Doch, Wiesentheo, tut es. In den letzten Wochen fiel auch bei mir noch mal massenhaft Grünkram zur Kompostierung an. Vor sechs Wochen habe ich einen angerotteten Haufen auf einen daneben liegenden Haufen Grünkram gesetzt (also praktisch als Mantel drumrum, die Haufen jeweils rund drei bis vier Meter lang und in der Mitte anderthalb Meter hoch). Vor zwei Wochen hatte ich dann auf dem frei gewordenen Platz schon wieder einen drei Meter langen Haufen Grünkram liegen, also habe ich den Haufen, der im Kern vier Wochen zuvor noch Grünkram gewesen war, erneut auf den neu entstandenen Haufen umgesetzt. Grün war da schon nichts mehr, das meiste gut angerottet, wenn auch noch sehr grob. Und da auf dem vor zwei Wochen frei gewordenen Platz nun schon wiederAlles schön und gut,aber nach so kurzer Zeit und jetzt? Ich kann mir nicht vorstellen,das da was rottet.
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Der Kompost im Jahresverlauf 2009 (Gelesen 34554 mal)
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Conni
Re:Der Kompost im Jahresverlauf 2009
- Wiesentheo
- Beiträge: 3836
- Registriert: 23. Dez 2007, 18:38
Re:Der Kompost im Jahresverlauf 2009
Ich glaube es.Zumal ich auch einen riesigen Haufen bewirtschafte.Ich hab das Glück,dass nichts im Weg ist und der in aller Ruhe sich zersetzen Kann.Nun kommt auf die Seite Nußbaumlaub.Dicke fette Schicht.Da kann es darunter rotten.Im kommenden Jahr geht das Laub mit unter den neuen Haufen und auf den alten geht dicke fette Schicht aus Grasschnitt.So kann das hinrotten.So hab ich nie so richtig Obacht gegeben,wie schnell das zergeht.In meinen kleinen z.b.V.KH geht das nicht so schnell(denke ich Mal.Aber gute Idee.Werde mehr hinsehen.Frank
Der Vorteil der Klugheit besteht darin,dass man sich dumm stellen kann. - Umgedreht ist das schon schwieriger.
Re:Der Kompost im Jahresverlauf 2009
Ich hätte da mal eine Grundsatzfrage:Warum Kompost (egal ob reifer oder halbreifer) im Herbst ausbringen? Wozu? Bei Gemüsebeeten, die im Winter noch geerntet werden, kann ich ja das noch verstehen, aber auf Staudenbeete?
Für mich ist Kompost in erster Linie biologischer Dünger und Mulch (Stichwort: Bodengare) und eher kein Winterschutz. Als Winterschutz benutze ich Laub (= zusätzlich Nahrung für die noch aktiven Würmer), zum Anhäufeln nehme ich grundsätzlich Gartenerde, Kompost wird zu matschig. Die Kompost-Nährstoffe gehen bei Ausbringung im Herbst verloren, versickern ins Grundwasser, da die Pflanzen in Winterruhe sind und diese nicht mehr aufnehmen.
