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Obstclub / Vermischtes (Gelesen 393518 mal)
Moderator: cydorian
- cydorian
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Re: Obstclub
Nichts, ich traute mich nur nicht, noch radikalere Schnitte vorzuschlagen.
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Re: Obstclub
thuja hat geschrieben: ↑2. Feb 2020, 20:51
Ob die Sorte stimmt? Unterlage wird nichtmal erwähnt.
[/quote]
Pfirsich erkennt man an der zimtfarbenen Rinde - wenn's denn Pfirsich als Unterlage ist... .
[quote author=thuja thujon link=topic=41329.msg3428407#msg3428407 date=1580675262]
Nicht nur das oben, auch die beiden dickeren unten, wenn ich da wieder vorbeilaufe, fehlt nochmal die Hälfte der jetzigen Krone. Was spricht dafür die dicken unten dranzulassen?
Höchstens, dass es schier unmöglich ist, einen Pfirsich untenrum wieder zum Austreiben zu bewegen, wenn der da mal verkahlt ist.
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Re: Obstclub
Zimtfarben, ok. Gibts Verwechslungsmöglichkeiten?
Cydorian: wenn ich mir die Feinwurzeln angucke, dann habe ich da eine 50cm hohe Pflanze vor mir. Diese würde man auf die Hälfte reduzieren, für kräftigen Wuchs. Ich dachte mir gestern eigentlich ists wie beim Wein, man müsste die Augen zählen, wieviel versorgt werden können. Und da komme ich auf nicht viel mehr wie 2 Handvoll, auch wenn die Holzreserven und das erste Jahr mit Ziel soll nur überleben eingeplant ist.
Wenn er dann stärker wachsen sollte, hat man wenigstens genug Seitentriebe für den Schnitt nächstes Jahr.
Cydorian: wenn ich mir die Feinwurzeln angucke, dann habe ich da eine 50cm hohe Pflanze vor mir. Diese würde man auf die Hälfte reduzieren, für kräftigen Wuchs. Ich dachte mir gestern eigentlich ists wie beim Wein, man müsste die Augen zählen, wieviel versorgt werden können. Und da komme ich auf nicht viel mehr wie 2 Handvoll, auch wenn die Holzreserven und das erste Jahr mit Ziel soll nur überleben eingeplant ist.
Wenn er dann stärker wachsen sollte, hat man wenigstens genug Seitentriebe für den Schnitt nächstes Jahr.
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Re: Obstclub
thuja hat geschrieben: ↑2. Feb 2020, 21:27
Nicht nur das oben, auch die beiden dickeren unten, wenn ich da wieder vorbeilaufe, fehlt nochmal die Hälfte der jetzigen Krone. Was spricht dafür die dicken unten dranzulassen?
Zumindest spricht nichts dagegen. ;D Aber was ist mit den 3 Letzten oben, theoretisch in Bezug "Saftwaage" und Stammverlängerung ? Praktisch wächst eh alles anders und man passt nach und nach alles wieder an.
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Re: Obstclub
Beim Pflanzschnitt von Pfirsichen Rückschnitt der Seitenäste auf 5-10cm um einen stammnahen Austrieb zu fördern und ein frühzeitiges Verkahlen zu verhindern.
Re: Obstclub
Vom Wurzelbild her kenne ich das zur genüge, so radikal war ich allerdings nie. Mehr wie 50 % (bei vergleichbarer Baumgröße) habe ich nie zurückgeschnitten, alle Pfirsiche und Tellerpfirsiche mit Unterlage Adesoto sind gut angewachsen. Ich habe allerdings kein Bewässerungsproblem.
Einzig die Bäume die ich letztes Jahr gepflanzt habe sind verhockt, da werde ich heuer nachschneiden. Die waren bedingt durch die Trockenheit 2018 auch kleiner als sonst üblich.
Die dicken Triebe werden wohl nachschieben, egal wie weit du sie kürzt.
Einzig die Bäume die ich letztes Jahr gepflanzt habe sind verhockt, da werde ich heuer nachschneiden. Die waren bedingt durch die Trockenheit 2018 auch kleiner als sonst üblich.
Die dicken Triebe werden wohl nachschieben, egal wie weit du sie kürzt.
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Re: Obstclub
Bruno3120 hat geschrieben: ↑3. Feb 2020, 09:52
Beim Pflanzschnitt von Pfirsichen Rückschnitt der Seitenäste auf 5-10cm um einen stammnahen Austrieb zu fördern und ein frühzeitiges Verkahlen zu verhindern.
