Typische Standorte von Geissblatt in unseren Breiten finden sich in lichten Wäldern mit Unterholz oder in Waldrandlagen. Vorzugsweise werden dünne Stämme von Bäumen und hohen Sträuchern bewachsen. Maximaldurchmesser hierbei um 4 cm - eher dünner. Anderenfalls ist das Umwinden nicht möglich, da der Längenzuwachs während eines Umlaufes der Triebspitze nicht ausreicht, größere Durchmesser zu umwinden. Übrigens kann man anhand der Regelmäßigkeit der Windungen von Schlingpflanzen aus ihre jeweilige Vitalität schließen. Geht es der Pflanze gut, windest sie steiler - der Windewinkel fällt, wenn die Wuchsbedingungen schlechter werden.Das von holzigen Schlingpflanzen in der Natur bewachsene dünne Gehölz, verformt sich übrigen bei seinem weiteren Dickenwuchs scheinbar spiralig. Schlingpflanzen entwickeln ein sehr biegeweiches, aber zugfestes Holz - ähnlich wie ein Seil strukturiert. (Aus Schisandra chinensis wurden/werden auch Seile hergestellt). Die so von Schlingpflanzen (meist Lonicera) durch Behinderung ihres Dickenwuchses deformierten Hölzer wurden traditionell von Handwerksgesellen auf Wanderschaft als Stenz benutzten. An so einem sieht man gut, woran Lonicera in natürlicher Umgebung wächst.Das sind sehr interessante Ausführungen. Woran wächst ein Geissblatt denn dann natürlich hoch? Ich dachte, es rankt an allem hoch, aber wenn es so wählerisch bei seinen Kreisbewegungen ist.... womit schafft man dann eine optisch und natürliche Lösung? Und wächst Geißblatt auch an einer Hecke oder an Baum"stämmen" hoch?
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Geißblatt-Gartenzaun - so hoch als möglich (Gelesen 14535 mal)
Re:Geißblatt-Gartenzaun - so hoch als möglich
"Berater" sein ist nicht sehr schwer und obendrein lohnt es sich mehr....
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ManuimGarten
Re:Geißblatt-Gartenzaun - so hoch als möglich
Stenz habe ich jetzt gegoogelt, sieht ja beeindruckend aus, die Spirale. :oBiotekt, danke für die Erklärungen. Ich habe nämlich gerade 2 verschiedene Loniceras an entastete Scheinzypressen gepflanzt. Ich habe die Stämme mit einigen Aststummeln nicht mit abgeholzt, weil es mega viel Arbeit wäre weil die Loniceras daran rasch hochklettern und die häßliche Wand dahinter verstecken sollten.Nachdem die Stämme schon ca. 20cm dick sind, werde ich mir wohl zusätzliche Kletterhilfen überlegen müssen.
Re:Geißblatt-Gartenzaun - so hoch als möglich
Unzweifelhaft. Alternativ kannst du von Frühjahr bis einschließlich Sommer täglich die Triebspitze(n) irgendwie befestigen.Nachdem die Stämme schon ca. 20cm dick sind, werde ich mir wohl zusätzliche Kletterhilfen überlegen müssen.
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ManuimGarten
Re:Geißblatt-Gartenzaun - so hoch als möglich
Täglich wäre das nötig? Dann freue ich mich schon auf das rapide Wachstum. :DUnd überlege bis dahin zusätzliche Rankhilfen. ..... grübel, grübel....Habe erst vor kurzem beim Spaziergang mit dem Hund einen Stapel abgeschnittener Weinstöcke gefunden.... vielleicht kann man daraus was basteln...hmmm. Sieht so nett rustikal aus und würde in einer Weinbauregion ja passen. Nur die Scheinzypressen stören!
Re:Geißblatt-Gartenzaun - so hoch als möglich
Nicht unbedingt, denn eine regelmäßige Windung wirst du ohnenhin nicht erzielen können. Aber du kämst einem Ideal eben am nächsten,wenn du bei jedem Umlauf der Triebspitze für Halt an der Unterlage (dem zu dicken Stamm) sorgen würdest. Anderenfalls verholzt dein Jungtrieb in einer unerwünschten - meist von der Unterlage weg führenden - "Haltung" die nur bedingt korrigierbar ist. Je unordentlicher sich die Schlingpflanze anschmiegt, desto weniger natürlichen Halt gewinnt sie. das macht sie anfällig gegenüber Wind (Abwickeln und ggf. auch Triebspitze "zerschlagen") und Zusatzlasten (Nässe/Schnee/Eis - Herabrutschen).Täglich wäre das nötig?
