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Revita und andere Pfirsichsorten (Gelesen 69225 mal)
Moderator: cydorian
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Re:Revita und andere Pfirsichsorten
Vielleicht lohnt es sich, sich mal mit Anbauern aus dem Mittelmeergebiet zu unterhalten (sofern das geht
)Dort ist ja oft karstiges Gestein, welches viel Kalk enthält.Das ist wohl auch der Grund, warum man sich z.B. in Frankreich überhaupt mit der Kalkproblematik beschäftigt. Bei uns ist das ja Wurscht, Pfirsich gibt's eh nur von der Stange, incl,. Stangenunterlage.Es bleibt wohl nur übrig, möglichst viel auszuprobieren. Es sind wohl nicht alle Sämlinge kalkempfindlich.Der Pfirsich-Mandel-Bastard scheint ja auch gezielt wegen dieser Eigenschaften im Mittelmeerraum eingesetzt werden.Mein Percoche von Pflanzenspezl kommt ja ursprünglich aus Italien. Als ich damals nach der Unterlage fragte, sagt man mir, dass sie oft die GF 677 haben.

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Re:Revita und andere Pfirsichsorten
Italienische PfirsichsortenZ.B. da:http://www.dalmontevivai.com/index3.php ... &id4=12das sind alte Sorten ( bei antico pomario schauen, pesco ist Pfirsich). Je unschöner die aussehen, desto leckerer sind sie bestimmt. Da hätt ich gern mal welche zum Ausprobieren :DDie Sorten sind zufälligerweise die gleichen, die auch Pflanzenspezl hat
Blöderweise find ich da nix zu den Unterlagen. Italienisch sollte man können.

LG aus dem südlichen Main-Viereck
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Re:Revita und andere Pfirsichsorten
Zu den Unterlagen schreiben die wirklich nichts, so weit ich sehe.Aber die Pfirsiche sind schon alle vergriffen, so würd ich "esaurito" übersetzen. Bitte korrigieren, falls in da daneben leigen sollte. Ist wohl schon ein bisserl spät zum Pfirsichpflanzen, besonders nach italienischen Maßstäben.Das mit dem Kalk ist wirklich ein komplexe Sache. Es dürfte ja auch keine Zitrusfrüchte auf Kalkgebirge geben. Wachsen aber in Italien auch dort. Auf Karst ist aktiver Kalk oberflächlich vielleicht großenteils ausgewaschen - und gröber strukturierte Brocken stören wohl kaum, da immer nur die Oberfläche reaktiv ist.
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Re:Revita und andere Pfirsichsorten
Bei der Qualität wird ja "wurzelnackt" (radice nuda) angegeben. Wird's nur im Herbst/Winter geben.Also kleiner Winterurlaub in Italia 

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Re:Revita und andere Pfirsichsorten
Um hierzulande schwierig zu bekommende Unterlagen zu bekommen, ist sicher nett, aber was ist an den Sorten selber so interessant? Grössere Baumschulen wie Hofmann haben in Deutschland auch rund 15 Pfirsichsorten, Wetzel hat 21, Ritthaler rund 25, darunter auch den frühen Blutpfirsich, Sanguine précoce. Ohne Schnittmengen rund 50 Sorten - nur von drei Anbietern... was sind die tatsächlichen Vorteile der genannten Sorten aus Italien?
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Re:Revita und andere Pfirsichsorten
Und wieviele gelbfleischige Sorten sind da dabei, welche unempfindlich bezüglich der Kräuselkrankheit sind?Das Gro sind Plantagenpfirsiche. Und die werden, wie beim Apfel auch, sehr hätschelbedürftig sein.Mich interessieren eher die Landsorten, die auch verarbeitungstechnisch vielleicht vielfältiger sind. Bei uns sind das hauptsächlich die kernechten Abkömmlinge weißfleischiger Pfirsiche. Weinbergspfirsiche.Einen Volltreffer hab ich mit dem gelbfleischigen Weinbergspfirsich aus Frankreich gemacht. Lecker und robust. Sowas gibt's bei uns nicht.Bei den südländischen Sorten muss man halt aufpassen, dass sie nicht zu spät reifen. Ansonsten finde ich alte Sorten und auch mal Sorten anderer Länder (von jeder Obstart) sehr interessant. Zumal viele gängige Pfirsichsorten hierzulande ja auch nicht unbedingt angepasst sind.Die amerikanischen Pfirsichsorten (..haven) sind bei uns gängig, obwohl sie von viel weiter her sind, als die Französischen oder Italienischen. Also warum nicht innerhalb Europas nach neuen und vielleicht robusteren Sorten suchen.
