Jetzt aber - musste mir erst noch schnell eine Anleitung für den Cider aufschreiben und den gefüllten Demijohn (

hoffentlich bleibt alles da wo es hingehört!) ins Auto bringen. Morgen ist schon Abreise

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Fazit von The Battleford Hall
Bevor Clive eine Zusage zu einer Anfrage vergibt, führt er einen Videocall durch. Er möchte sich gern im Vorfeld einen Eindruck des zukünftigen Gastes verschaffen und auch abklären, wo die Interessen und Möglichkeiten liegen. Desweiteren möchte er gern Personen mit psychisch instabilem Zustand ausschließen, da er sich nicht in der Lage fühlt, da irgendwie zu unterstützen. Bei dem Videocall mit mir (irgendwann im August) saß meine Tochter neben mir um mir sprachlich zu helfen, falls nötig (und mit hinzuhören, damit ich nachher nicht irgendwas völlig falsch verstanden habe). Bei der Frage nach meinen Interessen konnte ich gar nicht viel zu sagen, da ich neugierig auf alles Mögliche bin und fast jede Herausforderung annehme. Was ich sprachlich eben nur nicht ausdrücken konnte

. Da ich mich auf diese Stelle hier beworben habe, weil es auch um Trockenmauern bauen geht, und das auch so in meine Bewerbung schrieb, war er (aufgrund meines Alters?) zunächst skeptisch, ob das denn passen würde. Aber der dritte Satz im Gespräch war dann, dass ich ja doch so wirke als ob ich fit und robust genug für solche Arbeiten wäre

... Mittlerweile haben wir viel miteinander gequatscht, gelacht, gut gearbeitet und uns kennengelernt. Die eigenen 2 Kinder sind vor etwa 2 Jahren ausgezogen. Seitdem sind sie Wwooferhost und genießen die Gesellschaft der Gäste sehr. Und natürlich fallen viele Arbeiten leichter und werden besser, wenn eine Hilfe dabei ist. Seitdem kommen einige Projekte gut voran. Pro Jahr sind es etwa 9 oder 10 Wwoofer, die meistens aus dem Ausland und meistens recht jung sind. Dass ich mit dem Auto hier war und auch selber Ausflüge unternehmen konnte, fanden sie sehr gut.
Unterkunft: Dachzimmer (Zimmer der ausgezogenen Tochter) im 500 Jahre alten Haus. Eigenes Bad gleich neben dem Zimmer. Schönes großes Bett.
Aufenthaltsdauer: genau 3 Wochen
Verköstigung: Clive kocht hervorragend und gerne

. Ich hab es sehr genossen, nicht kochen zu müssen (was ja ein Teil meiner beruflichen Tätigkeit ist) und trotzdem gut zu speisen. Kleine Abstriche für mich: fast jeden Tag was mit Fleisch und die Hauptmahlzeit am Abend.
Arbeiten: Uff. Das war diesmal echt vielfältig und spannend und jeder Tag ein neues Abenteuer. Aber das ist eines von Clives Zielen: das jeder Wwoofer Spaß hat und tolle Erlebnisse. Man sieht ja vieles in den Videos - kistenweise Äpfel sammeln und pflücken, am großen Langzeitprojekt der Teichterrasse mithelfen (bei mir war es das Verlegen der schweren Platten am Rand - und wenn das fertig wird werden alle Wwoofer zur Einweihung eingeladen

), tägliche Kontrolle und Zusatzfütterung der Schafe und Hühner, Feuerholz maschinell spalten, Feuerholz in Gitterboxen verladen und durch die Gegend fahren, den Telehandler (Teleskoplader mit 9m Tele) fahren und bedienen, Tür an eine Gitterbox anbringen damit Clive darin stehend den Baumüberhang wegsägt während ich fahre, den Minibagger durch die Gegend fahren, Rinderhälfte im Kühlhaus portionieren und verpacken helfen, Huhn schlachten und rupfen (fast wöchentlich), Apfelsaft pressen und Cider ansetzen, Löcher in dicke Stahlplatte bohren, Gründüngung im Garten ausbringen (Ackerbohnen), Pflanzen umpflanzen, Hund und Katzen beschmusen, Geschirrspüler ausräumen helfen, manchmal den Abwasch erledigen, Gewächshaus bissel aufräumen, Hühnerstall ausmisten (mein Vorschlag), große Hunderunde am Wochenende zu tollen Orten mit begleiten, Ideen haben und kreative Lösungen für problematische Ecken vorschlagen, ... es gab nie ein Muss, immer nur ein "das und das müsste/könnte gemacht werden, wäre das was für dich?". Und für heute durfte ich mir was wünschen und deshalb haben wir den Uralt-Unimog (BJ 1958) rausgekramt - mixing business and pleasure - und haben auf einer der Weiden einen umgekippten Baum zurechtgesägt und auf dem Unimog verladen. Na klar durfte ich fahren

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