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Frage zu Glyphosat (Gelesen 804255 mal)
Moderatoren: Nina, Phalaina, cydorian, partisanengärtner, AndreasR
Re: Frage zu Glyphosat
Interessanter finde ich aber Folgendes:BfR-Studie bestätigt: Kein Glyphosat in Muttermilch nachweisbarDie Angabe der Grünen, eine in ihrem Auftrag durchgeführte Untersuchung habe Glyphosat in der Muttermilch nachgewiesen, hat ja vor einigen Monaten enormen Wirbel ausgelöst.Schon damals hatten Experten darauf hingewiesen, dass diese Untersuchung zahlreiche schwere Mangel aufweise, u.A. den, dass das eingesetzte Nachweisverfahren ungeeignet ist.Die jetzige Untersuchung wurde in mehreren Labors mit unterschiedlichen, sehr empfindlichen Methoden durchgeführt. Damit konnte kein Glyphosat in der Muttermilch nachgewiesen werden.Also viel Lärm um nichts?Es ist schlimmer: Wie ich von anderen Toxikologen höre, werden einige der an dieser Untersuchung beteiligten Wissenschaftler inzwischen nicht nur beschimpft, sondern bedroht.
- zwerggarten
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Re: Frage zu Glyphosat
von den grünen?!renate macht die ulrike?



pro luto esse
moin
"(…) die abstrakten worte, deren sich doch die zunge naturgemäß bedienen muß, um irgend welches urteil an den tag zu geben, zerfielen mir im munde wie modrige pilze." hugo von hofmannsthal – der brief des lord chandos
moin
"(…) die abstrakten worte, deren sich doch die zunge naturgemäß bedienen muß, um irgend welches urteil an den tag zu geben, zerfielen mir im munde wie modrige pilze." hugo von hofmannsthal – der brief des lord chandos
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Re: Frage zu Glyphosat
Tja, der Öko-Nachhaltigkeits-Veganismus-PoliticalCorrectness-Selbstoptimierungs-Fitnessarmband-SocialNetwork-Narzissmus-HelikopterElternschaft-HaselnussLatteMacchiato-Gentrifizierungs-Digitalisierungs-Gesellschaftspolarisations-Wahnsinn hat halt heute den Status einer Ersatzreligion. Und so reagieren Fundamentalisten nun mal, wenn man ihre Glaubensgrundsätze in Frage stellt.Interessanter finde ich aber Folgendes:BfR-Studie bestätigt: Kein Glyphosat in Muttermilch nachweisbarEs ist schlimmer: Wie ich von anderen Toxikologen höre, werden einige der an dieser Untersuchung beteiligten Wissenschaftler inzwischen nicht nur beschimpft, sondern bedroht.
Re: Frage zu Glyphosat
In "Social Media" (der Begriff scheint mir da ein Euphemismus) ist es ja inzwischen gang und gebe, mit rüden Ausdrücken um sich zu werfen. Und manche schrecken da offenbar vor nichts zurück.In der Debatte regiert Palmström: Was nicht sein kann, das nicht sein darf. Soweit könnte man das humorvoll nehmen.Allerdings zeigt sie auch exemplarisch, was aus weiten Teilen der Umweltbewegung geworden ist. Erbärmlich.von den grünen?!renate macht die ulrike?![]()
Re: Frage zu Glyphosat
Zitat aus dem obigen BfR-Statement:"Eine vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) in Auftrag gegebene Studie hat bestätigt, dass in Muttermilch keine Rückstände des Pflanzenschutzmittelwirkstoffs Glyphosat nachweisbar sind...Das BfR und die Nationale Stillkommission weisen darauf hin, dass Muttermilch nach wie vor die natürliche und damit beste Nahrung für Säuglinge ist. Mütter sollten sich nicht verunsichern lassen und wie bisher stillen."Und genau deshalb sind solche gebetsmühlenartigen Behauptungen vonseiten der Grünen und Teilen der Umweltbewegung nicht nur unseriös, sondern unverantwortlich: Sie führen - gewollt - zu einer Verunsicherung, die tatsächlich erheblichen Schaden verursachen kann.Wir wissen, dass Stillen u.A. das Risiko für die Entwicklung von Allergien im späteren Leben vermindert. Wer aus Verunsicherung wegen solcher Tartarenmeldungen über vermeintliche Glyphosatbelastungen der Muttermilch sein Kind nicht stillt, tut damit nichts Gutes, kann aber Schaden anrichten.Entwickelt das Kind später Allergien, werden dafür oft wiederum "Umweltgifte" verantwortlich gemacht.Aber Teile der Umweltbewegung sind da nicht anders als andere Interessengruppen auch: Man muss immer neue Gefahren heraufbeschwören, um die Klientel bei der Stange zu halten. Und der Punkt, um zurückzurudern, ist schon längst überschritten - damit würde die eigene Glaubwürdigkeit untergraben.
Re: Frage zu Glyphosat

“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”
— Robert M. Sapolsky
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Re: Frage zu Glyphosat
Nicht einmal nachweisbarer Spuren, um genau zu sein.Ansonsten finde ich das zwar reißerisch überspitzt, aber durchaus treffend formuliert.Verhungernde Säuglinge an der trockenen Brust von ideologisch verblendeten Müttern oder verhungernde Säuglinge, die verzweifelt an Flaschen mit Mandelmilch nuckeln. Das ist eine sehr viel größere Gefahr am Beginn des Lebens als Spuren von Pestiziden in der Milch.

