Seite 8 von 11

Re: Gelbstern

Verfasst: 4. Apr 2017, 19:47
von lerchenzorn
Ja, die letzten beiden sind sehr wahrscheinlich Gagea pratensis. Kasbeks Pflanze sicher G. lutea.

Eine Art, die wahrhaftig keinen Zierwert hat und nur aus Interesse hier im Garten steht, ist Gagea spathacea. Dass in diesem Jahr unter hunderten sterilen Blatttrieben ein (1!) Trieb in Blüte steht, ist ein großartiges Ereignis. Das passiert mir in 10 Jahren vielleicht einmal, eher seltener.

Der Scheidige Goldstern ist ein kleines taxonomisches und pflanzengeografisches Wunder. Es gibt ein sehr kleines, geschlossenes Verbreitungsgebiet im nördlichen Mitteleuropa und weit verstreute Populationen bis Ost- und Südeuropa. Neu bekannt geworden ist ein sehr weit abgelegenes Vorkommen im Kaukasus. Eine jüngere Analyse von 38 Populationen aus allen Teilen des Areals, einschließlich des Vorkommens im Kaukasus, ergab fast vollständige Klonalität (in 36 Populationen), die nur aus einer ausschließlichen Verbreitung über Brutzwiebeln erklärbar ist. Sagenhaft!

Re: Gelbstern

Verfasst: 4. Apr 2017, 19:48
von lerchenzorn
So sieht er im ganzen aus. Leicht erkennbar auch ohne Blüte an den recht kräftigen, stielrunden Blättern.
(Die breiteren Blätter gehören zu Leucojum vernum)

Re: Gelbstern

Verfasst: 4. Apr 2017, 20:17
von APO-Jörg
Bei uns gibt es eine kleine Stelle da wächst der Kleine Gelbstern (Gagea minima). Zu erkennen das nur ein Blatt aus der Basis entspringt und es mehrere Blüten hat. Die Spitze des Blattes ist gerollt ähnlich wie bei den Stenhyazinthen.

Bild

Re: Gelbstern

Verfasst: 4. Apr 2017, 23:20
von häwimädel
lerchenzorn hat geschrieben: 4. Apr 2017, 19:47
Ja, die letzten beiden sind sehr wahrscheinlich Gagea pratensis. Kasbeks Pflanze sicher G. lutea.

Eine Art, die wahrhaftig keinen Zierwert hat und nur aus Interesse hier im Garten steht, ist Gagea spathacea. ...Der Scheidige Goldstern ist ein kleines taxonomisches und pflanzengeografisches Wunder....Sagenhaft!


Lerchenzorn, ganz herzlichen Dank fürs "Drüberschauen" und das Zeigen Deines Schätzchens. Die Geschichte dazu ist ja irre - ich stelle mir gerade vor Brutzwiebeln zu "besendern", um die Wege, die sie nehmen verfolgen zu können - Kopfkino mal wieder ;)

Re: Gelbstern

Verfasst: 4. Apr 2017, 23:31
von lerchenzorn
;D Hier ist die Geschichte, ganz akademisch. Dokumentation eines freudlosen Daseins. :-X

Re: Gelbstern

Verfasst: 5. Apr 2017, 20:04
von häwimädel
Danke für den Lesestoff :D, aber vor nächster Woche schaff ich das nicht :(

Re: Gelbstern

Verfasst: 28. Mär 2018, 21:40
von APO-Jörg
Heute ein paar Gagea lutea gefunden.

Re: Gelbstern

Verfasst: 28. Mär 2018, 21:42
von oile
Bei mir sind sie kurz vor dem Aufblühen. Aber das Wetter bremst sie aus.

Re: Gelbstern

Verfasst: 31. Mär 2018, 08:10
von Mrs.Alchemilla
Gestern habe ich auch hier im Westerwald G. lutea gefunden. Langsam starten sie durch...
Bild

Re: Gelbstern

Verfasst: 17. Mär 2019, 15:09
von oile
Ist das Gagea lutea?

Re: Gelbstern

Verfasst: 17. Mär 2019, 15:22
von zwerggarten
das, was wir in torgau gesehen haben, müsste einer gewesen sein... ich finde die sehr ähnlich.

Re: Gelbstern

Verfasst: 17. Mär 2019, 15:23
von APO-Jörg
Bei uns sind einige Arten heimisch. Vielleicht kannst du einmal etwas über den Standort und die Blütenstandshöhe schreiben. Es könnte auch ein Wiesen-Gelbstern sein. Der hat nur ein Grundblatt mit V-förmigem Blattquerschnitt.
Beim lutea werden unter dem Blütenstand zwei blattartige Hochblätter gebildet die bewimpert sind. Sie sind kürzer als das Grundblatt. Der Stängel ist kahl.

Re: Gelbstern

Verfasst: 17. Mär 2019, 15:24
von zwerggarten
die hier heute im garten haben irgendwie einen anderen habitus... ??? :-\

Re: Gelbstern

Verfasst: 17. Mär 2019, 18:28
von APO-Jörg
Falls noch Interesse dann mal hier versuchen
http://www.blumeninschwaben.de/Einkeimblaettrige/Liliengewaechse/gagea_schmal.htm#Zwerg-%20Goldstern

Re: Gelbstern

Verfasst: 18. Mär 2019, 13:13
von lerchenzorn
oile hat geschrieben: 17. Mär 2019, 15:09
Ist das Gagea lutea?

Bild


Es sieht eher nach Gagea lutea als nach anderen Arten aus. Der Blütenstand ist aber üblicherweise stärker herausgehoben.
Eine Bestimmung ist nur unter zusätzlicher Berücksichtigung der Zwiebeln an blühenden Trieben und an Details der Blätter (Blattspitze) möglich.

Schwierig ist die Abgrenzung zu den hybridogenen Arten der Gagea-pomeranica-Gruppe (G. pomeranica, G. megapolitana, G. marchica), die (bisher) aber fast alle nur in fruchtbareren, lehmreichen Gegenden Nordostdeutschlands beobachtet werden.

Ein guter Hinweis auf Gagea lutea ist, wenn die Blüten später reichlich fruchten, in kräftig ausgebildeten Früchten. Das machen die meisten anderen heimischen Arten nicht.