Primitive Kletterhilfen für Schlingpflanzen baut man aus dünnen Stangen - das kann Metall, Kunststoff oder gewachsenes Holz sein.Günstig sind z.B. Bambusstäbe oder Haselnussgerten. Alternativ kann man Seile oder Drähte spannen wobei die Dicke bei etwa 4 mm anfangen sollte. Die Kletterhilfe selbst ist meist eher schnell und kostengünstig beschafft - schwieriger ist vielfach ihre Befestigung, bzw. bei größerer Höhe ihre Stabilisierung. Letzeres gilt vor allem für freistehende Konstruktionen wie vom OP benötigt.einen Stapel abgeschnittener Weinstöcke gefunden.... vielleicht kann man daraus was basteln.......
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Re:Geißblatt-Gartenzaun - so hoch als möglich
Halten wir also fest: Die ideale Rankhilfe für ein Geißblatt ist ein 4 mm - 4 cm dicker senkrechter Stab, Material nebensächlich, hauptsache stabil.Gesetzt den Fall, ich würde 4 Meter lange, 3 cm dicke Metallstäbe einbetonieren und frei nach oben stehen lassen, jeweils davor ein Geißblatt pflanzen - würde das funktionieren? Oder müßte ich die Stäbe verbinden zur besseren Stabilisierung oder ggf. "Doppelstäbe", die immer wieder durch Querverbindungen verbunden sind untereinander?So was z.B.:Definition: Zur Bewehrung von Beton in technisch geraden Stäben, ist Betonabstahl ein Stahl mit nahezu kreisförmigem Verschnitt.Maße:Lieferbar sind Betonstabstähle in den Nenndurchmessern 6, 8, 10, 12, 14, 16, 20, 25, 28 und 32 mm. Auch die Nenndurchmesser 40 und 50 mm könnn mit Sonderzulassung geliefert werden. Als Regellängen betragen die Lieferlängen 12, 14, 15, 16, 17 und 18 Meter. Bei den Herstellerwerken sind auch abweichend davon die Längen 6 und 7 Meter, sowie je nach Vorrat und Walzung Überlängen bis zu 24 Meter, verfügbar. Bei den Lieferwerken können auch, soweit wirtschaftlich sinnvoll, Fixlängen bestellt werden.Normierung:In der DIN 488 Teil 1 und 2 sind Betonstabstähle genormt. Für Betonstabstahl ist das Kurzzeichen IV S, der Kurzname BSt 500 S.In der DIN 488 sind folgende mechanische Werte vorgegeben:Zugfestigkeit Rm 550 N/mm²Bruchdehnung A10 >= 10%Streckgrenze Re 500 /mm² [http://www.ihr-baustoff-lexikon.de/extr ... stahl1.jpg
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Re:Geißblatt-Gartenzaun - so hoch als möglich
Wie lang soll das halten? Warum betonieren? Über einen Zentimeter hab ich sowas einfache in den Boden geschlagen udn gut ist.Hält sicher einige Jahrzehnte (oder auch länger).Wenn Du die standfester machen willst unten ein U aus 1cm Stahl dranschweißen. Diese Gabel dann in den Boden treiben.Eisen macht scheinbar eine dicke Rostschicht im Boden unter der es sehr langsam weiter geht. Ist nur ein Erfahrungswert.
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Axel
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Re:Geißblatt-Gartenzaun - so hoch als möglich
1 cm - wenn ein Geißblatt dran hochranken soll???? Ich hab ja nicht viel Ahnung, aber wenn das mehrere Meter hoch wird, dann wird das so nicht halten ... 