Das kann ein frommer Wunsch sein... . Wenn da keine aktiven Knospen sind, schaut's mit "stammnahen Austrieb fördern" leicht mal mau aus. Geht eventuell bei gut versorgtem, eingewurzeltem Baum auf starkwüchsiger Unterlage (Pfirsichsämling); im Pflanzjahr hast du aber eher damit zu kämpfen, dass dir nicht sogar aktive Augen vertrocknen... .
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Re: Obstclub
Beim pflanzen ist doch eher das Problem das Triebe kommen, aber die Wurzeln nicht nachschieben können. Und so bleiben die Triebe stehen. Damit habe ich aber kein Problem bei einem Pfirsisch, der baut sich anders auf als Kernobst. Wenn ich nächstes jahr anschneiden kann, reicht mir das auch. Der Baum ist eh eingequetscht und die Hälfte wird zum Parkplatz rüberwachsen.
@555Nase: eben weil praktisch alles anders wächst, gibt es die Saftwaage nicht. Das ist ein gedankliches Konstrukt aus Zeiten, als man die Physiologie noch weniger verstanden hat.
@555Nase: eben weil praktisch alles anders wächst, gibt es die Saftwaage nicht. Das ist ein gedankliches Konstrukt aus Zeiten, als man die Physiologie noch weniger verstanden hat.
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Re: Obstclub
thuja hat geschrieben: ↑3. Feb 2020, 20:20
@555Nase: eben weil praktisch alles anders wächst, gibt es die Saftwaage nicht. Das ist ein gedankliches Konstrukt aus Zeiten, als man die Physiologie noch weniger verstanden hat.
Auf Grund der verstandenen Physiologie mit deren Wachstumsgesetzen, müßte man es natürlich als stärkenbezogene Saftwaage bezeichnen, was aber auch nicht auf alle Schnittformen zutrifft.
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Re: Obstclub
Ich würde mich sowieso gerne von der Vorstellung verabschieden, das Äste entweder im Frühjahr oder im Herbst gleich hoch sein müssen. Ich meine es geht beim Baumschnitt nicht um Geometrieästhetischen Fetischismus, sondern um den Kompromiss zwischen Baumgesundheit und hoher Fruchtqualität.
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Re: Obstclub
Kein Thema dieser Welt läßt sich mit Einzelbetrachtungen beschreiben und nichts kann man verallgemeinern.
Dennoch verstehe ich nicht, warum es keine Saftwaage geben soll ? Wenn an einem Bäumchen ein kurzer- und ein langer Zweig aus annähernd gleicher Stammhöhe entsprungen steht, wächst der Baum unweigerlich schief, sind beide Äste gleich lang in Saftwaage, wächst der Baum (theoretisch) symetrisch.- Was soll daran falsch sein ?
Dennoch verstehe ich nicht, warum es keine Saftwaage geben soll ? Wenn an einem Bäumchen ein kurzer- und ein langer Zweig aus annähernd gleicher Stammhöhe entsprungen steht, wächst der Baum unweigerlich schief, sind beide Äste gleich lang in Saftwaage, wächst der Baum (theoretisch) symetrisch.- Was soll daran falsch sein ?
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Re: Obstclub
Bei frisch gepflanzten Bäumen vertrocknen Knospen wenn die gekappten Wurzeln zu viele und zu lange Triebe versorgen müssen. Die Krone sollte im Verhältnis zur Wurzel geschnitten werden um den Baum ins Gleichgewicht zu bringen. Bei 1 bis 2jährigen Trieben sind fast immer genug Augen, auch in Stammnähe vorhanden. Wenn beim Pflanzschnitt zu weit außen geschnitten wird, ist das bei Pfirsichen schon der Beginn der Verkahlung. Bei Pfirsichen Neutriebe immer so weit wie möglich in Stammnähe fördern.
Re: Obstclub
555Nase hat geschrieben: ↑4. Feb 2020, 08:29
Wenn an einem Bäumchen ein kurzer- und ein langer Zweig aus annähernd gleicher Stammhöhe entsprungen steht, wächst der Baum unweigerlich schief, sind beide Äste gleich lang in Saftwaage, wächst der Baum (theoretisch) symetrisch.- Was soll daran falsch sein ?
Das Modell der Saftwaage bietet eine schöne Vereinfachung für die Schnittpraxis: Die Leitäste eines Baumes funktionieren so wie eine Schlauchwaage (kommunizierende Röhren). Das "Falsche" daran ist, dass die Theorie sich in der Praxis nicht bestätigt:
- Von zwei Ästen gleicher Höhe und gleicher Stärke wächst der nach Süden zeigende merklich stärker. Auch wenn sie in Saftwaage waren.
