Zum einen dürfen Privatgärtner (Gott sei Dank) nicht mehr mit diversen Giften hantieren, die Zahl der Mittel (und gerade der gefährlichen und/oder langlebigen) hat sich inzwischen drastisch reduziert.
okay, wenn das inzwischen so ist, find ich das schon mal sehr beruhigend!gut, dass die Gesetzgeber und Hersteller da reagiert haben, ich finde, in unserer Welt gibt es schon genug Gifte, da müssen wir Privatgärtner nun wirklich nicht wegen jedem angeknabberten Blatt gleich zur Giftspritze greifen! vieles reguliert sich ja auch von selbst, bei Mehltau braucht man oft nur auf einen Wetterumschwung warten, und die Blattläuse werden von den Meisen abgesammelt ... Gift sollte deshalb wirklich nur das allerletzte Mittel sein!danke übrigens, Daniel, dass Du meine Sorgen um die Umwelt zumindest ein bißchen verstehen kannst! ;)in anderen Punkten bleiben wir sicher uneins, aber das ist ja auch nicht so schlimm, ich find's trotzdem gut, sich auszutauschen ...
Bei den im Ferramol enthaltenen Mengen an Wirkstoff ist es sehr unwahrscheinlich, dass es jemals zu einer Überdosierung kommt, zumal Eisenphosphat zunächt einmal festgelegt werden dürfte und eh erst nach einiger Zeit verfügbar wird......das hängt aber auch massiv vom pH-Wert und dem Phosphatgehalt des Bodens ab.
seit wann hat Ferramol denn eine Zulassung? da die meisten Gartenböden ja bereits mit Phosphat überversorgt sind, hätte ich mir vorstellen können, dass es da im Laufe der Zeit (also sehr langfristig gedacht) zu einer weiteren unerwünschten Konzentration kommt? ist aber reine Spekulation ...
Das ein Einsatz von PSM unbedenklich ist habe ich niemals behauptet.....wäre auch blanker Wahnsinn das zu tun! PSM sind sicher nie harmlos, jedoch ist das Risiko bei den heutigen Mitteln (sachgerechte Anwendung vorausgesetzt!!!!) kalkulierbar.
was mich da mal brennend interessieren würde, ist, wie's eigentlich mit den "natürlichen" Giften im Garten aussieht, schließlich arbeitet die Natur selbst ja auch sehr oft mit Gift, also z.B. beim Pfaffenhütchen, beim Finger- und beim Eisenhut, um nur mal ein paar prominente Beispiele zu nennen, alle diese Pflanzen sind für den Menschen giftig, zumindest ab einer gewissen Dosis, gering dosiert ist Fingerhut = Digitalis ja ein wirksames Herzmittel, Vögel hingegen können die Früchte des Pfaffenhütchens bedenkenlos fressen - und wenn dann die letzten Früchte runterfallen und verwesen - was passiert dann eigentlich mit diesen Giften im Boden? ist dieser Vorgang irgendwie vergleichbar mit den Prozessen, die bei chemischen Mitteln (PSM) ablaufen?
Hmm, dass Schnecken irgendwelche Tierleichen beseitigen ist mir völlig neu, abgestorbene Pflanzenteile durchaus......
ich konnte letzten Sommer bei mir im Garten beobachten, wie sich ein paar Nacktschnecken über - Achtung, jetzt wird's eklig - frisch erbrochenes Katzenfutter (fragt mich jetzt nicht, wie's dazu kam) hergemacht haben, innerhalb kürzester Zeit war der unappetitliche Berg aus halbverdauten Fleischresten verscbwunden - das fand ich schon beachtlich! seitdem glaube ich, dass sie ihren Ruf als Gesundheitspolizisten im Garten zu Recht genießen!
Daniel hat geschrieben:im Übrigen sollte es sich auch niemand zum Ziel machen irgendwelche Tiere auszurotten......
eben, ich mag da ja vielleicht ein wenig zu sensibel reagieren, aber mich erschreckt es immer, wenn da in einem Tier, das ja auch seine nützlichen Seiten hat, plötzlich nur noch der Feind gesehen wird, dem mit allen erdenklichen Mitteln auf den Leib gerückt wird, koste es, was es wolle, das ist doch total unverhältnismäßig! und wenn dann, wie im "Wühlmaus-Thread" quasi am Stammtisch mit der Zahl der erlegten Tiere geprahlt wird, dann wird mir nur noch schlecht - das ist jetzt vielen wahrscheinlich zu emotional, musste aber mal raus!
