News: Problem bei der Anmeldung? Bitte Mail über das Kontaktformular ganz unten! | garten-pur unterstützen mit einer Spende oder über das Partnerprogramm!

Bäume in Wohngebieten? (Gelesen 41363 mal)

Bäume und Sträucher, Duftgehölze, Blütengehölze, Blattschmuckgehölze, Wildobst, Koniferen, Moorbeetpflanzen

Moderator: AndreasR

Antworten
Lehm

Re:Bäume in Wohngebieten?

Lehm » Antwort #120 am:

Das vorzeitige Fällen empfinde ich persönlich als absolut respektlos gegenüber dem Baum als Lebewesen. Ich bin kein esoterischer Mensch, aber eine Pflanze ist für mich etwas, das ich mir nur dann anschaffe, wenn ich auch die Verantwortung dafür übernehmen kann und sie quasi "artgerecht" zu halten imstande bin. Erst künstlich einen Lebensraum schaffen, zu dem die unmittelbare Umgebung keine Ausweichsmöglichkeit bietet, um ihn dann wieder zu entziehen, weil eigentlich kein Raum da ist für eine halbwegs natürliche Entwicklung... hat das wirklich Sinn ?
Dabei ist so ein Baum im Vergleich zu einem Kopfsalat ja noch gut dran... Oder die armen Tomaten, eigentlich mehrjährige Stauden, erfrieren hier im Herbst grausam, wenn sie nicht bereits zuvor an der Braunfäule elendiglich zugrunde gegangen sind. Buchs und Thuja, letztere erreichte Waldbaumgrösse, werden in Grünhecken gar jahrelang als verkrüppelte Bonsais gehalten. Da kann sich eine Eiche doch geradezu privilegiert fühlen, wenn sie nach 30 Jahren gestutzt und nach 50 gefällt wird.
Waldtiere müssen auch nicht auf Teufel-komm-raus an die Stadt gebunden werden, es ist einfach nicht ihr Lebensraum. Da könnte man doch das Geld für die gesparten Fällungen lieber für den Erhalt wirklich funktionierender Biotope verwenden.
Viele Waldtiere fühlen sich mittlerweile wohl in der Stadt.Dazu tragen auch Bäume bei. Brauchts genauso wie Biotope.
Benutzeravatar
Pinguin
Beiträge: 2819
Registriert: 16. Aug 2006, 19:40
Kontaktdaten:

Standort Lünebuger Heide

Re:Bäume in Wohngebieten?

Pinguin » Antwort #121 am:

Waldtiere müssen auch nicht auf Teufel-komm-raus an die Stadt gebunden werden, es ist einfach nicht ihr Lebensraum. Da könnte man doch das Geld für die gesparten Fällungen lieber für den Erhalt wirklich funktionierender Biotope verwenden.
wenn man bereit wäre, Geld auszugeben, könnte man auch gleich ein Baugrundstück für die Anpflanzung von Bäumen reservieren, dann hätten gleich alle aus der Neubausiedlung ein kleines Stück Natur vor der Nase, aber es zählt ja leider meist nur der Profit und nicht, was schön istursprünglich wurden Wohngebiete immer mit Straßenbäumen und Plätzen (auf denen Bäume stehen) geplant, so kenne ich es auch aus der Stadt, aber heute scheint das nicht mehr so zu sein, oder täuscht der Eindruck?
LG Pinguin
der-versteckte-garten.de
Benutzeravatar
Aella
Beiträge: 12012
Registriert: 1. Mär 2005, 14:36
Kontaktdaten:

BaWü, Kreis LB, Klimazone 7b, ca. 220m ü. NN

Re:Bäume in Wohngebieten?

