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Brauchen wir die großen Rosen-Sammlungen? (Gelesen 22318 mal)

A rose is a rose is - Erfahrungen, Pflege und Schnitt von Rosen
Historische Rosen, Strauchrosen, Kletterrosen, Wildrosen ...

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Raphaela

Re:Brauchen wir die großen Rosen-Sammlungen?

Raphaela » Antwort #105 am:

Hab eben das Protokoll der Dezembersitzung des WFRS/SCC erhalten.Wer sie möchte, soll sich bitte bei mir melden.Kann jetzt noch nix dazu schreiben, mir ist noch ganz schlecht....
Hortulanus

Re:Brauchen wir die großen Rosen-Sammlungen?

Hortulanus » Antwort #106 am:

Große Rosenschulen mit langjähriger Tradition sollten vielleicht generell (das gibt´s bisher leider nur selten) in ihren Schaugärten auch solche Sorten zeigen, die ihre Vorfahren gezüchtet haben, statt nur riesige Gruppen der gerade neuesten Sorten aufzupflanzen.
Das wäre tatsächlich ein wünschenswerter Ansatz, die Historie der Rosen fortzuschreiben. Aber auch diese Methode dürfte von den meisten Züchtern sehr schnell ökonomischen Sachzwängen geopfert werden. Nur mal ein kleines Zahlenspiel: In 2002 standen angeblich 60 neue Rosenzüchtungen zur ADR-Bewertung an. Das sind vermutlich nur die Sorten, die für dieses Auswahlverfahren von den Züchtern als qualitativ ausreichend angesehen wurden. Die tatsächliche Zahl der in den Verkauf gelangenden jährlichen Neuzüchtungen dürfte deutlich höher sein.Das war nur Deutschland! Rosenzüchter aber gibt es wohl überall. Ausnahmen vielleicht in Grönland und auf den Falklandinseln. Wer also soll diesem Fleiß auf Dauer eine Heimstatt gewähren? Jede Züchterrose ist irgendwann einmal eine historische.Dass Auswahlverfahren - egal ob es sich um die Selektion verzichtbarer Sorten oder um die Vergabe von Medaillen für besonders "wertvolle" handelt - suspekt sind, liegt in der Natur der Sache. Ein unabhängiger Richter muss erst noch geboren werden. Das gilt für einen selbst aber ebenso.
Raphaela

Re:Brauchen wir die großen Rosen-Sammlungen?

Raphaela » Antwort #107 am:

In diesem Fall, wo gar keine Auswahl nötig ist, macht man sich´s aber besonders einfach damit, indem im großen Ganzen nur Rosen als "wertvoll" eingestuft werden, die es im Handel gibt. Bei den anderen Rosen, die in den jeweiligen nationalen Sammlungen stehen, sollen die Mitgliedsverbände jeweils ausführlich begründen, warum die jeweilige Sorte für das jeweilige Land von nationaler Bedeutung ist.Die Konsequenzen kann sich jeder selbst ausmalen.
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Nova Liz †
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Re:Brauchen wir die großen Rosen-Sammlungen?

Nova Liz † » Antwort #108 am:

Große Rosenschulen mit langjähriger Tradition sollten vielleicht generell (das gibt´s bisher leider nur selten) in ihren Schaugärten auch solche Sorten zeigen, die ihre Vorfahren gezüchtet haben, statt nur riesige Gruppen der gerade neuesten Sorten aufzupflanzen.
Mir schwebt schon lange vor,das zb.Kordes diese Idee mal aufgreift.Ich stoße ständig in der Literatur auf alte Kordessorten die es nirgens mehr zu kaufen gibt!Selbst Sorten ,die nach ihren Familienmitgliedern benannt wurden,wie zb.Minna,Minna Kordes und Eva sucht man dort vergebens!Minna hat ja nun Herr Weingart im Sortiment!So ein "Firmenhistorischer Rosenschaugarten"wäre für jede Rosenschule auch sehr publikums-und somit verkaufswirksam,also doch eigentlich im eigenen Interesse der Firmen,oder?VLG.Nova Liz
Hortulanus

Re:Brauchen wir die großen Rosen-Sammlungen?

