Meine "Rezension" dazu gibt es unter "Gartenbuch" im entsprechenden Thread. Das sind "Staudenwiesen" mit den eben beschriebenen Vor- und Nachteilen was die ökologische Wirkung betrifft.
K hat geschrieben: ↑26. Jun 2023, 14:41 Für mich persönlich sind solche "bienenfreundlichen Ecken" erstmal in allerersten Linie zu meiner persönlichen Freude gedacht (auch wenn es Chica einen Stich ins Herz macht): Ich freue mich, wenn es summt und lebt und bin stolz, wenn jemand in meinen Garten findet und es dort genauso schön findet wie ich :) und ganz besonders stolz bin ich natürlich, wenn es sogar ein unbekannter Gast ist. Was hab ich mich aufgeregt gefreut, als eine Holzbiene bei mir zum ersten Mal aufgetaucht ist (bestimmt ist sie nichts Besonderes, aber für mich schon). Oder als das erste Mal jemand ins "Bienenhotel" eingezogen ist.
Wenn du #98 genau gelesen hast, dann weißt Du, dass genau das was Du beschreibst meine Intention ist. Für mich ist nur ein natürlich gestalteter Garten stimmig, weil integrativ, harmonisch von innen her, nicht in der Ansicht. Ich gärtnere nicht aus irgendeiner Art von schlechtem Gewissen heraus so oder weil das gerade Trend ist. Ich habe vor über 20 Jahren schon um mein Grundstück herum ausschließlich Gehölze für Gehölzfalter gepflanzt. Da gab es den Begriff Insektensterben noch gar nicht 8).
Der schönste Garten ist der, der kurz vor dem Verwildern steht. Dr. med. Daniel Gottlob Moritz Schreber (1808-1861)
Ich habe eben eins meiner dicken Holzbienenmädchen getroffen, einen Kleinen Feuerfalter an Knautia arvensis, einen frisch geschlüpften C-Falter der hellen Sommergeneration, einen „Schwarm“ Große Ochsenaugen, einen Kleinen Kohlweißling, einen Zitronenfalter und Ochlodes sylvanus, Rostfarbiger Dickkopf heißt der. Jetzt zieht Sturm auf :o.
Der schönste Garten ist der, der kurz vor dem Verwildern steht. Dr. med. Daniel Gottlob Moritz Schreber (1808-1861)
Ich hab grad einen Kohlweissling an meinem Wirsing 'San Michele' verscheucht und seine Eier an der Blattunterseite mit dem Finger zerquetscht. Giftfrei.
Davor habe ich die Rezension über das Buch "Wilde Wiesen gestalten" durchgelesen ::)
Mir gefällt der in dem Artikel genannte Begriff "komponierte Staudenwiese" gut. Das ist was für die Staudenkünstler unter uns. ;) https://gruenesblut.net/gb-telegramm-komponierte-staudenwiesen/
Nehmen Sie die Menschen, wie sie sind, andere gibt's nicht.
Konrad Adenauer
Ich habe jetzt noch einmal bei Westrich nachgelesen. Was ist gegen sein Beispiel eines Staudenbeetes vorzubringen? Ich kopiere die Pflanzenliste hierher, damit die die keine Lust haben dem Link zu folgen auch einmal alles überfliegen können:
Für oligolektische im Naturraum vorkommende Bienenarten wichtige Pflanzenarten sind mit * gekennzeichnet. Sie sollten stets bevorzugt gepflanzt werden."
OK, es fehlt die "wiesenhafte Anmutung", damit wir uns alle vorgaukeln können, dass wir eine echte Wiese vor uns haben, die aber wir Staudenkünstler komponiert haben ;D. Sorry :-X. Das Argument mit den nicht ausreichend bunten Blumen zieht jedenfalls hier nicht mehr. Außerdem funktioniert das alles auch auf 5 qm. Ich finde das gut und leicht machbar. Im Prinzip sehen meine Staudenbeete so aus, manche mit mehr ökologisch entbehrlichen aber mir gefallenden Stauden. Eins der Initialbeete ist in diesem Jahr komplett blau: Echium vulgare neben Echium vulgare und daneben Echium vulgare. Zweijährige sind nicht planbar, je nach Wetterverlauf 8). Westrichs Beet ist übrigens "Naturgarten" in seiner Reinform.
Der schönste Garten ist der, der kurz vor dem Verwildern steht. Dr. med. Daniel Gottlob Moritz Schreber (1808-1861)
Chica, wer keine Kartoffeln auf den Augen hat, bei dem ist deine Message garantiert angekommen. Insofern ist dieser Thread auch eine gute Marketingplattform für Wildbiene & Co. ;) Zu den Staudenkünstlern zähle ich mich übrigens ganz bestimmt nicht, und es gibt keinen Grund finde ich, anspruchsvolle Gestaltung mit Stauden abzuwerten. Kompromisse sind oft sehr gute Lösungen finde ich, weil beide Seiten dabei aufeinander zu gehen. (Man kann auch stur bleiben, mit dem Fuss aufstampfen, und dann irgendwann wie Rumpelstilzchen vom Erdboden verschluckt werden. ;) ;))
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Konrad Adenauer
wie passen gehölze in die "staudenwiese", stehen die zwischendrin, am rand, ungeschnitten vermutlich? wird das nicht zu schattig drumrum? und gehe ich richtig davon aus, dass du den fokus auf blüten (pollen und nektar) für die imagines setzt, nicht aber auf laub und niststrukturen für eier/larven/puppen?