Aella » Antwort #122 am:

erst im september sind hier zwei riesige tannen (20m) auf dem grundstück gefällt worden...und ich bin gottfroh darüber endlich etwas mehr licht und sonne zu haben! vorher musste man wirklich ständig die dachrinnen sauber machen, da das dach selbst und die rinnen voll mit nadeln waren und wenn es regnete das komplette wasser übergeschwappt ist.ist aber nicht so, daß nun nichts mehr da wäre...einmal in ca. 5 meter und die andere in ca. 15 meter entfernung stehen nochmals solche "prachtexemplare", allerdings auf den nachbargrundstücken... ::) jedenfalls bin ich jetzt wenigstens nicht mehr ganz so eingekreist von diesen monstern.im vorderen teil des grundstücks steht eine trauerbirke. anfangs mochte ich sie garnicht. viel lieber hätte ich einen obstbaum gehabt. darunter sieht es fast aus wie in der wüste, nichts wächst richtig, sie lässt ständig reisig fallen, wenn man darunter steht ist man innerhalb kürzester zeit eine blattlauskolonie auf kopf und kleidung und im sommer gibts dann salat mit birkensamen, weil sich die kleinen dinger wirklich in jede kleinste ritze setzten.sie treibt spät aus und lässt als erste im herbst wieder ihre blätter fallen...aber mittlerweile mag ich sie doch irgendwie.ihr knorriges aussehen, die blätter, die im wind wehen...die wüste darunter konnte ich durch grassoden, die ich im frühjahr für ein beet abgestochen habe und einfach unter die birke gelegt und festgetreten habe, vermindern. jetzt im herbst habe ich aberhunderte von krokus und kaminfegerzwiebeln gesteckt und freue mich schon sehr auf die blütenpracht im frühjahr :D
Eigentlich kennen wir uns nur vom säen.
sarastro

Re:Bäume in Wohngebieten?

sarastro » Antwort #123 am:

Was bitte sind Kaminfegerzwiebeln?Doofe Grüße Christian
Benutzeravatar
Pinguin
Beiträge: 2819
Registriert: 16. Aug 2006, 19:40
Kontaktdaten:

Standort Lünebuger Heide

Re:Bäume in Wohngebieten?

Pinguin » Antwort #124 am:

Aella, ich glaub, das mit den Nadeln ist so'n Psycho-Ding, wenn man die Bäume nicht mag, dann empfindet man es als viel Arbeit, wenn man sie schätzt, kann man nur den Kopf darüber schütteln, wir haben eine hohe serbische Fichte an der Westseite ud mehrere ausgewachsene Kiefern an der Nordseite des Hauses, von Besuch sind wir auch schon mal gefragt worden, ob wir die Bäume nicht wegnehmen wollen, weil sie immer nur die Regenrinnen vollnadeln - und überhaupt - aber wir finden die Bäume schön und haben nicht den Eindruck, dass wir durch sie mehr Arbeit haben, denn schließlich muss man eh von Zeit zu Zeit die Regenrinnen kontrollieren
LG Pinguin
der-versteckte-garten.de
Benutzeravatar
Aella
Beiträge: 12012
Registriert: 1. Mär 2005, 14:36
Kontaktdaten:

BaWü, Kreis LB, Klimazone 7b, ca. 220m ü. NN

Re:Bäume in Wohngebieten?

Aella » Antwort #125 am:

Was bitte sind Kaminfegerzwiebeln?Doofe Grüße Christian
bei uns in der familie nennt man sie kaminfegerle und mir war gerade der richtige name entfallen. hab aber extra für dich gegoogelt. "muscari" oder "traubenhyazinthen" mein ich ;)
Aella, ich glaub, das mit den Nadeln ist so'n Psycho-Ding, wenn man die Bäume nicht mag, dann empfindet man es als viel Arbeit
ja, das kann sein...ich bin nicht so ein nadelbaumfan :-\ wie gesagt, auch jetzt schau ich noch auf zwei riesenmonster, kann aber wenigstens wieder ein wenig vom himmel sehen und brauche nicht mehr den ganzen tag licht hier im arbeitszimmer ;)
Eigentlich kennen wir uns nur vom säen.
Benutzeravatar
fars
Beiträge: 14750
Registriert: 23. Sep 2005, 21:45

Re:Bäume in Wohngebieten?

