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Bodenanalyse - Stickstoff, Humus, C/N wichtig? (Gelesen 5404 mal)

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thuja thujon
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Re: Bodenanalyse - Stickstoff, Humus, C/N wichtig?

thuja thujon » Antwort #60 am:

5kg im Dehner für paar Euro. Aber besser ist Patentkali. Da ist auch Bittersalz drin, zudem aber Kaliumsulfat, und Kali wird in den meisten Kompostversorgten Gärten eher gebraucht als Magnesium.
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Starking007
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Re: Bodenanalyse - Stickstoff, Humus, C/N wichtig?

Starking007 » Antwort #61 am:

Das mit dem Zuviel beim Kompost sehe ich als Mist ;-),
mit einem Teil der Professoren, die für die 3ltr.-Regel verantwortlich sind (waren) hab ich mal diskutiert,
u.a. meinte ich dass ihre persönlichen Ernteerfolge bei Kürbis, Tomaten und Gurken mich interessieren würden....

Grabegabel: Die benutze ich, aber nur als Gehölzrodewerkzeug oder so.
Ansonsten werde ich mich hüten die Bodenstruktur zu stören.
Schade dass mein erfolgreicher Gemüseanbau ohne Bodenbewegung zugunsten blühendem Zeugs vor vielen Jahren schon aufgegeben wurde. Tiefer als 1cm hab ich sehr selten eingegriffen.
Wie das ging? Man muß den Boden wie ein ganz großes Lebewesen sehen, auf dessen Rücken es uns erlaubt Pflanzen zu ziehen.
Wer das als Esotherik empfindet, soll es bleiben lassen.
Ich bin sachlicher Techniker.

Ähnlich wie TT aber ganz anders ;-)
Gruß Arthur
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hobab
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Re: Bodenanalyse - Stickstoff, Humus, C/N wichtig?

hobab » Antwort #62 am:

Das mit den drei Litern halte ich auch für Unsinn, dafür gibt es zuviele Unbekannte, was für ein Kompost, für welche Pflanzen, welcher Boden etc. um sowas pauschal zu sagen.
Bei Dünger: ich kriege Kalkammonsulfat oder Salpeter nicht mal im Fachhandel, bin schon aufs Land gefahren um bei Raiffeisen was zu holen und bin immer wieder an deren Öffnungszeiten und unregelmäßigen Angebot gescheitert - und 200kg sind für die keine Mengen um Anstrengungen zu machen.
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solosunny
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Re: Bodenanalyse - Stickstoff, Humus, C/N wichtig?

solosunny » Antwort #63 am:

Da mein Garten die letzten 30 bis 40 Jahre überhaupt nicht bewirtschaftet wurde, und ich die letzten beiden Jahre nur beschäftigt war, den Wildwuchs zu beseitigen, sehe ich Überdüngung nicht als Problem, dieses Jahr hab ich mich mal ein bißchen rangetastet, leider Bodenanalyse verpennt, aber da außerhalb des aufgeschütteten Hügelbeets der Mangold stolze 10 cm geschafft hat, halte ich jetzt eine organische Düngung für nicht überzogen. ich habe Kaninchenmist organisiert, der noch in Säcken liegt, und im zeitigen Frühjahr ausgebracht werden soll.
. Außerdem habe ich Perser-und Inkarnatklee ausgesät. Ist das einigermaßen zielführend? Außerdem hab ich noch Kompost mit einem vermutlich weiten C/N Verhältnis.
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Tempel-Hof-Gärtner
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Re: Bodenanalyse - Stickstoff, Humus, C/N wichtig?

Tempel-Hof-Gärtner » Antwort #64 am:

thuja thujon hat geschrieben: 14. Dez 2025, 19:39 Was erreicht man denn mit einer Grabegabel? Steckt man sie in den Boden und wackelt vorsichtig hin und her, hat man in der Mitte, wo die Zinken waren ein Loch und an den wänden davon vom rumwackeln verdichtete Erde. Man hat also tief unten Sauerstoff hingebracht, wo das aktuell daran gewöhnte Bodenleben keinen haben möchte. Nicht weiter schlimm, weil das sortiert sich eh alle 2-3 Tage neu.
(...) Benutzung der Grabegabel in Gemüsebeeten nicht schlecht reden, sie macht ja Gärtner glücklich...
... und das Idealbild vom Boden ist die Krümelstruktur.
Und: Wars das jetzt?: Eine harmlose und (demanch) weitgehend wirkungslose und ggf. etwas kontraproduktive (aber "ideologisch" gut nachvollziehbare Art) der Bodenbearbeitung, die den so Gärtnernden ein gutes Gewissen / Glücksgefühl bereitet?
Um die good-will-Biofreunde, die gewiss die Sache mit dem Idealbild Krümelstruktur 1:1 mittragen würden zu "Schwurbelautoren" zu erklären mir offen gestanden an Anklagepunkten für so ein Urteil ein bisserl wenig - zumal bei alledem, was es sonst noch an gemeinsam geteilten Wahrheiten (Gründüngung, Mulchen, Nützlingspflege, und vllt. manchem mehr?) geben könnte...

Bliebe da aber erstmal noch die Sache mit dem richtigeren Düngungsding als schwerwiegenderer Anklagepunkt.
Also: Kompost zur Rettung der Garten-Welt ist out! Das als Gegenentwurf zum Kunstdüngerwahn (wieder) entdeckte Wundermittel hält nicht, was es versprach, weil es sozusagen den Düngungswahn aus Großväterzeiten nur ökologisch verbrämt fortsetzen hilft (viel hilft viel).
Nun heißt es: Dem ist nicht so, weil er dazu beiträgt, den Boden mit den "falschen" (unnötigen) Makronährstoffen über zu versorgen, während derjenige, der wirklich dafür sorgt, dass die Post abgeht (Stickstoff) in JEDEM Falle zu kurz kommt - bei KURZFRISTIGER Betrachtungsweise.
MITTELFRISTIG bewirkt die Humusanreicherung (häufig ja auf z.T. deutlich über 4%) aber schon, dass auch über Kompost =>Humus der Boden einen satten N-Anteil zur Mineralisierung anbietet - der aber nur angemessen zum Tragen kommt, wenn auch genügend Schwefel (der große Unbekannte) zur Verfügung steht.
[Werde der Spur in jedem Falle in 2026 nachgehen, denn Schwefel ist bei mir nie bestimmt worden: Wäre ja klasse, wenn das das Geheimnis (-> Liebig-Tonne / Minimums-Gesetz) hinter den bisweilen enttäuschenden Erträgen bei dem ansonsten vorhandenen (über)reichlichen Nährstoffangebot wäre!]

Aber nochmal konkreter:
thuja thujon hat geschrieben: 14. Dez 2025, 19:39 Stickstoff/Schwefel, Kreuzblütler brauchen etwas mehr, etwa 5:1, andere eher 10:1. Je früher man in der Saison mit kalten Böden startet, desto relevanter wird es. Wartet man eher lange, bevor man loslegt, wird es weniger wichtig weil mehr vom Boden selbst nachkommt (Mineralisierung).
Was wird weniger wichtig, wenn man "lange" wartet: Die frühzeitige S-Gabe wegen der später einsetzenden Mineralisierung von Schwefel aus dem Boden...?
Vermutlich nicht, sondern wahrscheinlich eher Mineralisierung von Stickstoff! DIE aber braucht Schwefel - wenn ich das jetzt richtig verstanden habe - im Verhältnis zwischen 5-10:1 (Anteile pflanzenverfügbaren Stickstoffes zu pflanzenverfügbarem Schwefel).
Da der tatsächliche Gehalt an Stickstoff dem Hobbygärtner mehr oder minder verschlossen bleiben dürfte, wird er ja (mit der Begründung, dass eh ausgewaschen) zu Beginn des Kulturjahres mehr oder weniger mit Null angenommen - für die etwas Fortgeschritteneren abzüglich der übers Jahr aus dem Humus mineralisierbaren Anteile von Pi x Daumen 2,5 Gramm / Humus-Prozent.
Habe ich nun im Kleingarten nicht ungewöhnliche Anteile von 5% und mehr kann ich mir ausrechnen, was ich noch zudüngen muss (außer bei Starkzehrern eigentlich nüschte...).

