Nochmal zu der Frage ob ich ein Bild von dem fertig bepflanzten Beet hätte.Nein leider nicht, das ist ein Kunden-Garten, ich übernehme die Planung, die Ausführung überlasse ich den Kunden. Ich könnte das nicht alles leisten. Ich bediene da so eine Nische a la "Hilfe zur Selbsthilfe". Es wäre sicher sehr interessant dort später mal hinzufahren und zu schauen was draus geworden ist, aber das wäre sehr zeitaufwendig für mich, da ich kein Auto habe. Ohne Bezahlung würde ich das jedenfalls nicht tun. (und welcher Kunde zahlt schon für mal vorbeigucken wenn alles fertig ist)
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Mein neues Staudenbeet (Gelesen 209824 mal)
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Re:Mein neues Staudenbeet
Liebe Grüße,
Sandfrauchen
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Re:Mein neues Staudenbeet
Ich hätte da noch eine Fotoserie von einem Staudenbeet, dass ich 2009 bei uns neu angelegt hab. Freihändig ohne Pflanzplan.Es ist mein sogenanntes Waldbeet, wobei "Wald" ziemlich übertrieben ist.
Ein Vorher-Foto vom Mai 2009 Ich hab die Fläche mit Stöckern abgeseckt und Strauchschnitt draufgeschmissen um mir vorstellen zu können (und meiner Mom zu zeigen) wie diese Fläche mit dem Volumen einer Bepflanzung aussehen würde.
Foto vom 9. Juli 2009. Der Rasen ist rausgehackt, der schlechte Sandboden mit Kompost und Katzenstreu (Bentonit) verbessert. Eine Einfassung und mehrere Pflege-Pfade sind aus Schieferplatten gelegt.
Foto vom 18. august 2009. Die neue Fläche ist bepflanzt. Hauptsächlich mit Eigenbeständen. Ich hab nur drei Farne drei Heucheras gekauft. Die Gehölze im Hintergrung bleiben wie sie waren. Einige unpassende Taglilien von Mom sind vorn rechts gelandet
ein Kompromiss weil sie sie gern behalten möchte. Später im Herbst hab ich noch zwei Wildrosen (R. glauca und moyesii) und eine Hortensie 'Bluebird' gepflanzt.Soweit erstmal der erste Jahr.




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Re:Mein neues Staudenbeet
Nun das zweite Jahr, 2010Ich hab das zweite Jahr mit Spannung erwartet, denn ich finde immer, dass sich erst dann zeigt, ob sich de Pflanzung bewährt.
Foto vom 17. April 2010 Kaufmanniana-Tulpen und Chinodoxon geben Farbe, Geranium macrorrhizum-Stecklinge legen kräftig los. Liriope muscari ist leider nach dem Umpflanzen eingegangen. Einige Pötte warten noch.
Foto vom 20. Mai 2010. Das Grünzeug legt los
Foto vom 28. Juni 2010Hier sieht man einiges von der Bepflanzung: Rechts (einigermaßen schattig) diverse Farne, Hostas und Heucheras ein kleiner Rhododendron govenianum, Itea virginiana und die macrorrhizums. Links (halbschattig) Bergenien, Digitalis, Rodgerisia, Heucheras und Panicum.Hinten vor der Kiefer (trocken, sonnig) Rosa glauca, Blaustrahlhafer, Walzenwolfsmich, gelbblättriger Origano, Iris barb. nana.
Foto vom 6. November 2010Im Laufe des Herbstes hab ich noch einige Korrekturen vorgenommen: Mit blutendem Herzen musste ich die Rodgerisia rausnehmen/verschenken sie bekam zu viel Sonne ab und ist völlig verbrannt. Statt dessen hab ich die ursprünglich nur 2 Panicums mit 10 weiteren ergänzt. Die 0815-Bergenien hab ich durch andere Sorten mit kleineren Blättern ersetzt. Die macrorrizums sind viel zu massig geworden und verdeckten die Silhouetten der Dryopteris filix-mas - raus damit. Anstelle dessen hab ich 15 Asarum europaeum vor die Farne gepflanzt. Am Endes des 2. Jahres bin ich eigentlich ganz zufrieden mit diesem Beet.





