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Lagerbirne (Gelesen 81574 mal)

Obstgehölze, Beerensträucher und Wein (Veredlungen, Unterlagen, Schnitte und Selektionen) sowie Staudenobst (Erdbeeren)

Moderator: cydorian

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JörgHSK
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Südhang des Haarstranges-200m Blick ins Sauerland

Re: Lagerbirne

JörgHSK » Antwort #120 am:

zumal die überall in der Literatur angegebenen Reifezeitpunkte sich mittlerweile etwas nach vorn verschoben haben. Ich habe auch immer Probleme hier am Spalier den richtigen Zeitpunkt zu finden, Tongern wird hier bereits 4 Wochen vor dem angegebenen Zeitpunkt reif, sie schmeckt schon sehr gut, ob sie aber schon richtig reif ist weiß ich nicht. Ist Südwand.
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cydorian
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Re: Lagerbirne

cydorian » Antwort #121 am:

Ja, und das erschwert es weil man sich an Literaturangaben nicht mehr orientieren kann. Das, was früher zeitlich für Norditalien gegolten hat, gilt die letzten Jahre hier.
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cydorian
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Re: Lagerbirne

cydorian » Antwort #122 am:

Hat eigentlich jemand die Feigenbirne von Alencon? Bis Dezember soll die auch durchhalten und ganz gut sein. Meine trägt leider noch nicht.
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sandor
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Re: Lagerbirne

sandor » Antwort #123 am:

Ich überlege, ob ich nicht eine Birne als Hochstamm der Sorte Feuchtwanger Butterbirne pflanzen soll. Was wäre die passende Unterlage?
Talkrabb
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Re: Lagerbirne

Talkrabb » Antwort #124 am:

Als Hochstamm solltest du den Baum auf einer Sämlingsunterlage nehmen. In der Regel ist das die Kirchsensaller Mostbirne. Wenn du dich etwas (Einführung geplant 2021) gedulden kannst, gibt es bald auch weitere starkwüchsige Unterlagen, die sich zur Erziehung eines Hochstamms eignen. Im Gegensatz zur Kirchensaller Mostbirne sollen diese jedoch gegen Birnenverfall widerstandsfähig sein.

Birnenverfall - durch Mykoplasmen verursacht - ist nicht behandelbar und kann selbst alte große Mostbirnen (die zum Teil sogar ganz besonders) zum Absterben bringen.
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Mediterraneus
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Re: Lagerbirne

Mediterraneus » Antwort #125 am:

Talkrabb hat geschrieben: 3. Mär 2020, 18:50
Als Hochstamm solltest du den Baum auf einer Sämlingsunterlage nehmen. In der Regel ist das die Kirchsensaller Mostbirne. Wenn du dich etwas (Einführung geplant 2021) gedulden kannst, gibt es bald auch weitere starkwüchsige Unterlagen, die sich zur Erziehung eines Hochstamms eignen. Im Gegensatz zur Kirchensaller Mostbirne sollen diese jedoch gegen Birnenverfall widerstandsfähig sein.

Birnenverfall - durch Mykoplasmen verursacht - ist nicht behandelbar und kann selbst alte große Mostbirnen (die zum Teil sogar ganz besonders) zum Absterben bringen.


Bis man die dann in den Baumschulen gängig bekommt, vergehen auch noch einige Jahre, denk ich. Dann muss erst noch ein Hochstamm gezogen werden.
Wir haben eine Feuchtwanger Butterbirne von der Gemeinde aus als Hochstamm letztes Jahr ins öffentliche Grün gepflanzt. Der Baum hat trotz Dürre gesund ausgesehen, viel gewachsen ist er allerdings nicht. Herkunft war die Baumschule Münkel/Hundheim. Unterlage dürfte oben genannter Sämling sein. Man bekommt einfach nichts anderes.
LG aus dem südlichen Main-Viereck
Mediterraneus

Andere haben schließlich auch irgendeine Ahnung
Talkrabb
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Re: Lagerbirne

Talkrabb » Antwort #126 am:

Mediterraneus hat geschrieben: 4. Mär 2020, 10:58
Bis man die dann in den Baumschulen gängig bekommt, vergehen auch noch einige Jahre, denk ich. Dann muss erst noch ein Hochstamm gezogen werden.
Wir haben eine Feuchtwanger Butterbirne von der Gemeinde aus als Hochstamm letztes Jahr ins öffentliche Grün gepflanzt. Der Baum hat trotz Dürre gesund ausgesehen, viel gewachsen ist er allerdings nicht. Herkunft war die Baumschule Münkel/Hundheim. Unterlage dürfte oben genannter Sämling sein. Man bekommt einfach nichts anderes.


