Microcitrus hat geschrieben: ↑17. Mär 2023, 14:55im Hausgarten könnte es Torf und Holzkohle ersetzen.
Im Hausgarten braucht man Kohle, wenn man grillen möchte. Torf braucht es im Hausgarten eigentlich nirgends. Jungpflanzenanzucht ist noch ein strittiger Punkt, da gibts mit den Torfersatzstoffen noch ein paar Probleme. Diese gelten aber schon nicht mehr so recht bei guten Substraten für den Balkonkasten. Für die Beete braucht man niemals Torf im Garten.
thuja hat geschrieben: ↑17. Mär 2023, 15:31 Torf braucht es im Hausgarten eigentlich nirgends. Jungpflanzenanzucht ist noch ein strittiger Punkt, da gibts mit den Torfersatzstoffen noch ein paar Probleme. Diese gelten aber schon nicht mehr so recht bei guten Substraten für den Balkonkasten. Für die Beete braucht man niemals Torf im Garten.
Wie säuert man dann Rhododendronbeete an? Nur mit Sägespänen?
Zauberspruch für Häckselnde:
Schnittgut, Ast und Zweiglein werden
schneller so zu Mulch und Erden,
häcks-häcks
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Erich Kästner, (1933/46), Ein alter Mann geht vorüber
“Frei zu sein bedeutet nicht nur seine eigenen Ketten abzulegen, sondern sein Leben so respektvoll zu leben, dass es die Freiheit anderer steigert.“ Nelson Mandela
Habe circa 2m³ Pflanzenkohle gemacht. Hier wächst viel Adlerfarn und durch den vielen Regen dieses Jahr in Norditalien ist auch sonst sehr viel Grünes zu schneiden. Gibt es Erfahrungen Gras etc. mit Pflanzenkohle zu kompostieren? In welchen Mengenverhältniss würde das Sinn machen ?
Wer etwas will, findet Wege, wer etwas nicht will, findet Gründe.
Es könnten 10 - 20 % Holzkohle sein. Du solltest die Holzkohle erst richtig nass machen. Am besten wäre mit EM-aktiv verdünnt, oder auch mit Urin, das sind Nährstoffe pur. Wenn die Kohle aktiviert ist, dann legt sie sofort los mit ihrer Arbeit, Nährstoffe zu sammeln. Wenn sie trocken bleibt, braucht sie sehr lange bis sie arbeiten kann. Du wirst Dich auch wundern, wieviel sie Nässe aufnehmen kann. Wieviel Holzkohle ist es denn ? Wenn es 10 l sind, kann sie locker 20 l Flüssigkeit aufnehmen. Das ist ja eine ihrer Stärken, die Feuchtigkeit im Boden zu halten und auch die Nährstoffe. Da entsteht Dauerhumus. Ich mache mir seit Jahren schon meine Terra-Preta selber und kann nur gutes sagen. Das sieht man an meinem Garten. Auch im Gemüsegarten tu ich sie oberflächlich einarbeiten. Tu auch immer mulchen. Ich brauche viel weniger gießen.
lg elis
Natürlicher Verstand kann fast jeden Grad von Bildung ersetzen, aber keine Bildung den natürlichen Verstand.
Hallo Elis Vielen Dank Es sind circa 1,5 - 2 Kubikmeter Kohle. Ich habe ein 2000l Zylinder, Kohle rein und dann Wasser darauf bis die Kohle keins mehr aufnimmt. Em und entsprechende Mengen Urin habe ich nicht. Ich könnte eine NPK Lösung herstellen und mit ins Wasser geben.
Wer etwas will, findet Wege, wer etwas nicht will, findet Gründe.
Urin kann man ja sammeln,mit Wasser verdünnen. EM kann man kaufen, auch 1 :100 verdünnen. NPK ist ja Kunstdünger, den würde ich nicht verwenden. Das widerspricht ja der Terra Preta. Die haben ja damals Urin und Fäkalien mit reingegeben. Das sind ja wertvolle natürliche Düngemittel. Du könntest natürlich auch Mist mit Wasser verdünnt nehmen. Hühnermist,Pferdemist, aber auch nur wenn keine Hormone,Antibiotikareste drinnen sind. Du mußt Dir vorstellen, die Kohle speichert diese Stoffe ja dauerhaft und füttert damit Deine Pflanzen, da würde ich schon achten mit was. Das ißt Du ja dann auch.