Der ganze Aufmarsch mit ASS (26 N / 13 S) schon VOR Beginn der Bodenerwärmung auf Mikroorganismen-Hochform liefert aber ja beides quasi instant verfügbar im "ungesunden" 2:1 Verhältnis.
Ist das sinnvoll? Später, wenn der Humuseigene Stickstoff dazu mineralisiert wird, kommt ja noch mehr N nach: Steht der Schwefel dann noch zur Verfügung? Wie leicht wasserlöslich (auswaschbar) ist der?
[@dmks] Mit Bittersalz hole ich mir ja zugleich das im "kompost-verseuchten" Boden ebenfalls überreichlich vorhandene Magnesium auch nur unnötigerweise noch mehr dazu! Wäre also ein reiner Schwefeldünger dann nicht sinnvoller? Gibt es den? Und wenn ja, warum nicht im Gartenmarkt?

So viele Fragen...? ::) (Gute N8) ;D
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Re: Bodenanalyse - Stickstoff, Humus, C/N wichtig?

thuja thujon » Antwort #65 am:

Es gibt Schwefelprills oder Linsen, der wirkt aber auch nur später, wie im Link vom dmks auch erwähnt wird, ist also für sowas wie frühe Kulturen nicht ertragsrelevant.

Stickstoff durch hohe Humusgehalte hat das Problem, dass er entsteht, wann er will. Das kann wie gesagt auch spät im Herbst sein und wenns ein trockener Winter ist, sind im Frühjahr die N-min Werte auch recht weit oben. Gerade am Anfang der Saison lohnt sich also auch mal ein Aquarienteststäbchen in das Filtrat aus 100g Boden mit 100g Wasser geschüttelt und dann filtriert zu halten.

Mit am wichtigsten ist sowieso das wann. Wenn man vor dem pflanzen den Dünger einarbeitet (Dünger am besten nie erst dann geben, wenn er nicht mehr gebraucht wird, weil die Zeit vom Bedarf schon rum ist), damit er auch in Trockenzeiten noch erreicht werden kann, dann hat man den Boden ja schon bearbeitet. Da ist dann also nix mehr mit Direktsaat oder Direktpflanzung ohne Bodenbearbeitung. Flach grubbern, auch gut, aber auch Bodenbearbeitung. Die meisten werden vorher evtl aber auch Unkräuter ausstechen müssen. Nicht gut, ungleichmäßig tief gelockert. Umgegraben, muss sich erst wieder setzen, also nix fürs Frühjahr. Das Thema Boden hatten wir hier aber schon etwas ausführlicher an anderen Stellen, deswegen hier nur sehr knapp und dazu ein Merksatz: niemals dogmatisch auf eine Methode versteifen, sondern den Boden wie beim Baumschnitt ansprechen, beurteilen und entscheiden, was die richtige Methode ist. Vor jeder Kultur einzeln und individuell. Kann gut sein, dass man mal 3 Jahre nur pflanzen oder direkt säen kann, ohne Grundbodenbearbeitung vor der Kultur.
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Re: Bodenanalyse - Stickstoff, Humus, C/N wichtig?

hobab » Antwort #66 am:

Das Ausdifferenzieren thujas finde ich gut, das Thema ist spannend, da mir die dahinter liegende Chemie neu ist. Aber ich merke auch immer wieder, das es hier eben hauptsächlich um Hochleistungsgemüsekulturen geht, für spezielle Monokulturen mit verschieden stark zehrenden Blatt, Blüte oder Fruchtertrag.
Das macht für Staudenbeete wo alle paar Zentimeter was anderes steht, wenig Sinn und muss für Gehölzflächen auch wieder neu gesehen werden. Ob ich dünge oder nicht, macht im Vergleich dazu, ob ich eine Regenanlage einbaue oder keine habe, keinen großen Unterschied. Eine zuverlässige Wasserversorgung verändert den Garten schlagartig, regelmäßige Düngung eher nicht.
Das belegen ja auch die Untersuchungen zu Pflanzenkohle: sie machen ein großen Unterschied in unterversorgten Böden, in schon lange kultivierten Gärtenland bringen sie wenig. Da ist die Nährstoffversorgung ohnehin so gut, dass die in der Kohle gebunden Stoffe gar nicht gebraucht werden. ich hoffe mal, dass ich das richtig in Erinnerung habe, ist eine Weile her, die Lektüre…
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thuja thujon
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Re: Bodenanalyse - Stickstoff, Humus, C/N wichtig?

thuja thujon » Antwort #67 am:

Bei Kohle ists uneinheitlich. Das kann ins minus gehen oder ins plus. Auf jeden Fall wird sie überbewertet.