Re: Frage zu Glyphosat



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Re: Frage zu Glyphosat
Während die damals von Fachleuten skeptisch gesehene Veröffentlichung des vermeintlichen Nachweises von Glyphosat in der Muttermilch ordentlich Staub aufwirbelte und unverzüglich bei allen überregionalen Tageszeitungen darüber berichtet wurde, hat es heute eine einzige allgemeine Zeitung, der Tagesspiegel: Entwarnung Kein Glyphosat in Muttermilch nachweisbar, geschafft zu berichten, dass an dieser Sache nichts dran war.Bei ZEIT, SPON, FAZ etc. herrscht (noch?) Schweigen im Blätterwald.
Re: Frage zu Glyphosat
hm, les ich das richtig, dass die erste Studie, die die Grünen zitiert hatten, auf einem Elisa Test beruhte? Wenn ja, wer macht denn sowas? ::)Gaschromatographie, wie sonst? Hier ist die Uni Gießen ganz glücklich über ein eues Massenspektrometer. Deshalb: „Herkömmliche immunologische Verfahren sind besonders störanfällig und liefern oft falsche Werte.“ Was absolut klar ist!
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Re: Frage zu Glyphosat
Ich danke den Fachleuten. 

„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
Re: Frage zu Glyphosat
Die Bundestagsfraktion de Grünen verlegt sich weiterhin auf das Zünden von Nebelkerzen. Endlich amtliche Muttermilch-Tests:Klingt beim ersten Lesen sehr ausgewogen, ist aber tatsächlich die Fortsetzung der alten Platte.
Re: Frage zu Glyphosat
Dieser Artikel in der Süddeutschen beleuchtet nochmal genauer die Geschichte um den vermeintlichen Skandal "Glyphosat in der Muttermilch":Glyphosat - zu viel Lärm ums StillenInteressant ist dabei auch: Wissenschaftler und das BfR, die die angeblich "kritische" Sicht vieler Umweltverbände und Grünen nicht teilen, werden schon mal gerne der Industrienähe bezichtigt, um ihre Glaubwürdigkeit in Zweifel zu ziehen (Hallo AustriaTraveller).Die von den Grünen in Auftrag gegebene Untersuchung wurde von einem Unternehmen duchgeführt, dass von einer Wissenschaftlerin mitgegründet wurde, die schon mehrfach durch nicht nachprüfbare Befunde zu Glyphosat im Rampenlicht stand. Die sorgten stets für mächtig Aufregung und viel Tamtam, wenn sie wieder und wieder als angeblich weitere Belege für immer neue schädliche Wirkungen von Glyphosat in der Öffentlichkeit präsentiert wurden. Die späteren, oft in mühseliger Kleinarbeit durchgeführten Untersuchungen anderer Arbeitsgruppen, stoßen - wie im Fall von Glyphosat in der Muttermilch - in der Presse dann meist sehr viel weniger Beachtung.
Re: Frage zu Glyphosat
Die Meldung "bestimmungsgemäß eingesetztes Gylphosat ist gesundheitlich unbedenklich" ist eben keine Meldung wert.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
Re: Frage zu Glyphosat
Heute morgen gehen Meldungen durch alle Presseorgane, dass Glyphosat im Bier zu finden ist.Die Meldung kommt wenig überraschend: Nachdem schon länger bekannt ist, dass Landwirte Glyphosat zur Sikkation des Getreides einsetzen und in Getreide Glyphosat nachgewiesen wurde, wäre es überraschend, wenn es nicht auch in entsprechend belasteten Getreideprodukten drin wäre.In irgendeiner Weise gesundheitlich bedenklich sind die gefundenen Mengen übrigens auch im Bier nicht. (Bier enthält allerdings einen erwiesenermaßen gesundheitsschädigenden Stoff in einer Menge von einigen Prozent...)Diese Praxis der Sikkation ist durch das PSM-Gesetz allenfalls notdürftig gedeckt. Unser Landwirtschaftsminister mag sich aber nicht zu einer klaren Aussage durchringen, geschweige denn diese Praxis verbieten.Ein Verbot von Glyphosat, aber nicht der Sikkation durch Herbizide, wäre das falsche Mittel - dann würden die Landwirte einfach auf andere Stoffe zurückgreifen können.Die Untersuchung der Biere wurde vom Umweltinstitut in München durchgeführt, das schon mehrfach durch Fehlinformation aufgefallen ist. Auch jetzt wird wieder die irrige Behauptung aufgestellt, dass die gefundenen Konzentrationen in vielen Bieren den "gestzlichen Grenzwert für Glyphosat im Trinkwasser von 0,1 µg/l" überschreite.Das ist falsch - hatten wir hier im Thread auch schon mal klargestellt. Interessiert aber nicht, wenn es um den Kampf gegen das Böse geht.