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Schneckenbekämpfung ab wann? (Gelesen 53246 mal)

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Daniel - reloaded
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Re:Schneckenbekämpfung ab wann?

Daniel - reloaded » Antwort #120 am:

@ Pinguin:Zum einen dürfen Privatgärtner (Gott sei Dank) nicht mehr mit diversen Giften hantieren, die Zahl der Mittel (und gerade der gefährlichen und/oder langlebigen) hat sich inzwischen drastisch reduziert. Okay, wenn man im Baumarkt mal in das Regal mit Pflanzenschutzmitteln guckt, kriegt man einen Schreck bei der Vielzahl der Mittel, aber wenn man mal die Gelegenheit hätte zu gucken was da überhaupt drin ist wird man schnell feststellen, dass es sich nur noch um wenige Wirkstoffe handelt nur eben von zig Firmen.Zum Anderen setze ich hier einfach voraus, dass die Leute hier durchaus in der Lage sind Gebrauchsanweisungen zu lesen..... und ich erwarte von erwachsenen Menschen, dass sie gerade bei Pflanzenschutzmitteln diese Gebrauchsanweisung auch beachten. Für diejenigen, die das nicht tun, sind die Kleingartenmittel in Portionspackungen abgepackt, denn auch die Hersteller und Gesetzgeber haben diese Problematik erkannt. Wenn nun immernoch jemand meint er müsse die doppelte oder gar dreifache Dosis nehmen, dann kostet das um einen sehr viel geld und zum anderen Pflanzen, da die auf massive Überdosen mit Schäden oder sogar dem Tod reagieren. Abgesehen von den Zahlreichen Fertigformulierungen, bei denen eine Überdosierung nicht mehr möglich ist.Zum nächsten:
ich habe auch gelesen, dass Ferramol organisch abbaubar ist und sogar eine gewisse Düngewirkung besitzt, aber kommt es da auf Dauer dann nicht zu einer Überdüngung, wenn man immer wieder dieselben Pflanzen mit Ferramol schützt?und bei all den anderen Giften - kommt es da nicht zu Ablagerungen im Boden? gelangt da nicht irgendwann doch mal was ins Grundwasser?negative Folgen von PSM zeigen sich ja oft erst nach längerer Anwendung, weshalb viele Mittel dann ja auch wieder vom Markt genommen wurden, also, wie unbedenklich sind PSM wirklich (für Haustiere, für Wildtiere, für den Menschen?)?wissen wir da im einzelnen wirklich immer genug, um sagen zu können "der Einsatz ist unbedenklich"?
Bei den im Ferramol enthaltenen Mengen an Wirkstoff ist es sehr unwahrscheinlich, dass es jemals zu einer Überdosierung kommt, zumal Eisenphosphat zunächt einmal festgelegt werden dürfte und eh erst nach einiger Zeit verfügbar wird......das hängt aber auch massiv vom pH-Wert und dem Phosphatgehalt des Bodens ab.Bei anderen PSM die eine Zulassung im Kleingarten haben ist mit einer Anreicherung im Boden nicht zu rechnen....zum einen weil die Mittel für Kleingärtner eine recht niedrige Wirkstoffkonzentration haben (eben nach dem Motto viel hilft viel.....viel Mittel in die Spritze, aber wenig Wirkstoff. Wer würde auf die Idee kommen wenn er eh schon 5-10g Mittel pro Liter Wasser nehmen muss noch mehr zu nehmen?)Das ein Einsatz von PSM unbedenklich ist habe ich niemals behauptet.....wäre auch blanker Wahnsinn das zu tun! PSM sind sicher nie harmlos, jedoch ist das Risiko bei den heutigen Mitteln (sachgerechte Anwendung vorausgesetzt!!!!) kalkulierbar. Mittel mit hoher Persistenz sind für den Kleingarten gar nicht mehr und auch im Profibereich nur noch begrenzt verfügbar. Wenn wir von zugelassenen Mitteln reden, ist mit Rückständen kaum zu rechnen, da die Halbwertszeiten in belebtem Boden gering sind. Bei persistenten Mitteln (einige Herbizide in Mais und Kartoffeln als Beispiel) werden die heutigen Mittel so fest an die Bodenteilchen gebunden, dass die Gefahr einer Auswaschung ins Grundwasser gering ist. Auch ein Grund, warum keine Bodenherbizide mehr im Kleingarten greifbar sind......Kleingärtner waren offenbar mit W-Auflagen und Co. überfordert oder waren schlicht uninteressiert.
Gehäuseschnecken empfinden viele Leute eben als hübsch und niedlich, da regt sich dann bei vielen doch das schlechte Gewissen, so grausam gegen ein Tier vorzugehen, das man aus Kinderbüchern und -filmen kennt, und das auch in der Werbung oft als Sympathieträger eingesetzt wird, also sind die "ekligen" Nackschnecken die Bösen - und die Gehäuseschnecken die Guten,überaus nützlich sind übrigens alle Schnecken, da sie als eine Art Gesundheitspolizei dafür sorgen, dass abgestorbene Pflanzen und tote Tiere schnell entsorgt werden, es wäre gar nicht auszudenken, wenn es plötzlich keine Schnecken mehr gäbe! zum Glück vermehren sie sich so gut, dass nicht damit zu rechnen ist, dass sie durch Schneckenkorn oder andere Maßnahmen ausgerottet werden
