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Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen) (Gelesen 2329295 mal)
Moderator: cydorian
- thuja thujon
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Sieht gut aus, aber wirklich komischer Schnitt.
Und Netze, leidiges Thema, nutzlos, wenn nicht 100% dicht.
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Hallo,
ich habe heute eine Weinrebe (Jupiter) gepflanzt und habe mich eben versucht einzulesen, wann und wie ich die Weinrebe als nächstes schneiden/erziehen muss. Habe ich es richtig verstanden, dass ich jetzt erstmal bis ca. Mai 2025 die Rebe einwurzeln und wachsen lasse und dann (Mai 2024) alle Triebe bis auf einen Trieb wegschneide/ausbreche?
Das Enziel soll sein, dass ich die Rebe ca. 3-4m jeweils links und rechts an einem Spalier erziehe und über die gesamte Länge irgendwann einmal Trauben habe.
ich habe heute eine Weinrebe (Jupiter) gepflanzt und habe mich eben versucht einzulesen, wann und wie ich die Weinrebe als nächstes schneiden/erziehen muss. Habe ich es richtig verstanden, dass ich jetzt erstmal bis ca. Mai 2025 die Rebe einwurzeln und wachsen lasse und dann (Mai 2024) alle Triebe bis auf einen Trieb wegschneide/ausbreche?
Das Enziel soll sein, dass ich die Rebe ca. 3-4m jeweils links und rechts an einem Spalier erziehe und über die gesamte Länge irgendwann einmal Trauben habe.
- thuja thujon
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Da muss ich widersprechen, also nein, auf gar keinen Fall.
Es wurde sich ja scheinbar für eine Herbstpflanzung entschieden.
Und da gilt jetzt für nächstes Jahr: Trieb unter Bleistiftdicke ist schwacher Stock, Rückschnitt auf 1-2 Augen. Im Winter. Auf gar keinen Fall erst im Mai, wenn alle Reserven aufgebraucht sind. Die Rebe im Winter nicht zu schneiden ist das schlimmste was passieren kann.
Im Mai ist bei Jungreben nichts zu tun.
Video, da wird alles erklärt: https://www.youtube.com/watch?v=gr855ngWLAw
Es wurde sich ja scheinbar für eine Herbstpflanzung entschieden.
Und da gilt jetzt für nächstes Jahr: Trieb unter Bleistiftdicke ist schwacher Stock, Rückschnitt auf 1-2 Augen. Im Winter. Auf gar keinen Fall erst im Mai, wenn alle Reserven aufgebraucht sind. Die Rebe im Winter nicht zu schneiden ist das schlimmste was passieren kann.
Im Mai ist bei Jungreben nichts zu tun.
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- cydorian
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Hier hast du noch zur Herbstpflanzung "Über Winter die Rebe vergessen, im frühen Frühjahr, ab Februar etwa, den Pflanzschnitt machen" geschrieben: viewtopic.php?p=2938810#p2938810
Und "Nach dem pflanzen der 80cm Stecken vom Schmidt nichts wegschneiden, alles austreiben lassen, wenn die Spätfröste sicher vorbei sind und die Rebe schon gut fingerlange Triebe getrieben hat, erst dann den Pflanzschnitt auf 2 Augen über der Veredlung machen." viewtopic.php?p=2939723#p2939723
Der Meinung bin ich immer noch, auch aus weiteren Gründen. Ich würde auch noch weit länger wie bis Februar warten. Der frühe Schnitt einer Herbst-Jungrebe hat mir dieses Jahr eine Rebe in den harten Aprilfrösten zerstört (nebenbei auch die Ernte der meisten anderen Sorten in der ganzen Grossregion), eine Jupiter zufälligerweise, eine zweite Jupiter hatte ungeschnitten Null Probleme. War vielleicht nicht der einzige Grund, aber ein Risikoerhöher.
Und "Nach dem pflanzen der 80cm Stecken vom Schmidt nichts wegschneiden, alles austreiben lassen, wenn die Spätfröste sicher vorbei sind und die Rebe schon gut fingerlange Triebe getrieben hat, erst dann den Pflanzschnitt auf 2 Augen über der Veredlung machen." viewtopic.php?p=2939723#p2939723
Der Meinung bin ich immer noch, auch aus weiteren Gründen. Ich würde auch noch weit länger wie bis Februar warten. Der frühe Schnitt einer Herbst-Jungrebe hat mir dieses Jahr eine Rebe in den harten Aprilfrösten zerstört (nebenbei auch die Ernte der meisten anderen Sorten in der ganzen Grossregion), eine Jupiter zufälligerweise, eine zweite Jupiter hatte ungeschnitten Null Probleme. War vielleicht nicht der einzige Grund, aber ein Risikoerhöher.