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Re:Geißblatt-Gartenzaun - so hoch als möglich
Ne Ne nur über dieser Stärke würd ich je nach Höhe nicht betonieren, das macht die Sache auch nicht wesentlich stabiler. Deine 4 cm Teile geben sicher nicht in 50 Jahren nach wenn Du eine Gabel dran hast erst recht nicht. Die muß nicht so stark sein Du sollst sie ja auch noch biegen können.Wenn das nicht geschützt ist spregt der Rost von oben den Beton möglicherweise geht das schneller als in Erde. Nur mein Eindruck.Du hast da eine Punktbelastung; im Erdreich verteilt sich der Druck über eine größere Distanz.
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Axel
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Re:Geißblatt-Gartenzaun - so hoch als möglich
Ganz kurz, weil Montagetermin (2 bis 3 Tage abwesend)Für 3 oder 4 m hohe grüne Wand in der Nähe eines Hochhauses Fachwerkträger zusammenschweißen (Stabdurchmesser senkrecht > 20 mm, Grundriss dreieckig, Kantenlange 25 bis 30 cm. Fachwerkträger alle 150 bis 180 cm senkrecht stellen (einbetonieren!). Querverbindung z.B. alle 60 cm (Abstand senkrecht mit D = 16 mm bis 22 mm. Auf Querverbindungen in etwa 30 cm waagerechtem Abstand zueinander senkrechte Stäbe, z.B. 12 mm dick schweißen. "Kletterzaun" fertig.Je Fachwerkstäger ein Geißblatt (mindestens dreitriebig) setzen. 2 Treibe entlang unterster Querstrebe waagerecht leiten - deren spätere Seitentriebe senkrecht wachsen lassen.
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Re:Geißblatt-Gartenzaun - so hoch als möglich
Hallo Biotekt,danke für Deine Anleitung. Habs allerdings noch nicht ganz kapiert. Ich versuche es mal zu zeichnen und online zu stellen. Hört sich aber gut an. Ich werde übrigens an der Stelle, wo der "Kletterzaun" stehen wird, eine kleine Mauer von ca. 50 cm haben, da das Erdreich an der Gartenseite höher sein wird als an der Straßenseite. Die Kletterzaunkonstruktion würde ich in diese Mauer bereits "eingießen" - so Du mir nicht davon abrätst. Was ich bisher verstanden habe ist, dass ich Dreiecke mit 3 Stäben auf jeder Ecke "nach oben" stehen haben werde. Die Querverbindungen hab ich noch nicht so ganz kapiert. Freu mich daher, wenn Du in einigen Tagen (oder auch Wochen) wieder Zeit findest für noch ein paar mehr Details für technisch mäßig begabtte Frauen.Danke und erfolgreichen Montagetermin (kann man Dich auch buchen
)GrüßleSu
Re:Geißblatt-Gartenzaun - so hoch als möglich
... wenn auch als Quereinsteiger - DANKE Biotekt - das ist eine supergute Idee!@su - fänd´ ich super, wenn Du es aufzeichnest!Viele grüße_felicia
...ist es nicht ein schöner Tag?
Re:Geißblatt-Gartenzaun - so hoch als möglich
Der Montagetermin hat sich. Die aktuelle Wettervorhersage für morgen im Raum Stuttgart meldet vormittags eine Regenwahrscheinlichleit über 90% und nach dem Dunkelwerden um 50%. Zum Däumchendrehen in der nächsten Frittenbude setz ich mich nicht 4 Stunden ins Auto.... Also hab ich morgen doch Zeit, hier noch etwas zu schreiben.... Vorläufig hab ich mal vorangegangenen Text korrigiert - vielleicht ist er jetzt verständlicher. Einen dreieckigen Fachwerkträger wie ich ihn mir vorstelle, siehst du z.B. auf dieser Seite (1 Zeile Bilder - mitte rechts, kleines Bild, silberfarben). Weiter unten gibts noch mehr Bilder von Fachwerkträgern - viereckig geht natürlich auch.PS: Partisanengärtner scheint die auftretenden Lasten drastisch zu unterschätzen und sich der Hebelwirkung von 4 m nicht bewusst zu sein.PPS: Voraussetzung: Einverständnis des Nachbarn, schriftlich. In Landes-Bauordnung wegen Genehmigungspflicht nachsehen. Man kann diese "Rankanlage für Schlingpflanzen" als untergeordnetes Bauwerk (Pergolen, Spielgeräte usw.) ansehen. In den meisten LBO ist son etwas genehmigungsfrei und auch nicht anzeigepflichtig. Trotzdem nachsehen, ggf. Fachmann anrufen.Danke und erfolgreichen Montagetermin (kann man Dich auch buchen)
