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Lauberde-Rezepte (Gelesen 16132 mal)
Re:Lauberde-Rezepte
Hier lagerten noch Säcke mit Laubunkrautgemisch, ich habe etwas Erde oben raufgekippt, gedüngt, Zeitung, schwarze Folie drauf und in Schlitze Erdbeerableger gepflanzt. Die Pflanzen sehen gut aus und da ich die Mulchsäcke immer auf die schwarze Seite drehe, fallen sie nicht so auf, stehen in Gruppen, dass ich im nächsten Jahr gut ernten kann. Wichtig war sie mit Kordel zu verbinden, dass der Sturm sie nicht umkippt. Wenn ich will, kann ich die Säcke schnell dahin transportieren, mit Sackkarre, anheben ist schwer, wo sie nicht stören oder im nächsten Jahr, wo die Sonne schön scheint.Vielleicht klappt es? Dann habe ich ein Ernten in angenehmer Höhe. Und gleichzeitig verrottet Laub und Unkraut zu Humus. Und wenn der Inhalt zusammenfällt, wird aufgefüllt. Heute habe ich an der Straße erneut 5 Laubsäcke vollgefegt, die ich mit Unkraut mischen werde und obenauf kommen wieder Erdbeerableger. Klar etwas spät, aber Laubfall ist eben nicht zur Erdbeerpflanzzeit.Ich bin gespannt.
Re:Lauberde-Rezepte
Vermutlich schon x-mal gestellt, die Fragen, aber sie wollen mir einfach nicht mehr aus dem Kopf, bis ich eine Antwort von euch bekommen habe
.Laub als Aussaterde:a) Laub hat mehr C als N. Darum der eher tiefe Nährstoffgehalt, wenn kompostiert. Richtig?b) Stimmt es, dass kompostiertes Laub tendenziell eher sauer ist?In gekaufter Aussaaterde ist ja auch - wenigstens bislang - immer Torf. Torf ist auch eher sauer. Richtig?

- Dunkleborus
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Re:Lauberde-Rezepte
a: Man kann ja Hornspäne reinmischen vor dem Kompostieren, aber frag mich nicht nach der Menge.b: Das mit dem Laub und sauer werden weiss ich nicht, es kommt, glaube ich, auf die Art und auf den Standort an.Der Torf in der gekauften Erde ist üblicherweise aufgekalkt auf einen normalen ph-Wert. Er wird verwendet, weil er billig ist. Gewisse segensreiche Einflüsse beim Bewurzeln durch die vielgepriesenen Huminsäuren sind willkommen, müssen aber nicht.
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Re:Lauberde-Rezepte
:-*a) Ergo: Laub hat mehr C als N. (Dann stimmt meine Eselsbrücke: Alles, was blätterähnlich ist, hat mehr C als N. (Küchen-)Papier und Laub.
)b) Das mit der Säure wüsste ich schon gerne genau. Ich ging keck davon aus, dass Waldboden gerne mal sauer ist, egal ob Nadel- oder Laubwald. Scheint wohl nicht unbedingt der Fall zu sein. Grübel, grübel.Zur Aussaterde mit Torf: Danke für die Info mit dem Aufkalken! Aussaaterde ist also nicht per se sauer. Damit haben sich gleich vier weitere Fragen geklärt.


Re:Lauberde-Rezepte
Zu b) ... gestern beim Spaziergang im Wald erinnerte ich mich plötzlich an die Schweizer Vegetationslandschaften und dann an die "Kalk-Buchenwälder".(Die Grübelei und das Nichtwissen werden immer ärger ...)Zu Hülf!
- Dunkleborus
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Re:Lauberde-Rezepte
So gehe hin, kompostiere verschiedene Laubarten und miss den ph-Wert, so es denn Laubhumus gegeben hat.Die Ergebnisse würden mich auch interessieren.