Es sei jedem ungenommen Gehäuseschnecken als niedlich zu empfinden, aber man möge bitte nicht behaupten, dass sie Kulturpflanzen keinen Schaden zufügen, denn das ist, wie du ja auch selbst sagst, Unfug.Hmm, dass Schnecken irgendwelche Tierleichen beseitigen ist mir völlig neu, abgestorbene Pflanzenteile durchaus......im Übrigen sollte es sich auch niemand zum Ziel machen irgendwelche Tiere auszurotten......nur das dezimieren an bestimmten Stellen sollte jeder nach seiner Überzeugung und/oder Einstellung durchführen dürfen (es sei denn es geht um geschützte Arten wie Maulwürfe und Co., aber das ist nochmal ein ganz anderes Thema!)......
a) die Schnecken (und ggf. andere Tiere - unbeabsichtigt) sterben einen qualvollen Tod, für mich ist das Tierquälerei
Okay, das ist deine Meinung und Einstellung, die ich dir auch sicher nicht ausreden will......nur ist meine (leider) etwas anders.....Ob nun das Ertrinken in Bier weniger qualvoll ist als das Nervensystem der Tiere auszuschalten oder sie auszutrocknen wage ich ernsthaft zu bezweifeln, gleiches gilt für das abkochen, zerstückeln oder verfüttern (wir reden immerhin von einder Quetschung, anschließend rutschen sie einen langen, dunklen Hals runter um schlussendlich in Salzsäure zersetzt zu werden)
b) ich bin nicht davon überzeugt, dass die Mittel immer so harmlos sind, wie von den Herstellern gerne behauptet wird
Ich habe auch nie behauptet, dass sie das sind......wie oben gesagt, wäre es Wahnsinn sowas zu tun! Jede Anwendung sollte gut überlegt sein und vor allem auch vernünftig durchgeführt werden und genau das erwarte ich (von mir als Profi genauso wie von Laien auch!) auch von den Leuten hier! Ebenso schwachsinnig ist es alles und jeden sofort vergiften zu wollen.....ich sprach nie vom bedingungslosen Chemieeinsatz, ich rede von ab zun zu notwendigen Korrekturmaßnahmen.....und da inzwischen viele Schädlinge eingeschleppt sind und die passenden Nützlinge fehlen sind sie manchmal (und an einigen Stellen öfter) notwendig.Ob nun ein Schneckenzaun wirklich sooo umweltfreundlich ist steht auch noch in den Sternen......zumindest dann, wenn wir mal die Gesamtheit betrachten. Herstellung von Kunststoff verbraucht Öl und Energie und verursacht CO2-Emmissionen, und verrotten tut das Zeug auch nie nachdem es seine Schuldigkeit getan hat.... da du sowas nicht wirklich ausgeführt hast und ich den Teil selbst etwas an den Haaren herbei gezogen finde, möchte ich darauf eigentlich nicht weiter eingehen.....Kunststoffe verwenden wir schließlich alle.....Wie gesagt, ich will niemandem die Chemie aufzwingen.....wäre auch nicht sinnvoll und liegt nicht in meinem Interesse! Ich bin Gärtner und Praktiker und gehen entsprechend oft mit PSM um, daher ist meine Meinung eine andere als die von einigen hier. Ich bin weder Chemiefanatiker (auch wenn das jetzt viele nicht glauben mögen), noch Chemiegegner.....ich denke, dass ich einen recht brauchbaren Kompromiss gefunden habe. Allerdings mache ich (auch hier im Forum) auch keinen Hehl daraus, dass ich von einigen angeblichen Wundermittelchen nicht viel halte....zum großen Teil aus persönlicher Erfahrung. Es gibt einfach Schädlinge und vor allem Krankheiten bei denen die Chemie sehr viel effektiver ist als irgendwelche Pflanzenextrakte und wenn andere Leute andere Erfahrungen gemacht haben, höre ich ihnen gerne zu und lasse mich vielleicht auch überzeugen wenn mir die Argumentation plausibel erscheint. Und genau das erwarte ich auch von anderen, eben dass sie mir zuhören und andere Meinungen akzeptieren (ich denke du weißt, dass ich nicht speziell dich meine). Gegen Argumente habe ich absolut nichts einzuwenden, aber kommen selten, oft kriegt man vorgefertigte Meinungen die dann gefälligst akzeptiert werden muss.....zumindest kommt es oft so rüber.....So Stundenspäter soll es erstmal reichen und vielleicht kommt man jetzt auch wieder auf das Thema zurück, sofern es dazu noch was zu sagen gibt......dazu überlege ich eigentlich eh einen extra Thread aufzumachen um diese Diskussion zu führen. (Damit wollte ich jetzt aber bestimmt niemanden mundtot machen, Antworten sind willkommen und ausdrücklich erwünscht!....wie auch immer man das macht....)LG Daniel
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Lehm

Re:Schneckenbekämpfung ab wann?