Natürlicher Verstand kann fast jeden Grad von Bildung ersetzen, aber keine Bildung den natürlichen Verstand.
Der Pflanzenkohle ist egal, woher die Stoffe kommen, die sie speichert. Wenn man die unbedingt mit Gras kompostieren will (wie in der Frage), kann man das sicherlich machen und sich dann auch meiner Meinung nach die "Aktivierung" sparen. Bei Kompostieren vom Gras werden genug Nährstoffe freigesetzt, die die Kohle aufnehmen kann. Meine Bedenken beim Zumischen zur Kompostierung wären nur, dass dabei leicht der Überblick verloren geht, wie viel Kohle(anteil) jetzt genau im Endprodukt der Kompostierung drin ist. Vor allem wenn man den Kompost nicht gut mischt. Wenn einem der Kohleanteil wichtig ist, würde ich die Kohle und den Kompost separat in den Boden einarbeiten. Wenn das genaue Verhältnis eher egal ist, kann man sicherlich auch die Pflanzenkohle beim Kompostieren untermischen. Bedenken wegen Schadstoffen in der Kohle darf man aber nicht haben bzw. muss "seiner" Kohle eben vertrauen.
übrigens, klassische Holzkohle und Pflanzenkohle sind NICHT das gleiche. Unterschiede liegen vor allem im Herstellungsprozess.
Und ja, man kann sich auch mit selbstgemachter Pflanzenkohle vergiften oder belasten, bei zu niedrigen Temperaturen entstehen ungesunde Verbindungen.
NPK sind einfach nur Nährstoffe, und falls die in einem Mineraldünger waren, sind die per se nicht giftig oder sowas.
Ich musste für so einen Kurs, den ich vor einem Monat gegeben hatte, wieder auffrischen, hatte auf NAchfrage bei einer Bodenexpertin einen Text über Metastudien zur Wirkung von Biokohle bekommen. Biokohle wirkt am besten/ am meisten ertragsfördernd auf stark sauren, etwas degradierten Sandböden
die Metastudie hat weltweit Versuche untersucht, aus Leidensdruck vermutlich, waren sehr viele chinesische dabei.
ja, sie bietet Feinporen und kann somit Nährstoff-Speicherung in Sandböden verbessern.
beim ganzen Rest... wird etwas Pflanzenkohle nicht grundlegend auf einen Schlag Verdichtungsprobleme lösen können, oder die CO2-Speicherung lösen.
und wenn der Head gardener von Great Dixter auch mit "bio char" arbeitet, und schwärmt, wie toll alles wächst, vergisst er, noch zu erwähnen, dass sie zusätzlich jährlich gigantische Kompostmengen einbringen
frisch aus der Herstellung ist sie extrem alkalisch
----- Männe kam letzte Woche mit einem neuen Shampoo, XY-aktiv, mit "Aktiv-Kohle". das Zeug ist tatsächlich silbrig-grau. Ich nehme das mal and Indiz dafür, wie populär Kohle zur Zeit ist
Guten Morgen, danke für die anregenden Antworten. Nach lesem im Internet weiss ich jetzt das es nicht besonders klar ist ob und welche giftigen Verbindungen bei der Herstellung der Kohle entstanden sind. Unterschiedlich dickes, draussen und unterschiedlich lange gelagertes Astwerk im offenem Feuer verbrannt sind wohl nicht die optimalen Umstände. Da ich einige Jahre Obstbäume in Töpfen für das spätere auspflanzen im Gelände vorziehe. War ich im Gespräch mit einem befreundeten Baumschüler in der Toscana darin bestätigt wurden das mit Pflanzenkohle ein torffreies Topfsubstrat möglich sei. (Die Medici liessen solche Substrate für ihre Zitronen und Orangen herstellen) Ich vermute das die eventuell im Holz eingelagerte Giftstoffe die Obstbäume später nicht in die Früchte abgeben werden? Der Boden hier auf Gneiss ist sauer, nährstoffarm, mit relativ hohem organischem Anteil (dunkel) und sehr durchlässig. Der Gedanke den Grünschnitt mit der Kohle zu kompostieren beruhte darauf das die kompostierung duch den hohen Luftanteil schnell geht und am Ende ein fertig brauchbares Topfsubstrat bleibt. Aber richtigerweise schrieb Wildobst das es schwer bis unmöglich ist die Mischungsverhältnisse zu regulieren.