Daniel hat geschrieben:Ob nun das Ertrinken in Bier weniger qualvoll ist als das Nervensystem der Tiere auszuschalten oder sie auszutrocknen wage ich ernsthaft zu bezweifeln, gleiches gilt für das abkochen, zerstückeln oder verfüttern (wir reden immerhin von einder Quetschung, anschließend rutschen sie einen langen, dunklen Hals runter um schlussendlich in Salzsäure zersetzt zu werden)
den Freßvorgang einer Laufente hätte man wohl kaum bildlicher ausdrücken können! es zeigt, wie grausam die Natur selbst sein kann!der Unterschied liegt für mich darin, dass die Ente tötet, um zu fressen, sprich zu überleben, während der gärtnernde Mensch (vom Landwirt (der nicht nur sich, sondern uns alle, ernährt) und dem Erwerbsgärtner, der seine Existenz sichert, wieder einmal abgesehen) die Schnecke oft nur deshalb tötet, weil sie ihn an seinen Zierpflanzen "stört", für mich sind das niedere Motive, da muss ich Lehm Recht geben (etwas anderes wäre es, wenn man auf sein eigenes Gemüse zum Leben angewiesen wäre, weil man z.B. eine zu kleine Rente hat)ehrlich gesagt ärgert es mich auch, dass der Hersteller von Ferramol damit wirbt, dass die Schnecken sich in ihre Verstecke zurückziehen, um dort langsam zu verenden, so dass dem Gärtner der Anblick der verschleimten Leichen erspart bleibt, ich finde, der Hersteller sollte lieber dem Tier ein so schnelles und schmerzloses Ende wie irgend möglich bereiten! wenn man Gift einsetzt, sollte man wohl nervenstark genug sein, um sich die Folgen des eigenen Tuns auch anzugucken! damit möchte ich all diejenigen ansprechen, die sich mal auf die Schnelle ein Mittelchen besorgen, ohne sich genau darüber zu informieren, was sie da eigentlich tun!
Daniel hat geschrieben:Jede Anwendung sollte gut überlegt sein und vor allem auch vernünftig durchgeführt werden und genau das erwarte ich (von mir als Profi genauso wie von Laien auch!) auch von den Leuten hier! Ebenso schwachsinnig ist es alles und jeden sofort vergiften zu wollen.....
ganz genau! ich glaube, dass es sich viele (und nicht nur hier) viel zu leicht machen, da wird eine schnelle Lösung gesucht, anstatt sich nachhaltig mit dem Problem auseinander zu setzen, in den meisten Fällen könnte man sich das Gift sicher sparen, zum biologischen Gärtnern gehört halt vor allem auch Geduld, da geht nicht alles schnell, schnell, auf Fingerschnipp, und einfach kaufen kann man sich da auch das Wenigste, das muss man sich schon in einem langen Prozess erarbeiten, @ wallu, nur weil man auf's Land zieht, bedeutet das ja noch lange nicht, dass auf dem Grundstück der perfekte Biogarten auf einen wartet, da wurde vorher vielleicht auch jahrzehntelang gespritzt und viele Nützlinge wurden vertrieben, da muss dann erstmal Aufbauarbeit geleistet werden, da muss man sich ernsthaft mit der Natur auseinandersetzen und vieles erst lernen und wiederansiedeln, ohne Ausdauer und festen Willen geht das nicht - aber es ist ein Weg, der sich lohnt! schade, dass die meisten vorm Ziel wieder umdrehen, sobald's mal schwierig wird, Zitat angielittle "hat sich was mit naturnahem Gärtnern" - ich finde das sehr schade, denn wann bekommt man im Leben schon mal was geschenkt? hier winkt am Ende wenigstens das Paradies! :Dvor allem als Gartenneuling sollte man nicht gleich in Panik verfallen, nur weil man mal eine Schnecke im Garten gesichtet hat!mein Garten ist seit mindestens 20 Jahren giftfrei (auch der Gemüsegarten) - trotzdem ist das Zusammenleben mit den Schnecken durchaus erträglich, auch wenn mal die ein oder andere Erdbeere verschleimt wurde, oder wir mal keine einzige Aubergine abbekommen haben, weil die Schnecken schneller waren, aber beim Hobby-Gärtnern gehört dieses Risiko doch einfach dazu, Ernteausfälle und Zier-Pflanzenverluste wird es immer geben, aus den verschiedensten Gründen, in unseren Gärten leben sehr viele Tiere, meist schon seit vielen Generationen, während wir oft "Zugezogene" sind, mit welchem Recht wollen wir sie vertreiben? oder gar vergiften? nur wegen ein paar Erdbeeren o.ä., die wir an sie abtreten müssen? oft geht es ja noch nicht mal um Eßbares, sondern allein um die Optik ...und ein letzter Gedanke noch: ich habe das Gefühl, dass mein Schneckenbesatz im Garten ohne Gifteinsatz recht stabil ist, sprich in feuchten Jahren toben sie sich mehr aus als in trockenen, aber insgesamt bleibt alles doch im Rahmen, bei Gifteinsatz scheinen die Schnecken auch nicht wirklich dauerhaft weniger zu werden, oder? irgendwo hab ich mal gelesen, dass die Tiere unter Druck (also z.B. bei Schneckenkorn) die Vermehrungsrate erhöhen und Verluste durch Zuzug ausgleichen, stimmt das?