Lehm » Antwort #121 am:

Ich finde, ein paar Schuldgefühle sollte man den Chemiefritzen unter den Hobbygärtnern schon bescheren, die dürfen nicht einfach so ungeschoren Böden vergiften und Wildtiere um die Ecke bringen, selbst wenn die diversen Mittel zugelassen sind. Viele chemische Mittel haben ja zudem indirekte Schäden, unter den Herbiziden etwa Monsantos Glyphosphat (nur mal so als ot-Bsp.). Insofern kann schon jeder tun, was er will. Gut fühlen soll er sich aber nicht auch noch beim Schneckenmorden und Böden vergiften. Ansonsten könnte ihm ja noch die Motivation abhanden kommen, sich im Gartenbau weiterzubilden. Schneckenkorn ist doch keine Herausforderung.
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Pinguin
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Re:Schneckenbekämpfung ab wann?

Pinguin » Antwort #122 am:

ich habe leider im Moment nicht viel Zeit, möchte Dir aber schon mal für Deine ausführliche Antwort danken, Daniel, zumal ich mich immer sehr über Deine differenzierte Ausdrucksweise freue! :Dda Du vom "Fach" bist, finde ich die Diskussion mit Dir sehr interessant, mir geht es hier nicht um Grabenkämpfe, sondern um den Austausch von Gedanken und Argumenten,inhaltlich schreibe ich dann später noch mal was dazu ...
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Daniel - reloaded
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Re:Schneckenbekämpfung ab wann?

Daniel - reloaded » Antwort #123 am:

Lehm, hast du eigentlich auch überzeugende Argumente? ???DAS sind genau die Kommentare die ich meine.....
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wallu
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Re:Schneckenbekämpfung ab wann?

wallu » Antwort #124 am:

Eine Schneckeninvasion ist geeignet, um aus überzeugten Pazifisten Massenmörder zu machen!Bekannte von mir sind vor zwei Jahren aufs Land gezogen, um dort "im Einklang mit der Natur" zu leben und nur organisch zu gärtnern. Alles, was nur ansatzweise nach chemischer Keule roch, war tabu. Nachdem Ende Mai all ihr Saaten kurz und kleingefressen waren, trotz Absammeln der Biester, Bierfallen u. dergl. mehr, haben sie entnervt zu Schneckenkorn gegriffen...Ich sage immer, so wenig wie möglich, aber so viel wie nötig, zumindest im Gemüsegarten und im Anzuchtbeet. Als studierter Chemiker kann ich zumindest versichern, Schneckenkorn (auf Methaldehydbasis) vergiftet nicht den Boden, es ist voll biologisch abbaubar.
Viele Grüße aus der Rureifel
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Re:Schneckenbekämpfung ab wann?

Daniel - reloaded » Antwort #125 am:

ich habe leider im Moment nicht viel Zeit, möchte Dir aber schon mal für Deine ausführliche Antwort danken, Daniel, zumal ich mich immer sehr über Deine differenzierte Ausdrucksweise freue! :Dda Du vom "Fach" bist, finde ich die Diskussion mit Dir sehr interessant, mir geht es hier nicht um Grabenkämpfe, sondern um den Austausch von Gedanken und Argumenten,inhaltlich schreibe ich dann später noch mal was dazu ...
Danke,danke! :)Eben, ARGUMENTE! Die sind genau das, was mir bei bestimmten Leuten fehlt...... ;)Okay, ich bin gespannt......freu mich drauf! :)
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Lehm

Re:Schneckenbekämpfung ab wann?

Lehm » Antwort #126 am:

Lehm, hast du eigentlich auch überzeugende Argumente? ???DAS sind genau die Kommentare die ich meine.....
Ja, doch. Ich hab sie ja hier und anderswo schon dargelegt. Ich sehe nicht, wie ein Hobbygärtner das Recht beanpruchen kann, Tiere zu töten, und seiens die verhassten Schnecken. Es gibt andere Methoden, die sehr wohl funktionieren. Schneckenzaun, Schneckenkragen, im Herbst Gelege vernichten. Und der Erwerbsanbau ist entschuldigt, darüber red ich nicht.Metaldehyd ist zwar abbaubar, bis es soweit ist, ist der Boden aber vergiftet und Kleinlebewesen werden beeinträchtigt.
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Daniel - reloaded
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Re:Schneckenbekämpfung ab wann?