Hortulanus » Antwort #109 am:

So ein "Firmenhistorischer Rosenschaugarten"wäre für jede Rosenschule auch sehr publikums-und somit verkaufswirksam,also doch eigentlich im eigenen Interesse der Firmen,oder?
Wäre er das wirklich?Das Züchten von Rosen ist ein permanentes Auf und Ab von Erfolgen und Niederlagen. Ich weiß nicht, wie viele verworfenen Rosensorten, auf einen "Kassenschlager" kommen. Unter denjenigen, die der Züchter der Vergessenheit überantwortet, dürfte so manche sein, die den Augen des Sammlers/Liebhabers als besonders gelungene Kreuzung erscheint (kurze Abschweifung: die Rhododendron-Sorte "Rhijneveld" ist in meine Augen eine der schönsten Zuchtergebnisse überhaupt. Sie wird kaum, oder nicht mehr angeboten, weil sie einige Mängel beim "Züchtungs-Ideal" aufweist).Nun stelle man sich aber mal einen solchen historischen Züchtergarten bei der Rosenschule XY vor. Für den Fachmann eine interessante Fundgrube oder Anregung. Der Laie, und von dem lebt die Rosenschule, sieht hingegen eine Ansammlung von mehr oder minder zweifelhaften Zuchtergebnissen, die ja überwiegend nicht ohne Grund "versteckt" oder "vergessen" wurden. Da müsste schon an jeder Rose das Entschuldigungsschildchen hängen "Wurde wegen Mehltauanfälligkeit/vorteitigem Knospenabwurf/abknickenden Blütenknöpfen/geringer Winterhärte/schwachem Wuchs etc. aus dem Handel genommen". Von den erforderlichen chemischen Stützungsaktionen will ich erst gar nicht reden. Damit sich aber der Schaugarten nicht als Ansammlung von Rosenkrüppeln, Fehlzüchtungen und Rosenschwächlingen präsentiert, werden die Herren Sch., K., D., A., M. und wie sie alle heißen mögen, eine Auswahl treffen. Denn der Schaugarten soll ja wohl für ihre Leistung werben und nicht Käufer abschrecken. Und damit sind wir wieder am Anfang unserer Diskussion.
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Svenja
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Re:Brauchen wir die großen Rosen-Sammlungen?

Svenja » Antwort #110 am:

David Austin hat doch auch Schaugärten (in England ok ), aber dort sind wohl auch ältere Sorten. Verpflanz sowie im Verkauf.Wenn ich mich irre und zu blöd bin den Katalog zu gucken sagt es mir ;DSvenja
Azubigrüße Svenja
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Silvia
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Re:Brauchen wir die großen Rosen-Sammlungen?

Silvia » Antwort #111 am:

Vieles ist beim Züchten ja auch schlicht Geschmackssache und Zeitgeist, glaube ich. Auf einem ganz anderen Zuchtgebiet, nämlich bei den Hemerocallis in Callis Garten, habe ich es sehr deutlich gemerkt. Da sehe ich, blinder Laie, wunderschöne Blüten, und dann sind sie nicht gerade genug und spiderförmig genug und zu blass, zu bunt, zu klein, ohne deutliches Auge, Blüte guckt nach unten, zu wenige Knospen ... was weiß ich nicht alles. ::) Vieles ist einfach eine Frage der Mode. Allgemeingültige Kriterien gibt es scheinbar nur ganz wenige, und die wandeln sich noch. Ein gutes Beispiel ist für mich der Duft. Heute müssen Rosen duften, vor 20 Jahren war der Duft kein Züchterziel. Und so gibt es immer wieder mal was anderes.LG Silvia
Die Lage ist hoffnungslos, aber nicht ernst.
callis

Re:Brauchen wir die großen Rosen-Sammlungen?

callis » Antwort #112 am:

Vieles ist einfach eine Frage der Mode
Bei Form, Farbe und Musterung der Blüte sicher. Auch die Höhe der Pflanzen kann Moden unterliegen, ebenso, wie weit die Blüten imn oder über dem Laub sitzen.Nicht der Mode unterworfen sind die Klarheit der Farbe, die gute Öffnung in unserem Klima, die Gesundheit des Laubes, die gute Standfestigkeit und Verzweigung der Stängel, der Blütenreichtum (ohne gegenseitige Behinderung von geöffneten Blüten) und die Vermehrungsfreudigkeit.Dies sind Qualitätsmerkmale, die leider manchmal bei dem Züchtungsboom und den Modetrends außer acht gelassen werden.Züchtung läuft nicht ohne strenge Auswahl.
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Nova Liz †
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Re:Brauchen wir die großen Rosen-Sammlungen?