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Re:Revita und andere Pfirsichsorten
Die Anzahl der im Katalog beschriebenen Sorten kann ja wohl kaum ein Qualitätskriterium sein. Bei Ritthaler waren nach Katalog bestellte Sorten nicht lieferbar, stattdessen wollte man Neuzüchtungen als Ersatz liefern. Bei Wetzel waren gelieferte Bäume total überdüngt (sollte doch eigentlich BIO sein) und sind demzufolge auch nicht angewachsen. Trotz sofortiger Reklamation kein Ersatz....Kann verstehen, daß man sich nach anderen Quellen umschaut und dann auch offenbar fündig wird.Hofmann haben in Deutschland auch rund 15 Pfirsichsorten, Wetzel hat 21, Ritthaler rund 25,
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Re:Revita und andere Pfirsichsorten
Es ist schon ziemlich spät zum Bäumebestellen.Was auffällt, Gartencenter und Baumärkte sind dieses Jahr voll mit "Red Haven". Benedicte wurde dieses Jahr Jahr anscheinend nicht geordert. Schade!Mein Gelbfleischiger ist geschmacklich eine Enttäuschung, langweilig, süßlich, wie ein Dosenpfirsich, dazu noch trocken. Das Kräuseln habe ich ihm, wie es aussieht, ausgetrieben. Hoffe, dann werden die Früchte besser und das mit der fehlenden Saftigkeit gibt sich im zweiten Standjahr.Ein robuster, wirklich guter, saftiger Gelbfleischiger könnte mir schon passen.
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Re:Revita und andere Pfirsichsorten
Hallo, habe bei Manfred Hans einen Böhmischen Flammenpfirsich gekauft. Soll eine regionale, kernechte Sorte aus Nordböhmen sein.Hatte bisher noch nie Pfirsiche. Mal schau wie lange dieser braucht bis er zum blühen kommt.LG
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Re:Revita und andere Pfirsichsorten
Mag ja alles sein, aber das beantwortet die Frage nicht: Was ist an diesen italienischen Sorten attraktiv? Sind das wirklich Gelbfleischige, die unempfindlich gegen Kräuselkrankheit sein? Woher weisst du das?Ich habe keinesfalls behauptet, dass viele Sorten viel Qualität bedeuten, das wäre Schwachsinn. Damit habe ich ausgedrückt, dass es bei Pfirsichen durchaus ein ziemlich breites Sortenangebot gibt.Gerade bei Kräuselkrankheit haben im Mittelmeerraum angebaute Sorten ganze andere Bedingungen. Es scheint hierzulande wenig bekannt zu sein, dass unbehandelte Pfirsiche auch in Spanien kräftig käuseln. Sie verlieren das Laub. Aber das ist in diesem Klima völlig egal, sie treiben erneut aus, Taphrina deformans mag die Hitze nicht und der Rest des Vegetationsjahres ist so lange, dass das die Bäume nicht schwächt.
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Re:Revita und andere Pfirsichsorten
Ich weiß es ja gerade nicht. Ich habe diese Sortenvielfalt erst vor kurzem entdeckt.Ich weiß nur, dass sich in unserem Land in Sachen Sortenvielfalt nicht gerade viel tut. Weder beim Pfirsich, noch bei alten Gemüsesorten, Obstsorten etc.Es ist offensichtlich nicht gewollt, für den Selbstversorger brauchbare Sorten zu verkaufen. Die sollen sich wohl lieber Industriepfirsiche aus dem Handel besorgen.Ich fragte in der Landesanstalt Veitshöchheim nach, welche Sorten die denn testen? Das sind Sorten, die die Züchter zur Verfügung stellen. Züchter werden wohl kaum eine alte Sorte, an der nix mehr mit Sortenschutz verdient werden kann, bekannt machen wollen. Ob sie nun robust ist oder nicht.Ich hab es lediglich satt, mich dem Alltagstrott der Baumschulen aussetzen zu lassen. Die verkaufen, was sie geliefert bekommen. Und das ist immer dasselbe. Revita, sooo robust, toll! Unsere Altvorderen haben schon immer Obst aus anderen Ländern hier angebaut. Die Mirabelle z.B. wäre wohl hier kaum verbreitet, wenn es nicht irgendjemand mal mit ihr versucht hätte. Genau das gleiche mit alten Birnensorten.Ohne Ausprobieren hätten wir heute noch Schlehen und Vogelbeeren im Garten.Ich denke, beim Pfirsich ist der Genpool einfach größer, als das, was hier angepriesen wird.Ob die Sorten dann besser sind, weiß ich nicht.Jedenfalls können wir uns entweder mit unseren Sorten abfinden und uns Gedanken ums richtige Spritzmittelchen zum richtigen Zeitpunkt machen, oder eben überlegen, obs nicht aus der ansich großen (uns aber noch unbekannten) Sortenvielfalt was natürlicherweise robustes gibt.Wenns aber keiner ausprobiert, werden wir nicht schlauer werden.Mag ja alles sein, aber das beantwortet die Frage nicht: Was ist an diesen italienischen Sorten attraktiv? Sind das wirklich Gelbfleischige, die unempfindlich gegen Kräuselkrankheit sein? Woher weisst du das?