Wer etwas will, findet Wege, wer etwas nicht will, findet Gründe.
ich kopiere hier mal aus einem Blatt zu Pflanzenkohle von einer schweizer Bhörde rein, am offenen Feuer gibt das eher einfache Kohle, Bäume lagern natürlicher Weise Schwermetalle ein, Menge abhängig vom Standort. Die würden sich akkumulieren, deswegen von vielen Beratungsstellen die EMpfehlung, keine Asche im Garten auszubringen (auch nicht von unbehandeltem Holz):
"Das Faktenblatt bezieht sich mit der Bezeichnung Pflanzenkohle (PK; engl. Biochar) auf das feste Produkt frisch «verkohlter», pflanzlicher Biomasse. Bei PK, die in Böden eingebracht wird, handelt es sich in der Regel um Pyrolyse-Kohle1. Diese wird bei Temperaturen zwischen 350 und 1000°C und bei atmosphärischem Druck unter weitgehendem Ausschluss von Sauerstoff innerhalb von Minuten bis Stunden gebildet [60] [67]. Als Ausgangsmaterial kommt zwar theoretisch jegliche Biomasse in Frage – de facto muss sie jedoch in der Schweiz bestimmte Kriterien erfüllen (siehe Kapitel 2)"
"Die pyrolytische Verkohlung der Biomasse ist eine exotherme Reaktion, setzt also Energie frei. Die Pyrolyse ist mit Risiken verbunden: Schadstoffe wie Schwermetalle oder Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) können sich in der PK anreichern oder bei nicht optimierter Prozesssteuerung entstehen (siehe Kapitel 2.2) [67]. So können die Luft und Umwelt durch Abgase belastet und der Boden durch PK-Gabe kontaminiert werden. Letzteres muss durch einen professionellen Umgang verhindert werden"
hier der link zum PDF. Es ist halt tatsächlich komplex, und in der allgemeinen Diskussion werden viele Begriffe ungenau bis falsch verwendet.
der erste Artikel im Reiter "Dokumente" in der Liste ist sehr interessant und verständlich
Selbstgemacht dürfte nicht dem geforderten professionellen Umgang entsprechen. Es sei denn Analysenergebnisse (für jede Charge) beweisen das Gegenteil.
Ich habe gestern Abend und heute Früh einiges auf den Seiten deutscher wie auch schweizer Behörden/Instituten gelesen. Jetzt meine Frage wenn die jungen Obstbäume angenommen in einem Gemisch von auch Giftstoffen enthaltendem Substrat wachsen und später im Boden ausgepflanzt weiter wachsen, sind dann die Früchte belastet oder sind eventuelle Giftstoffe im Holz festgesetzt und somit nicht im Obst?
Wer etwas will, findet Wege, wer etwas nicht will, findet Gründe.
Es kommt auf die Gifstoffe an. Schwermetalle sind im Kerngehäuse in höherer Konzentration als im Fruchtfleisch. Schwermetalle sind persistent, die werden nicht biologisch abgebaut. Organische Verbindungen wie Benzopyren usw können überall sein, man sollte es schlicht vermeiden, sich seinen Boden freiwillig mit sowas zu kontaminieren. Man kauft sich ja auch kein Asbeststaub als Zuschlagstoff für Torffreie Erden nur weils so schöne Fasern sind.
Wenn die Bäume jetzt in dem Substrat stehen und noch klein sind, dann werden die organischen Giftstoffe auch mal abgebaut mit den Jahren oder durch Zuwachs verdünnt. Wenn die in unbelastete Erde gesetzt werden, würde ich persönlich in 5 Jahren die Früchte davon auch essen. Das sollte aber jeder für sich entscheiden, manche sind da ja empfindlich, wollen auch keine Kunstdünger usw.
PS: Laubkompost ist Torffrei und eine der ältesten Kübelsubstrate weil relativ salzarm.