Daniel - reloaded » Antwort #127 am:

Ich sage immer, so wenig wie möglich, aber so viel wie nötig, zumindest im Gemüsegarten und im Anzuchtbeet.
Genau meine Meinung.....ich hoffe, das ist auch schon öfter mal rübergekommen...
Als studierter Chemiker kann ich zumindest versichern, Schneckenkorn (auf Methaldehydbasis) vergiftet nicht den Boden, es ist voll biologisch abbaubar.
Sehr schön, das mal nicht immer nur aus Untersuchungen zitieren zu müssen, sondern es hier mal "live" von einem Experten zu hören! :)
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Re:Schneckenbekämpfung ab wann?

Lehm » Antwort #128 am:

Und Methiocarb?
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Daniel - reloaded
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Re:Schneckenbekämpfung ab wann?

Daniel - reloaded » Antwort #129 am:

Ich sehe nicht, wie ein Hobbygärtner das Recht beanpruchen kann, Tiere zu töten, und seiens die verhassten Schnecken.
Das "Recht" ist das selbe wie auch im Erwerbsgartenbau.....die Rettung der Ernte! Denn auch der Hobbygärtner investiert sowohl Zeit als auch Geld in den Garten und entsprechend ist es sein gutes Recht seine Pflanzen zu verteidigen! Wie er das nun tut, sei wie gesagt jedem selbst überlassen!
Schneckenzaun, Schneckenkragen, im Herbst Gelege vernichten.
Mag in vielen Fällen funktionieren und wird ja auch verwendet (es hat bislang immernoch niemand behauptet, dass Gift das einig Wahre oder der Weisheit letzter Schluss ist!), dazu muss ich aus eigener Erfahrung sagen, dass sie bei mir (zumindest nach Vorschrift) nicht funktioniert haben und in der nachbarschaft auch nicht.....dafür war das viel geld! In meinem Fall (und ich spreche ausschließlich von mir jetzt) ist Schneckenkorn die günstigere Lösung, kostet mich ca. 2€ im Jahr....und entsprechend wird es auch verwendet.....das mag in vielen anderen Gärten ganz anders sein, aber das muss jeder für sich ausrechnen...
Metaldehyd ist zwar abbaubar, bis es soweit ist, ist der Boden aber vergiftet und Kleinlebewesen werden beeinträchtigt.
Dazu kann wallu sicher mehr sagen, aber meines Wissens werden Aldehyde recht schnell oxydiert...
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bristlecone

Re:Schneckenbekämpfung ab wann?

bristlecone » Antwort #130 am:

Metaldehyd ist vollständig abbaubar, wobei die Zwischenprodukte des Abbaus im Stoffwechsel wie Essigsäure verwertet werden können.Methiocarb ist ebenfalls in der Umwelt biologisch abbaubar.Die immer wieder beschworene Düngewirkung von Ferramol (Eisenphosphat) dürfte in der Wirklichkeit gering sein, da erstens die Eisenmenge klein ist und zweitens das ohnehin im Boden schon schwer lösliche Eisenphosphat dort in noch weniger lösliche Verbindungen umgewandelt werden kann.
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Daniel - reloaded
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Re:Schneckenbekämpfung ab wann?

Daniel - reloaded » Antwort #131 am:

Methiocarb ist ebenfalls abbaubar, jedoch zugegeben deutlich kritischer zu sehen. Das Spritzmittel dazu hat im Zierpflanzenbau nur die Genehmigung für die Thripsbekämpfung gekriegt mit der Auflagen es nur im geschlossenen System anzuwenden. Allerdings muss man auch sehen, dass dabei zum einen höhere Wirkstoffmengen ausgebracht werden und zum anderen der Wirkstoff direkt auf den Boden gelangt. Im Schneckenkorn ist er an das Trägermaterial gebunden und gelangt so normalerweise nicht direkt in den Boden. Wenn allerdings Regenwürmer das Granulat direkt fressen wirkt es meines Wissens toxisch, allerdings habe ich es bislang noch nicht erlebt, dass das passiert. Es gibt Untersuchungen, dass die Wirkstoffmenge die eine Schnecke aufnimmt nicht ausreicht um Tiere die vergiftet Schnecken fressen zu schädigen. Aber wie gesagt, kritischer ist der Wirkstoff schon.
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Pinguin
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Re:Schneckenbekämpfung ab wann?

Pinguin » Antwort #132 am:

