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Frage zu Glyphosat (Gelesen 803162 mal)
Moderatoren: Nina, Phalaina, cydorian, partisanengärtner, AndreasR
Re: Frage zu Glyphosat
Man möge mir verzeihen, wenn ich das jetzt nicht alles im Einzelnen nachlese. Ich kann mich nur erinnern an Aussagen, wonach Glyphosat unter Einfluss von Sonnenstrahlen binnen kürzester Zeit zerfällt und überhaupt nicht schädlich ist. Nun ist es bald ubiquitär. Wobei es Streiten um des Kaisers Bart ist, ob das nun bedenkliche Werte sind oder nicht. Fakt ist, dass dieser Stoff in der Nahrung nichts zu suchen hat.
^^
Re: Frage zu Glyphosat
Grundgütiger! Sachlich geht aber anders.Ohne mal jetzt irgendwelchen -isten anzugehören: Ich brauche kein Glyphosat im Bier und auch nicht in meiner Nudelsuppe, ob das jetzt nun Krebs macht oder nicht. Woher der im Allgemeinen, im Einzelfall oder in meinem Fall kommt, wird man eh kaum klären können. Aber wie gesagt, mir schmeckt nicht nur das Bier besser, wenn ich weiß, es ist nur Bier. Kann man sich darauf leider auch nicht mehr verlassen.Edit: Huch, mal Glyphosat aus dem Glyphospat gemacht.Es geht auch nicht darum wer die "Guten" und wer die "Bösen" sind. Für sowas ist die Inquisition zuständig und die Werkzeuge der Katholischen Kirche zum Exorzismus. Mir scheint aber, dass sich einige Leute mit ökologischem Sendungsbewusstsein gerne als Hobbyexorzisten betätigen und sich lustvoll auf halluzinierte Teufel stürzen, die in Wirklichkeit nur mehr oder weniger umgängliche Landwirte sind. Oder?Man kann durchaus erwägen, ob nicht der Anteil an ökologisch kleinbäuerlicher Nahrungsmittelproduktion durch Fördermaßnahmen erhöht werden könnte und wieviel das unsere Gesellschaft wert ist. Man kann auch aus vernünftigen Gründen den Kauf von jedweden Pestiziden an nicht sachkundige Endverbraucher verbieten wollen. Oder die schon genannte Sikkation. Weitere Studien an landwirtschaftlichen Hochschulen, die den Einfluss von Pestiziden auf Ökosysteme und Bodengüte untersuchen, kann man auch mit gutem Grund fordern und finanzieren. Aber diese change.org Aktivisten mit ihren begeisterten WeltuntergangsszenarioaberwirsindHeldenundrettendieWeltabenteurern finde ich auch irgendwie hängen geblieben. Wahrscheinlich ist vielen ihr Leben zu langweilig und sie brauchen solche Sensationen wie die Zulassung von Glyphosat.
Die Lage ist hoffnungslos, aber nicht ernst.
Re: Frage zu Glyphosat
Genau. So einfach ist das.Fakt ist, dass dieser Stoff in der Nahrung nichts zu suchen hat.
Die Lage ist hoffnungslos, aber nicht ernst.
