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cydorian hat geschrieben: ↑21. Dez 2025, 22:15
In die Fertigprodukte zum Anstrich darf nichts eingerührt werden. Aus gutem Grund, den Fehler hab ich nur einmal gemacht...
Zum Blattfall Restkupfer spritzen, später Weißanstrich pinseln.
Mit einem Dispergierrüher ist das einrühren von manchen Sachen, nicht allen, aber möglich. Kupfervitriol gehört nicht dazu.
thuja thujon hat geschrieben: ↑22. Dez 2025, 08:59
Das ist ja das Elend, es muss die Kalkfarbe sein, wegen pH-Wert, und eine gewisse Wasserlöslichkeit ist da Pflicht, sonst wirds nicht verfügbar.
Bisher bin ich eigentlich davon ausgegangen, dass die alkalische Wirkung vom Calciumhydroxid nur ein paar Tage anhält und damit deutlich kürzer als die Farbe an den Bäumen, weil es recht schnell mit dem CO2 in der Luft zu neutralem Kalk reagiert. Und dann bliebe nur noch die Wirkung gegen Hitzenekrosen und Frostrisse. Oder braucht die Neutralisierung länger?
Die braucht zum einen Feuchtigkeit als Lösemittel und geht über Calciumhydrogencarbonat zum Calciumcarbonat, was immer noch einen pH-Wert oberhalb von 9 hat.
Die Dauer ist abhängig von der Schichtdicke, kann relativ lange dauern, bis die Rindennahen Schichten des Anstrichs soweit sind.
Von außen wird auch weiter mit stärkeren Säuren wie Salpetersäure oder Schwefelsäure das CO2 ausgetrieben und die Löslichkeit verbessert, was auch wieder das verwittern vom Anstrich begünstigt.
Ewig hält das also nicht mit dem pH, ist schon kürzer als der Anstrich haftet. Kalkfarbenhersteller geben eine Dauer von mehreren Wochen Keimreduzierung an.
Kupfervitriol = Kupfersulfat = CuSo4 in der Landwirtschaft & Gartenbau:
Fungizid: In der Landwirtschaft (z.B. Bordeauxbrühe im Weinbau) und zur Behandlung von Saatgut gegen Pilze.
Algenbekämpfung: Zur Kontrolle von Algenwachstum in Pools und Reservoirs.
Holzschutz: Zur Konservierung von Holz.
Jetzt schau noch mal warum Kupfersulfat historisch ist, also kaum noch angewendet wird. Deine Aussage könnte so auch im Lexikon unter Bleiarsenat oder Quecksilber stehen, nutzt heute aber auch keiner mehr.
Die aktuellen, Kupferreduzierten Kupferverbindungen stehen in der Kritik, trotz aller Anstrengungen die Wirksamkeit bei niedrigerem Kupfergehalt zu verbessern. Es ist und bleibt persistentes Kupfer, was in zu hohen Mengen eben nicht mehr von den Pflanzen benötigt wird.
Von zu hohen Mengen dürfte im Kleingartenbedarf wohl nicht die Rede sein und mit dem ganzen Bioquatsch ist eben keine Ernte mehr möglich, zumindest dort, wo das ganze eingeschleppte Chinaviehzeug sich eingenistet hat.
Kupfer ist doch gerade Bio und die Empfehlungen zum Blattfall waren bei 350g pro Hektar. Ein Hobbygärtner nutzt da gerne das Zehnfache der Dosis pro Fläche, was eben nicht gut ist.
Ich habs nicht gemessen, aber beim Stammanstrich mit Kupfersalz vor dem Anstrich mit Stammfarbe sind die Kupfermengen wirklich nicht gross. Ausserdem kommt alles an den Stamm, nicht in die Luft und dann verteilt auf die Wiese. Ein Anstrich verursacht null Abdrift, null Benetzung von etwas anderem wie dem Stamm. Auch Reste sind unbegrenzt haltbar und können später aufgerührt und weiter verwendet werden. Zudem gilt die Menge nicht für ein Jahr, sondern für zwei, drei Jahre, weil die Farbe (also ein Profi-Baumanstrich und nicht nur Kalk mit Kleister oder so was) auch so lange hält. So angewendet eignet sich das nicht so gut für die übliche pro/contra Kupfer-Grundsatzdiskussion. Und nochmal: Ob das ein Plus gegen meinen Hauptfeind Rindenbrand bringt, weiss ich nicht. Es wird eben mal ausprobiert.