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Re:Lauberde-Rezepte
Mist, immer muss man alles selber machen!
Nee du, vom Experimentieren hab ich seit einem Weilchen echt genug (
), umso mehr, wenn ich davon ausgehe, dass meine Frage sicher nicht so dermassen jenseitig ist, dass sie bisher von niemand anderem gestellt worden wäre. Irgendein Mensch wird das doch mal genauer unter die Lupe genommen haben, z.B. Erdmischungsproduzenten. (Heute zwei proppevolle grosse Säcke mit gemähtem Laub/Rasenschnitt mit nach Hause nehmen können! Hurraa! Jetzt hat mein Laubkomposter auch Buchen- und Ahornlaub. Na, der wird sich was freuen!
)




Re:Lauberde-Rezepte
a) Als Eselsbrücke kannst du dir merken: Jung, sattdunkelgrün und saftig = hoher N-Gehaltalt, gelbbraungrau und trocken = niedriger N-GehaltDenn Chlorophyll und Eiweiße in jungen, wachsenden Pflanzenteilen enthalten viel Stickstoff, später, wenn die Pflanzen ausreifen bzw absterben, herrschen Gerüstsubstanzen vor, die wenig N und viel C enthalten: Das liegt u.a. daran, dass N meist Mangelware ist und im aktiven Stoffwechsel gebraucht wird, im Holz und anderen Gerüstsubstanzen wäre das Luxus. Das ist auch ein Grund, warum die Blätter im Herbst gelb/rot/braun werden: Das Chlorophyll wird abgebaut, für neuen Gebrauch des N im nächsten Jahr. Gehölze, die Blätter grün abwerfen können Luft-Stickstoff fixieren (Robinie und Erle) oder sie wachsen an sehr nährstoffreichen Standorten. b) N-reiche Pflanzenteile werden leicht abgebaut, weil die abbauenden Mikroorganismen auch N für ihren Stoffwechsel brauchen. N-arme und damit relativ C-reiche Pflanzenteile werden deshalb langsamer abgebaut. Leicht abbaubare Pflanzenteile erzeugen tendenziel einen günstigen neutralen HumusSchwer abbaubare Pflanzenteile erzeugen oft einen ungünstigen, sauren (Roh)humus. Dazu gehören z.b. die Nadelblätter vieler Nadelbäume, aber auch manche Laubarten (Eichen, Walnuss) Das liegt nicht nur am N-Gehalt, sondern auch an anderen Substanzen (z.B.Gerbstoffe). Um das näher erklären zu können müsste ich jetzt auch nachlesen, wozu gerade keine Zeit ist ... Dass Waldboden eher sauer ist ist schon richtig, aber ph-Wert von Waldboden hängt in erster Linie vom Ausgangsgestein ab, daher der Name Kalkbuchenwald.Basen/Kalkreiches Ausgangsgestein kann dann eben auch bei Abbauprozessen entstehende Säuren neutralisieren.Vermutlich schon x-mal gestellt, die Fragen, aber sie wollen mir einfach nicht mehr aus dem Kopf, bis ich eine Antwort von euch bekommen habe.Laub als Aussaterde:a) Laub hat mehr C als N. Darum der eher tiefe Nährstoffgehalt, wenn kompostiert. Richtig?b) Stimmt es, dass kompostiertes Laub tendenziell eher sauer ist?In gekaufter Aussaaterde ist ja auch - wenigstens bislang - immer Torf. Torf ist auch eher sauer. Richtig?
Viele Grüße aus dem Trockengebiet, Uli
- Dunkleborus
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Re:Lauberde-Rezepte
Heute hatte ich ein Urlaub-Erlebnis: Momentan sammle ich Laub in Big Bags, um es in ein, zwei Wochen auf die Beete zu werfen. Letzte Woche hatte ich einen davon ziemlich kompakt mit Ginkgolaub gepackt. Das Zeug ist wirklich schwer... Heute wollte ich es in einen anderen Big Bag umpacken: Das Zeug war warm. Sehr warm - und gerochen hat es - wie nicht von dieser Welt: balsamisch-fruchtig, mit nur einer ganz leichten Andeutung von Moder. Der Geruch haftete auch nach zweimaligem Waschen gut an den Händen - nicht, dass er mich gestört hätte. Ein Kollege war auch ganz begeistert, ich habe es also nicht halluziniert.Dabei ist mir eingefallen, dass abgefallenes Laub von Quercus cerris in grösseren Mengen ähnlich, aber eher harzig und nicht so stark duftet, wenn es feucht wird.Kennt ihr sowas auch?
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Re:Lauberde-Rezepte
Uliginosa: Herrlichst!Was ich mir mit einer Mischung aus Intuition, Glauben und laienhaftem Wissen zusammen gebastelt habe, hast du mir bodenständig erklärt. Danke dir sehr! Du hast mir weit mehr Antworten geliefert, als ich hier Fragen gestellt hatte.
Dunkle: Spannend, deine Frage. Und jetzt hoff ich, dass mein Gingko-Zwergchen dereinst so gross ist, dass ich dies olfaktorische Hochgefühl auch erleben darf. Gerade in dieser Zeit fällt mir auf, dass bei der Gartenarbeit ganz spezielle Düfte vorherrschen (und zwar gar nicht unangenehme). Leider kann ich dir zu deinen konkreten Fragen nix sagen, weil mir beides bisher nicht untergekommen ist. Aber da gibt's sicherlich andere Purler.