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Re: Frage zu Glyphosat
Ich unterschreibe voll und ganz bei dir!Grundgütiger! Sachlich geht aber anders.Ohne mal jetzt irgendwelchen -isten anzugehören: Ich brauche kein Glyphosphat im Bier und auch nicht in meiner Nudelsuppe, ob das jetzt nun Krebs macht oder nicht. Woher der im Allgemeinen, im Einzelfall oder in meinem Fall kommt, wird man eh kaum klären können. Aber wie gesagt, mir schmeckt nicht nur das Bier besser, wenn ich weiß, es ist nur Bier. Kann man sich darauf leider auch nicht mehr verlassen.Es geht auch nicht darum wer die "Guten" und wer die "Bösen" sind. Für sowas ist die Inquisition zuständig und die Werkzeuge der Katholischen Kirche zum Exorzismus. Mir scheint aber, dass sich einige Leute mit ökologischem Sendungsbewusstsein gerne als Hobbyexorzisten betätigen und sich lustvoll auf halluzinierte Teufel stürzen, die in Wirklichkeit nur mehr oder weniger umgängliche Landwirte sind. Oder?Man kann durchaus erwägen, ob nicht der Anteil an ökologisch kleinbäuerlicher Nahrungsmittelproduktion durch Fördermaßnahmen erhöht werden könnte und wieviel das unsere Gesellschaft wert ist. Man kann auch aus vernünftigen Gründen den Kauf von jedweden Pestiziden an nicht sachkundige Endverbraucher verbieten wollen. Oder die schon genannte Sikkation. Weitere Studien an landwirtschaftlichen Hochschulen, die den Einfluss von Pestiziden auf Ökosysteme und Bodengüte untersuchen, kann man auch mit gutem Grund fordern und finanzieren. Aber diese change.org Aktivisten mit ihren begeisterten WeltuntergangsszenarioaberwirsindHeldenundrettendieWeltabenteurern finde ich auch irgendwie hängen geblieben. Wahrscheinlich ist vielen ihr Leben zu langweilig und sie brauchen solche Sensationen wie die Zulassung von Glyphosat.
LG
Teetrinkerin
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Re: Frage zu Glyphosat
Wenn es denn so einfach wäre.Diese Forderung ist wohlfeil, geht aber an der Sache vorbei.Wir haben eine Landwirtschaft, die wie alle Produzenten in der kapitalistischen Produktion ihre Produktionsmethoden ständig "optimiert", d.h. möglichst hohe Gewinne anstrebt. Dazu nutzt sie unter Anderem möglichst effizientes Saatgut, Maschinen, Dünger und PSM.Das nennt sich im Übrigen "Freiheit", die ja sonst alle (nicht ganz ohne Grund) in der Regel so toll finden.Das kann man kritisieren oder meinetwegen verwerflich finden, die Landwirtschaft ist aber keine "Insel der Seligen" im allgegenwärtigen Kapitalismus.Den Kapitalismus schafft man nicht ab, indem man Glyphosat verbietet. Wie gesagt: Man haut den Sack und meint den Esel. Nützt zwar nichts, garantiert aber den moralischen Sieg. Selbst im Falle einer tatsächlichen Niederlage.
Re: Frage zu Glyphosat


“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”
— Robert M. Sapolsky
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Re: Frage zu Glyphosat
@Pearl,natürlich habe ich auch große Bedenken gegenüber Bayer und Consorten. Da wir aber im Glyphosat-Thread sind, halte ich eine Einbeziehung von Konzernen, die mit dem Ursprungsthema nicht unbedingt was zu tun haben, nicht für sinnvoll. Immerhin hältst du sogar schon eine Trennung von naturwissenschaftlichen und wirtschaftswissenschaftlichen Zusammenhängen beim Thema Glyphosat für angebracht. @Bristlecone,natürlich begrüße ich auch andere Herbi-, Pesti- und Fungizide nicht. Aber wie geschrieben, befinden wir uns im Glyphosat-Thread, weswegen ich mich nur darauf bezogen habe. Ansonsten wäre es vielleicht angebracht, den Thread umzubenennen?
LG
Teetrinkerin
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Re: Frage zu Glyphosat
Ich wär schon froh, wenn wir hier bei Glyphosat bleiben könnten.Ein Thread zu PSM jeder Art gäbe wohl binnen kurzem ein komplettes Durcheinander und verlöre sich erst recht in weltanschaulichen Allgemeinplätzen.Abschreckende Beispiele gabs hier über die Jahre schon genug.