Regenanlage ist ein guter Punkt. In Verbindung mit humosen Böden ist das beregnen auch Dünger. Selbst wenn man 20% unter Bedarf wässert ist der Vorteil beachtlich.

Also ja, düngen ist was für Gemüsebeete. Meine Stauden habe ich seit Jahren bis Jahrzehnten auf dem Lehmboden nicht gedüngt. Mal Patentkali oder sowas, aber kein Stickstoff. Da kommt eher mal etwas dicker Laub drauf zum mulchen. Vorher bekommt der Rasen den Kompost ab, da kann man mal 3 Schubkarren verstecken.
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Tempel-Hof-Gärtner
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Re: Bodenanalyse - Stickstoff, Humus, C/N wichtig?

Tempel-Hof-Gärtner » Antwort #68 am:

Das Ausdifferenzieren mag gut sein, wenn dem jemand folgen kann.
Aber wenn dabei die Fragen, die aus dem Nichtverstehen des bisher Gesagten entstanden sind keine Rolle spielen und statt einer Antwort die nächste Sau durchs chemische Wissendorf getrieben wird (Schwefelprills & Linsen ebenso wie Verweis auf einen Link, wo der damit konfrontierte Hobbygärtner nur staunend fragen kann: Und, was geht mich DAS an...? [Wintergerste, Blattspritzung, Ertragssteigerung, bla, bla, bla...]), hat der Wert solcher Antworten eine kürzere Halbwertszeit wie Stickstoff beim Großregenereignis... ::)
Aber nach der Melodei, wer suchet, der findet, bin ich inzwischen auch selber wieder etwas weiter gekommen... ;)
Das läuft allerdings darauf hinaus, dass meine gestrige Hoffnung, im (fehlenden) Schwefel das Geheimnis meines Minderertrags finden zu können, wenn ich denn dereinst durch Bodenprobe weiß, was ich habe, vermutlich auf ein Hornberger Schießen hinausläuft.
Denn, lt. Infozettel 'Schwefeldüngung mit Kompost' der Bundesgütegemeinschaft Kompost ist die Chance, dass ein gut Kompost-versorgter Boden Schwefel-unterversorgt sein könnte, quasi = Null: "... führt die regelmäßige Düngung mit Kompost in praxisüblichen Gaben (hier definiert als: 4 L Kompost / m²) zu einer Erhöhung des Schwefelgehaltes im Boden und gewährleistet eine kontinuierliche Nachlieferung."

Und ja, auch die Frage, ob der Abbau von Schwefel an die Aktivität des Bodenlebens gebunden ist, kann mit einem klaren 'Ja' beantwortet werden: "Vergleichbar mit Stickstoff wird Schwefel im Boden erst durch mikrobielle Aktivität pflanzenverfügbar". (a.a.O)

Diese mikrobielle Aktivität dürfte aber ja nicht ganz so willkürlich verlaufen, wie hier dargestellt, denn es gibt ja eine a priori gültige RGT- (Reaktions-Geschwindigkeits-Temperatur)-Regel, die es sehr wahrscheinlich macht, dass die hauptsächliche Mineralisierungszeit auch die Zeit ist, in der wir den meisten Gartenbau betreiben... ;)
Nimmt man dann noch den zweiten essentiellen Faktor, die Feuchtigkeit hinzu, wird man in Verbindung mit der Neigung von Gärtnernden, im Zweifelsfalle lieber selber Wettergott zu spielen, als das Vertrocknen ihrer Mühen hinzunehmen, ebenso feststellen können, dass das zum Funktionieren der Mineralsisierung erforderliche Feuchte-Mileu mehr oder weniger in der Zeit der temperaturbedingten Höchst-Aktivität des Bodenlebens auch gegeben sein dürfte.
Und selbst bei 20% Defizitbewässerung ist die Förderung des Bodenlebens durch gute Bodenfeuchtigkeit ja, wie soeben gelernt, noch immer DER Königsweg zum Nutzen der im Boden schlummernden Kapazitäten... ;)

Bliebe also dann WANN im Sinne des möglichen Frühstarts, wenn das Bodenleben NOCH nicht genügend N & S aus dem Humus losgeknabbert hat, damit es gleich im Sinne eines Ertrags-Maximums losgehen kann und einer Ergänzungsdüngung im Laufe des Gartenjahres, wenn der Garten "zu wenig" Humus hat...
Ist DAS eigentlich der tiefere Grund für die "mehr-als-4-%-Humus-bringt nix"-Ansage, damit man noch was zufüttern "muss"...? ;D
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Re: Bodenanalyse - Stickstoff, Humus, C/N wichtig?

