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Der ultimative Corydalis-Thread (Gelesen 646897 mal)

Einjährige, Zweijährige, mehrjährige Stauden, Farne, Gräser, Zwiebelpflanzen ...

Moderatoren: Nina, Phalaina, AndreasR

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Phalaina
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Re:Der ultimative Corydalis-Thread

Phalaina » Antwort #120 am:

Hallo Corydalis-Freunde,nach der Lösung einiger wesentlicher organisatorischer Probleme (herzlicher Dank an Andreas Regner von http://forum.planten.de bzw. http://www.pflanzenbuch.de, der mir mit viel Zeiteinsatz trotz meiner computertechnischen Beschränktheit und demzufolge Dreistigkeit im Ausnutzen der von ihm angebotenen Dienste sehr hilfreich zur Seite gestanden hat und diesen Thread damit nicht sterben läßt! :) ) soll heute die Vorstellung schöner Corydalis-Arten fortgesetzt werden. Heute bleiben wir bei den Blauen:In der Sektion Corydalis gibt eine Serie Repentes, die eine ganze Reihe wunderschöner blauer Arten aufweist:Die erste hier ist Corydalis ussuriensis, eine Art mit großen Blüten und einem feinen Duft. Leider sind bisher erst wenige Pflanzen dieser Art aus Russisch-Fernost in Kultur, die wohl nicht schwierig sein soll.Corydalis ussuriensis ;)Ph.
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Re:Der ultimative Corydalis-Thread

Phalaina » Antwort #121 am:

..weitere hübsche Arten aus dieser Serie sind Corydalis fumariaefolia, Corydalis ambigua und Corydalis repens.Corydalis fumariaefolia kommt in 2 Unterarten im Amurgebiet bis herunter nach Wladiwostok, Nordostkorea und Gebiete der Mandschurei einerseits ( ssp. fumariaefolia) sowie Sachalin und Japan andererseits (ssp. azurea) vor. Die besten Pflanzen kommen Corydalis cashmeriana in der Farbe nahe, aber viele enttäuschen auch durch ein verwaschenes Blau. Hier ist also Auslese vonnöten. Kultur relativ leicht, wie bei allen Ostasiaten aber Probleme mit zu frühem Austrieb.Corydalis fumariaefoliaCorydalis fumariaefolia
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Re:Der ultimative Corydalis-Thread

Phalaina » Antwort #122 am:

...Corydalis ambigua kommt noch weiter nördlich vor als die vorhergehende (Kamtschatka), ist ihr aber sonst sehr ähnlich.Corydalis ambiguaCorydalis repens schließlich wird von Lidén und zetterlund in der Monographie wegen schwacher Konstitution nur wenig Gartenwert zugesprochen, obwohl ich persönlich sie mit ihren gepunkteten Blättern sehr hübsch finde. Sie kommt ebenfalls aus Russisch-Fernost, Korea und der Mandschurei.Corydalis repens
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Re:Der ultimative Corydalis-Thread

Phalaina » Antwort #123 am:

...Corydalis turtschaninovii wurde ursprünglich als Corydalis repens eingeführt, ist aber eng mit Corydalis ornata verwandt. Zwei Unterarten: ssp. turtschaninovii aus der Mandschurei und dem Amur- und Ussuri-Gebiet sowie ssp. vernyi aus Korea und eventuell Japan.Die Art ist Corydalis ornata in allen Bereichen einschließlich der Kultur sehr ähnlich. Sie gehört zu den empfehlenswertesten Neueinführungen der letzten Jahre. Sie zeigt interessanterweise eine große Variation im Laub, schon innerhalb einzelner Populationen. Eine hübsche (aber teure) Auslese mit rötlichem Laub ist "Eiric the Red":Corydalis turtschaninovii Eiric the Red So weit für heute von den Lerchenspornen.;)Ph.
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Hortulanus

Re:Der ultimative Corydalis-Thread

Hortulanus » Antwort #124 am:

Alles sehr prachtvoll und vor allem: sehr begehrenswert.Wenn man ein spezielles Beet anlegen würde (ich habe durch einen Kahlschlag wieder ein ca. 20 qm großes Hanggelände gewonnen mit Halbschatten, das ich terrassieren möchte), was wäre das geeignete Substrat?
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Re:Der ultimative Corydalis-Thread

Phalaina » Antwort #125 am:

@Hortu:Klammern wir mal die Zentralasiaten aus, so sind die Corydalis-Arten Waldbewohner, die auf tiefgründigen, sowohl lehmigen als auch mullreichen Böden vorkommen. Was sie nicht vertragen, ist Austrocknen im Sommer.Die Ostasiaten brauchen einen langen Winter, um nicht zu früh auszutreiben. Da wir uns das nicht einrichten können, habe ich meine Pflanzen relativ tief gesetzt. Normal steht die Knolle so 10-12 cm, die Ostasiaten stehen etwa 20 cm in lockererem Substrat (Perlite/Bims-Mischung mit Pinienrinde abgedeckt).;)Ph.
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Re:Der ultimative Corydalis-Thread

knorbs » Antwort #126 am:

wow... der ussuriensis gefällt mir persönlich am besten...kräftige pflanze mit großen blüten und der auffälligen weißen lippe. auch der etwas lockere blütenstand läßt die einzelblüte mehr in den vordergrund treten. so schön die corydalis sind...arten mit dichten blütentrauben lassen die schönheit der einzelblüten etwas untergehen finde ich...vor allem wenn sie artgemäß auch noch "en masse" stehen.gibt's den ussuriensis schon hier im hobby?norbert
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Re:Der ultimative Corydalis-Thread

Phalaina » Antwort #127 am:

gibt's den ussuriensis schon hier im hobby?norbert
Njet, Towaritsch. Leider hat auch Janis Ruksans sie noch nicht gelistet. Wait and see!;)Ph.
Hortulanus

Re:Der ultimative Corydalis-Thread

Hortulanus » Antwort #128 am:

Danke, Phalaina, das lässt sich bewerkstelligen.Wenn eine Sammelbestellung o.ä. ansteht, bin ich dabei :D
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Re:Der ultimative Corydalis-Thread

Phalaina » Antwort #129 am:

@Hortu: alles klar, da kommen wir im Frühjahr drauf zurück :)Eine Frage an die Cyp-Fraktion:Einige der asiatischen Cyps haben ja ein ähnliches Problem wie die ostasiatischen Corys. Da gibt es ja Leute, die, wenn der Boden gefroren ist, eine isolierende Abdeckung draufpacken und damit ein vorzeitiges Erwärmen des Bodens vermeiden wollen. Wie sehen denn da die praktischen Erfahrungen aus (z.B. bei Dir, norbert)?;)Ph.
sarastro

Re:Der ultimative Corydalis-Thread

sarastro » Antwort #130 am:

Corydalis ambigua haben wir seit Jahren in Kultur. Die Farbe ist ein eher schmutziges, helles Rotviolett, was aber nicht unschön ist. Das Problem ist nur seine Blühfaulheit. Er blüht erst als "überständiges" und verhungertes Exemplar sozusagen als vergessener und stehengebliebener Topf! Ausgepflanzt bildet er schnell größere Horste, die jedoch nie richtig blühen. Entweder habe ich einen schlechten Klon oder Corydalis ambigua mag mehr mineralisches Substrat.
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Re:Der ultimative Corydalis-Thread

Phalaina » Antwort #131 am:

@sarastro:Hm, die Art ist ja von der Verbreitung (sub-)arktisch, vielleicht braucht´s wie viele Hochgebirgspflanzen in unseren tieferen Lagen einfach nur härtere und längere Winter, um ordentlich zu blühen? Bei mildem Klima und genügend Dünger ist es für sie am einfachsten, sich vegetativ zu vermehren, um zu überleben.Nur eine Vermutung ... ;)Ph.
Irm
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Re:Der ultimative Corydalis-Thread