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Re:Revita und andere Pfirsichsorten
Also bleibt als Grund reines Ausprobieren. Hatte gehofft, jemand hätte irgendwas von diesen Sorten wenigstens mal gesehen.
Re:Revita und andere Pfirsichsorten
Ich glaube eher, dass Bequemlichkeit und Desinteresse der breiten Käuferschaft sowie kleine Hausgärten die Gründe sind, nicht aber eine Verschwörung des Handels... Beim Rest stimme ich aber uneingeschränkt zu. Zum Ausprobieren habe ich im März den Pfirsich "Wunder von Perm" gesetzt. Da er schon als kräftiger kleiner Kerl geliefert wurde, lasse ich 1-2 der angesetzten Pfirsiche ausreifen und werde berichten.Es ist offensichtlich nicht gewollt, für den Selbstversorger brauchbare Sorten zu verkaufen. Die sollen sich wohl lieber Industriepfirsiche aus dem Handel besorgen....Ohne Ausprobieren hätten wir heute noch Schlehen und Vogelbeeren im Garten....Jedenfalls können wir uns entweder mit unseren Sorten abfinden und uns Gedanken ums richtige Spritzmittelchen zum richtigen Zeitpunkt machen, oder eben überlegen, obs nicht aus der an sich großen ... Sortenvielfalt was natürlicherweise Robustes gibt.
Im schlechtesten Raum/ pflanz einen Baum/ und pflege sein!/ er bringt dir's ein. (J. L. Christ) (Stimmt das wirklich?)
Re:Revita und andere Pfirsichsorten
Das Bundessortenamt hat auch nicht viele Pfirsichsorten gelistet. Habe mal bei der Arche Noah die Pfirsichliste angeschaut. Dort sind hauptsächlich Kerne oder kleine Bäumchen von namenlosen alten Bäumen der Eltern, Nachbarn, Bekannten usw. gelistet. Es sollen aber immer kernechte sein.LGIch glaube eher, dass Bequemlichkeit und Desinteresse der breiten Käuferschaft sowie kleine Hausgärten die Gründe sind, nicht aber eine Verschwörung des Handels... Beim Rest stimme ich aber uneingeschränkt zu.
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Re:Revita und andere Pfirsichsorten
Ist das Kriterium nun Kalktoleranz oder Robustheit gegen Krankheiten und wenig Spätfrostempfindlichkeit?Der Poysdorfer Weingartenpfirsich, für den ich mich unter diesen Bedingungen + mögliche Staunässegefahr entschieden habe, scheint bisher damit gut zurechtzukommen. Auch mit Sommertrockenheit (in einem Lehmuntergrund, der Feuchtigkeit puffert).Ich gebe allerdings zu, um diesen Baum (auf Unterlage St. Julien A) zu bekommen, musste ich eine Wunschveredelung bestellen. Einfach ist es nicht, aber zumindest in Österreich kene ich eine Baumschule, die das anbietet, und kann sie empfehlen.Obstbaumbestellen ist eine Wissenschaft für sich, zuerst muss man sich Wissen anlesen, dann überlegen, die Schwachstellen des Konzepts suchen - und dann einen Professionellen finden, der mit diesen Wünschen zurechtkommt