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Re:Geißblatt-Gartenzaun - so hoch als möglich
Bevor Du in einer Imbissbude sitzen musst, sag Bescheid, zufällig wohne ich ja in Stuttgart ::)Vielen Dank auch noch für die Überarbeitung. Womit ich mir schwer tu, sind die Querverbindungen. Meist Du Querverbindungen zwischen den Dreiecks-Teilen oder meinst Du Querverbindungen innerhalb der Dreiecksteile so wie hier:http://www.ltt-versand.de/images/produc ... a.jpgWegen Genehmigungspflicht frag ich mal. "Nachbar" ist die Stadt ... vielleicht mach ich das Ganze auch nur 2,5 Meter hoch, hab durchaus Respekt vor den Kräften, die da in 10 Jahren vermutlich wirken werden.So - und nu mal schnell ins Büro - schönen Tag!GrüßleSu
Re:Geißblatt-Gartenzaun - so hoch als möglich
Vorsicht - verschoben ist nicht aufgehoben... Aktuell gehe ich von morgen aus....... zufällig wohne ich ja in Stuttgart
Letztere nicht. Bei denen ist es in den genannten Durchmessern fast egal, wie die Streben angeordnet werden - da reicht auch abwechselnd Horizontal- und Diagonalstreben einzusetzen wobei die noch nicht einmal in einem Punkt zusammen laufen müssen. Wichtig ist nur, dass zwischen den drei oder vier Senkrechten des Trägers, der eingebaut einen Pfeiler darstellt, je Abstand einige Diagonalverstrebugen Zug- und Druckkäfte aufnehmen.Ich meinte Querverbindungen zwischen den Pfeilern, die diese flächig verbinden - so dass du eine grüne Wand erzielen kannst. Dazu musst du ein Gitter bilden. Bei diesem sind die senkrechten Achsen relevant für die Flächendeckung durch den Bewuchs, aber statisch praktisch fasr bedeutungslos. Sie können daher dünn sein. Der empfohleneAbstand von 30 cm für die Senkrechten dient allein einer guten Flächendeckung bei ausreichender Umlauffreiheit der Triebspitzen.Die waagerechte Querverbindungen (zwischen den Pfeilern) müssen die Lasten auf die Pfeiler übertragen und sollten dabei aus optischen Gründen nicht durchhängen. Daher ein recht großer Durchmesser, der primär vom Abstand der Pfeiler untereinander abhängig ist. Da die waagerechten Querstreben - außer der untersten, die für Querleitung benötigt wird - den Bewuchs nicht fördern, genügen wenige. Das ist eine Gestaltungs- und Kostenfrage - je weniger du einbaust, desto größeren Querschnitt musst du vorsehen. Daher mein Kompromiss - ca alle 60 cm übereinander.Eine Dimesionierung der gesamten "Schlinganlage" auf Windlasten (Druck plus Sog mit bestenfalls kleinem Abzug für Durchströmung) sollte ausreichen, die Vertikallasten sind beim Bewuchs mit Lonicera wahrscheinlich kleiner. (Unsicherheit hierbei: formbedingte Schneelasten und Eislasten. Beides dürfte jedoch kleiner sein, als die ca. 0,7 kN/m² Windlasten, die man m.E mindestens ansetzen sollte.Wegen oberseitigem Überwachsen der Konstruktion sollte die statisch relevante Höhe immer etwa 50 cm über Bauhöhe angenommen werden.)Übrigens halte ich es für abwechslungsreicher, wenn die Pfelier höher als die verbindenden Gitter sind. Auch bei den Pfeilern kann man unterschiedliche Höhen vorsehen - aber bitte nicht zu chaotisch. Überhaupt - die Grüne Wand sieht auf Dauer besser aus, wenn sie in Form gehalten wird. Weite Überhänge an dern Oberkanten führen unten rum zu Löchern...Meist Du Querverbindungen zwischen den Dreiecks-Teilen oder meinst Du Querverbindungen innerhalb der Dreiecksteile so wie hier:
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