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Salat-Sorten - welche baut ihr an? Mit welchen Erfahrungen? (Gelesen 41875 mal)

Wurzelgemüse, Knollengemüse, Blattgemüse, Stielgemüse, Fruchtgemüse, Kohlgemüse
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thuja thujon
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Re: Salat-Sorten - welche baut ihr an? Mit welchen Erfahrungen?

thuja thujon » Antwort #120 am:

Ich fange nicht an bei Erstanbau von Sorten die unteren Blätter wegzuoperieren, die dürfen so wachsen wie sie können.
Wenn ich Salat haben möchte, gehe ich aktuell in einen anderen Garten und ernte dort.
Aus der Mischung von Sativa Rheinau habe ich Anfang Juli 31 mit Flecken, wohl irgendwas Forelliges, und ein paar andere zur Ergänzung gepflanzt.
Den Rest der Platte habe ich verschenkt.

Hier steht sie noch hochgebockt vom Boden, damit nicht so viel Schnecken reingehen. Mit Untersetzer und Putzlappen für die Wasserverteilung drin ist die Feuchtbiotop mit Futter direkt obendrüber.
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thuja thujon
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Re: Salat-Sorten - welche baut ihr an? Mit welchen Erfahrungen?

thuja thujon » Antwort #121 am:

Die Salatpflanzen von der Platte vom letzten Beitrag sind mittlerweile angewachsen. Die Mischung von Sativa Rheinau ist sehr variabel, in 2 Gärten gabs schon kurz nach dem auspflanzen je einen Schosser, bei mir sieht es noch ganz gut aus, lediglich ein paar Verhocker mit Wurzelproblemen. Die beiden Gärten, wo sie nicht ganz so wollen und auch nur halb so groß sind haben Probleme mit schnell verfügbarem Stickstoff wenn die Witterungsbedienungen nicht gerade nach Humusmineralisierung schreien.
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Re: Salat-Sorten - welche baut ihr an? Mit welchen Erfahrungen?

thuja thujon » Antwort #122 am:

Die Romanas haben den Sommer nicht gepackt. Ausnahmslos alle Pflanzen sind geschossen, egal welche Sorte, ob Samenfest oder Hybride, alles Murks.
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Re: Salat-Sorten - welche baut ihr an? Mit welchen Erfahrungen?

thuja thujon » Antwort #123 am:

Ich bin gespannt was die Zuchtlinien von Sativa Rheinau dieses Jahr liefern.
Ausgesät habe ich gestern 15 mal 15 Linien. Mitten im kleinen Fenster mit kühlen Temperaturen um 27° zwischen 38° vorher und 38° 3 Tage später. Hier wird sich auch wieder zeigen wieviel da wirklich dran ist, das Salat keine Temperaturen über 25° zum keimen mag.
Ausgepflanzt werden sie in einem neuen Garten auf rund 20m² Fläche. Zur Bodenbeschaffenheit und Nährstoffversorgung dort habe ich noch keine Erfahrungen außer Fingerprobe.
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Re: Salat-Sorten - welche baut ihr an? Mit welchen Erfahrungen?

Nemesia Elfensp. » Antwort #124 am:

thuja hat geschrieben: 3. Aug 2020, 22:20
Die Romanas haben den Sommer nicht gepackt. Ausnahmslos alle Pflanzen sind geschossen, egal welche Sorte, ob Samenfest oder Hybride, alles Murks.
...........pah :o da staune ich!
hier ein aktuelles Foto der Romanas aus den selben Tüten - kein einziger Schoßer. Wie kann das sein?
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Re: Salat-Sorten - welche baut ihr an? Mit welchen Erfahrungen?

Nemesia Elfensp. » Antwort #125 am:

thuja hat geschrieben: 3. Aug 2020, 22:19
Die Salatpflanzen von der Platte vom letzten Beitrag sind mittlerweile angewachsen. Die Mischung von Sativa Rheinau ist sehr variabel,
Gut sehen se' aus! :D
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Re: Salat-Sorten - welche baut ihr an? Mit welchen Erfahrungen?

thuja thujon » Antwort #126 am:

Nemesia hat geschrieben: 4. Aug 2020, 00:34
hier ein aktuelles Foto der Romanas aus den selben Tüten - kein einziger Schoßer. Wie kann das sein?
Norddeutschland in einem kühl/bewölkten Sommer ist nicht vergleichbar mit dem Oberrheingraben in einem spanisch bzw süditalienisch anhauchenden Sommer.
Brutzelwetter und schnelle Temperaturwechsel sind Stresswetter, mit den hier die Pflanzen klarkommen müssen. Das schafft nicht jede Sorte. War ein Test mit den Romanas die ja eher in Spanien angebaut werden, aber soweit ich mich erinnere passiert dort im Sommer auch nicht viel wegen Wasserknappheit. Die bekommen ihren Salat dann hier aus der Pfalz. Die Gemsüebauern aus der Pfalz haben aber andere Sorten an die ich nicht recht rankomme als Hobbygärtner. Moonred F1 ist ja ehrlich gesagt nicht die neueste Sorte und potentiell schlechte Aberntequoten bzw völlig misslungene Sätze kommen auch bei den Profis immer wieder vor.