Von daher ist mir der Kompost zu wertvoll, um ihn bereits im Herbst auszubringen. Stattdessen verteile ich diesen im Frühjahr großzügig über die geräumten Beete als Nahrung und Bodenschutz gegen Austrocknung. Und im Frühjahr freuen sich auch die wieder aktiven Würmer über den Kompost, da das Herbstlaub meistens bis dahin verwertet wurde. Ich habe zwei Kompostsilos (Lattenkomposter) á ca. 1 Kubikmeter und 1 geschlossenen Wurmkomposter mit ca. 700 Liter. Das Kompostmaterial häcksele ich sehr klein (größte Teile sind max. 5cm). Mulchkompost dauert ca. 6Monate im Sommer, Reifekompost lasse ich ca. 1 Jahr ausreifen. Sieben muss ich den dann nicht mehr. Jäten muss ich den auch nicht - samentragende Pflanzen kommen bei mir grundsätzlich nicht auf den Kompost, und wenn, dann werden die samentragenden Stängel vorher entfernt. Wurzelunkräuter kommen auch nicht auf den Kompost, bzw. nicht in den Häcksler. Der Wurmkomposter hat einen Deckel, wenn er genügend Feuchtigkeit hat, mache ich den zu. Die beiden anderen Lattenkomposter decke ich im Winter mit einer 2,5cm dicken Styroporplatte ab, die ich anschließend befestige. Zwischen den Latten ist ein Abstand von ca. 7cm. Damit nichts rausfällt, schiebe ich dünne (1cm) Styropor-Platten dazwischen, nur an den Ecken lasse ich Öffnungen zur Belüftung. Den Kompost setze ich grundsätzlich nicht um. Belüften tue ich ihn im Frühjahr mit einem Stab, an dem ein Widerhaken ist, den ich an mehreren Stellen reinsteche. Beim Aufsetzen lege ich nicht einzelne Schichten mit jeweils holzigen und jeweils weichen Teilen sondern mische diese vorher händisch durch und setze das Gemisch dann auf. Alle 20-30cm streue ich eine Handvoll Hornspäne und Urgesteinsmehl drüber. Im Wurmkomposter streue ich stattdessen Bentonit (Verdauung für die Würmer). Macht alles ein bißchen mehr Arbeit während des Häckselns, Mischens, Aufsetzens, dadurch erspare ich mir aber das Umsetzen und das Sieben. Auch geht die Rotte schneller und wärmer vonstatten. Nachdem die Heißrotte vorbei ist (ca. 4-8 Tage nach dem Aufsetzen erwärmt sich der Kompost) wandern die Kompostwürmer aus dem Wurmkomposter in die Silos. Das passiert meistens ab ca. März-April, bzw dann sehe ich sie in die oberen Schichten hochkommen. Den im Herbst geernteten Kompost lagere ich in Mulchsäcken (geschützt aufgestellt und überdacht) bis zum Frühjahr, wenn ich ihn - nachdem er aufgetaut ist - ausbringe. Kompost setze ich sowohl im Frühjahr als auch im Herbst an. Was im Sommer anfällt, kommt zusammen mit Küchenabfällen in den Wurmkomposter - dieser ist rund ums Jahr im Einsatz. Im Sommer habe ich also keine Arbeit am Kompostplatz. Momentan sind alle drei Komposter voll und abgedeckt. Der Wurmkomposter hat noch etwas Platz für die Küchenabfälle im Winter.
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Katrin
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Re:Der Kompost im Jahresverlauf 2009
Lisa, deine Beiträge zum Kompostieren verfolge ich immer mit großem Interesse. Ich verwende Kompost auch als Dünger und verteile ihn nur im Frühling, weil mir zu schade um die Nährstoffe ist und es würde mich auch interessieren, welche Vorteile eine Verteilung im Herbst hat.LG, Katrin
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Re:Der Kompost im Jahresverlauf 2009
Staudo hat vor Kurzem hier irgendwo zu seinen Gemüsebeeten geschrieben "Herbstzeit ist Kompostzeit...", und der muss es wissen.
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Re:Der Kompost im Jahresverlauf 2009
Ganz einfach: Da habe ich Zeit, es ist angenehm beim Schaufeln warm zu werden und die Beete sind frei.
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Re:Der Kompost im Jahresverlauf 2009
im herbst reifen kompost im gemüsegarten auszubringen, halte ich für unsinnig. die nährstoffe gelangen ja nicht an die pflanzen (welchen denn auch?), sondern sickern bis zum frühjahrs ins grundwasser und stehen den pflanzen nicht mehr zur verfügung, wenn sie wirklich benötigt werden.nicht umsonst bestellen ja die bauern ihre abgeernteten äcker im herbst mit gründüngungspflanzen, um auswaschung von nährstoffen zu verhindern.
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Re:Der Kompost im Jahresverlauf 2009
Ich hab's dir einfach nachgemacht; wenn ich aber vorher Deine Gründe gekannt hätte ... >:(Hat Lisa mit ihren Befürchtungen Recht?Edit: ... und max.Ganz einfach: Da habe ich Zeit, es ist angenehm beim Schaufeln warm zu werden und die Beete sind frei.
