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Blutungssäfte - Zuckergehalt (Gelesen 1675 mal)

Obstgehölze, Beerensträucher und Wein (Veredlungen, Unterlagen, Schnitte und Selektionen) sowie Staudenobst (Erdbeeren)

Moderator: cydorian

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Pjoter
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Blutungssäfte - Zuckergehalt

Pjoter »

Hat hier schon jemand den Zuckergehalt von Blutungssäften
verglichen?

Ich denke z.B. an Birke, Ahorn, Rebe und Walnuss.
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cydorian
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Re: Blutungssäfte - Zuckergehalt

cydorian » Antwort #1 am:

Kann man gerade sehr leicht messen und probieren, geschnittene Reben tropfen im Moment. Da ist kein messbarer Zucker drin, schmeckt nach nichts, Wasser. Es gibt jetzt mangels Blätter keine Photosynthese, die nennenswert Zucker erzeugen kann.

Birkensaft hat laut Literatur einen kleinen Zuckergehalt. Auch sonst einige: https://survival-kompass.de/baeume-fuer-sirup/
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Felcofan
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Re: Blutungssäfte - Zuckergehalt

Felcofan » Antwort #2 am:

das ist ja interessant, und ich dachte immer, zu der Zeit mobilisieren die Gehölze und auch Reben ihre Reserven in den Wurzeln und schicken die in Zuckerform nach oben, als Energie für Austrieb

der linkist interessant, allerdings fehlten für meinen Geschmack die botanischen Namen, wahrscheinlich direkt aus dem AMerikanischen übersetzt, dann ist das nämlich Eschenahorn...
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cydorian
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Re: Blutungssäfte - Zuckergehalt

cydorian » Antwort #3 am:

Probiert hat den austretenden Tropf an Weinreben nach Schnitt wohl jeder mal, er schmeckt nach nichts. Vielleicht ist ja doch ein geringer Zuckergehalt drin, habe das vor ein paar Minuten mal mit dem Refraktometer gemessen. Liegt genau auf der Null-Linie.
Probiert hab ich es auch mal an einer gefällten Walnuss. Nichts gemessen, aber probiert. War auch wie Wasser. Dass da immer Zucker drin ist, kann nicht stimmen. Vielleicht nur in manchen Arten und/oder zu bestimmten Jahreszeiten.
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Re: Blutungssäfte - Zuckergehalt

Pjoter » Antwort #4 am:

cydorian hat geschrieben: 27. Mär 2025, 11:10 Probiert hat den austretenden Tropf an Weinreben nach Schnitt wohl jeder mal, er schmeckt nach nichts. Vielleicht ist ja doch ein geringer Zuckergehalt drin, habe das vor ein paar Minuten mal mit dem Refraktometer gemessen. Liegt genau auf der Null-Linie.
Probiert hab ich es auch mal an einer gefällten Walnuss. Nichts gemessen, aber probiert. War auch wie Wasser. Dass da immer Zucker drin ist, kann nicht stimmen. Vielleicht nur in manchen Arten und/oder zu bestimmten Jahreszeiten.
Guter Link, Butternuss hatte ich bisher nicht auf dem Schirm, werd ich mal "anschneiden".

Spitzahorn hatte ich vor ein paar Wochen mal eingedampft, es war - vor dem Anbrennen :P -
ein deutlicher Rückstand erkennbar.

Feldahorn ebenfalls vor einigen Wochen (überraschend früh) stark blutend, schmeckte deutlich süßlich.

Ich hatte eigentlich auch irgenwie die Idee, dass Zucker zur Speicherung in Pflanzen in Stärke
umgewandelt würde.
Andererseits hat er nicht doch auch Frostschutzfunktion für die Zellen?
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cydorian
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Re: Blutungssäfte - Zuckergehalt

cydorian » Antwort #5 am:

Rein mengenmässig kann bei Wein nicht viel Kohlenhydrat im Saft sein. Die Wurzelmasse minus verholzte Anteile ist gar nicht so gross, dass bei dem stetig tropfenden Saft noch viel gespeicherte Stoffe gelöst sein können. Das Verhältnis kann erst bei grösseren Gehölzen besser sein.
markoxyz
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Re: Blutungssäfte - Zuckergehalt

markoxyz » Antwort #6 am:

Kiwi schmeckt auch nur nach Wasser. Da hatte ich die Tage mal gekostet. Ich dachte auch das sollte süßer sein, weil eine Nachbarskatze die letzten Jahre nach dem Schnitt so gerne an den Schnittflächen geleckt hatte.
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thuja thujon
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Re: Blutungssäfte - Zuckergehalt

thuja thujon » Antwort #7 am:

