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Adblue als Unkrautvernichtungsmittel? (Gelesen 2849 mal)

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Gartenplaner
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Re: Adblue als Unkrautvernichtungsmittel?

Gartenplaner » Antwort #60 am:

Gartenplaner hat geschrieben: 28. Sep 2025, 17:01
hobab hat geschrieben: 28. Sep 2025, 14:28
Hast du schon längere Erfahrungen mit terraway? Im Prinzip interessant, aber ich bin da immer etwas skeptisch.
Selber Erfahrung noch nicht.
Ich bin vor 15 oder sogar schon 20 Jahren mal drauf gestoßen.

In Luxemburg hab ich es auch schon als “wassergebunden-Decke-Ersatz” in einem Stadtteilpark gesehen.

Ja, es ist Kies/Splitt mit Kunstharz verklebt.
Da die Kieskörnchen nur an den Berührungspunkten mit anderen Kieskörnchen “verkleben”, und die Hohlräume eben nicht mit Kunstharz aufgefüllt sind, ist es sehr wasserdurchlässig.
Wie lange, wenn/falls sich die Hohlräume mit Staub füllen sollten, weiß ich nicht.

Reparatur dürfte wesentlich einfacher als Beton sein, da das Kunstharz sich immer wieder vollkommen nahtlos mit alten Stellen verklebt.
Hatte grad nochmal die Gelegenheit, in dem Stadtteilpark die wahrscheinlich Terraway-Wege zu fotografieren, müssten inzwischen wohl so 15 Jahre alt sein, verwendete Steinchen sind Moselkies.
Es scheint regelmäßig gekärchert zu werden, hat aber an schattigen, wenig begangenen Bereichen auch ein bisschen Moos angesetzt.

Bild

Bild

Bild

Mal eine etwas gebröckelt Ecke von nah - drunter ist Schotter, die Terraway-Schicht ist da nur 2cm dick, da nur für Fußgänger.

Bild

(Kies als Gesteinsart finde ich persönlich jetzt nicht so schön, aber es sieht halt schon sehr nach Kiesweg aus)
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Re: Adblue als Unkrautvernichtungsmittel?

thuja thujon » Antwort #61 am:

Die Wasserableiteigenschaften würden mich mal während eines Starkregen interessieren. Werden die wie mit Wassergebundener Wegedecke mit Gefälle zum Rand hin angelegt?
Unkraut scheint mal nicht soo viel drauf zu wachsen.
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Re: Adblue als Unkrautvernichtungsmittel?

Gartenplaner » Antwort #62 am:

Aufgrund der “schwammartigen” Struktur, weil die Steinchen nur a den Berührungspunkten mit den anderen Steinchen verklebt sind und die Zwischenräume nicht gefüllt sind, wird wahrscheinlich recht viel Wasser durchsickern können.
Aber für Extremregenereignisse wird sicher auch ein leichtes Gefälle zu den Rändern ausgeführt worden sein, obwohl es mir nicht aufgefallen ist.
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Re: Adblue als Unkrautvernichtungsmittel?

thuja thujon » Antwort #63 am:

Hier mal ein Düngefenster mit Harnstoff.

Gedüngt wurde das Unkraut (hauptsächlich Poa annua, einjähriges Rispengras) mit einer Lösung von 1300g Harnstoff in 4 Litern Wasser gelöst (32,5%, AdBlue Konzentration), davon wurden etwa 300ml auf die behandelte Fläche auf dem Bild gesprüht. Das macht rund 35g Reinstickstoff.
Das war am 30. Oktober.
Harnstoff Blattdüngung 20251030.jpeg

Gut 2 Wochen später am 15. November sieht man die bessere Grünfärbung.
Harnstoff Blattdüngung 20251115.jpeg
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Re: Adblue als Unkrautvernichtungsmittel?

Microcitrus » Antwort #64 am:

thuja thujon hat geschrieben: 27. Sep 2025, 21:47 Kommt er [der Harnstoff] in Berührung mit Boden, wird er in Verbindung mit Wasser schnell von Mikroorganismen zu Ammoniak und CO2 gespalten. (...) Weil auch Ammoniak ist ein Gas.
Kommt es aber mit Wasser in Kontakt, wird es zu Ammonium, eine für Pflanzen- und Mikroorganismenwachstum notwendige Verbindung. (...), das freie Ammoniakgas aber wegen seiner Ätzwirkung ein Zellgift und damit auch toxisch für Pflanzen.
Deshalb kann man mit ausreichend krimineller Energie mit AdBlue Pflanzen töten. Am besten unverdünnt in der Sommerhitze auf die Pflanzen spritzen. Weil dann das Wasser fehlt, um aus dem Zellgift Ammoniak das ungiftige Ammonium zu machen.
Das lieber Thuja ist aber nicht plausibel. Wenn das Wasser fehlt, um das Ammoniak zu Ammonium umzusetzen, dann fehlt es doch auch um vorher Harnstoff zu Ammoniak umzusetzen, isn't it?
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Re: Adblue als Unkrautvernichtungsmittel?

thuja thujon » Antwort #65 am:

Das erste Wasser zum spalten kommt aus den Mikroorganismen selbst, das müssen die aufbringen. Wenn die dehydriert sind, arbeitet auch das Enzym zum spalten nicht (Urease).
Zum binden von Ammoniak in Wasser als Lösemittel ist deutlich mehr als ein Äquivalent nötig. Konz. Ammoniak hat 25%, und es wird garantiert eine verdünntere Lösung im Boden entstehen. Für letzteres brauchst du also deutlich mehr Wasser, auch wenn es mit CO2 angereichert ist.
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