@Mediterraneus,Deine Argumente zur Bepflanzung kann ich gut nachvollziehen. Ich bemühe mich auch in meinem Garten, möglichst standortgerecht zu pflanzen. Das ist nicht nur eine wesentliche Voraussetzung für das gute Gedeihen von Pflanzen, es erspart auch jede Menge Arbeit, sei es pflegen, jäten gießen usw.Nichts desto trotz lote ich aus gestalterischen Gründen auch die Grenzen der Bedürfnisse der Pflanzen aus. Um die Hydrangea 'Annabelle' machte ich mir an diesem Standort - guten Boden vorausgesetzt - gar keine Sorgen. Klar wird man hier gelegentlich gießen müssen. Das würde ich hier aber gerne in Kauf nehmen, um diese wirkungsvolle Hortensie an diesem Ort zu haben. Ich habe im letzten Jahr eine 'Annabelle' auf der Nordseite eines Hauses ca. 1 m von der Hauswand entfernt gepflanzt. Der Boden ist sehr sandig. Ich hatte den Boden zuvor mit Kompost und Bentonit verbessert. Ich habe im letzten Jahr nur ca. 4-5 mal gewässert. Die Annabelles entwickelten sich prächtig und blühten reichlich! Auf der Nordseite ist der Wasserbedarf eben deutlich geringer, als an einem sonnenexponierten Standort. Im übrigen sehe ich in diesem Fall die gestalterische Herausforderung für so wichtig an, dass ich erhöhte Pflegemaßnahmen wie gelegentliches Gießen in Kauf nehmen würde. Wichtiger erscheint mir hier: Höhe, Struktur, Blatt- und Blütenform und die gesamte Gestalt der wenigen Pflanzen, die hier eingesetzt werden, sollten eine optimale Wirkung erzielen. Diese Wirkung erzielen sie nur, wenn diese Pflanzen in einem proportionierten und strukturellen Bezug zur Architektur, Fassade, Umgebung stehen.Die Hydrangea 'Annabelle' hatte da für mich ganz besondere Vorzüge: In Größe und Form kann sie es mit dieser Fassade aufnehmen. Sie "passt" größenmäßig genau in die Fassadenfläche zwischen Tür, Fenster links, Boden. Sie hält sich farblich dezent zurück, greift die Fassadenfarbe auf. Mit ihren kugelförmigen Blüten setzt sie einen weichen, barocken Kontrapunkt zu dem strengen, puristischen Fassadenrechteck bzw. zu dem Kubus Haus. Die Blätter sind groß, geradezu architektonisch wirksam. Auch aus der Ferne, wenn man von der Strasse aus auf das Haus zugeht, wird die die plakative Bepflanzung wahrgenommen. Zudem wirkt die runde Blütenform freundlich und einladend. Als Kontrast zu diesen großflächigen Annabelle-Strukuren hatte ich die Gräserunterpflanzung gedacht: feine Strukturen und Texturen, die allerdings eher in der Nähe wahrgenomen werden. Ob man besser dieses oder jenes Carex nimmt, kann gärtnerische, gestalterische oder individuelle Gründe haben.Gleiches gilt für die Bepflanzung rechts. Ob Ilex, Eibe oder XY, die Bepflanzung muss es mit der Fassade "aufnehmen können". Maigrün hat das mit ihrer Zeichnung sehr gut verdeutlicht.Ein Bepflanzung, die über ca. 60cm nicht hinaus kommt, die keine oder kaum Fernwirkung hat, scheidet da für mich aus.Die entscheidende Alternativen sind für mich daher: Keine Bepflanzung: die Architektur bleibt so stehen und wirkt so wie sie ist. Oder man entscheidet sich für eine Beflanzung: Diese sollte aber meines Erachtens nichts verstecken oder kaschieren, sondern sollte sich kraftvoll und wirksam in Beziehung setzen, ins Zwiegespräch kommen mit dem Haus, der Umgebeung und auch mit dem Garten insgesamt. Da muss meine Idee/Lösung auf gar keinen Fall die wirklich und allein seeligsprechende sein.

LGJo