Tempel-Hof-Gärtner » Antwort #69 am:

Starking007 hat geschrieben: 14. Dez 2025, 20:55 Das mit dem Zuviel beim Kompost sehe ich als Mist ;-),
mit einem Teil der Professoren, die für die 3ltr.-Regel verantwortlich sind (waren) hab ich mal diskutiert,
u.a. meinte ich dass ihre persönlichen Ernteerfolge bei Kürbis, Tomaten und Gurken mich interessieren würden....

... Tiefer als 1cm hab ich sehr selten eingegriffen.
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Och, menno... - jetzt war ich gerade dabei, mich rein logisch an den Gedanken ran zu tasten, dass das nicht-mehr-zuführen-als-gebraucht-wird ja schon irgendwie Sinn macht und jetzt kommt er mit SO viel Boden-Liebe im Gepäck, dass der "Vorwurf" der Esoterik gleich zur Einwand-Vorwegnahme mit angeboten wird... 8)
Was beim einen an Optimierungs-Ziel zu viel des Guten erscheinen kann, ist mir beim anderen an nicht-Mitgestaltungs-Möglichkeit zu wenig...
Dann vllt. doch weiter einfach die Grabegabel - oder gar die Broad Fork (sinnlos?) in den Boden stechen und hoffen, dass man dem Boden "irgendwie" was Gutes tut... ;)

Aber WARUM siehst Du die 3-Liter-"Message" als Mist an...?
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Re: Bodenanalyse - Stickstoff, Humus, C/N wichtig?

Tempel-Hof-Gärtner » Antwort #70 am:

solosunny hat geschrieben: 14. Dez 2025, 18:56 Das würde mich auch interessieren, und in welcher Form gibt man Schwefel? Viele Sulfate sind ja nur schwer löslich
Sind sie? Hätte es (auch) nicht gewußt (wie gesagt: Im Chemie-Unterricht [sofern überhaupt gehabt...]) nicht so richtig aufgepasst, aber beim hier und da Querlesen jetzt schon 2 x sinngemäß gelesen, dass Schwefelsulfate leichter wasserlöslich seien als der reine Schwefel, den man ja auch als Dünger bekommt.
Und die von tt erwähnten 'Schwefellinsen' sind wohl (Achtung Werbung ;) [https://omnicult.net/produkte/schwefel-linsen/]) so pilliert, dass es als Jahresdosis reicht, während die leicht wasserlösliche Form, also ASS oder Bittersalz neben dem Vorteil der schnellen Wasserlöslichkeit damit eben auch den Nachteil der Auswaschbarkeit haben.
solosunny hat geschrieben: 14. Dez 2025, 21:59 Da mein Garten die letzten 30 bis 40 Jahre überhaupt nicht bewirtschaftet wurde, und ich die letzten beiden Jahre nur beschäftigt war, den Wildwuchs zu beseitigen, sehe ich Überdüngung nicht als Problem, dieses Jahr hab ich mich mal ein bißchen rangetastet, leider Bodenanalyse verpennt, aber da außerhalb des aufgeschütteten Hügelbeets der Mangold stolze 10 cm geschafft hat, halte ich jetzt eine organische Düngung für nicht überzogen. ich habe Kaninchenmist organisiert, der noch in Säcken liegt, und im zeitigen Frühjahr ausgebracht werden soll.
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Also geht dann anno 2026 nix an der Bodenanalyse vorbei, denn wenn ein "ausgeruhter" Boden keine "Leistung" (10 cm Mangold) bringt, dann will man natürlich wirklich wissen, warum...
Perser- & Inkarnatklee klingt für mich erstmal richtig gut zum Bodenaufschluss. Und Kaninchenmist + zu C-reicher Kompost scheint doch auch wie ein gutes Match... ;)
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