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Garten planen lassen? (Gelesen 17753 mal)
Re:Garten planen lassen?
da mir die umgebung aus verschiedensten gründen nicht "genehm" war, habe ich eine sichtschutzmauer aus picea omorica pendula gepflanzt, die in einer gewissen höhe gestutzt wurde. damit habe ich, wie ich meine, einen rahmen für eine gartengestaltung nach meinem geschmack geschaffen.
vormals "vanessa"
Re:Garten planen lassen?
Da sind jetzt wenig Fragen dabei, die ich nicht hier im Forum diskutieren kann

Re:Garten planen lassen?
das ist einer der interessantesten Punkte! Diese Frage beherrscht kein Galabauer. Die verkaufen das aber immer noch, wie ich aus der Bemerkung schließe. Kein Gartenanfänger wird mit soch einer Hecke zurecht kommen und auch kein Gartenveteran, ehrlich gesagt. Der Gartenanfänger weil er keinen leisen Dunst von Gehölzschnitt hat und der -veteran, weil er nicht den leisesten Dunst von Lust auf diese Art von permanentem Gehölzschnitt hat.Welcher Gartenanfänger weiß schon, welche Pflanzenkombinationen für eine buntgemischte Blütenhecke über das ganze Jahr attraktiv sind, welche Pflanzabstände sinnvoll und wie eine solche Hecke frisch gepflanzt in fünf bis zehn Jahren aussehen wird.
“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”
— Robert M. Sapolsky
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Re:Garten planen lassen?
hier kann ich ein buch wirklich ans herz legen:pflanzenkompositionendie kunst der pflanzenverwendungvon wolfgang borchardtisbn 3-8001-6642-9dieses buch ist - wie ich meine- absolut unerläßlich, wenn man einen, seinen eigenen garten gestalten will.
vormals "vanessa"
Re:Garten planen lassen?
Mal abgesehen davon, dass es einen Unterschied zwischen Landschafts/Gartenarchitekten und Galabauern*) gibt, kann es schon sinnvoll sein, sich mit einem "Professionellen" über die Grundstrucktur seines Wunschgartens zu unterhalten.Ich verstehe die Aussage, dass man sich nur wie die auführende Pflegekraft vorkommt dann, wenn man eine fertige Lösung "hingeklatscht" bekommt. Im optimalen Falle aber wird diese ja aus den Wünschen, Anregungen und Gegebenheiten des Auftraggebers und seines Stückchen Landes erarbeitet. Mit Pflanzenkentnissen und stimmigen Beetplanungen ist es bei vielen wirklich nicht so weit her, aber erstmal gar nicht so wichtig (vor allem, wenn man ein Purler ist und sowieso Spaß hat, Pflanzungen anzulegen).Wenn gut durchdacht wurde, wo ein Sitzplatz sein soll und wie die Wege verlaufen, ob der Stil eher "natürlich" und gewollt "locker" ist, oder exakte, strenge Formensprache mit wildem Wuchs kontrastieren soll, dann ist schon viel gewonnen. Dann vielleicht noch die Festlegung, wo und in welcher Größe mittelfristig artenreiche Pflanzungen entstehen sollen und wo es funktional bleiben muß. Innerhalb eines solchen Rahmenkonzeptes kann man immer noch viel experimentieren, aber man läuft nicht Gefahr, sich total im "Klein-Klein" zu verlieren.*) dieser kann ein Händchen für Gestaltung haben, aber nachgewiesener Maßen weiß er erstmal "nur" Bescheid über das technische Know-how; das muß nichts mit Ästhetik zu tun haben.
Wenn Du einen Schneck behauchst, schrumpft er ins Gehäuse,
Wenn Du ihn in Kognak tauchst, sieht er weiße Mäuse. (Ringelnatz)
Wenn Du ihn in Kognak tauchst, sieht er weiße Mäuse. (Ringelnatz)
Re:Garten planen lassen?
Ich will die sehr ehrenwerten professionellen Gartenplaner udgl. durch die Bank schlecht machen, aber was ich bis jetzt auf dem Papier und in Wirklichkeit gesehen habe, das ließe mich für den Eigenbedarf heftigst zurückschrecken.Im besten Fall kann das Ergebnis ein, zwei Saisonen brauchbar ausschauen - vorausgesetzt, die guten Leute haben auf die lokalen Verhältnisse halbwegs Rücksicht genommen - ist selten genug.Einzelne weiße Raben gehen wahrscheinlich nach einigen Jahren pleite.
Re:Garten planen lassen?
oder fangen erst gar nicht an damit sich unter die schwarzen zu mischen.
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— Robert M. Sapolsky
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Re:Garten planen lassen?