- Von zwei Ästen gleicher Höhe, aber unterschiedlicher Stärke (Leitbündel, Umfang!) wächst der stärkere Ast auch stärker. Auch wenn sie in Saftwaage waren.
Das Problem bei der Saftwaage ist, dass ein daran orientierter Schnitt eben nicht das gewünschte Ergebnis bringt.
Thuja hat hierzu schon 2016 auf F-G Zahn verwiesen.
Wenn man sich mal das Büchlein besorgt und im Garten zielgerichtet schaut, gehen einem die Augen auf...
Im schlechtesten Raum/ pflanz einen Baum/ und pflege sein!/ er bringt dir's ein. (J. L. Christ) (Stimmt das wirklich?)
- thuja thujon
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Re: Obstclub
Wobei wir es die Tage auch darüber hatten, dass es sperrig geschrieben ist.
Ich habe heute mal nach Saftwaage gegoogelt, scheinbar wird heute auch teilweise wirklich was anderes darunter verstanden als zB aus den Büchern bzw der Zeit vom Heiner Schmid überliefert.
Mir hats jedenfalls enorm geholfen mich in der Praxis zurechtzufinden, ich will aber auch das alte Wissen und deren Fehler nicht missen. Durch Schmerz lernt man oft am besten.
Palmer hat schon die Saftwaage in der Luft zerrissen, Zahn liefert echte Messergebnisse um es zu untermauern, in moderneren Werken wird sie nicht mehr erwähnt und es schleicht sich immer mehr Palmer ein.
Was soll ich dazu sagen?
Geht raus in den Garten mit allem Wissen und entwickelt euren eigenen, praxisgetriebenen Schnitt. Ignoriert gebetsmühlenartig wiederholte Flosklen, nur weil sie gut zu merken sind.
Sommerschnitt wenn man den Wuchs aktiv gestalten will? Wirklich? Und ist Wundheilung nicht auch von der Stellung des Astes der entfernt wird abhängig und nicht nur vom Zeitpunkt?
Ich habe heute mal nach Saftwaage gegoogelt, scheinbar wird heute auch teilweise wirklich was anderes darunter verstanden als zB aus den Büchern bzw der Zeit vom Heiner Schmid überliefert.
Mir hats jedenfalls enorm geholfen mich in der Praxis zurechtzufinden, ich will aber auch das alte Wissen und deren Fehler nicht missen. Durch Schmerz lernt man oft am besten.
Palmer hat schon die Saftwaage in der Luft zerrissen, Zahn liefert echte Messergebnisse um es zu untermauern, in moderneren Werken wird sie nicht mehr erwähnt und es schleicht sich immer mehr Palmer ein.
Was soll ich dazu sagen?
Geht raus in den Garten mit allem Wissen und entwickelt euren eigenen, praxisgetriebenen Schnitt. Ignoriert gebetsmühlenartig wiederholte Flosklen, nur weil sie gut zu merken sind.
Sommerschnitt wenn man den Wuchs aktiv gestalten will? Wirklich? Und ist Wundheilung nicht auch von der Stellung des Astes der entfernt wird abhängig und nicht nur vom Zeitpunkt?
So habe ichs auch gemacht und nie bereut. ;) Ich habe mich drauf eingelassen und habs durchgespielt.Ayamo hat geschrieben: ↑4. Feb 2020, 20:00Wenn man sich mal das Büchlein besorgt und im Garten zielgerichtet schaut, gehen einem die Augen auf...
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Re: Obstclub
thuja hat geschrieben: ↑4. Feb 2020, 23:10
"Geht raus in den Garten mit allem Wissen und entwickelt euren eigenen, praxisgetriebenen Schnitt. Ignoriert gebetsmühlenartig wiederholte Flosklen, nur weil sie gut zu merken sind."
Wohl wahr.
Und es gilt auch, was Cydorian in dem vorher erwähnten Strang 2016 geschrieben hat: Man kann auch zu viel schneiden!
Wenn man hier im Forum Beiträge liest und Bilder betrachtet, ist das immer wieder erkennbar. Natürlich geht es nicht ohne Schnitt, aber manchmal kann es auch hilfreich sein, einen Baum einfach mal einen Baum sein zu lassen, anstatt wie ein Prominentenfriseur andauernd Feinarbeiten vornehmen zu wollen.
Gruß
BR