Man bekommt die Welt nicht besser gemeckert. (Quelle unbekannt)
Re:Der Kompost im Jahresverlauf 2009
Der einzige Nährstoff, der ausgewaschen werden kann, ist Stickstoff. Jenseits aller Allgemeinplätze wäre interessant, wie viel Stickstoff überhaupt in abgelagertem Kompost ist und wie viel sich davon über Winter auf die Reise macht. Ich habe es versucht und auf einem im Spätwinter üppig mit Kompost versorgtem Gemüsebeet nicht zusätzlich gedüngt. Das Gemüse hatte massiven Stickstoffmangel.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
Re:Der Kompost im Jahresverlauf 2009
den stickstoffgehalt deiner komposte kannst du messen lassen. aufwendig und teuer, aber möglich ist das schon.staudo, bist du dir übrigens ganz sicher, daß nur stickstoff ausgewaschen werden kann?das passiert sicher schneller als bei anderen nährstoffen, aber ich bezweifle, daß eine gabe von kalium, magnesium oder sonstwas sehr lange im oberboden verbleibt. genaueres weiß ich aber nicht.
Re:Der Kompost im Jahresverlauf 2009
Freilich, Kalium und Magnesium werden ausgewaschen, aber die Mengen sind gering. Besonders die Auswaschung von Kalium kann bei halbwegs tonhaltigem Boden vernachlässigt werden. Oft gibt es sogar Überschüsse in den Ackerböden.
Re:Der Kompost im Jahresverlauf 2009
Das Argument überzeugt nicht, sorry.Ganz einfach: Da habe ich Zeit, es ist angenehm beim Schaufeln warm zu werden und die Beete sind frei.
Re:Der Kompost im Jahresverlauf 2009
Genau so kenne ich das auch. Bei uns hier in der Gegend sind die Äcker übern Winter entweder umgegraben (Frostgare) und stehen leer oder mit Gründüngung in den Winter gegangen. Hier käme kein Bauer auf die Idee, Gülle oder andere nährstoffhaltige Biomasse (z.B. Mist) im Spätherbst auf die Felder zu bringen....im herbst reifen kompost im gemüsegarten auszubringen, halte ich für unsinnig. die nährstoffe gelangen ja nicht an die pflanzen (welchen denn auch?), sondern sickern bis zum frühjahrs ins grundwasser und stehen den pflanzen nicht mehr zur verfügung, wenn sie wirklich benötigt werden.nicht umsonst bestellen ja die bauern ihre abgeernteten äcker im herbst mit gründüngungspflanzen, um auswaschung von nährstoffen zu verhindern.
Re:Der Kompost im Jahresverlauf 2009
Nö, Stickstoff ist nicht der einzige Nährstoff, der ausgewaschen werden kann. Auch die anderen Nährstoffe bauen sich ab, weil sie nicht gebraucht werden. Die Nährstoffe sind ja gebunden und werden von den Mikroorganismen im Kompost den Pflanzen verfügbar gemacht. Wenn keine Pflanzen da sind, die diese Nährstoffe aufnehmen können, entweder weil das Beet leer ist (Gemüse) oder die Pflanzenwurzeln gerade nicht aktiv, weil Frost, etc. dann gehen diese Nährstoffe flöten - bis auf Metalle (Blei, Zink, Aluminium, etc.)Der einzige Nährstoff, der ausgewaschen werden kann, ist Stickstoff. Jenseits aller Allgemeinplätze wäre interessant, wie viel Stickstoff überhaupt in abgelagertem Kompost ist und wie viel sich davon über Winter auf die Reise macht. Ich habe es versucht und auf einem im Spätwinter üppig mit Kompost versorgtem Gemüsebeet nicht zusätzlich gedüngt. Das Gemüse hatte massiven Stickstoffmangel.
Re:Der Kompost im Jahresverlauf 2009
in den leichten böden meiner gegend, die keine frostgare benötigen, sieht man seit vielen jahren so gut wie keine nackten böden mehr im winter. alles ist entweder mit wintergetreide bestellt oder aber mit gründüngung (winterraps, senf, phacelia)