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Re:Mein neues Staudenbeet
sandfrauchen, sehr schön gelungen! auch die platten als einfassung und pflegepfade gefallen mir sehr gut!

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Re:Mein neues Staudenbeet
Sehr schön, vor allem, dass man die Veränderungen so schön miterleben kann. Bissel erfürchtig befürchte ich, dass ich so etwas gut durchdachtes doch nicht so bald hinbekomme. Es ist für mich insbesondere auch der Hintergrund mit Bäumen und Sträuchern, der den Eindruck dieses Beetes ausmacht.Ich habe gestern gemessen. Bei mir warten also wirklich 1,90 x 7,70 auf eine komplette Umrüstung - alles dicht bepflanzt momentan. Zur Sitzecke hin ist eine Schräge, da sind ist es dann nur noch 1m Tiefe. Übrigens möchte ich den Türkenmohn keineswegs nicht mehr haben, nur diese Stelle ist ggf. nicht die Beste. L.G.
Re:Mein neues Staudenbeet
dieser Thread ist wirklich super !!! :Dherzlichen Dank vor allem an mame und Sandfrauchen für die tollen Bild-Beispiele - Hut ab! es ist schon beeindruckend, was man mit einer guten Planung erreichen kann, da sind schöne Anregungen dabei, leider habe ich selbst nicht soviel Disziplin, in meinem Sammlergarten wird alles wild durcheinander gepflanzt, und ich habe auch noch nie ein Beet unter ästhetischen Gesichtspunkten angelegt - leider

LG Pinguin
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Re:Mein neues Staudenbeet
Sandfrauchen, genau so! Super, super!Ich bin durchaus immer noch der Meinung, dass durch bloßes Probieren gute Resultate erzielt werden. Und in einem Punkt muss ich Danilo entschieden wiedersprechen! Die Praxis formt die Theorie und nicht umgekehrt. Ich kann meine essentiell wichtigen Pflanzenkenntnisse über Kataloge und Fachliteratur prägen und ausweiten. Planen und Pflanzenlisten erstellen ist aber etwas gänzlich anderes. Warum wohl?Ein Delphinium 'Frühschein' ist in seiner Farbe in etwa das Gleiche wie die Sorte 'Morgentau'. Und trotzdem liegen Welten dazwischen, weil er früher blüht und dadurch ein Gesamtensemble anders wirken kann. Dasselbe gilt für früh- und spät blühende Phloxe etc. pp. Hosta 'Hadspen Blue' ist die Blaueste aller mittelgroßen Funkien. Ich muss aber wissen, wo und neben welcher Begleitstaude dieses Blau am besten zur Geltung kommt. Dies kann ich nur vor Ort oder in der Gärtnerei zusammenstellen!Die Schleifenblume (Iberis) und viele der Bartfäden (Penstemon) sind nur gut winterhart, wenn sie in lockerem Boden und an sonnigen Plätzen stehen. Sie in einem normalen Staudenbeet zu integrieren ist gegen mein Gefühl von Lebensbereichen, sie gehören in einen Steingarten.Mit einem Plan oder Pflanzenliste kann ich mir eine Richtlinie bilden und vorgeben, jawohl! Aber es ersetzt nicht die "Perfektion" und Erfahrung des Gestalters vor Ort. Wenn Kunden kommen und einen Plan ihres Hausgartens hinlegen, dann denke ich mich aufgrund von vorhandenen Bildern in die Situation hinein. Dann stelle ich ihnen eine Auswahl zusammen, stelle diese auf einer gedachten Fläche auf dem Weg oder Platz in unserer Gärtnerei auf. Dann können die Leute sich dies gleich lebhaft vorstellen, wie es aussieht. Anschließend, nach Absegnung durch die Kunden, werden die Stauden genau analog in Verkaufskisten gestellt, wie sie vorher auf dem Platz standen. Auf gut Deutsch narrensicher!! Zuhause verteilen die Leute dann ihre Pflanzen auf dem vorbereiteten Beet. Ich zeichne keinen Plan, höchstens mal für Leute, die unbedingt glauben, nur nach einem Plan arbeiten zu können. Da genügt aber das Kennzeichnen durch Schraffieren und mit Symbolen. In der Schule und auf der Uni zeichnete ich noch gerne Pflanzpläne. Inzwischen brauche ich sie nicht mehr. Was noch viel wichtiger ist: man muss sich beschränken können! Lieber für den Anfang mehr Pflanzen von einer Sorte, als viele verschiedene, die dann nur unruhig wirken. Später kann ergänzt werden, der Garten ist ja noch groß genug! 