Zum einen dürfen Privatgärtner (Gott sei Dank) nicht mehr mit diversen Giften hantieren, die Zahl der Mittel (und gerade der gefährlichen und/oder langlebigen) hat sich inzwischen drastisch reduziert.
okay, wenn das inzwischen so ist, find ich das schon mal sehr beruhigend!gut, dass die Gesetzgeber und Hersteller da reagiert haben, ich finde, in unserer Welt gibt es schon genug Gifte, da müssen wir Privatgärtner nun wirklich nicht wegen jedem angeknabberten Blatt gleich zur Giftspritze greifen! vieles reguliert sich ja auch von selbst, bei Mehltau braucht man oft nur auf einen Wetterumschwung warten, und die Blattläuse werden von den Meisen abgesammelt ... Gift sollte deshalb wirklich nur das allerletzte Mittel sein!danke übrigens, Daniel, dass Du meine Sorgen um die Umwelt zumindest ein bißchen verstehen kannst! ;)in anderen Punkten bleiben wir sicher uneins, aber das ist ja auch nicht so schlimm, ich find's trotzdem gut, sich auszutauschen ...
Bei den im Ferramol enthaltenen Mengen an Wirkstoff ist es sehr unwahrscheinlich, dass es jemals zu einer Überdosierung kommt, zumal Eisenphosphat zunächt einmal festgelegt werden dürfte und eh erst nach einiger Zeit verfügbar wird......das hängt aber auch massiv vom pH-Wert und dem Phosphatgehalt des Bodens ab.
seit wann hat Ferramol denn eine Zulassung? da die meisten Gartenböden ja bereits mit Phosphat überversorgt sind, hätte ich mir vorstellen können, dass es da im Laufe der Zeit (also sehr langfristig gedacht) zu einer weiteren unerwünschten Konzentration kommt? ist aber reine Spekulation ...
Das ein Einsatz von PSM unbedenklich ist habe ich niemals behauptet.....wäre auch blanker Wahnsinn das zu tun! PSM sind sicher nie harmlos, jedoch ist das Risiko bei den heutigen Mitteln (sachgerechte Anwendung vorausgesetzt!!!!) kalkulierbar.
was mich da mal brennend interessieren würde, ist, wie's eigentlich mit den "natürlichen" Giften im Garten aussieht, schließlich arbeitet die Natur selbst ja auch sehr oft mit Gift, also z.B. beim Pfaffenhütchen, beim Finger- und beim Eisenhut, um nur mal ein paar prominente Beispiele zu nennen, alle diese Pflanzen sind für den Menschen giftig, zumindest ab einer gewissen Dosis, gering dosiert ist Fingerhut = Digitalis ja ein wirksames Herzmittel, Vögel hingegen können die Früchte des Pfaffenhütchens bedenkenlos fressen - und wenn dann die letzten Früchte runterfallen und verwesen - was passiert dann eigentlich mit diesen Giften im Boden? ist dieser Vorgang irgendwie vergleichbar mit den Prozessen, die bei chemischen Mitteln (PSM) ablaufen?
Hmm, dass Schnecken irgendwelche Tierleichen beseitigen ist mir völlig neu, abgestorbene Pflanzenteile durchaus......
ich konnte letzten Sommer bei mir im Garten beobachten, wie sich ein paar Nacktschnecken über - Achtung, jetzt wird's eklig - frisch erbrochenes Katzenfutter (fragt mich jetzt nicht, wie's dazu kam) hergemacht haben, innerhalb kürzester Zeit war der unappetitliche Berg aus halbverdauten Fleischresten verscbwunden - das fand ich schon beachtlich! seitdem glaube ich, dass sie ihren Ruf als Gesundheitspolizisten im Garten zu Recht genießen!
Daniel hat geschrieben:im Übrigen sollte es sich auch niemand zum Ziel machen irgendwelche Tiere auszurotten......
eben, ich mag da ja vielleicht ein wenig zu sensibel reagieren, aber mich erschreckt es immer, wenn da in einem Tier, das ja auch seine nützlichen Seiten hat, plötzlich nur noch der Feind gesehen wird, dem mit allen erdenklichen Mitteln auf den Leib gerückt wird, koste es, was es wolle, das ist doch total unverhältnismäßig! und wenn dann, wie im "Wühlmaus-Thread" quasi am Stammtisch mit der Zahl der erlegten Tiere geprahlt wird, dann wird mir nur noch schlecht - das ist jetzt vielen wahrscheinlich zu emotional, musste aber mal raus!
Daniel hat geschrieben:Ob nun das Ertrinken in Bier weniger qualvoll ist als das Nervensystem der Tiere auszuschalten oder sie auszutrocknen wage ich ernsthaft zu bezweifeln, gleiches gilt für das abkochen, zerstückeln oder verfüttern (wir reden immerhin von einder Quetschung, anschließend rutschen sie einen langen, dunklen Hals runter um schlussendlich in Salzsäure zersetzt zu werden)