- thuja thujon
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Wenn die ganze Gemarkung an Spätfrostschäden leidet, kann man das Ausfallen der Jungrebe nicht am Schnittzeitpunkt festmachen. Da war dann das Wetterereignis schuld, das die ganze Gemarkung plattrasiert hat.
Von der Empfehlung wegbrechen der Triebe bin ich abgekommen, weil die Gärtner dann meist eben erst 3 Tage später in den Garten kommen und dann ist der positive Effekt in das Gegenteil umgewandelt. Es ist Anfängern schwer vermittelbar, was im Frühjahr 3 Stunden bedeuten. Und die interessieren sich auch nicht für die 5%, die man damit rausholen kann. Und sie nehmen sich schon gar keinen Tag Urlaub von der Arbeit, der Frau oder Kindern, sprich funktioniert nicht praktisch heutzutage in der Masse. Deswegen Winterschnitt. Ist dann nicht optimal, aber mit Disziplin durchführbar.
Von der Empfehlung wegbrechen der Triebe bin ich abgekommen, weil die Gärtner dann meist eben erst 3 Tage später in den Garten kommen und dann ist der positive Effekt in das Gegenteil umgewandelt. Es ist Anfängern schwer vermittelbar, was im Frühjahr 3 Stunden bedeuten. Und die interessieren sich auch nicht für die 5%, die man damit rausholen kann. Und sie nehmen sich schon gar keinen Tag Urlaub von der Arbeit, der Frau oder Kindern, sprich funktioniert nicht praktisch heutzutage in der Masse. Deswegen Winterschnitt. Ist dann nicht optimal, aber mit Disziplin durchführbar.
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- das Döderlein
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Hallo Traubenexperten,
ich würde gerne Tafeltrauben anbauen. Ertrag muss nicht maximal sein, in den Schnitt arbeite ich mich gerade ein.
Aber welche Sorten würden denn für den Sandboden im Berliner Umfeld in Frage kommen? Und welche Abstände sollte ich einhalten?
Die Reben sollen an unserem neuen Hühnergehege gezogen werden, Ausrichtung Nord-Süd, Sonne am Morgen an Nachmittag bis Abend. Im Juni auch Mittagssonne.
ich würde gerne Tafeltrauben anbauen. Ertrag muss nicht maximal sein, in den Schnitt arbeite ich mich gerade ein.
Aber welche Sorten würden denn für den Sandboden im Berliner Umfeld in Frage kommen? Und welche Abstände sollte ich einhalten?
Die Reben sollen an unserem neuen Hühnergehege gezogen werden, Ausrichtung Nord-Süd, Sonne am Morgen an Nachmittag bis Abend. Im Juni auch Mittagssonne.
Am Ende wird alles gut. Und wenn es nicht gut ist, ist es noch nicht das Ende.
- das Döderlein
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Hier ist mal ein Eindruck vom Gehege.
Die dicken Pfosten haben einen Abstand von 2,50 m.
Edit: Interessieren würden mich Sorten wie Suffolk Red oder Rumba. Aber auch weiße Trauben. Gerne mit Geschmack und ein wenig Säure.
Die dicken Pfosten haben einen Abstand von 2,50 m.
Edit: Interessieren würden mich Sorten wie Suffolk Red oder Rumba. Aber auch weiße Trauben. Gerne mit Geschmack und ein wenig Säure.
Am Ende wird alles gut. Und wenn es nicht gut ist, ist es noch nicht das Ende.
- cydorian
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Beide Sorten sind sehr anfällig auf Pilzkrankheiten. ich würde die da nicht pflanzen, zumal es nicht sehr windoffen aussieht. Pflanze gesündere Sorten, die kräftig wachsen. Beispiele: New York Muscat (blau), Jupiter (rot), Garant...
- thuja thujon
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Ich weiß nicht, wir versuchen hier ja die Reben dort hin zu pflanzen, wo es durchzieht und trocken ist, Boden egal, weil sie eben mit allem klarkommen.
In so einer Durchlüftungsgehemmten Lage mit viel Ammoniak durch die Hühnerscheiße drehen sich ja die Pilzkrankheiten im Kreis und freuen sich weil sie sich ungehindert ausbreiten können. Da noch etwas starkwüchsiges pflanzen, mit dem Übermaß an Dünger, ich persönlich würde es nicht machen.
Das mag in einer Berliner Politiktraumwelt funktionieren, aber nicht in der Praxis.
Zu schattig , kein Wind, Boden zu fett, mit viel Pflanzenschutzmittel machbar, aber nicht sinnvoll für Hobbyverhältnisse.
Gemüse, das könnte was werden, aber kein Obst.
