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Mykorrhiza - Die Wurzelpilze (Gelesen 51780 mal)

Lebendiger Boden, natürliche Düngemittel und fruchtbare Mulchwirtschaft
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Ostschweiz

Re: Mykorrhiza - Die Wurzelpilze

Ostschweiz » Antwort #105 am:

pearl hat geschrieben: 28. Dez 2017, 20:41
Sehr vernünftig, die Schweizer!


Dieses Merkblatt scheint vernünftig. Ich würde davon aber nicht auf die ganze Bevölkerung oder nur schon die ganze Agroscope schliessen wollen.
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thuja thujon
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Re: Mykorrhiza - Die Wurzelpilze

thuja thujon » Antwort #106 am:

Fürs Staudenbeet mags praktikabel sein.
Im Obstgarten auch.
Da braucht auch keiner umgraben und gehaltvoll düngen.

Im Gemüsebeet, da probiere ich seit Jahren eine ganzjährig geschlossene Pflanzendecke zu verwirklichen, ich bekomms mit der Fruchtfolge und Gartenhygiene nicht hin.

Für mich bleiben die nützlichen Bodenpilze eher ein Jahrsgeschäft. Wenn sie kommen ist gut, wenn nicht, gehts auch ohne.
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partisanengärtner
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Re: Mykorrhiza - Die Wurzelpilze

partisanengärtner » Antwort #107 am:

Die lieben Kreuzblütler brauchen sie eh nicht wie ich hier gelernt habe. Das deckt ja schon eine große Vielfalt ab.
Leider sind die nur ein Glied in der Fruchtfolge. Die kann man ja angeblich nicht nacheinander anpflanzen.

Wobei einige No Dig Gärtner das schon einige Jahre in Reihe gemacht haben. Mit guten Ergebnissen.
Wer zuviel jätet raubt sich manche Überraschung.

Axel
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thuja thujon
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Re: Mykorrhiza - Die Wurzelpilze

thuja thujon » Antwort #108 am:

Die haben die Erfolge damit wohl wegen der Bodendesinfektion.

Darf man eigentlich darüber nachdenken, Kalkstickstoff zu geben, um halbwegs reinen Tisch zu machen, damit sich Mykorrhiza besser etablieren kann?
Also im Sinne von unbetuchte Lebensräume lassen sich leichter besiedeln...
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Re: Mykorrhiza - Die Wurzelpilze

Starking007 » Antwort #109 am:

Ich werde auf keinen Fall das Vorige alles durchlesen.
Doch gefragt werde ich beruflich zum Thema relativ oft.
Bokashi, Mykorrhiza, Terra Preta, Bodenvitalisator -aktivator, EM
und tausend andere, immer neue Sachen.
Manchmal hab ich das Gefühl, die Pflanzen werden vergessen.

Wenn besondere und damit meist schlechte Bedingungen herrschen, sei es Neuhumus, Stressbedingungen etc. kann all das Zeug selten schaden,
bei Verbesserung der sonstigen Bedingungen sicher nutzen.

Aber nur allzuoft sind das "Gewissensberuhigungsbrösel",
oder wie mir hier scheint "Bildungsbestätigungs-Themen".

Ein nichtakademischer ungelernter Erfolgreicher.
Gruß Arthur
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pearl
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Re: Mykorrhiza - Die Wurzelpilze

pearl » Antwort #110 am:



Wie meine Großmutter zu sagen pflegte: lot dem Kind dat Schockelpäd, et hät ja nur dat ehn.
“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”

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Re: Mykorrhiza - Die Wurzelpilze

Ostschweiz » Antwort #111 am:

thuja hat geschrieben: 28. Dez 2017, 21:09
Im Gemüsebeet, da probiere ich seit Jahren eine ganzjährig geschlossene Pflanzendecke zu verwirklichen, ich bekomms mit der Fruchtfolge und Gartenhygiene nicht hin.


Früher hatte ich ein grosses Gemüsebeet in Reihenmischkultur nachdem ich per Zufall auf das Buch von Gertrud Franck gestossen war. Das hat eigentlich ganz gut funktioniert. Die Pläne für die einzelnen Jahre habe ich sogar noch irgendwo.

Heute habe ich eine 10-mal grössere Fläche zur Verfügung und die Gemüsebeete machen nur noch einen sehr kleinen Teil davon aus und können fast nach Belieben mit Gründüngung und Buntbrachen vertauscht werden.
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thuja thujon
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Re: Mykorrhiza - Die Wurzelpilze

thuja thujon » Antwort #112 am:

Diese Geschichte von Frau Franck ist das, warum hier viele den Gemüsebau aufgeben oder in Hochbeete mit gekaufter Erde investieren, `es wächst ja nichts mehr´.

Die haben praktisch keine Lust mehr auf die ganzen Pülverchen wie EM, Myko Terra blablablubb.

Und da selbst dick Scheiße oder andere Dünger drauf nix bringt, kommt nur noch das in die Beete, was mit klarkommt oder eben nix mehr (Gemüse rentiert nicht mehr).
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Re: Mykorrhiza - Die Wurzelpilze

Ostschweiz » Antwort #113 am:

thuja hat geschrieben: 28. Dez 2017, 22:04
(Gemüse rentiert nicht mehr).