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Re:Mein neues Staudenbeet
@Gänselieschen,das muss nicht 100% durchdacht sein, auch keine 80%..., auf keinen Fall die eigene Messlatte zu hoch legenSich auf die eigene Intuition verlassen, auf die eigenen Erfahrungen zurückgreifen, einige gute Ideen verwirklichen und die Weiterentwicklung über die kommenden Jahre verfolgen: That's it. Auch die Beth Chattos und Oehmes der Welt schaffen keine Beete "für die Ewigkeit". Es kommt immer anders als der Planer denkt. Trost und Freude für uns alle. Die Dynamik und Veränderung macht ja auch für viele den Reiz am Gärtnern aus.Wie mache ich das meist in meinem eigenen Garten: Ich habe eine Idee für ein Beet: Das kann ein Farbthema sein, ein Motto, ein Lebensbereich, ein Experiment oder ganz einfach eine Wunschliste von Pflanzen, die ich gerne in einem Beet unterbringen möchte. Dann gehe ich mal durch, ob das vom Standort (Licht, Boden, Wasserbedarf) passt. Einige Stauden sollten für Struktur sorgen, z. B. Gräser, höhere Leitstauden, evtl. ein kleiner Strauch. Die große Kunst ist meist, zu entscheiden, welche Staude man nicht pflanzt und nicht: Welche man pflanzen will! Dann mache ich mir Gedanken über Stückzahlen (Faustregel ca. 7 Stauden pro m2; wer es genauer wissen will, kann bei dem großen Staudenversender nachschauen). Und dann geht es zum Staudengärtner! Immer etwas Freiraum lassen im neuen Beet, für Spontankäufe beim Staudengärtner; man findet ja immer noch mindestens eine tolle Staude, die unbedingt mit ins Beet muss. Aber man sollte in der Gärtnerei nicht seinen ganzen Plan ändern, oder doch? ;)Viel Spaß Jo@Sarastro,"Mit einem Plan oder Pflanzenliste kann ich mir eine Richtlinie bilden und vorgeben, jawohl! Aber es ersetzt nicht die "Perfektion" und Erfahrung des Gestalters vor Ort."...sehe ich auch so
Liebe Grüße
Jo
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Re:Mein neues Staudenbeet
Du hast gerade noch einmal das vertieft, was ich oben schrieb! Danke!
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Re:Mein neues Staudenbeet
...zeitgleicher ZufallDu hast gerade noch einmal das vertieft, was ich oben schrieb! Danke!

