumversand.de/Apfelbaum-Pur ... 4447832866 - hat den Vorteil, dass der da noch je nach Boden standfest sein kann.
Daraufhin hatte ich dann eine Mail an den Pomologenverein geschrieben, und dort sagte man mir, daß man aktuell im Grunde bei allen Angeboten von Baumschulen davon ausgehen könne, daß es der „falsche“ Cousinot (also Herbstcousinot) sei.
Darum ist jetzt der „Rote Eiserapfel“ in meiner engeren Wahl (den könnte ich zudem, wie ich oben schon geschrieben habe, bei einer lokalen Baumschule auf Unterlage M7 bekommen).
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Re: Apfelsorte für Spätfrostgegend und lange Lagerung
Nein, ich weiss nicht ob jeder Verkäufer den Echten hat. Deshalb der Rat, den du sehr gut umgesetzt hast, vorher anfragen. Ich kenne schon auch (lokale) Baumschulen, die jetzt zwischen Herbst- und Wintercousinot unterscheiden und die um die Problematik wissen.
Es gibt ja auch noch wie gesagt den Weg über Edelreiser und Selbst- oder Auftragsveredelung. Der rote Eiser hat übrigens ein ähnliches Problem, der wurde mit dem Blauacher Wädenswil verwechselt. Der ist bis Februar/März haltbar, also kürzer. Laut Untersuchung wurde die Sorte in den Reiserschnittgärten Weinsberg, Bonn und Magdeburg langjährig als "Roter Eiser" verbreitet. In Bonn stimmt er jetzt und in Hannover war er immer korrekt. Also Vorsicht.
Es gibt ja auch noch wie gesagt den Weg über Edelreiser und Selbst- oder Auftragsveredelung. Der rote Eiser hat übrigens ein ähnliches Problem, der wurde mit dem Blauacher Wädenswil verwechselt. Der ist bis Februar/März haltbar, also kürzer. Laut Untersuchung wurde die Sorte in den Reiserschnittgärten Weinsberg, Bonn und Magdeburg langjährig als "Roter Eiser" verbreitet. In Bonn stimmt er jetzt und in Hannover war er immer korrekt. Also Vorsicht.
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Re: Apfelsorte für Spätfrostgegend und lange Lagerung
Oh, das war mir nicht klar. – Es ist ja anscheinend wie verhext!cydorian hat geschrieben: ↑21. Mär 2025, 22:22 Der rote Eiser hat übrigens ein ähnliches Problem, der wurde mit dem Blauacher Wädenswil verwechselt. Der ist bis Februar/März haltbar, also kürzer. Laut Untersuchung wurde die Sorte in den Reiserschnittgärten Weinsberg, Bonn und Magdeburg langjährig als "Roter Eiser" verbreitet. In Bonn stimmt er jetzt und in Hannover war er immer korrekt. Also Vorsicht.

Aber Magdeburg hat ja anscheinend ein echtes Sortenproblem …

Wenn Du schreibst, daß es (nur?) in Bonn jetzt korrigiert wurde, heißt das ja anscheinend, daß davon auszugehen ist, daß immer noch „falsche“ Reiser im Umlauf sind bzw. vor zwei Jahren waren? (Denn die Bäume, die verkauft werden, sind ja meist zweijährige Veredelungen).
Das erklärt vielleicht, daß an manchen Stellen geschrieben wird, der Rote Eiser sei ein guter Pollenspender, während an anderen Stellen steht, er sei als Pollenspender nicht geeignet, da triploid? Vermutlich ist es dann also auch hier so, daß ich als Käufer keine Chance habe, die richtige Sorte zu erkennen?
Würdest Du den denn ansonsten empfehlen, und ist M7 eine passende Unterlage, wenn man ihn einigermaßen im Wuchs zügeln, aber gleichzeitig standfest haben will? (Den Standort müßte ich ja sowieso etwas anders wählen als eigentlich geplant).
Der Baumschulinhaber hat mir ja garantiert, daß er sortenecht ist, aber das nutzt ja alles nichts, wenn ihm selbst die falsche Sorte verkauft wurde …
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Re: Apfelsorte für Spätfrostgegend und lange Lagerung
Den echten roten Eiser: Ja. M7 ist standfest wenns nicht grad sandiger Boden ist, man sollte trotzdem den Kronenraum nicht einfach sortentypisch weit werden lassen, sondern etwas durch Schnitt begrenzen. Dass der Apfel leicht Gerbstoffe hat und nicht sehr saftig ist, weisst du ja. Die Langlagersorten sind alle keine Aromabomben.Christoph_1968 hat geschrieben: ↑21. Mär 2025, 22:40 Würdest Du den denn ansonsten empfehlen, und ist M7 eine passende Unterlage, wenn man ihn einigermaßen im Wuchs zügeln, aber gleichzeitig standfest haben will?
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Re: Apfelsorte für Spätfrostgegend und lange Lagerung
Hallo,
ich will nochmal den klassichen Ontario in den Raum werfen, weil das grade so meine Essäpfel sind, die ich ziemlich gut finde. An einem vegreisten Baum am 26. Dezember geerntet und trotzdem gut. Klar eher säuerlich und nicht besonders aromatisch. Er hat eine unempfindliche Blüte und wächst nicht besonders stark, den könnte man auch auf M25 veredeln.
Oder einen Nachkommen davon, Pohorka, der ist laut Beschreibung vielleicht empfindlicher in der Blüte und niedriger im Ertrag aber besser im Geschmack.
Finkenwerder Prinzenapfel ist eigentlich noch besser geeignet, Hartmann schreibt in "Alte Obstsorten" "Für kühle, feuchte Regionen und schwere Böden geeignet wie kaum eine andere Apfelsorte."
Dazu ertragreich, geschmacklich besser und vom Baum einfacher zu händeln als der Rote Eiserapfel. Der ist übrigens triploid ja, wegen der Befruchtung würde ich mir aber nicht zu viele Gedanken machen.
Glockenapfel ist ein Vollgeschwister davon ist auch eine gute Lagersorte die relativ unempfindlich sind.
ich will nochmal den klassichen Ontario in den Raum werfen, weil das grade so meine Essäpfel sind, die ich ziemlich gut finde. An einem vegreisten Baum am 26. Dezember geerntet und trotzdem gut. Klar eher säuerlich und nicht besonders aromatisch. Er hat eine unempfindliche Blüte und wächst nicht besonders stark, den könnte man auch auf M25 veredeln.
Oder einen Nachkommen davon, Pohorka, der ist laut Beschreibung vielleicht empfindlicher in der Blüte und niedriger im Ertrag aber besser im Geschmack.
Finkenwerder Prinzenapfel ist eigentlich noch besser geeignet, Hartmann schreibt in "Alte Obstsorten" "Für kühle, feuchte Regionen und schwere Böden geeignet wie kaum eine andere Apfelsorte."
Dazu ertragreich, geschmacklich besser und vom Baum einfacher zu händeln als der Rote Eiserapfel. Der ist übrigens triploid ja, wegen der Befruchtung würde ich mir aber nicht zu viele Gedanken machen.
Glockenapfel ist ein Vollgeschwister davon ist auch eine gute Lagersorte die relativ unempfindlich sind.
- Leiro
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Re: Apfelsorte für Spätfrostgegend und lange Lagerung
Die "Rote Sternrenette" habe ich als robusten und ewig haltbaren Winterapfel erlebt. Ich habe aber keine Ahnung welch Unterlage oder sonst etwas dazu gehörte, ich war nur zu Gast bei den Apfelbaumbesitzern. Geschmeckt hat der Apfel auch.