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Re: Frage zu Glyphosat
also, vor die wahl gestellt, ob ich lieber das lebergift ethanol oder das herbizid glyphosat im "lebensmittel" bier haben wollte...
pro luto esse
moin
"(…) die abstrakten worte, deren sich doch die zunge naturgemäß bedienen muß, um irgend welches urteil an den tag zu geben, zerfielen mir im munde wie modrige pilze." hugo von hofmannsthal – der brief des lord chandos
moin
"(…) die abstrakten worte, deren sich doch die zunge naturgemäß bedienen muß, um irgend welches urteil an den tag zu geben, zerfielen mir im munde wie modrige pilze." hugo von hofmannsthal – der brief des lord chandos
Re: Frage zu Glyphosat
Wie? Ich habe mich gemeint gefühlt? Womit? Verstehe ich nicht. Aber egal. Ich hoffe aber, du fühlst dich angesprochen. Ich finde deinen Text wenig lustig.Silvia und Teetrinkerin haben sich gemeint gefühlt. Richtig! Gerne.
Das ist mir auch egal. Sicher hat das alles seine Gründe. Aber das ist höchstens ein Grund, keine Entschuldigung für das Zeug in meinem Bier und sonstwo in Lebensmitteln, egal, wer was von wem gekauft hat. Und da können sich jetzt alle aufblasen wie sie wollen, vonwegen, könnte nicht sein oder so. Ist aber. Tja. Da sollen sie sich mal was einfallen lassen. Das mache nicht ich als Verbraucher.bristlecone hat geschrieben:Wenn es denn so einfach wäre.Diese Forderung ist wohlfeil, geht aber an der Sache vorbei.Wir haben eine Landwirtschaft, die wie alle Produzenten in der kapitalistischen Produktion ihre Produktionsmethoden ständig "optimiert", d.h. möglichst hohe Gewinne anstrebt. Dazu nutzt sie unter Anderem möglichst effizientes Saatgut, Maschinen, Dünger und PSM.Das nennt sich im Übrigen "Freiheit", die ja sonst alle (nicht ganz ohne Grund) in der Regel so toll finden.Das kann man kritisieren oder meinetwegen verwerflich finden, die Landwirtschaft ist aber keine "Insel der Seligen" im allgegenwärtigen Kapitalismus.Den Kapitalismus schafft man nicht ab, indem man Glyphosat verbietet. Wie gesagt: Man haut den Sack und meint den Esel. Nützt zwar nichts, garantiert aber den moralischen Sieg. Selbst im Falle einer tatsächlichen Niederlage.
Die Lage ist hoffnungslos, aber nicht ernst.
Re: Frage zu Glyphosat
Weil ein Verbot von Glyphosat ja nicht dazu führen würde, dass wir plötzlich auf wundersame Weise eine Nahrungsmittelproduktion oder Gartenbaubetriebe ganz ohne PSM hätten, sondern dass anstelle von Glyphosat andere Stoffe eingesetzt würden. Glyphosat ist eines der am besten untersuchten PSM, für sehr viele andere PSM liegen nicht entfernt so viele Daten vor. Natürlich haben auch die ein Zulassungsverfahren durchlaufen.Aber Glyphosat wird schon viele Jahrzehnte verwendet, und damit ist mit der Zeit einfach eine ziemlich breite Datenbasis entstanden.Also warum dann immer deine Verweise auf andere PSM?
Re: Frage zu Glyphosat
Nun ja, du kannst es steuern. Und die Gefahr, dass sich in allem, was du zu dir nimmst, Ethanol ist, halte ich für unwahrscheinlich. Ich kenne natürlich deinen Speiseplan nicht und auch nicht den Anteil an flüssigen, hochprozentigen Kalorien. Bei Glyphosat muss man damit anscheinend aber rechnen, wenn vorher nicht genug Sonne drauf geschienen hat ...also, vor die wahl gestellt, ob ich lieber das lebergift ethanol oder das herbizid glyphosat im "lebensmittel" bier haben wollte...
Die Lage ist hoffnungslos, aber nicht ernst.