Irm » Antwort #132 am:

Eine Frage an die Cyp-Fraktion:Einige der asiatischen Cyps haben ja ein ähnliches Problem wie die ostasiatischen Corys. Da gibt es ja Leute, die, wenn der Boden gefroren ist, eine isolierende Abdeckung draufpacken und damit ein vorzeitiges Erwärmen des Bodens vermeiden wollen. Wie sehen denn da die praktischen Erfahrungen aus (z.B. bei Dir, norbert)?;)Ph.
Da mußt Du eher mich fragen ::) Ich bin die, die mutig in den Garten pflanzt - Norbert ist der, der den Sächelchen eher ein wenig Verwöhntwerden im Gewächshaus anbietet ...Ich packe nach dem ersten Frost eine Handvoll Sägespäne auf die jeweilige Cyp, decke mit Noppenfolie ab und lege darauf einen Tannenzweig. Ich kontrolliere den ganzen Winter über, dass die Sägespäne trocken bleiben, bei Feuchtigkeit ist die Pilzgefahr groß. In den letzten Jahren hatte ich keine Ausfälle mehr, aber ...Na ja, dieses Jahr wirds extrem spannend, da ich 9 neue Cyps gepfanzt habe, sind aber Hybriden von Herrn Frosch dabei, die sind nicht so heikel. Aber um auf Thema zurückzukommen, wenn dies auch für Corydalis eine geeignete Überwinterungsmethode ist, muss ich mich doch noch mit den Ostasiaten näher befassen ... au weia.
Nur langweilige Naturen sind frei von Widersprüchen.
(Erich Mühsam 1878-1934)
Hortulanus

Re:Der ultimative Corydalis-Thread

Hortulanus » Antwort #133 am:

Ich kontrolliere den ganzen Winter über, dass die Sägespäne trocken bleiben, bei Feuchtigkeit ist die Pilzgefahr groß. In den letzten Jahren hatte ich keine Ausfälle mehr, aber ...
...und was ist mit der Bodenfeuchtigkeit?
knorbs
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Re:Der ultimative Corydalis-Thread

knorbs » Antwort #134 am:

also ich bin ehrlich gesagt bisher zu faul gewesen, für heikle pfleglinge im winter irgendwelche schutzmaßnahmen zu ergreifen. allenfalls mal ein laubhäufchen.aber für meine cypripedien und arisaemas, die heuer ihr neues gartenquartier bezogen haben, habe ich doch sicherheitshalber mal vorsorge gegen nässe und kälte getroffen. als erste habe ich eine alte gartenplane (ca. 4x5m) über den gesamten pflanzplatz gehängt und in benachbarten bäumen mit seilen + gummispanngurten verspannt und zwar in einer höhe, dass man darunter noch gehen kann. die plane überdeckt das cypriebeet und einigermaßen die angrenzenden pflanzbereiche mit arisaema u.a. begleitpflanzen. hat bis jetzt allen starken winden und dem bisschen schnee standgehalten. über den bereich der arisaemas habe ich ordentlich mit laub als kälteschutz (mind. ca. 30 cm) und darauf aufliegend mit planen als nässeschutz überdeckt. ein foto mache ich nicht...sonst werde ich von freundlichen herren mit netten kittelchen abgeholt ;D .als die ersten bodenfröste auftraten, war das substrat im cypriepedienbereich oberflächlich hart gefroren, der boden unter den blätterhaufen war dagegen noch offen. ob das so bleibt, wenn's mal langanhaltend klirrend kalt wird, bleibt abzuwarten, aber ich hoffe, dass so die winterhärtekritischen arten wie z.b. a. speciosum, tortuosum u.a. es packen und der boden nicht bis zu den knollen in ca. 25 cm tiefe durchgefriert.heute früh hatten wir -11°...ich schau heute abend mal nach, was der boden unter den blätterhaufen macht.norbert
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