Da hast du definitiv Recht. Wenn man nicht selbst veredelt dauert das mind. noch 5 Jahre. Letztendlich muss man nehmen was man bekommt! Die Unterlagenbaumschule Lodder listet neben "Kirchensaller" auch noch Absaaten der amerikanischen Sorte "Bartlett". Ich kenne zumindest in meiner Gegend keine Baumschule, die darauf veredelt. Alles andere was es als stärker wachsende Unterlagen gibt/gab kann ich für Hochstämme nicht empfehlen (die Wuchskraft einer Doppelten Philippsbirne auf vermutlich OHF 333 ist mir für einen Hochstamm zu schwach).
didd

Re: Lagerbirne

didd » Antwort #127 am:

@Talkrabb
Bartlett ist nichts anderes als Williams.

@sandor
nimm ruhig,was lieferbar ist. Das ist als Hochstamm in aller Regel Kirchensaller MB, weil sich auf dieser Unterlage in der Baumschule schöne und gleichmäßige Bäume erziehen lassen.
Irgendeinen Nachteil hat jede Unterlage und welche Schaderreger noch bei uns einziehen werden, das weiß niemand.

Wenn Du selbst veredelst oder es lernen willst, dann versuch doch Quitte BA29 mit Zwischenveredlung Gellerts oder Wildbirne / Holzbirne (Pyrus pyraster) als etwas robustere Unterlage gegen Pear decline. Eine Edelreiserquelle findest Du bei naturschutz-zum-mitmachen.
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cydorian
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Re: Lagerbirne

cydorian » Antwort #128 am:

sandor hat geschrieben: 3. Mär 2020, 17:25
Ich überlege, ob ich nicht eine Birne als Hochstamm der Sorte Feuchtwanger Butterbirne pflanzen soll. Was wäre die passende Unterlage?


Du könntest auch erst mal einen Schnellschuss auf Quittenunterlagen machen, hättest dann einen frühen Ertragseintritt und könntest die Eigenschaften der Sorte schnell kennenlernen.
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sandor
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Re: Lagerbirne

sandor » Antwort #129 am:

Danke erstmal für die vielen Antworten und Ratschläge.

@ cydorian.

"Du könntest auch erst mal einen Schnellschuss auf Quittenunterlagen machen, hättest dann einen frühen Ertragseintritt und könntest die Eigenschaften der Sorte schnell kennenlernen."

Wie meinst Du das ?


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cydorian
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Re: Lagerbirne

cydorian » Antwort #130 am:

Du könntest auch nicht gleich einen Hochstamm pflanzen, sondern die Sorte auf Quitte veredeln, schwachwachsend, früher Ertragseintritt. Wenn du für den Hochstamm nicht Kirchensallerunterlage willst, kannst du so auch die Wartezeit auf andere starkwachsende hochstammgeeignete Unterlagen überbrücken.

Eventuell lernst du dann auch schon frühzeitig Eigenschaften dieser Sorte kennen, nach deren Kenntnis du dich entschliesst, gar keinen Hochstamm mehr zu pflanzen. Ich habe so zum Beispiel bei Alexander Lucas (auch eine Lagerbirne) auf Quitte C gemerkt, dass unser Klima nicht mehr für diese Sorte geeignet ist, es ist zu trockenheiss geworden. Bei einem Hochstamm hätte ich für diese Erkenntnis viele Jahre warten müssen, ein Pflanzplatz wäre blockiert gewesen, ich hätte lange nur Baumpflegearbeit gehabt aber keinen Ertrag und zum Schluss festgestellt, dass die Sorte für mich witzlos geworden ist.

Prinzip dieses Vorgehens: Frühe Ergebnisse erreichen, ohne sich die Handlungsmöglichkeiten damit zu verringern.
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sandor
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Re: Lagerbirne

sandor » Antwort #131 am:

Bin mir nicht mehr sicher mit dem Hochstamm. Quitte BA29 oder Pyrodwarf wäre ja besser zu ernten.
Der Standort wäre links von den neupflanzungen.

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Re: Lagerbirne

roburdriver » Antwort #132 am:

Quitte ist nicht sehr standfest und freistehend im Gelände eher nicht zu empfehlen. Du kannst Sämlingsunterlage auch als Halbstamm ziehen.

Gruß Robin
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cydorian
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Re: Lagerbirne

cydorian » Antwort #133 am:

BA29 ist gut standfest. Ist obstwiesengeeignet. Je nach Boden sogar deutlich besser wie Pyrus-Unterlagen. Bei mir zum Beispiel.
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Re: Lagerbirne

Rib-2BW » Antwort #134 am:

Cydorian: Für welche Böden ist BA29 besonders gut geeignet?
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