In so einer Durchlüftungsgehemmten Lage mit viel Ammoniak durch die Hühnerscheiße drehen sich ja die Pilzkrankheiten im Kreis und freuen sich weil sie sich ungehindert ausbreiten können. Da noch etwas starkwüchsiges pflanzen, mit dem Übermaß an Dünger, ich persönlich würde es nicht machen.
Das mag in einer Berliner Politiktraumwelt funktionieren, aber nicht in der Praxis.
Zu schattig , kein Wind, Boden zu fett, mit viel Pflanzenschutzmittel machbar, aber nicht sinnvoll für Hobbyverhältnisse.
Gemüse, das könnte was werden, aber kein Obst.
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Dünger von den paar kleinen Hühnern ist nicht das Problem. Hühnerhaltung im Weinberg war früher sehr beliebt und auch heute gibts das immer wieder.
Problem ist der riesige Waldbaum in der Mitte und nach allen Seiten ziemlich geschlossene Flächen. Das ist eine geradezu exzellente Oidium-Lage. Reben, die dort hinsollen müssen maximal resistent gegen echten Mehltau sein und bei dieser Teilbeschattung auch möglichst frühreifend.
Problem ist der riesige Waldbaum in der Mitte und nach allen Seiten ziemlich geschlossene Flächen. Das ist eine geradezu exzellente Oidium-Lage. Reben, die dort hinsollen müssen maximal resistent gegen echten Mehltau sein und bei dieser Teilbeschattung auch möglichst frühreifend.
- thuja thujon
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Ich kenne keinen Weinberg mit Hühnern aber ich weiß, wie man Reben in Steine statt Boden pflanzt. Hat zugegebenermaßen aber nichts mit Tafeltrauben zu tun.
Ja, der Baum und Oidium. Und in feuchten Jahren auch schon früh Pero, also Gescheinverlust, nicht Lederbeeren.
Ja, der Baum und Oidium. Und in feuchten Jahren auch schon früh Pero, also Gescheinverlust, nicht Lederbeeren.
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Mmh, der Boden ist extrem mager. Ich habe extra angelieferten Mutterboden auf das schmale Beet gemacht. Darunter ist heller Sand. Die Hühner verrichten ihr Geschäft im Gehege, davon sollte das Beet kaum etwas mitbekommen.
Fehlender Wind und zu viel Schatten sollte mir wohl eher Sorgen machen. Aber wenn Wind so wichtig ist, warum klappt dann der Wein an Hauswänden so gut?
Gemüse ist hier übrigens sehr schwierig. Bis auf Bohnen und Mangold und ein paar bunte Karotten oder mal Kartoffeln werde ich das ganz aufgegeben.
Fehlender Wind und zu viel Schatten sollte mir wohl eher Sorgen machen. Aber wenn Wind so wichtig ist, warum klappt dann der Wein an Hauswänden so gut?
Gemüse ist hier übrigens sehr schwierig. Bis auf Bohnen und Mangold und ein paar bunte Karotten oder mal Kartoffeln werde ich das ganz aufgegeben.
Am Ende wird alles gut. Und wenn es nicht gut ist, ist es noch nicht das Ende.
- das Döderlein
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Ach ja, und feuchte Jahre gibt es bei uns in Brandenburg eigentlich nicht mehr. Dieses Jahr war schon ungewöhnlich viel Regen.
Am Ende wird alles gut. Und wenn es nicht gut ist, ist es noch nicht das Ende.
- cydorian
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Der Oidiumpilz will windarm, trocken und warm, nachts hohe Luftfeuchte. Nässe stört dagegen die Entwicklung und Regenfälle im Sommer vernichten einen erheblichen Teil des Sporenpotentials. Das wird sogar genutzt für kurative Methoden, wo mit viel Wasser, Netzmittel unter Druck das Pilzmyzel zerstört wird.
Hauswände können auch windoffen sein und sind gegen Oidium gar nicht so toll. In Ecken zum Beispiel ist Oidiumbefall sowieso stark erhöht.
Ich würde es einfach mal probieren. Eine Rebe kostet 10-20 EUR, das kann man schon investieren ohne vor Verschwendungsangst zu vergehen, ausprobieren ist das tägliche Brot jedes Hobbygärtners und bringt so oder so Erkenntnisse. Sortenvorschläge hab ich ja genannt. Muskat Blau wär auch noch eine.
Hauswände können auch windoffen sein und sind gegen Oidium gar nicht so toll. In Ecken zum Beispiel ist Oidiumbefall sowieso stark erhöht.
Ich würde es einfach mal probieren. Eine Rebe kostet 10-20 EUR, das kann man schon investieren ohne vor Verschwendungsangst zu vergehen, ausprobieren ist das tägliche Brot jedes Hobbygärtners und bringt so oder so Erkenntnisse. Sortenvorschläge hab ich ja genannt. Muskat Blau wär auch noch eine.