Liebe Grüße
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Re:Mein neues Staudenbeet
@ sarastro, das mit der Einschränkung auf mehrere Pflanzen einer Art, ist mir schon länger aufgefallen. Irgendwie dachte ich lange, das lässt sich nur in Parkanlagen mit der nötigen Weite verwirklichen - nur dort habe ich das Gefühl, dass die Beete Harmonie und Ruhe ausstrahlen - meist irgendwie in Verbindung mit Gräsern. Es ist die Einschränkung, die man so nicht gewohnt ist. Eigentlich sammelt man über die Jahre - ich habe meinen garten fast 12 Jahre - immer wieder neue Pflanzen, und hat dann je eine der Art,. oder mal eine Teilung. Oft habe ich dann auch das Teilstück weggegeben - ich hatte ja davon eine Pflanze. Das dies ein wirres Durcheinander gibt, ist geradezu vorprogrammiert. Das kann nicht homogen und ruhig wirken. Späte Erkenntnis. Man hat es von Oma und Mutter nicht anders gelernt - "Hast Du so etwas schon?? Nein, na komm' ich steche Dir ein Stückchen ab!" Und so sieht dann das Staudenbeet auch aus
:DBei so viel Professionalität hier im Forum, erscheint mir das eigene Vermögen recht begrenzt. Für den Moment ist es aber sicher auch,die Menge Therie, die da etwas verwirrt.Ich habe jetzt drei Listen angefangen, gliedern will ich in: lat.Name, dt.Name, Farbe, Blühzeit, Höhe, Platz/Verbleib (und besondere Ansprüche, wenn nötig):1. Bestandsliste im alten Staudenbeet2. Bestandsliste an anderen Stellen, ggf. zum Umsetzen ins neue Beet3. Bestellliste für Stauden, hier stelle ich gleich Gruppen von 2-3 Pflanzen und Randbepflanzungen zusammen - da habe ich z.B. bereits die Kombination Geranium und Glockenblume von mame "geklaut".Wenn die Listen fertig sind - müsste mindestens im Kopf und dann auch nicht schwer zu zeichnen - der Plan für das neue Beet auch fertig sein.Ich hoffe sehr, dass ich nicht mehr als zwei Lieferanten für die Bestellung brauche, das Budget nicht gesprengt wird und ich nicht die Übersicht verliere.Welche Bedingungen brauchen eigentlich Digitalis - die halten bei mir immer nur ein Jahr - mit Mühe und versamen sich nicht?L.G.Gänselieschen

Re:Mein neues Staudenbeet
Aber das kennt doch jeder von uns! Ich meine, das mit dem Nichtbeherrschen. Ist ja auch schön. Ich war hierin einer der schlimmsten Kandidaten. Die Sammelwut und noch mehr!Je älter man wird, umso bequemer ist man auch. Nicht mit dem Sammeln, sondern mit dem Anordnen und Kombinieren von Stauden.Und darum sage ich bei einem Prachtstaudenbeet heute: weniger ist mehr. Statt nur einer Agastache lieber 5-7 Stück und die Bienen haben ihre wahre Freude, ein wahrer Blickfang offenbart sich über Monate. Davor Bergenien als Strukturstaude für Winter und Frühling, einige Galanthus und Tulpen, dann Geranium zum Füllen, Rittersporn, Phlox und Delphinium nicht vergessen. Links drei Amsonien, rechts vier Hemerocallis und die Astern für den Herbst nicht vergessen! Und ein, zwei Solitärgräser - fertig!Ein Liebhabergarten muss nicht per se gleich zu einem Sammlergarten werden. Und auch ein Sammlergarten kann wiederum ästhetisch trotzdem lieblich wirken und muss nicht im Chaos enden. Ist nur bedeutend schwerer.Alle Wildarten der Helleboren, einschließlich vieler Hybriden unter einer Magnolie vereint ergibt immer noch ein tolles Gesamtbild, besonders, wenn das alles von Eranthis und Galanthus umsponnen wird.
- freitagsfish
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Re:Mein neues Staudenbeet
gerade nicht! es ist wie mit kleinen räumen in der wohnung: wenn man die mit einem haufen kleiner möbel zustellt, wirken sie winzig wie eine puppenstube.und in kleinen gärten wirken gerade etwas größere flächen von pflanzen (natürlich kleiner als in park-gärten!) großzügiger. ich höre dann immer, meist aber eher von sammler-typen, daß sie unter der beschränkheit leiden. mich schmerzt sowas nicht, das leben ist ja beschränkung...Irgendwie dachte ich lange, das lässt sich nur in Parkanlagen mit der nötigen Weite verwirklichen - nur dort habe ich das Gefühl, dass die Beete Harmonie und Ruhe ausstrahlen

Re:Mein neues Staudenbeet
Und man glaubt gar nicht, was auf 500 qm alles Platz hat! Wie Freitagsfisch auch schon schrieb, genügen wenige massivere Blickpunkte mittels Pflanzengruppen. Dazwischen kann ja Sammelsurium stattfinden.
- Gänselieschen
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Re:Mein neues Staudenbeet
@ freitagsfish, nichts anderes habe ich gemeint - späte Erkenntnis der letzten Jahre 