Wenn im Frühjahr der Druck im Xylem steigt, fangen Gehölze an zu `bluten´. Das Xylem transportiert keine Zucker, das macht das Phloem.
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cydorian
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Re: Blutungssäfte - Zuckergehalt

cydorian » Antwort #8 am:

Das ist keine allgemeine Regel, sondern unterscheidet sich von Pflanze zu Pflanze. Birke etwa, wo der Saft durchaus ein bisschen Zucker enthält: Birkensaft stammt aber aus dem Xylem der Birke. Das Xylem ist das Holzgewebe, das Wasser und gelöste Mineralstoffe von den Wurzeln zu den Blättern transportiert. Im Frühjahr, bevor die Blätter vollständig ausgebildet sind, steigt der Saftdruck im Xylem, und der Birkensaft kann geerntet werden. Empfohlen wird April.
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Re: Blutungssäfte - Zuckergehalt

Pjoter » Antwort #9 am:

cydorian hat geschrieben: 28. Mär 2025, 17:05 Das ist keine allgemeine Regel, sondern unterscheidet sich von Pflanze zu Pflanze. Birke etwa, wo der Saft durchaus ein bisschen Zucker enthält: Birkensaft stammt aber aus dem Xylem der Birke. Das Xylem ist das Holzgewebe, das Wasser und gelöste Mineralstoffe von den Wurzeln zu den Blättern transportiert. Im Frühjahr, bevor die Blätter vollständig ausgebildet sind, steigt der Saftdruck im Xylem, und der Birkensaft kann geerntet werden. Empfohlen wird April.
Zumindest für Feldahorn habe ich beobachtet, dass der lange vor dem Balttaustrieb,
Mitte Februar an einem sonnigen Tag, schon stark blutete, der
Saft war süßlich.

Woher kam also der Zucker, wurde er in der Wurzel als Zucker aus dem Vorjahr gepeichert
oder ist es aus dem vorjährigen Zucker gebildete Stärke, die im Frühjahr wieder in Zucker
umgewandelt wird?

Bei der Birke hab ich die Erfahrung gemacht, dass die mit dem Blattaustrieb schnell trocken
wird, andere Pflanzen scheinen noch wesentlich länger zu
bluten, ich erinnere mich an Actinidia nach Spätfrösten, da konnt das dramatisch sein.

Birkensaft hatte ich dieses Jahr schon Mitte März, ich bohre dazu allerdings keine Löcher
in den Stamm, es reicht einen etwa fingerdicken Ast anzuschneiden und eine Flasche zu
befestigen, das kann in ein zwei Tagen auch schon 1-2 Liter ergeben.
Ist aber stark temperaturabhängig.
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Re: Blutungssäfte - Zuckergehalt

thuja thujon » Antwort #10 am:

Wenn man einen Gurkenkeimling köpft oder auch eine frische Gurke aus dem Supermarkt aufschneidet, kommt auch Wasser raus.

Birke, Ahorn sind speziell. Bei Kiwi und Rebe wird es nix mit Sirup einkochen.
Wissen über die Ursachen gibts nicht viel. Ich vermisse sie aber auch nicht so recht. Zuckerrüben haben mehr Zucker. Und wann braucht man den überhaupt mal außer zum Marmelade kochen?
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Re: Blutungssäfte - Zuckergehalt

cydorian » Antwort #11 am:

thuja thujon hat geschrieben: 28. Mär 2025, 21:05 Und wann braucht man den überhaupt mal außer zum Marmelade kochen?
Zum Neugier ausleben!
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Re: Blutungssäfte - Zuckergehalt

thuja thujon » Antwort #12 am:

Ok, das ist ein Argument.
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Re: Blutungssäfte - Zuckergehalt

monili » Antwort #13 am:

markoxyz hat geschrieben: 27. Mär 2025, 14:35 Kiwi schmeckt auch nur nach Wasser. Da hatte ich die Tage mal gekostet. Ich dachte auch das sollte süßer sein, weil eine Nachbarskatze die letzten Jahre nach dem Schnitt so gerne an den Schnittflächen geleckt hatte.
Nachbarskatze kann aber kein süß schmecken.

Ich hatte auch mal eine Katze die gerne den Fruchtsaft geleckt hat. Musste aufpassen, wenn ich von einem Apfel abgebissen habe. War ich unaufmerksam und hab woanders hingeschaut wackelte manchmal der Apfel plötzlich in der Hand.
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Re: Blutungssäfte - Zuckergehalt

thuja thujon » Antwort #14 am:

Vielleicht eine Kiwibeere und die Katze ist süchtig?
Auf meine A. deliciosa stehen sie nicht drauf.
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