fars » Antwort #126 am:

wenn man bereit wäre, Geld auszugeben, könnte man auch gleich ein Baugrundstück für die Anpflanzung von Bäumen reservieren, dann hätten gleich alle aus der Neubausiedlung ein kleines Stück Natur vor der Nase, aber es zählt ja leider meist nur der Profit und nicht, was schön istursprünglich wurden Wohngebiete immer mit Straßenbäumen und Plätzen (auf denen Bäume stehen) geplant, so kenne ich es auch aus der Stadt, aber heute scheint das nicht mehr so zu sein, oder täuscht der Eindruck?
Ich komme mit deinen Ausführungen nicht klar.Was beklagst du eigentlich? Warum soll in einer Neubausiedlung (Ein-/Zweifamilienhäuser), die alle mit Privatgärten ausgestattet sind, eigens Baumgrundstücke ausgewiesen werden, was ja zu einer Verteuerung der Baugrundstücke führen würde? Was ist mit den nicht unerheblichen Pflegekosten? Frag mal in deinem Wohnort nach, wie immens inzwischen der Aufwand für die Pflege von Parks gestiegen ist.Darauf zu vertrauen, dass die Anwohner die Pflege der Bäume und der Anlage insgesamt dauerhaft übernehmen werden, ist ja wohl illusorisch.Dass Wohngebiete immer mit Straßenbäumen geplant wurden, trifft nicht zu. Aber die Städte/Gemeinden sind nach wie vor verpflichtet, für einen "Grünausgleich" zu sorgen. Und der beinhaltet Bäume und Sträucher!Wir haben hier einige Stimmen gehört, die Bäume durchaus lieben, aber auch deren kritische Seiten würdigen. Bäume ja, aber der Standort und die Baumart müssen stimmen. Und wie ich das mitbekomme, gibt es kaum baumfeindliche Kommunen. Wenn ja, bitte ich um Namen.
Benutzeravatar
uliginosa
Beiträge: 7641
Registriert: 2. Jan 2007, 22:20
Kontaktdaten:

Carpe diem!

Re:Bäume in Wohngebieten?

uliginosa » Antwort #127 am:

Wir wohnen in einem Neubaugebiet, kein Haus älter als 8 Jahre, entsprechend wenig größere Bäume gibt es. In der Verordnung steht zwar auch, dass einheimische Sträucher und Bäume gepflanzt werden sollen, aber nur wenige Nachbarn halten sich daran, Sträucher, Thujas, Kirschlorbeer dominieren. Oft werden Bäume schrecklich abgesäbelt ... :'(Schade, denn große Bäume machen doch ein so schönes Straßenbild. Aber das interessiert die meisten wohl nicht. Wir warten darauf, dass unsere 2 Vogelbeeren, der Feldahorn und eine Säuleneibe als Kontrast im Vorgarten wachsen ... :-\ :)
Viele Grüße aus dem Trockengebiet, Uli
Benutzeravatar
fars
Beiträge: 14750
Registriert: 23. Sep 2005, 21:45

Re:Bäume in Wohngebieten?

fars » Antwort #128 am:

Feldahorn (Acer campestre)?An die Größe als etwas erwachsenerer Baum gedacht?Oder habt ihr einen sehr großen Vorgarten?
Benutzeravatar
persephone
Beiträge: 163
Registriert: 4. Nov 2007, 20:37

Re:Bäume in Wohngebieten?

persephone » Antwort #129 am:

Dabei ist so ein Baum im Vergleich zu einem Kopfsalat ja noch gut dran... Oder die armen Tomaten, eigentlich mehrjährige Stauden, erfrieren hier im Herbst grausam, wenn sie nicht bereits zuvor an der Braunfäule elendiglich zugrunde gegangen sind. Buchs und Thuja, letztere erreichte Waldbaumgrösse, werden in Grünhecken gar jahrelang als verkrüppelte Bonsais gehalten. Da kann sich eine Eiche doch geradezu privilegiert fühlen, wenn sie nach 30 Jahren gestutzt und nach 50 gefällt wird.....Viele Waldtiere fühlen sich mittlerweile wohl in der Stadt.Dazu tragen auch Bäume bei. Brauchts genauso wie Biotope.
Eben. Ob eingepferchte Thujas oder eingepferchte Eichen - für mein Auge bzw. Empfinden macht das keinen Unterschied. Doch, insofern, dass ich Thuja persönlich nichts abgewinnen kann, Eichen dagegen sehr viel. Die würde ich erst recht nicht fällen wollen, schon gar nicht, wenn sie gerade so richtig loslegen.Die vielen Waldtiere, die sich in der Stadt so wohl fühlen ? Na, ich weiss nicht.... da fallen mir als erstes die vielen degenerierten Füchse ein, die sich von Abfällen und ausgelegtem Katzenfutter ernähren. Aber wehe, die sollen dann geschossen werden - die armen niedlichen Tierchen ! Was soll so ein Tier im urbanen Umfeld ? Ich muss allerdings gestehen, ich kenne mich mit den Details der Neubauproblematik nicht so aus. Wir wohnen hier in einer Bebauung von der vorletzten Jahrhundertwende. Meinem Begriff nach ist die Stadt eine Kulturlandschaft, zum Erhaltens- und Bewahrenswerten gehören zB selten gewordene Kulturpflanzen. Darin sehe ich eine in dem Kontext sinnvolle ökologische Vielfalt. So zu tun, als könne man den Wald in die Stadt holen, macht für mich dagegen keinen Sinn. Lieber den Wald stärken, wo er ist und hoffentlich erhalten bleibt- nämlich im Wald.Anyway. Wie gut, dass jeder seinen Garten nach seinem Gusto gestalten kann und darf : )LG, Persephone
Benutzeravatar
Pinguin
Beiträge: 2819
Registriert: 16. Aug 2006, 19:40
Kontaktdaten:

Standort Lünebuger Heide

Re:Bäume in Wohngebieten?

Pinguin » Antwort #130 am:

Die vielen Waldtiere, die sich in der Stadt so wohl fühlen ? Na, ich weiss nicht.... da fallen mir als erstes die vielen degenerierten Füchse ein, die sich von Abfällen und ausgelegtem Katzenfutter ernähren.
wieso degeniert? sie sind doch eher schlau, passen sich den veränderten Bedingungen an anstatt auszusterben
LG Pinguin
der-versteckte-garten.de
Benutzeravatar
fars
Beiträge: 14750
Registriert: 23. Sep 2005, 21:45

Re:Bäume in Wohngebieten?

fars » Antwort #131 am:

Meinem Begriff nach ist die Stadt eine Kulturlandschaft, zum Erhaltens- und Bewahrenswerten gehören zB selten gewordene Kulturpflanzen. Darin sehe ich eine in dem Kontext sinnvolle ökologische Vielfalt. So zu tun, als könne man den Wald in die Stadt holen, macht für mich dagegen keinen Sinn. Lieber den Wald stärken, wo er ist und hoffentlich erhalten bleibt- nämlich im Wald.
Genau so!Füchse, Wildschweine und (hier) Waschbären in städtischen Gebieten? Nein Danke, kann ich da nur sagen. Sie kommen ja nicht, weil die Not sie dazu zwingen würde, sondern weil es eine Überpopulation gibt.
Benutzeravatar
Pinguin
Beiträge: 2819
Registriert: 16. Aug 2006, 19:40
Kontaktdaten:

Standort Lünebuger Heide

Re:Bäume in Wohngebieten?

Pinguin » Antwort #132 am:

Füchse, Wildschweine und (hier) Waschbären in städtischen Gebieten? Nein Danke, kann ich da nur sagen. Sie kommen ja nicht, weil die Not sie dazu zwingen würde, sondern weil es eine Überpopulation gibt.
ach ja? vielleicht sind sie ja auch einfach da, weil in ihrem Lebensraum plötzlich eine Stadt / eine Siedlung steht? die Zersiedelung der Landschaft schreitet schließlich weiter voran
LG Pinguin
der-versteckte-garten.de
Lehm

Re:Bäume in Wohngebieten?

Lehm » Antwort #133 am:

Genau so!Füchse, Wildschweine und (hier) Waschbären in städtischen Gebieten? Nein Danke, kann ich da nur sagen.
So sind die persönlichen Interessen eben verschieden, wie bei den Waldäumen und anderen Fragen, die das Zusammenleben unter den Menschen und mit der Natur betreffen.
Benutzeravatar
Pinguin
Beiträge: 2819
Registriert: 16. Aug 2006, 19:40
Kontaktdaten:

Standort Lünebuger Heide

Re:Bäume in Wohngebieten?

Pinguin » Antwort #134 am:

irgendwie muss ich gerade immer an den Film "Ab durch die Hecke" denken ;D
LG Pinguin
der-versteckte-garten.de
Antworten