pro luto esse
moin
"(…) die abstrakten worte, deren sich doch die zunge naturgemäß bedienen muß, um irgend welches urteil an den tag zu geben, zerfielen mir im munde wie modrige pilze." hugo von hofmannsthal – der brief des lord chandos
Ich möchte wieder nur aufklären und die Pflanzung ist ganz toll und ein 1.000fach positiver Meilenstein gegenüber Thujahecke und Schurrasen. Aber es ist schwierig hinter eine Pflanze Bienen und Schmetterlinge zu schreiben, wenn sie nicht der Arterhaltung also der Fortpflanzung dient. Also Pollenpflanze für Wild!bienen ist oder Raupenfutter für Schmetterlinge. Flugbenzin ist natürlich auch nötig und ein guter Schritt :D.
Edit: Sorry, ich war zu streng ::), die Zuordnung passt nur nicht ganz. Die Pflanzung ist top!
Der schönste Garten ist der, der kurz vor dem Verwildern steht. Dr. med. Daniel Gottlob Moritz Schreber (1808-1861)
Es geht mir auch nicht darum, dass nur Pollen- und Raupenfutterpflanzen gepflanzt werden sollen, sondern darum dass man eine Pflanzung als Gärtner real ökologisch bewerten kann. Und natürlich will ich keine Pflanzung abwerten! Auch bunte Dahlien in Sorten sind wunderbar, wenn man die einfach toll findet :D, solange keiner Wildbiene dran schreibt. Ich habe hier zig Flieder in Sorten und Arten stehen, weil ich die einfach mag.
Der schönste Garten ist der, der kurz vor dem Verwildern steht. Dr. med. Daniel Gottlob Moritz Schreber (1808-1861)
Sarracenie hat geschrieben: ↑26. Jun 2023, 22:38 bei mir "treibt" sich z.Z. das auf/in der Staudenwiese rum ::) - ist aber halt auch noch in der Probe was sich durchsetzen wird/kann ;D Achillea filipendulina/millefolium*/ptarmica* (Schafgarben) - div. Kleininsekten [/quote]
Achillea millefolium ist einer der Wildbienenhotspots: 31 Pollennutzerarten, davon 8 oligolektisch. Wobei die Korbblütler-Bienen immer noch ganz gut versorgt sind.
Sarracenie hat geschrieben: ↑26. Jun 2023, 22:38 Aegopodium podagraria* (Giersch) - Schwebfliegen, Käfer, Wanzen [/quote]
Auch eine super Wildbienenpflanze, 17 Pollennutzer, zwei oligolektisch.
Eine sehr wichtige Raupenfutterpflanze für Tagfalter! Hier habe ich 13 Tagfalterarten erfasst, die daran fressen.
Das könnte man jetzt bis zur letzten Pflanze so weitertreiben. Du hast Dir auch Wahnsinnsmühe gemacht die Pflanzen alle aufzuschreiben. Umso länger ich lese: Du hast da echt ein Insektenparadies geschaffen. Was für Gräser sind dazwischen?
Der schönste Garten ist der, der kurz vor dem Verwildern steht. Dr. med. Daniel Gottlob Moritz Schreber (1808-1861)
Viola spp. sind übrigens wichtiges Perlmutterfalterfutter!
Sarracenie hat geschrieben: ↑26. Jun 2023, 22:38 Ornithogalum umbellatum* (Milchstern) - ???
Kein Fragezeichen 8). Es gibt sogar eine monolektische Wildbiene, die auf seinen Pollen angewiesen ist! 9 Wildbienenarten und Andrena saxonica, die kann nur Ornithogalum spp..
Der schönste Garten ist der, der kurz vor dem Verwildern steht. Dr. med. Daniel Gottlob Moritz Schreber (1808-1861)
zwerggarten hat geschrieben: ↑27. Jun 2023, 00:00 wie passen gehölze in die "staudenwiese", stehen die zwischendrin, am rand, ungeschnitten vermutlich?
Hi Zwerggarten,
bis auf die Wildrosen standen die Gehölze schon vorher auf dem verwilderten einstigen Rasen ;D, bzw. einen einstigen Schattenstaudenbeet. Und ja, meine Staudenwiese ist eher auf das Nektar- und Pollenspenden ausgelegt, auch wenn div. Falterraupen sich u.a. an Süßgräsern oder den Pfaffenhütchen darin bedienen. Brennnesseln, Disteln, verschiedene Weiden und Co. wachsen auch außerhalb des Grundstückes mehr als genügend, die brauch ich net auch noch im Garten zuhauf ;D
wie die sich wieder selbst angesiedelnden eher horstigen "Wildgräser" dazwischen heißen - den einstigen verwilderten Rasen schuffel ich ja bevor Stauden gesetzt/gesät werden immer so gut es geht komplett ab da es ja meißt "dicht rasenbildende" Arten waren - weiß ich bis auf die schon vorher vorhandene Quecke leider nicht