Werg global gesehen überdurchschnittlich verdient, kann natürlich mit Gemüse aus dem eigenen Garten keinen finanziellen Gewinn mehr machen. Das hat aber nichts mit Bio-Mischkultur oder konventioneller Gemüseproduktion zu tun, sondern damit, dass die Erntearbeiter in Südspanien, Süditalien, Griechenland und anderswo absolute Schandlöhne erhalten.
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thuja thujon
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Re: Mykorrhiza - Die Wurzelpilze

thuja thujon » Antwort #114 am:

Politisch betrachtet gebe ich dir recht.
Die Aussage ist aber mehr darauf bezogen, dass man sich Mühe gibt, versucht alles richtig zu machen, hat die letzten Jahrzehnte auch irgendwie funktioniert, und erntet mehr Ausschuss als verwertbares bzw im Extremfall garnix außer Kompostrohstoff, also nicht mal mehr zum tauschen mit den Hühnerhaltern geeignet.
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Re: Mykorrhiza - Die Wurzelpilze

Ostschweiz » Antwort #115 am:

thuja hat geschrieben: 28. Dez 2017, 22:22
und erntet mehr Ausschuss als verwertbares bzw im Extremfall garnix außer Kompostrohstoff, also nicht mal mehr zum tauschen mit den Hühnerhaltern geeignet.


Siehst Du das so allgemein? Ich meine, es liegt in der Natur, dass im Freilandanbau nicht alle Kulturen in jedem Jahr etwas werden. Weil im Supermarkt fast alles immer von irgendwo her angekarrt oder angeflogen werden kann, geht vielleicht einfach das Verständnis dafür verloren?
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Re: Mykorrhiza - Die Wurzelpilze

thuja thujon » Antwort #116 am:

Das wissen die meisten Gärtner, zumindest die älteren.
Wenn 4 Jahre in Folge die Radieschen nix werden, auch mit den üblichen Tips der Gartenbranche beherzigt, weit über das Stadium saattife hinaus, nicht nur ein Rutsch pro Jahr sondern mehrere, mit Sortenscreening und pipapo, 200m weiter auf dem Acker wachsen sie wie Perlen, man bekommts quasi im selben Jahr vorgehalten, guckt sich das Elend im Garten an und kauft sie später im Bund... Das frustriert mit den Jahren und lässt die Gärtner zu solchen Feststellungen kommen.

Ich meine, wir reden hier nicht über gelbe Keimblätter beim Feldsalat, hier in den Gärten gehts noch um wesentliches.
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pearl
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Re: Mykorrhiza - Die Wurzelpilze

pearl » Antwort #117 am:

Gertrud Franck ist die mit der Mischkultur? Sowas machten meine Eltern auch und sehr erfolgreich ohne irgendwelche "Mittelchen". Sie rührten nichts rechts rum und nichts links rum und impften auch nix an. Nur kam alles an Gemüseabfällen sofort kleingeschnibbelt auf die Gemüsebeetflächen. Sie hatten, also meine Eltern, hatten dieses Buch von Caspari: Fruchtbarer Garten. Vielleicht tricksten sie mit dem, was damit stand, rum.

Mir wäre das Ernten und Einfrieren/Einmachen/Einsalzen viel zu lästig. Ich bin nicht der Typ. Außer Kartoffeln, die mache ich leidenschaftlich gerne aus und die Eltern haben immer gewartet, bis ich am Wochenende dann mal da war. Herrlich die Erde aufzubrechen, wie die Knollen einem so entgegengekullert sind und in der warmen Erde mit den Händen nachzugraben. Schöne Erinnerungen!
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Re: Mykorrhiza - Die Wurzelpilze

pearl » Antwort #118 am:

Reihenmischkultur und Fritz Caspari. Wikipedia.

Gerade las ich über das Handschuhsheimer Feld in HD einen Roman. Die Beschreibung der Niederlagen und Missernten der ansässigen Feldbewohner ist sehr eindringlich. Die zunehmende Abhängigkeit vom nationalen und europäischen Marktpreis und die fatalen Auswirkungen auf die landwirtschaftichen Betriebe sind deutlich herausgearbeitet. Auch die Genossenschaften können nichts ausrichten, dass Überschüsse aufgekauft und massenvernichtet werden um den Markt bedienen zu können.

Schwierig; und an der Landwirtschaft hängen heute noch viel mehr Industriezweige, die ihr Geld verdienen wollen. Denen die heute so genannten Technischen Universitäten zuarbeiten müssen, weil alles immer größer und effektiver werden soll mit gleichzeitiger Befriedigung von ökologischen Standards, die häufig nur Worthülsen sind und nichts mit echt nachhaltigem und klugen Wirtschaften zu tun haben.
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Re: Mykorrhiza - Die Wurzelpilze

Ostschweiz » Antwort #119 am:

pearl hat geschrieben: 28. Dez 2017, 22:58
Nur kam alles an Gemüseabfällen sofort kleingeschnibbelt auf die Gemüsebeetflächen.


Ja der Flächenkompost und alle Vor- Nach- und Zwischenkulturen von Senf und Spinat machen die Sache aus.

Ich kaufe die Erbsen im Winter auch tiefgefroren und einiges an Lagergemüse ebenfalls. Mir geht es mehr um den gartenfrischen Genuss von Frühsommer bis Herbst und damit die Kinder etwas lernen.
Einsalzen mag ich überhaupt nicht. Im Moment wird nur eingefroren oder getrocknet was sich dazu besonders gut eignet.
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