Nova Liz † » Antwort #113 am:

Sicher spielt die Mode eine ganz große Rolle!Bei den Pflanzen kann man das hier im Forum ja sehr gut mitverfolgen!Das ist in allen Bereichen so!Trotzdem ,und gerade deshalb amüsieren wir uns in Museen aller Arten an diesem Phänomen.Wer nicht historisch oder fachlich interessiert ist,erfreut sich im historischen Rosenschaugarten eben an den Erscheinungsformen,Farben und nicht zuletzt an den Namen!Ein Zuchtbetrieb,der so seine Firmengeschichtegewillt ist anschaulich zu dokumentieren,kann doch nur gewinnen!Natürlich auch im Hinblick auf seine Verkaufszahlen!Denn wer schon mal vor Ort ist,kauft womöglich auch gleich was!Und neben den neuen Züchtungen vielleicht auch gleich noch eine "Auguste Kordes"aus Nostalgie dazu!Nostalgie spielt gerade in der heutigen Zeit eine nicht unwesentliche Rolle,wie wir ja wissen.Außerdem ist die Tatsache nicht zu unterschätzen,dass wir Menschen am liebsten Erfahrungen durch Schauen,Fühlen und Riechen machen.Ein Schaugarten spricht viele Sinne auf einmal an!VLg.Nova Liz
Raphaela

Re:Brauchen wir die großen Rosen-Sammlungen?

Raphaela » Antwort #114 am:

Mode und Zeitgeist sind tatsächlich die Schlüsselbegriffe.Ich weiß z.B. von mindesttens einem Beispiel, wo eine große, berühmte Rosenschule, die ihre eiggenen Züchtungen komplett vernichtet, wenn sie nicht den erwarteten Umsatz bringen (Namen werden nicht genannt 8)) sich plötzlich an eine früher von ihr auf den Markt gebrachte Sorte erinnerte, die sie nun gerne wieder für Züchtungen verwenden wollte.Zum Glück gab´s bei einer sehr kleinen Rosenschule davon noch ein paar Exemplare, die der großen Rosenschule übergeben werden konnten, sonst wäre die entsprechende Sorte nicht mehr vorhanden gewesen.Geht man so mit Ressourcen um?
Hortulanus

Re:Brauchen wir die großen Rosen-Sammlungen?

Hortulanus » Antwort #115 am:

Geht man so mit Ressourcen um?
Aber ja!Eine Rosenschule ist zunächst ein Wirtschaftsbetrieb, der sich bei der Ressourcenauswahl und deren Erhalt nach einer wirtschaftlichen Decke strecken muss. Eine andere Frage ist, ob auch Rosarien wirtschaftlichen Sachzwängen ausgesetzt sind. Ich behaupte mal ja.
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Silvia
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Re:Brauchen wir die großen Rosen-Sammlungen?

Silvia » Antwort #116 am:

Na ja, wenn immer alles nur am Profit orieniert ist, kommen wir auch zu nichts. Ein paar Idealisten wird es in dem Haufen doch wohl geben. ::) LG Silvia
Die Lage ist hoffnungslos, aber nicht ernst.
Hortulanus

Re:Brauchen wir die großen Rosen-Sammlungen?

Hortulanus » Antwort #117 am:

Aber natürlich Silvia. Die gibt es und ihnen ist unser Beifall sicher. Aber auch die heben nicht alles auf, sondern wägen ab und verwerfen.
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Svenja
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Re:Brauchen wir die großen Rosen-Sammlungen?

Svenja » Antwort #118 am:

Wäre auch schlimm wenn es nicht ein paar Idealisten gäbe.Svenja
Azubigrüße Svenja
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Nova Liz †
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Re:Brauchen wir die großen Rosen-Sammlungen?

Nova Liz † » Antwort #119 am:

Geht man so mit Ressourcen um?
Dein Beispiel zeigt ja,dass es solche hemmungslosen Vorgehensweisen gibt!Hoffentlich die Ausnahme!Solche Verfahrensweisen mit Resourcen kann ich auch nicht mit Begriffen wie "Wirtschaftlichkeit"entschuldigen.Da geht es doch ganz platt um Dummheit!Man kann nur hoffen,dass so ein Beispiel nicht Schule macht und möglichst viele Rosenfreunde und Rosenschulen von unserer (die der Idealisten,da fühl ich mich jetzt angesprochen) Haltung gegenüber solchen Praktiken Wind bekommen!!!Die Fraktion der "Idealisten" halte ich übrigens für gar nicht so klein und Kaufkraft haben wir auch!!!Und zum Glück gibt es viele Rosenschulen,die eben gerade durch ihren Idealismus Bekanntheitsgrad und Verkaufszahlen erreichen!Meist sind das aber kleine Familienbetriebe,die nicht durch Profitgier ihr Sortiment verkümmern lassen!Diesen sollte unsere besondere Aufmerksamkeit gelten!VLG.Nova LizDiesen sollte unsere
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