Re:Lauberde-Rezepte
Jup, Laub von der Kirschlorbeerhecke entwickelt im Laubsack auch so eine alkoholisch-fruchtige Note.GartenklausiHeute hatte ich ein Urlaub-Erlebnis: Momentan sammle ich Laub in Big Bags, um es in ein, zwei Wochen auf die Beete zu werfen. Letzte Woche hatte ich einen davon ziemlich kompakt mit Ginkgolaub gepackt. Das Zeug ist wirklich schwer... Heute wollte ich es in einen anderen Big Bag umpacken: Das Zeug war warm. Sehr warm - und gerochen hat es - wie nicht von dieser Welt: balsamisch-fruchtig, mit nur einer ganz leichten Andeutung von Moder. Der Geruch haftete auch nach zweimaligem Waschen gut an den Händen - nicht, dass er mich gestört hätte. Ein Kollege war auch ganz begeistert, ich habe es also nicht halluziniert.Dabei ist mir eingefallen, dass abgefallenes Laub von Quercus cerris in grösseren Mengen ähnlich, aber eher harzig und nicht so stark duftet, wenn es feucht wird.Kennt ihr sowas auch?
- Dunkleborus
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Re:Lauberde-Rezepte
Trockenes?Grünes Laub riecht in grossen Mengen beim Schreddern nach Bittermandel.
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Re:Lauberde-Rezepte
Das sind die cyanogenen Glycoside, die u.a. auch in Bittermandeln enthalten sind. Krümel, gern geschehen!
Dunkle, klingt interessant. Wo riechst du große Mengen von Quercus cerris-Laub? Ich habe bisher werder Gingko- noch Qc. gerochen. Nur Pappeln und Balsam-Pappeln, die Gerüche kenne ich.

Viele Grüße aus dem Trockengebiet, Uli
- Wiesentheo
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Re:Lauberde-Rezepte
ZyankaliTrockenes?Grünes Laub riecht in grossen Mengen beim Schreddern nach Bittermandel.

Der Vorteil der Klugheit besteht darin,dass man sich dumm stellen kann. - Umgedreht ist das schon schwieriger.
- Dunkleborus
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Re:Lauberde-Rezepte
An meinem Arbeitsplatz stehen ein paar davon rum, eine belaubt eine Sedumfläche.Wo riechst du große Mengen von Quercus cerris-Laub?
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