den Freßvorgang einer Laufente hätte man wohl kaum bildlicher ausdrücken können! es zeigt, wie grausam die Natur selbst sein kann!der Unterschied liegt für mich darin, dass die Ente tötet, um zu fressen, sprich zu überleben, während der gärtnernde Mensch (vom Landwirt (der nicht nur sich, sondern uns alle, ernährt) und dem Erwerbsgärtner, der seine Existenz sichert, wieder einmal abgesehen) die Schnecke oft nur deshalb tötet, weil sie ihn an seinen Zierpflanzen "stört", für mich sind das niedere Motive, da muss ich Lehm Recht geben (etwas anderes wäre es, wenn man auf sein eigenes Gemüse zum Leben angewiesen wäre, weil man z.B. eine zu kleine Rente hat)ehrlich gesagt ärgert es mich auch, dass der Hersteller von Ferramol damit wirbt, dass die Schnecken sich in ihre Verstecke zurückziehen, um dort langsam zu verenden, so dass dem Gärtner der Anblick der verschleimten Leichen erspart bleibt, ich finde, der Hersteller sollte lieber dem Tier ein so schnelles und schmerzloses Ende wie irgend möglich bereiten! wenn man Gift einsetzt, sollte man wohl nervenstark genug sein, um sich die Folgen des eigenen Tuns auch anzugucken! damit möchte ich all diejenigen ansprechen, die sich mal auf die Schnelle ein Mittelchen besorgen, ohne sich genau darüber zu informieren, was sie da eigentlich tun!
Daniel hat geschrieben:Jede Anwendung sollte gut überlegt sein und vor allem auch vernünftig durchgeführt werden und genau das erwarte ich (von mir als Profi genauso wie von Laien auch!) auch von den Leuten hier! Ebenso schwachsinnig ist es alles und jeden sofort vergiften zu wollen.....
ganz genau! ich glaube, dass es sich viele (und nicht nur hier) viel zu leicht machen, da wird eine schnelle Lösung gesucht, anstatt sich nachhaltig mit dem Problem auseinander zu setzen, in den meisten Fällen könnte man sich das Gift sicher sparen, zum biologischen Gärtnern gehört halt vor allem auch Geduld, da geht nicht alles schnell, schnell, auf Fingerschnipp, und einfach kaufen kann man sich da auch das Wenigste, das muss man sich schon in einem langen Prozess erarbeiten, @ wallu, nur weil man auf's Land zieht, bedeutet das ja noch lange nicht, dass auf dem Grundstück der perfekte Biogarten auf einen wartet, da wurde vorher vielleicht auch jahrzehntelang gespritzt und viele Nützlinge wurden vertrieben, da muss dann erstmal Aufbauarbeit geleistet werden, da muss man sich ernsthaft mit der Natur auseinandersetzen und vieles erst lernen und wiederansiedeln, ohne Ausdauer und festen Willen geht das nicht - aber es ist ein Weg, der sich lohnt! schade, dass die meisten vorm Ziel wieder umdrehen, sobald's mal schwierig wird, Zitat angielittle "hat sich was mit naturnahem Gärtnern" - ich finde das sehr schade, denn wann bekommt man im Leben schon mal was geschenkt? hier winkt am Ende wenigstens das Paradies! :Dvor allem als Gartenneuling sollte man nicht gleich in Panik verfallen, nur weil man mal eine Schnecke im Garten gesichtet hat!mein Garten ist seit mindestens 20 Jahren giftfrei (auch der Gemüsegarten) - trotzdem ist das Zusammenleben mit den Schnecken durchaus erträglich, auch wenn mal die ein oder andere Erdbeere verschleimt wurde, oder wir mal keine einzige Aubergine abbekommen haben, weil die Schnecken schneller waren, aber beim Hobby-Gärtnern gehört dieses Risiko doch einfach dazu, Ernteausfälle und Zier-Pflanzenverluste wird es immer geben, aus den verschiedensten Gründen, in unseren Gärten leben sehr viele Tiere, meist schon seit vielen Generationen, während wir oft "Zugezogene" sind, mit welchem Recht wollen wir sie vertreiben? oder gar vergiften? nur wegen ein paar Erdbeeren o.ä., die wir an sie abtreten müssen? oft geht es ja noch nicht mal um Eßbares, sondern allein um die Optik ...und ein letzter Gedanke noch: ich habe das Gefühl, dass mein Schneckenbesatz im Garten ohne Gifteinsatz recht stabil ist, sprich in feuchten Jahren toben sie sich mehr aus als in trockenen, aber insgesamt bleibt alles doch im Rahmen, bei Gifteinsatz scheinen die Schnecken auch nicht wirklich dauerhaft weniger zu werden, oder? irgendwo hab ich mal gelesen, dass die Tiere unter Druck (also z.B. bei Schneckenkorn) die Vermehrungsrate erhöhen und Verluste durch Zuzug ausgleichen, stimmt das?
LG Pinguin
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Daniel - reloaded
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Re:Schneckenbekämpfung ab wann?