Mich würde interessieren wie weit Cydorian mittlerweile in der Sommersalatproblematik gekommen ist und was die Bodenprobleme machen.
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Re: Salat-Sorten - welche baut ihr an? Mit welchen Erfahrungen?

cydorian » Antwort #127 am:

Das ist ein dickes Paket mit viel Text...

Zunächst Romanas: Klappen hier auch nicht. Dasselbe bekannte Bild. Entweder Schosser. Oder Wachstumsstopp, Blätter röten häufig und Pflanze geht innerhalb einer Woche ein. Sachen wie der leckere Forellenschluss sind ein Totalausfall zu allen Jahreszeiten. Kommt die Hitze, sind sie futsch oder es geht zu sehr in den Herbst rein. Ich habe dann Standardsorten aus dem italienischen Samenhandel ausprobiert, die auch in Süditalien ausser im Mai bis Juli angebaut werden bin bin damit ebenso gescheitert. Manchmal geht es eine Zeitlang mit endloser Bewässerung gut, so wie dieses Jahr, dann kommt wieder die übliche Hitzewoche mit >35°C und das wars wieder mal: Verkümmen wenn sie jung sind, schiessen wenn sie schon grösser werden konnten.

Dieses Jahr habe ich verstärkt mit Salaten der Art Cichorium intybus Versuche gemacht, italienische Radicchioarten. Die zeigten sich immer schon sommerfester wie Lactuca-Arten, wachsen aber viel langsamer. Sind auch Dank der Pfahlwurzel etwas trockengeeigneter. Also satzweise Aussaat und Pflanzung probiert. Die Bilder der Ergebnisse erspare ich euch, vor allem die rotblättrigen Radicchios und auch der Zuckerhut (war zu erwarten...) sind in der typischen Pflanzzeit ab Mitte Juni bis Ende Juli draufgegangen oder kümmern nutzlos dahin. Heftiger Innenbrand, Blattschäden, das bekannte Bild. Was ab Ende Juli rauskam, sieht besser aus, Sorten wie Palla Bianca di Chioggia auch generell besser.

Dann der Boden. Versuch mit Bataviasalat Rouge Grenobloise an der Südseite des Grundstücks. Südseitig hat der Nachbar 2,5m hohen Krempel und verschattet mich. Hat mich lange geärgert, mittlerweile hat es seine Vorzüge. Hinter dem Schatten volle Sonne. Die Erde dort hat hohen Humusanteil, ist feinkrümelig locker, verschlämmt nicht. Habe ich über die Jahre tiefgründig mit Humus versorgt und "angemischt". Aufwendig und Dauerarbeit. Da wachsen jedenfalls viele Sachen ganz erstklassig, auch alle Nachtschattengewächse lieben das, Paprika, Auberginen, Tomaten.

Nun also Salat und alles etwas systematischer aufgezogen. Salat liebt auch humusreichen Boden. Bodenpilzpopulation dürfte dort auch günstig aussehen Dank des Vorhandenseins positiver Antagonisten. Zwei Reihen von der Schattenseite bis in die pralle Vollsonne. Plus einige weitere Stellen im Garten auf weniger gutem Boden zu Kontrolle. Kürzen wirs ab, gleich zum Ergebnis: Ob die Köpfe draufgehen hatte nichts mit dem Boden zu tun. Ab 1m vor dem schattenwerfenden Nachbarkrempel ging der Salat drauf, in voller Sonne sofort, Stück für Stück Richtung Schatten. Was überlebte weil es genug Schatten und damit Hitzeschutz hatte, wurde aber (offenbar Dank des Bodens) deutlich fetter wie üblich. Ein schmaler Bereich im Halbschatten war der "sweet spot". Noch näher Richtung Schatten wars auch wieder nix, nur grosse Blätter, keine Kopfbildung. Gleichmässige Wasserversorgung mit Überkopfberegnung.