Ist jedoch bei mir fast täglich Realität bei mir als Gärtner im Endverkauf einer Baumschule.Da kommen Kunden, denen möchte man am liebsten empfehlen, pflanzt doch Plastikblumen.Und auf der anderen Seite sind da Menschen mit einem "Mein Schöner Garten"-Heft in der Hand, die eine der hübschen Zeichnungen auf einer Fläche oder auf einem Standort nachbilden möchten, die auf dem vorgesehenen Platz nun gar nicht sinnvoll bzw. möglich ist.Es sind eben nicht alle Gartenbesitzer so findig, interessiert oder was auch immer, sich in Foren wie diesem selbstschlau zu machen.Es kommt jedoch auch immer darauf an, wie selbstüberzeugt, versiert und profitgierig der "Profi" ist, um auf die Wünsche seiner Kunden einzugehen und befriedigende Lösungen zu entwickeln.Da sind jetzt wenig Fragen dabei, die ich nicht hier im Forum diskutieren kann![]()
Gartenanarchist aus Überzeugung! Und ich bin kein Experte sondern immer noch neugierig...
Re:Garten planen lassen?
Ist jedoch "harte Kost" für einen Gartenanfänger.hier kann ich ein buch wirklich ans herz legen:pflanzenkompositionendie kunst der pflanzenverwendungvon wolfgang borchardtisbn 3-8001-6642-9dieses buch ist - wie ich meine- absolut unerläßlich, wenn man einen, seinen eigenen garten gestalten will.



Gartenanarchist aus Überzeugung! Und ich bin kein Experte sondern immer noch neugierig...
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Saartal, WHZ 7b, 245m ü. NN, toniger Lehmboden
Re:Garten planen lassen?
Hallo, Vanessa,"Beziehung und Verbindung", das muss nicht Anpassung bedeuten. Es kann auch ganz bewusstes Kontrastprogramm sein. Oder, noch anders (so läuft es hier in meiner Ecke): Jemand hat eine Idee, die es so in der Umgebung noch nicht gibt, gestalterisch, bei der Pflanzenauswahl, weißderKuckuckwas. Nachbarn schauen hin, sagen: auja, gefällt mir - aha, geht ja auch - ok, ich mach' in meinem Garten auch was anders, aber ich kupfere nicht einfach ab, sondern variiere. Ableger wandern übern Zaun, erstmal vom Ideenhaber nach nebenan, mit der Zeit aber "riwwer und niwwer"; die Nachbarn entwickeln Ideen, und die wiederum regen die anfänglichen Ideenhaber an; man redet übern Zaun weg drüber, und es gibt wieder neue Ideen... So verwandeln sich mit der Zeit benachbarte Gärten. Gemeinsam, wechselseitig beeinflusst. Und doch macht jede/r ganz sein/ ihr eigenes Ding - das hat seinen Charme. (Dieses "ganz eigen" ist in unserer Gegend übrigens wichtig, um den Bezug Haus-Garten zu wahren; denn hier herrscht - mangels strenger Bauvorschriften - meistens architektonisches Kunterbunt, einheitliche Ortsbilder gibt es praktisch nicht
.)Meinen eigenen Garten habe ich komplett selbst gestaltet. Aber inzwischen habe ich mir schon manches Mal gewünscht, ich hätte zu Beginn professionellen Rat eingeholt. Denn mein eigener Blick - oder genauer: die eigene Vorausschau - hat sich erst im Lauf der Zeit geschärft; ergo habe ich viele Anfangsfehler korrigieren (=viel umpflanzen) müssen. Andererseits habe ich aus genau diesen Fehlern unendlich viel gelernt und lerne noch
. "Je ne regrette rien..."
Knackpunkt dafür ist wohl: Ich konnte selber keine irreversiblen Fehler machen. Große Bäume, die sich nie mehr versetzen lassen, waren nämlich schon da
... Schöne GrüßeQuerkopf





"Eine Gruppe von ökologischen Hühnern beschloss, jenes Huhn zu verbannen, das goldene Eier legte, weil Gold nicht biologisch abbaubar sei." Aus: Luigi Malerba, "Die nachdenklichen Hühner", Nr. 137
"Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein." (NICHT von Kurt Tucholsky)
"Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein." (NICHT von Kurt Tucholsky)
Re:Garten planen lassen?