Daniel - reloaded » Antwort #133 am:

seit wann hat Ferramol denn eine Zulassung? da die meisten Gartenböden ja bereits mit Phosphat überversorgt sind, hätte ich mir vorstellen können, dass es da im Laufe der Zeit (also sehr langfristig gedacht) zu einer weiteren unerwünschten Konzentration kommt? ist aber reine Spekulation ...
Ui, gute Frage.....sind schon ein paar Jahre. Ich meine etwa 1999, aber kann auch etwas früher oder später gewesen sein...Die meisten Böden sind zwar mit Phosphat überversorgt aber das tut in aller Regel niemandem weh. Phosphat wird nicht ausgewaschen und zu Pflanzenschäden infolge P-Überversorgung kommt es in der Regel auch nicht, allein deshalb nicht, weil P im Boden in schwerlösliche Formen umgewandelt wird. Außerdem wird von den Pflanzen ja auch P verbraucht. Auch wenn man jährlich 200g Ferramol je qm verbrauchen würde, dürfte das auf Grundwasser und Pflanzen, aus oben genannten Gründen keinerlei negative Auswirkungen haben. 200g klingt zwar nach viel, aber nur 9,9g in einem Kilo sind überhaupt Wirkstoff. Zumindest in dem Punkt kann ich dich beruhigen.... :)
...was mich da mal brennend interessieren würde, ist, wie's eigentlich mit den "natürlichen" Giften im Garten aussieht...
Bei den pflanzeneigenen Giften handelt es sich meist um Proteine, die Giftwirkung kommt durch die Verbindung der Moleküle zustande, es sind oft die gleichen Aminosäuren beteiligt die wir zum leben brauchen. Entsprechend werden die Gifte in die Aminosäuren gespalten und enden schlussendlich als Wasser und CO2 naja und den anderen Stoffen die in der verbindung vorhanden waren wie z.B. Schwefel. Vögel und andere Tiere die auf diese Gifte nicht reagieren haben vermutlich einen anderen Stoffwechsel bzw. ein Enzym, das das Gift spalten kann. In diesem Bereich bewege ich mich aber auf extrem dünnem Eis (kurz in Botanik angesprochen, aber nicht warum manche Tiere nicht reagieren....), das soll dir lieber jemand erklären, der es dir genau sagen kann.....
ist dieser Vorgang irgendwie vergleichbar mit den Prozessen, die bei chemischen Mitteln (PSM) ablaufen?
Sehr eingeschränkt wohl schon, die chemischen PSM sind meist komplexer aufgebaut und es greifen viele Abbaumechanismen ineinander. So wird bei einigen Wirkstoffen der Großteil schon durch UV-Licht erledigt oder es kommt zur Hydrolyse im Boden, das ist ein sehr komplexes Thema....im Endeffekt kommt, über vieele Zwischenstufen, wieder das Ausgangsmaterial dabei heraus.....
den Freßvorgang einer Laufente hätte man wohl kaum bildlicher ausdrücken können! es zeigt, wie grausam die Natur selbst sein kann!der Unterschied liegt für mich darin, dass die Ente tötet, um zu fressen, sprich zu überleben, während der gärtnernde Mensch (vom Landwirt (der nicht nur sich, sondern uns alle, ernährt) und dem Erwerbsgärtner, der seine Existenz sichert, wieder einmal abgesehen) die Schnecke oft nur deshalb tötet, weil sie ihn an seinen Zierpflanzen "stört", für mich sind das niedere Motive, da muss ich Lehm Recht geben (etwas anderes wäre es, wenn man auf sein eigenes Gemüse zum Leben angewiesen wäre, weil man z.B. eine zu kleine Rente hat)
Danke! ;DOkay, bei der Ente hast du Recht, aber was ist mit den viel zitierten Bierfallen die ja so umweltfreundlich sind? Das sind sie unbestritten (und im übrigen ein sehr gutes Lockmittel für die Schnecken die sonst gar nicht meine wären.....) aber weniger grausam als vergiften ist das ertränken auch nicht.......Bei dem anderen Punkt hast du wohl recht....da werden wir uns nicht einig werden, aber man muss sich ja nicht immer einig sein... ;)Nur, wenn mein Umweltbewusstsein dahin führen würde, dass ich zwar einen Garten habe aber nichts dabei raus kriege, fände ich das extrem frustrierend. Und dabei ist es mir egal ob es sich um meinen Gemüse- oder Ziergarten handelt....vielleicht bin ich dazu auch zuhause zu sehr Erwerbsgärtner, das mag sein, aber um Schneckenfutter anzubauen wäre mir meine Zeit zu kostbar! Und damit das nicht falsch rüberkommt: Ich gehöre nicht zu den Leuten, die bei der ersten Schleimspur den Giftkarton rausholen und mich stört es auch nicht wenn die Biester mi ein paar Erdbeeren klauen. Im Übrigen dürfen sie auch gerne etwas an meinen Zierpflanzen knabbern, nur wenn es darin endet, dass ich meine Chrysanthemen ohne Bekämpfung der Schnecken innerhalb von drei Tagen vergessen kann (und sie kamen auch nicht wieder!) oder mein Salt innerhalb von 48 Stunden nur noch ein Strunk wäre (im Gemüsegarten hab ich so gut wie keine Schnecken....), dann hört der Spaß bei mir auf! So brutal bin ich dann einfach, und ich finde, dass zumindest dieses recht auch dem Kleingärtner zusteht. Wenn das allerdings so ausartet, dass man einfach mal vorbeugend Gift streut oder den ganzen Hof mit Schneckenkorn abstreut wegen einer Schleimspur, dann gut' Nacht Marie! Diese Leute sollten dann wirklich mal über ihre Methoden nachdenken! (Gibt es die wirklich noch? Ich kenne keinen!)Gut finde ich zumindest schonmal, dass du zumindest den Profis das Recht einräumst bei Bedarf PSM zu benutzen, das ist hier längst nicht selbstverständlich.....
ehrlich gesagt ärgert es mich auch, dass der Hersteller von Ferramol damit wirbt, dass die Schnecken sich in ihre Verstecke zurückziehen, um dort langsam zu verenden, so dass dem Gärtner der Anblick der verschleimten Leichen erspart bleibt, ich finde, der Hersteller sollte lieber dem Tier ein so schnelles und schmerzhaftes Ende wie irgend möglich bereiten! wenn man Gift einsetzt, sollte man wohl nervenstark genug sein, um sich die Folgen des eigenen Tuns auch anzugucken! damit möchte ich all diejenigen ansprechen, die sich mal auf die Schnelle ein Mittelchen besorgen, ohne sich genau darüber zu informieren, was sie da eigentlich tun!
Bist du sicher, dass du den Tieren, wenn man sie schon vergiftet, auch noch ein möglichst schmerzhaftest Ende bereiten möchtest??? Das wäre dann allerdings Tierquälerei!!!Ansonsten hast du nicht ganz unrecht.....man sollte die Wirkung seines Tuns schon vertragen können! Da kann ich nur für mich sprechen, aber ich kann das erstens vertragen und weiß zweitens bei den meisten Mitteln sehr genau was sie tun.....
...ich glaube, dass es sich viele (und nicht nur hier) viel zu leicht machen, da wird eine schnelle Lösung gesucht, anstatt sich nachhaltig mit dem Problem auseinander zu setzen, in den meisten Fällen könnte man sich das Gift sicher sparen, zum biologischen Gärtnern gehört halt vor allem auch Geduld...
Da magst du recht haben, aber das Problem ist heute leider oft (hab ich hier auch schon irgendwo geschrieben), dass ein gärtnern im Einklang mit der Natur ohne Einschränkungen nicht mehr möglich ist......und das Schädling/Nützlingmodell heute manchmal ein Märchen bleiben muss. Sicher gibt es zu jedem Schädling irgendwo auch einen Nützling, aber leider nicht zwagsläufig auch hier.... zu den zahlreichen eingeschleppten Schädlingen hat man leider häufig den Nützling vergessen... so wird die Spanierin von den heimischen Schneckenfressern meist verschmäht. Das soll nicht zwangsläufig heißen, dass man nun zwangsläufig Gift verwenden soll, aber manchmal ist ein Eingriff in meinen Augen einfach notwendig....wie immer man ihn durchführt.....
Was man über mich sagt(e):
Ich habe den Jargon eines Bauarbeiters, die Abgeklärtheit und Resolutheit einer Puffmutter und den Charme einer Drahtbürste...