Fazit: Der gute Boden lässt die Köpfe genau dann besser wachsen, wenn auch alle weiteren Wetter- und Wasserbedingungen stimmen. Ist das nicht der Fall, hilft er jedoch überhaupt nichts. Der Boden machts besser, aber die Hitze killt. An anderer Stelle im Schatten einer Zuckermaisreihe auf unserem unveränderten tonigen Lehm war alles genauso zu beobachten, eine Dimension kleiner eben. Wenn man das so liest, eine triviale Erkenntnis und auch nur die Bestätigung meiner vorigen Vermutungen.

Der Weg in unserem idiotisch gewordenen Klima muss Richtung Sorten, Anbautechnik (teilweise Beschattung?) gehen. Auf den Boden schiebt man Probleme zu leicht ab.
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Re: Salat-Sorten - welche baut ihr an? Mit welchen Erfahrungen?

thuja thujon » Antwort #128 am:

Soweit so frustrierend. Danke fürs Update.

Raddichio habe ich wieder aufgegeben weil er immer sehr schnell Bakteriosen bekam und einfach weggefault ist.
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Re: Salat-Sorten - welche baut ihr an? Mit welchen Erfahrungen?

cydorian » Antwort #129 am:

Die Radicchioarten zeigen sich da unterschiedlich. Klassiker wie Zuckerhut, Palla Rossa, Rossa die Treviso 4 schneiden am schlechtesten ab. Auch ganz andere Sorten aus der Gruppe sind sehr sommerrobust, Blattendivien zum Beispiel, für den heutigen Geschmack aber oft zu bitter, etwa den Endivien "Catalogna Puntarell".

Bei frühen Radicchioaussaaten in Italien gibts auch spezielle Anbautechniken. Man hat früher absichtlich das Unkraut wachsen lassen, das wurzelte eher flach, der Radicchio tief und es beschattete die Pflanzen etwas, schützte vor Hitze. Hätte ich hier nicht zu allem Überfluss auch noch eine starke Windböenlage, würde ich Mischkultur mit Zuckermais probieren statt nur danebenzupflanzen. Aber den meisten Mais muss ich anbinden und drin rumtrampeln, weil mir der sonst umgerissen wird.
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Re: Salat-Sorten - welche baut ihr an? Mit welchen Erfahrungen?

thuja thujon » Antwort #130 am:

Gute Idee mit Mais als Kältequelle und Schattenlieferant.

Ich habe das mal mit Physalis gemacht, diese gestäbt bzw als Y-Reihe erzogen, das schafft untendrunter Platz für Salat.
Foto ist vom Juli 2018, der Salat ist Endivien.
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Re: Salat-Sorten - welche baut ihr an? Mit welchen Erfahrungen?

thuja thujon » Antwort #131 am:

Mitte Juni, der krause Lactuca ist später geschossen.
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Re: Salat-Sorten - welche baut ihr an? Mit welchen Erfahrungen?

Nemesia Elfensp. » Antwort #132 am:

Salat unter Poree - der Schutz ist wohl nicht so gross
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Re: Salat-Sorten - welche baut ihr an? Mit welchen Erfahrungen?

Nemesia Elfensp. » Antwort #133 am:

und hier Salat eng neben/unter Sellerie - die Reihen sind in Nord/Südausrichtung, so dass ein nicht unerheblicher Zeitraum mit Beschattung entsteht.
Aber ich halte auch die Bodenbeschattung für einen wesentlichen Erfolgsfaktor.
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Re: Salat-Sorten - welche baut ihr an? Mit welchen Erfahrungen?

cydorian » Antwort #134 am:

Sellerie geht hier auch nicht mehr, der hält die Hitze nicht aus. Die Blätter verbrennen regelrecht, obwohl er feucht steht. Die Pflanzen bleiben klein. Was besser geht sind Pastinaken, da ist das Laub auch ziemlich gross und schattiert gut. Da habe ich tatsächlich Salat gesetzt in die Lücken, die durch ungleichmässigen Saataufgang entstanden sind. Nutzte im Juni aber noch nichts, da war das Laub noch zu klein. Jetzt gehts da besser.

Ich habe gerade einen weiteren Versuch laufen, Steckzaunstäbe mit angebundenem (Bindedraht durchfädeln) Schattiervlies auf der Südseite der Salatreihe. Hat den Vorteil, dann man das auch schnell wieder fortschaffen kann, wenn das Wetter kühler wird und die Sonne tiefer steht. Ideal wäre wohl ein Gewebe, das nicht ganz schattiert, sondern 50% der Energie durchlässt. Werde berichten, wie die Ergebnisse sind.
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