Das ist meiner Meinung das Problem bei der Ausbildung. Die meisten GaLa-Bauer können nur pflastern und stellen dann Pflanzen dazu.Bei den studierten Gartenarchitekten würde ich mir jedoch wünschen, es wäre Voraussetzung, vorher eine Gärtnerlehre zu absolvieren. Da reichen 8 Wochen Praktikum während des Studiums und ein Bruns-Katalog im Bücherschrank eben nicht aus.Mal abgesehen davon, dass es einen Unterschied zwischen Landschafts/Gartenarchitekten und Galabauern*) gibt, kann es schon sinnvoll sein, sich mit einem "Professionellen" über die Grundstrucktur seines Wunschgartens zu unterhalten.Ich verstehe die Aussage, dass man sich nur wie die auführende Pflegekraft vorkommt dann, wenn man eine fertige Lösung "hingeklatscht" bekommt. Im optimalen Falle aber wird diese ja aus den Wünschen, Anregungen und Gegebenheiten des Auftraggebers und seines Stückchen Landes erarbeitet. Mit Pflanzenkentnissen und stimmigen Beetplanungen ist es bei vielen wirklich nicht so weit her, aber erstmal gar nicht so wichtig (vor allem, wenn man ein Purler ist und sowieso Spaß hat, Pflanzungen anzulegen).Wenn gut durchdacht wurde, wo ein Sitzplatz sein soll und wie die Wege verlaufen, ob der Stil eher "natürlich" und gewollt "locker" ist, oder exakte, strenge Formensprache mit wildem Wuchs kontrastieren soll, dann ist schon viel gewonnen. Dann vielleicht noch die Festlegung, wo und in welcher Größe mittelfristig artenreiche Pflanzungen entstehen sollen und wo es funktional bleiben muß. Innerhalb eines solchen Rahmenkonzeptes kann man immer noch viel experimentieren, aber man läuft nicht Gefahr, sich total im "Klein-Klein" zu verlieren.*) dieser kann ein Händchen für Gestaltung haben, aber nachgewiesener Maßen weiß er erstmal "nur" Bescheid über das technische Know-how; das muß nichts mit Ästhetik zu tun haben.
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Re:Garten planen lassen?
troll13, das sehe ich überhaupt nicht so. ich meine, es ist pflichtlektüre für jeden gartenanfängerIst jedoch "harte Kost" für einen Gartenanfänger.hier kann ich ein buch wirklich ans herz legen:pflanzenkompositionendie kunst der pflanzenverwendungvon wolfgang borchardtisbn 3-8001-6642-9dieses buch ist - wie ich meine- absolut unerläßlich, wenn man einen, seinen eigenen garten gestalten will.![]()
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vormals "vanessa"
Re:Garten planen lassen?
troll13, ich finde deine worte gut gemeint, doch bedenke, daß nicht alle den gleichen geschmack haben. daraus ergeben sich viele ungereimtheiten und mißverstädnisse, die zumindest meiner erfahrung nach gar nicht so leicht aufzulösen sind. denk an zb überhängende äste, schattenwerfende bäume, haustiere usw usw.
vormals "vanessa"
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Weinberg/kalkhaltige Erde/am Rheinknie
Re:Garten planen lassen?
Hätte ich meinen Garten planen lassen, wäre das wohl sehr schnell schief gegangen, denn ich bin auch jetzt noch immer wieder überrascht wie das Microklima auf kleinster Fläche hier in meinem Garten anders ist, ebenso der Boden, von locker steinig bis batzig lehmig ist da alles vertreten, ebenso knochentrockene Ecken, wie auch wasserführende Schichten, die eigentlich immer frisch sind - was hingegen wirklich fehlt, ist Staunässe - zum Glück! All das musste und wollte ich selber erkunden und ich wollte meinen Garten ganz selber entwerfen (so nach und nach wachsen lassen), anlegen und ändern. Wenn ich heute durch den Garten gehen, dann ist das, wie wenn man alte Freunde besucht - man kennt die Eingenarten jedes einzelnen, erkennt sofort wenn es einmal nicht so optimal ist und greift dann ein. Beim nächsten Mal wird dann geschaut ob die Änderung gut war. Das Schöne, das Aufregende am Gärtnern würde man doch verpassen, wenn man seinen Garten planen lässt und ihn nur noch pflegt.
GG: Im Garte schuffte isch guet gäg' de Speck uf de Hufte.
Re:Garten planen lassen?
Hallo vanessa,ich habe das Buch von Borchardt wirklich gelesen und hatte selbst Probleme mit der "harten Kost". Es ist mir zu akademisch, obwohl es sicher eines der besten Bücher eines deutschen Autoren über diese Thema ist.Für einen "M... Sch.., Garten"-Leser (das ist nicht abwertend gemeint!!!) möchte ich es wirklich nicht empfehlen.Ich gehöre sicherlich irgendwie in die Riege der professionellen "Gartenplaner". Dabei bin ich mir bewusst, dass ich auch versuche, meine Vorstellungen von einem "idealen Garten" dem Kunden nahezubringen. Diese Vorstellung bedeutet jedoch, dass es keinen "fertigen" Garten gibt.In diesem Sinne kann ich nur mein Wissen über Pflanzen und meine Erfahrungen damit, an einen Kunden weitergeben.
Gartenanarchist aus Überzeugung! Und ich bin kein Experte sondern immer noch neugierig...