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Studie zu Insektensterben (Gelesen 163091 mal)
- thuja thujon
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Re: Studie zu Insektensterben
Hier im Pfälzer Wald wächst der Lämmersalat auch in Wiesen auf armen Sandböden.
zB auf dem Adelberg bei Annweiler.
pdf aus dem Pollichia Kurier
https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=3&cad=rja&uact=8&ved=0ahUKEwj16bCH34PXAhUlBcAKHVC1Cf8QFgg_MAI&url=https%3A%2F%2Fwww.pollichia.de%2Findex.php%2Fdownload%2Fsend%2F38-arbeitskreis-landespflege%2F249-9e5c862e7003db8452ca6664233ce06a&usg=AOvVaw1rOpQbxnl0Bx1-kEInvUT0
Rückgang ab 1950: da war wohl der Beginn der Traktorbetriebenen Landwirtschaft. Pferdegrubber waren weniger schlagkräftig. In den 50ern wurde hier in der Pfalz auch das große Bauernsterben eingeleitet, die Leute gingen in die Stadt arbeiten.
zB auf dem Adelberg bei Annweiler.
pdf aus dem Pollichia Kurier
https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=3&cad=rja&uact=8&ved=0ahUKEwj16bCH34PXAhUlBcAKHVC1Cf8QFgg_MAI&url=https%3A%2F%2Fwww.pollichia.de%2Findex.php%2Fdownload%2Fsend%2F38-arbeitskreis-landespflege%2F249-9e5c862e7003db8452ca6664233ce06a&usg=AOvVaw1rOpQbxnl0Bx1-kEInvUT0
Rückgang ab 1950: da war wohl der Beginn der Traktorbetriebenen Landwirtschaft. Pferdegrubber waren weniger schlagkräftig. In den 50ern wurde hier in der Pfalz auch das große Bauernsterben eingeleitet, die Leute gingen in die Stadt arbeiten.
gesundes und krankes Gemüse in Amish-Qualität
Re: Studie zu Insektensterben
Zitat aus "Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs", Band 6 (1996), zu Lämmersalat:
"Die Verbreitungskarte zeigt zwar viele ältere, aber nur drei (!)aktuelle Vorkommen, die überdies zum Teil auf die frühen 70er Jahre zurückgehen.
...
Die Ursachen für die deutliche Gefährdung liegen in der Überdüngung oder Nutzungsänderung der ehemals nährstoffarmen Äcker kalkarmer Gebiete. So lagen einige Vorkommen in Feldern, die zu Einödhöfen im Schwarzwald gehörten. Diese sind heute entweder intensiviert oder (meistens) in Wiesenflächen umgewandelt. Zur langfristigen Erhaltung der Art (soweit sie nicht inzwischen bereits ausgestorben ist) wäre die Extensivierung einzelner nährstoffarmer Ackerflächen oder ggf. die Einrichtung von Ackerflora-Reservaten auf kalkarmem Untergrund notwendig."
Aktuell gibt es in BW noch ein Vorkommen.
"Die Verbreitungskarte zeigt zwar viele ältere, aber nur drei (!)aktuelle Vorkommen, die überdies zum Teil auf die frühen 70er Jahre zurückgehen.
...
Die Ursachen für die deutliche Gefährdung liegen in der Überdüngung oder Nutzungsänderung der ehemals nährstoffarmen Äcker kalkarmer Gebiete. So lagen einige Vorkommen in Feldern, die zu Einödhöfen im Schwarzwald gehörten. Diese sind heute entweder intensiviert oder (meistens) in Wiesenflächen umgewandelt. Zur langfristigen Erhaltung der Art (soweit sie nicht inzwischen bereits ausgestorben ist) wäre die Extensivierung einzelner nährstoffarmer Ackerflächen oder ggf. die Einrichtung von Ackerflora-Reservaten auf kalkarmem Untergrund notwendig."
Aktuell gibt es in BW noch ein Vorkommen.
- partisanengärtner
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Qualitatives Wachstum hat keine Grenzen. 6b
Re: Studie zu Insektensterben
Meine Antwort auch Staudo, nur weniger offensichtlich. Wobei die Zecken als Biotopschutz für überlastete Freizeitflächen eine unerwartete ökologische Bedeutung erlangen.
Der Fruchtwechsel mit Mais der hier so gerne zur "Bio"Gas-Gewinnung angebaut wird, ist für die meisten Ackerarten sehr nachhaltig fatal. Der Krumeverlust ist entsprechend.
Diese Äcker sind oft auch in den Jahren danach "sauber".
Wenn erst mal das Fleisch ohne Tiere gewinnbringend erzeugt werden kann, wird auch bald die ackerlose Landwirtschaft in großen Tanks die Landschaft "entlasten". Das auf dem Weg dahin noch mancher Fehler gemacht wird ist nicht auszuschließen. :P
Der Fruchtwechsel mit Mais der hier so gerne zur "Bio"Gas-Gewinnung angebaut wird, ist für die meisten Ackerarten sehr nachhaltig fatal. Der Krumeverlust ist entsprechend.