(In Erinnerung an die Zeit im Wohnheim der Meisterschule)
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wallu
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Re:Schneckenbekämpfung ab wann?

wallu » Antwort #134 am:

Hier ein paar Fakten, das Bewerten überlasse ich anderen (bin eben ein nüchterner Naturwissenschaftler):Zitat: Dazu kann wallu sicher mehr sagen, aber meines Wissens werden Aldehyde recht schnell oxydiert...Naja,so schnell geht´s auch wieder nicht; Metaldehyd ist ein Tetramer von Acetaldehyd und deutlich stabiler als dieser. Die Abbauprodukte sind Essigsäure bzw. Acetate und letztlich Kohlendioxid.Zitat: was mich da mal brennend interessieren würde, ist, wie's eigentlich mit den "natürlichen" Giften im Garten aussieht... Bei den pflanzeneigenen Giften handelt es sich meist um ProteineStimmt nicht ganz: Es können alle möglichen organischen Substanzen sein, darunter auch Proteine, Alkaloide und alles mögliche mehr. Alle organischen (d.h. auf Kohlenstoffketten basierenden) Substanzen werden in der Natur früher oder später abgebaut, egal ob künstlich im Labor hergestellt oder natürlich vorkommend. Es ist nur eine Frage der Zeit. Das ist der Unterschied zu anorganischen, z.B. schwermetallhaltigen Verbindungen, die reichern sich an, wenn sie nicht wasserlöslich sind.Zitat:Ist dieser Vorgang irgendwie vergleichbar mit den Prozessen, die bei chemischen Mitteln (PSM) ablaufen?ja, siehe oben.Zitat: Hmm, dass Schnecken irgendwelche Tierleichen beseitigen ist mir völlig neu, abgestorbene Pflanzenteile durchaus......Nacktschnecken fressen mit Vorliebe zertretene oder überfahrene Nacktschnecken, da habe ich schon wahre Orgien beobachtet.
Viele Grüße aus der Rureifel
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