Diese Äcker sind oft auch in den Jahren danach "sauber".
Wenn erst mal das Fleisch ohne Tiere gewinnbringend erzeugt werden kann, wird auch bald die ackerlose Landwirtschaft in großen Tanks die Landschaft "entlasten". Das auf dem Weg dahin noch mancher Fehler gemacht wird ist nicht auszuschließen. :P
Wer zuviel jätet raubt sich manche Überraschung.
Axel
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Re: Studie zu Insektensterben
Da es hier auch um Böden geht, ein TV-Tipp:
Schutz bzw. Verlust guter Böden war das Thema des SWR in seiner Sendereihe Odysso am 12.10.17. Es kamen verschiedene Aspekte zur Sprache. Ich fand die Sendung gut.
Unsere Böden - mit Füßen getreten
Schutz bzw. Verlust guter Böden war das Thema des SWR in seiner Sendereihe Odysso am 12.10.17. Es kamen verschiedene Aspekte zur Sprache. Ich fand die Sendung gut.
Unsere Böden - mit Füßen getreten
Re: Studie zu Insektensterben
partisaneng hat geschrieben: ↑22. Okt 2017, 10:41
Meine Antwort auch Staudo, nur weniger offensichtlich. Wobei die Zecken als Biotopschutz für überlastete Freizeitflächen eine unerwartete ökologische Bedeutung erlangen.
Jetzt verstehe ich, warum an manchen Wiesen "Vorsicht Zecken!" steht. :D
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
- partisanengärtner
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Re: Studie zu Insektensterben
Mit den Schildern könnte man auch weiße Wiesen schützen. 8)
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Axel
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Re: Studie zu Insektensterben
Staudo hat geschrieben: ↑22. Okt 2017, 16:45partisaneng hat geschrieben: ↑22. Okt 2017, 10:41
Meine Antwort auch Staudo, nur weniger offensichtlich. Wobei die Zecken als Biotopschutz für überlastete Freizeitflächen eine unerwartete ökologische Bedeutung erlangen.
Jetzt verstehe ich, warum an manchen Wiesen "Vorsicht Zecken!" steht. :D
Der Schuß könnte auch nach hinten los gehen :-[:
"Nieder mit der Wiese! Kein Lebensraum den Zecken!"
WühlmausGrüße
"Das Schiff ist sicherer, wenn es im Hafen liegt. Aber dafür wurde es nicht gebaut." Paulo Coelho
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Re: Studie zu Insektensterben
Eine interessante Sendung, danke. :)
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Re: Studie zu Insektensterben
ja, finde ich auch. Unbedingt sehenswert. Hab was gelernt.
Um tolerant zu sein, muß man die Grenzen dessen, was nicht tolerierbar ist, festlegen. (Umberto Eco)
Mistakes are the portals of discovery. (James Joyce)
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- thuja thujon
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Re: Studie zu Insektensterben
Im Zusammenhang der über einen Meter hohen Mutterbodenverluste über die letzten 800 Jahre ist die Aussage von Barbara Hendricks, noch Umweltministerin, recht spannend:
es soll wieder mehr gepflügt werden.
es soll wieder mehr gepflügt werden.
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Re: Studie zu Insektensterben
Vermutlich wegen der Glyphosat-Debatte. Irgendwer ist immer Verlierer. :-\
- dmks
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Re: Studie zu Insektensterben
In welchem Zusammenhang auch immer; es werden täglich etwa 69 Hektar - da sind 690.000 Quadratmeter landwirtschaftlich oder natürlich geprägter Flächen in Verkehrs- oder Siedlungsflächen umgewandelt.
...und keine Sau interessiert das!
Täglich heißt jeden Tag, 365 mal im Jahr; jedes Jahr....
...und keine Sau interessiert das!
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Heute war gut!
Morgen - sehen wir dann.
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Re: Studie zu Insektensterben
Das Ausmaß finde ich auch sehr erschreckend. Sowohl in meinem jetzigen Wohnort als auch in meiner ursprünglichen Heimat wird aktuell daran gearbeitet, Acker in Eigenheimsiedlungen umzuwidmen.
- dmks
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Re: Studie zu Insektensterben
Es geht dabei übrigens um Deutschland - nicht global. 8)
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Morgen - sehen wir dann.
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Re: Studie zu Insektensterben
dmks hat geschrieben: ↑23. Okt 2017, 21:23
In welchem Zusammenhang auch immer; es werden täglich etwa 69 Hektar - da sind 690.000 Quadratmeter landwirtschaftlich oder natürlich geprägter Flächen in Verkehrs- oder Siedlungsflächen umgewandelt.
...und keine Sau interessiert das!
Doch, das ist ein ganz großes Thema, Bodenverlust nicht nur horizontal, auch vertikal.
Überall Discounter, nach Aldi kommt Lidl, wer kauft bei Amazon? In Pforzheim mit 110 000 m2 Lagerfläche. :o (ich bin da vor kurzem dran vorbeigefahren)
Wenn wir wieder vermehrt beim Bauern unsere Lebensmittel kaufen, dann wäre viel überflüssig.
Grün ist die Hoffnung